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Zerrbild von Zschäpes Seele – Das Medienlog vom Mittwoch, 11. Januar 2017

Überraschend äußerte sich die NSU-Angeklagte Beate Zschäpe am Dienstag zu dem psychiatrischen Gutachten über sie, das in dieser Woche vorgestellt werden soll. Dabei gab sie – durch ihren Anwalt Mathias Grasel – vor allem Einblick in ihre angebliche Gefühlswelt: Aussagen von Zeugen seien ihr „sehr nahe“ gegangen, ihr oft distanziert wirkendes Verhalten vor Gericht sei zum einen ihr persönlicher „Schutzraum“ gewesen, zum anderen sei sie damit der Anweisung ihrer drei Altanwälte gefolgt. Auf dieses Verhalten hatte sich der Gutachter in seiner Expertise gestützt.

„Es ist ein Zerrbild, mit dem sie das Image von der kaltblütigen Mörderin korrigieren will“, meint Marcel Fürstenau von der Deutschen Welle. Dass sie dreieinhalb Jahre seit Prozessbeginn gebraucht hat, um „vermeintlich wahre Gefühle zu zeigen, weckt mehr als vage Zweifel“. Der Bitte um Aufklärung durch Angehörige der Mordopfer verweigere sie sich weiterhin.

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Aufklärung ist teuer – Das Medienlog vom Dienstag, 10. Januar 2017

Der Weg zur Gerechtigkeit im NSU-Verfahren ist lang, schon dreieinhalb Jahre, und kostspielig: 50 Millionen Euro sind bislang an Prozesskosten angefallen, wie das Münchner Lokalblatt tz vorrechnet. Grundlage ist die Summe von 150.000 Euro, die laut Justiz je Verhandlungstag anfällt. Größter Posten sind demnach die Personalkosten, etwa für Richter und Justizangestellte, aber auch für die Verteidiger und die zahlreichen Anwälte der Nebenkläger.

Die Aufklärung des Terrorkomplexes allerdings „muss es uns als Gesellschaft auch in finanzieller Hinsicht wert sein“, merkt dazu der Nebenklagevertreter Stephan Lucas an. Nicht in der Rechnung enthalten ist übrigens der aufwändige Transport der Angeklagten Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben zwischen Gefängnis und Gericht – die Kosten dafür stemmt die Polizei.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 11. Januar 2017.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Montag, 9. Januar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 10. Januar 2017.

 

Die Revision ist unwahrscheinlich – Das Medienlog vom Freitag, 6. Januar 2017

Der NSU-Prozess steht nach Ansicht der meisten Beobachter kurz vor einem Urteil, lediglich das psychiatrische Gutachten über Beate Zschäpe fehlt noch. Zuletzt sicherte das Gericht das Verfahren vor allem gegen eine mögliche Revision ab. „So weit dürfte es nicht kommen, dafür sorgt die besonnene Verhandlungsführung des Vorsitzenden Richters Manfred Götzl“, meint Patrick Guyton von der Badischen Zeitung. Aufgrund der Akribie wirke „das Verfahren über weite Teile kalt und bürokratisch“. Das Ergebnis der Beweisaufnahme sei dabei eindeutig: „Es liegt viel, sehr viel gegen Beate Zschäpe vor.“

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Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 9. Januar 2017.

 

Was die Angeklagten zu sagen hatten – Das Medienlog vom Donnerstag, 5. Januar 2017

Bereits dreieinhalb Jahre dauert der NSU-Prozess. 2016 äußerten sich darin wiederholt die Angeklagten Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben. Die wichtigsten Momente lässt das SZ-Magazin der Süddeutschen Zeitung wie in den Vorjahren in Form von Protokollen Revue passieren. Zusätzlich hat das Magazin die Dialoge von drei Schauspielern für einen rund anderthalbstündigen Film lesen lassen.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Mittwoch, 4. Januar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 5. Januar 2017.

 

Weihnachtswunder im Gerichtssaal – Das Medienlog vom Donnerstag, 22. Dezember 2016

Das psychiatrische Gutachten über Beate Zschäpe muss bis zum nächsten Jahr warten: Zschäpes Anwälte erreichten am letzten Prozesstag dieses Jahres einen Aufschub. Nachdem die Richter den Antrag der Verteidiger auf Abberufung des Sachverständigen Henning Saß ablehnten, stellten diese einen Befangenheitsantrag gegen den gesamten Strafsenat. Nun ruht das Verfahren über die Feiertage. Die Gründe der Ablehnung des Gesuchs gegen den Psychiater „glichen einer kalten Dusche für die Verteidigung“, meint Gisela Friedrichsen von der Welt. Der Expertise des Sachverständigen hätten die Anwälte wenig entgegenzusetzen, daher sei „der Misserfolg vorauszusehen“ gewesen.

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Zschäpe-Verteidiger ziehen alle Register – Das Medienlog vom Mittwoch, 21. Dezember 2016

Eigentlich sollte im NSU-Prozess am Dienstag der Psychiater Henning Saß das Wort erhalten, um sein Gutachten über die Hauptangeklagte Beate Zschäpe vorzutragen. Doch dazu kam es nicht: Zschäpes Altverteidiger lehnten den Sachverständigen ab und erreichten so eine Verzögerung des Gutachtens um mindestens einen Tag. „Das ist zumindest ein Teilerfolg für das Verteidigerteam“, meint Christian Gottschalk von der Frankfurter Rundschau.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 20. Dezember, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Woran der NSU-Prozess krankt – Das Medienlog vom Donnerstag, 15. Dezember 2016

Ein unergiebiger Gerichtstermin war die Vernehmung der Zeugin Heike B. am Mittwoch. Von ihr hatten sich die Prozessbeteiligten Aufklärung in der Frage erhofft, ob Beate Zschäpe im Jahr 2000 zusammen mit Begleitern eine Berliner Synagoge ausspioniert hatte – unter anderem mit B., deren Schwester gute Kontakte zu Größen der rechten Szene pflegte. Doch die Zeugin kannte nach eigenen Angaben weder Zschäpe noch andere Figuren aus dem NSU-Komplex. Doch ist damit die Wahrheit herausgekommen? B. wirkte zunächst schüchtern, dann habe sie jedoch gewirkt, „als fände sie die Fragen ziemlich lächerlich“. Vertreter der Nebenklage hatten sich von der Befragung mehr erhofft.

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