Im NSU-Verfahren hat das Plädoyer der Nebenklage mit einem emotionalen Vortrag geendet. Bis zur Urteilsverkündung dürften es nur noch wenige Wochen sein.
Die Stimme von Yvonne Boulgarides ist stark und klar. Sie hat eine hellblaue Bluse an und trägt selbstbewusst jene Fragen vor, auf die sie bis heute keine Antwort bekommen hat. Nicht vom Verfassungsschutz und auch nicht von den Polizisten, die nach dem Mord an ihrem Mann die Ermittlungen führten: Theodoros Boulgarides, erschossen am 15. Juni 2005 in seinem Münchner Schlüsselgeschäft, ist das siebte Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU.
Nur am Ende ihres kurzen Vortrags bebt ihre Stimme, sie muss Luft holen, dann beginnt sie zu weinen. „Ich weiß, dass mein Mann gern gesehen hätte, wie seine kleinen Töchter zu Frauen herangewachsen sind. Wie gern er seine Mädchen zum Traualtar geführt hätte oder wie stolz er gewesen wäre, als seine Enkeltochter geboren wurde“, sagt sie.