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Die Verteidigungsstrategie der Beate Zschäpe und Streit um Protokolle – das Medienlog vom Freitag, 28. Juni 2013

Zwei Artikel beschäftigen sich heute mit dem NSU-Prozess in München.

An jedem Werktag fassen wir im NSU-Prozess-Blog die wichtigsten Medienberichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de

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Das „Heidentheater“ der Beate Zschäpe – das Medienlog vom Donnerstag, 27. Juni

Die Berichterstattung am 16. Verhandlungstag drehte sich um die Vernehmung der Handwerker und darum, ob Beate Zschäpe wusste, dass sich Menschen im Haus aufhielten, als sie mutmaßlich den Brand legte. Eine Rolle spielte dabei auch eine knarrende Treppe. Weiteres Thema in den Medien: Richter Manfred Götzl.

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16. Prozesstag – Brand der Zwickauer Wohnung

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Am 16. Prozesstag ging es weiter um den Brand, den Beate Zschäpe gelegt haben soll. Die Handwerker, die in der Dachgeschosswohnung des Zwickauer Mietshauses arbeiteten wurden befragt. Dabei ging es um viele Details und um die Frage, ob die Angeklagte Beate Zschäpe wusste, dass sich Menschen im Haus befanden, als sie mutmaßlich den Brand legte.

Eigentlich wollte Richter Manfred Götzl alle vier vorgeladenen Zeugen vernehmen. Doch der Verhandlungstag zog sich in die Länge. Noch während der Befragung des dritten Zeugen beendete Götzl den Verhandlungstag. Weiter geht es am Dienstag, den 2. Juli.

Einen ausführlichen Bericht zum 16. Verhandlungstag gibt es hier von unserem Autor Tom Sundermann.

 

Details über die Zwickauer Wohnung – das NSU-Medienlog vom 26. Juni 2013

Thema der Berichterstattung am 15. Verhandlungstag waren die Details über die Zwickauer Wohnung, über die ein Polizeizeuge Auskunft gab. „Fast wie ein Reiseleiter“ habe der Zeuge Zschäpe durch ihr altes Leben geführt, schreibt etwa Lena Kampf auf stern.de. Frank Jansen fasst die Wohnsituation von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt im Tagesspiegel so zusammen: „Sie lebten komfortabel und sie waren gerüstet wie ein paranoider Mensch, der Scharen von Einbrechern fürchtet.“

Die drei führten ein „bürgerliches Leben mit Katzen, Plastikblumen und einem Laufband fürs Fitnesstraining“, schreibt Tom Sundermann auf ZEIT ONLINE. Die Süddeutsche Zeitung fasst den 15. Verhandlungstag ebenfalls kurz zusammen. (Virtuelle Ortsbegehung mit Beate Zschäpe)

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15. Prozesstag: Brand der Zwickauer Wohnung

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Am 15. Prozesstag befasste sich das Gericht mit dem Brand, den Beate Zschäpe vor ihrer Flucht im November 2011 gelegt haben soll. Das Wohnhaus in Zwickau, in dem die drei mutmaßlichen Rechtsterroristen wohnten, war dabei schwer beschädigt worden, es musste später abgerissen werden. Weil sich zum Zeitpunkt der Brandlegung eine ältere Nachbarin im Haus befand, ist Zschäpe auch wegen versuchten Mordes angeklagt. Vor Gericht wurden dazu mehrere Sachverständige gehört. Keiner bezweifelt, dass das Feuer in der gemeinsamen Wohnung der mutmaßlichen Terroristen gelegt wurde. Es habe dort nach Benzin gerochen, sagte ein Kriminalbeamter. Zschäpe verfolgte die Aussagen ohne sichtbare Regung.

 

Taktlose und sich widersprechende Zeugen – das Medienlog vom 25. Juni 2013

Das Gericht hat nun damit begonnen, die einzelnen Morde der Terrorzelle aufzuarbeiten. Den Anfang macht der Fall des 2001 ermordeten Änderungsschneiders Abdurrahim Özüdoğru aus Nürnberg. Im Mittelpunkt der Berichterstattung zum NSU-Prozess standen vor allem das Verhalten der geladenen Polizisten, Özüdoğrus ehemalige Nachbarin Sabine M. und der Empfänger des Briefes von Beate Zschäpe, Neonazi Robin S. – die Nebenklage will ihn als Zeugen laden.

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Am 14. Prozesstag wurden erstmals Zeugen befragt. Die geladenen Polizisten fallen durch unsensible Aussagen auf deklarierte der Tagesspiegel in seinem Titel. Frank Jansen schrieb, dass die damals ermittelnden Kommissare mit ihren beiläufigen Kommentaren erahnen ließen, „warum die Nürnberger Polizei zunächst wenig davon hielt, einen rassistischen Mord in Betracht zu ziehen.“ So beschrieben sie Özüdoğrus Wohnung, von der auch Fotos gezeigt wurden, als unordentlich und den Ermordeten laut damaligen Ermittlungen als „aufbrausend“. Tom Sundermann von ZEIT ONLINE fügte in seinem Bericht hinzu: „Warum überhaupt Fotos von Özüdoğrus Wohnung gezeigt werden müssen, wo der Mord doch im Geschäft stattfand, bleibt zudem rätselhaft.“ Auch Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung schrieben von „unterschwelligen Ressentiments“ beziehungsweise „wenig Taktgefühl“ (Süddeutsche Zeitung) der Kripo-Beamten.

Nachmittags wurden die Bekennervideos der Terroristen vorgeführt, darunter auch das bekannte „Paulchen Panther“-Video und zwei Vorgängerversionen. Gisela Friedrichsen von Spiegel Online ging dabei als einzige Berichterstatterin detailliert auf das Verhalten der Angeklagten ein. Sie schrieb, dass Zschäpe die Aufnahmen des Ermordeten auf der Leinwand ignorierte; André E. an seinem Computer herumtippte und Ralf Wohlleben sowie Holger G. imaginäre Punkte anstarrten. Carsten S. schien „als einziger von den Grausamkeiten, die aus jedem Tatort-Foto spricht“, berührt zu sein.

Nachtrag: Auch die Europa-Ausgabe der türkischen Tageszeitung Sabah widmet dem 14. Verhandlungstag eine Meldung und beschreibt kurz das Verhalten der Angeklagten. Während Carsten S., Holger G. und André E. sich die Fotos des Ermordeten ansahen, habe Beate Zschäpe sofort den Kopf weggedreht, beobachtet der Autor.

Marlene Halser legte im taz-Artikel Verwirrende Aussage den Fokus auf die Zeugin Sabine M.. Ihre Wohnung lag damals direkt gegenüber Özüdoğrus Werkstatt. M. sagte aus, zwei Schüsse an besagtem 13. Juni 2001 aus der Änderungsschneiderei gehört zu haben. Danach verstrickte sie sich in Widersprüche. Die ehemalige Nachbarin hatte angegeben, die Leiche des Schneiders in der Werkstatt gesehen zu haben, obwohl sie das zuvor bei keiner Befragung erwähnt hatte. M. brach während der Befragung in Tränen aus und erklärte, sie hätte Angst davor, dass sie „jemand wegmacht.“ Laut Halser muss das Gericht nun beraten, ob die Frau ein weiteres Mal in den Zeugenstand berufen wird – „und ob ihr dann ein Rechtsanwalt als Beistand zur Seite stehen soll.“

Auch der Welt-Live-Ticker und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Besuch der blonden Dame) konzentrierten sich auf M., die aussagte, zwei verdächtige Männer und eine blonde Frau in der Werkstatt gesehen zu haben. Ob es sich bei der blonden Frau um Zschäpe handelt, konnte nicht geklärt werden.

Lena Kampf von stern.de berichtete in Party machen mit NSU-Terroristen über den Neonazi Robin S. und seine Verbindung zur Terrorzelle. Er soll Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe schon seit 2006 gekannt haben. S., Empfänger eines 26-seitigen Briefes von Zschäpe, soll nun als Zeuge gehört werden. So fordert es der Rechtsanwalt Thomas Bliwier in seinem am Montag gestellten Antrag. Er vertritt die Familie des in Kassel ermordeten Halil Yozgat. Tanjev Schultz schrieb in der Süddeutschen Zeitung, dass laut Zschäpes Verteidigung von S. „nichts tat- und schuldrelevantes“ zu erwarten sei.

Im NSU-Bundestagsausschuss in Berlin sagte erstmals ein ehemaliger baden-württembergischer V-Mann-Führer einer Frau namens „Krokus“ aus. Sein Deckname war Rainer Oettinger. Um ihn zu schützen, wurde der pensionierte Verfassungsschützer für die Befragung von einem Maskenbildner geschminkt. Spiegel Online (NSU-Untersuchungsausschuss: Wir haben die Arbeit der Polizei gemacht) und die Stuttgarter Zeitung (Ein Mann mit Maskerade) berichteten, dass die Frau laut Oettinger keinen direkten Zugang zur rechten Szene Nordwürttembergs gehabt hätte. Die Aussagen Oettingers gaben aber Einblick in die Arbeitspraxis des Verfassungsschutzes: Laut Katja Bauer von der Stuttgarter Zeitung wurde „Krokus“ von ihm „umgesteuert“ und sollte fortan die Linkspartei beobachten.

Keine Berichte in englischsprachigen Medien.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, den 26. Juni.

 

Videos zeigten Mundlos und Böhnhardt in Köln – das Medienlog vom 24. Juni 2013

Bilder, die keiner sehen wollte: Die taz zitiert den Anwalt der Familie von Theodoros Boulgarides, der 2005 in München durch drei Kopfschüsse in seinem Schlüsseldienstladen starb, mit einem brisanten Vorwurf. Ermittler hätten Überwachungsvideos, die den Nagelbombenanschlag von 2004 auf einen Friseurladen in Köln zeigen, nur lückenhaft ausgewertet, sagte Yavuz Selim Narin.

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14. Prozesstag – Der Mord an Abdurrahim Özüdoğru

Juni:Juli_Münchnen

Am 14. Prozesstag beschäftigte sich das Gericht mit dem Mord an Abdurrahim Özüdoğru. Der 49-jährige wurde am 13. Juni 2001 in seiner Änderungsschneiderei in Nürnberg erschossen. Zum Fall wurden am Vormittag zwei Polizeibeamte vernommen, die nach dem Mord ermittelten. Am Nachmittag wurden die Bekennervideos der Terroristen vorgeführt. Eines der Videos soll Beate Zschäpe vor ihrer Verhaftung an verschiedene Medien und Institutionen geschickt haben. Es zeigt Fotos der Anschläge, die in Sequenzen aus der Zeichentrickserie „Der rosarote Panther“ eingebettet sind.

 

Verhör beendet – das NSU-Medienlog vom 21. Juni 2013

Carsten S. wurde zum vorerst letzten Mal vor dem Münchener Oberlandesgericht vernommen. Darüber berichteten unter anderem die Süddeutsche Zeitung, (Wohlleben-Verteidiger fordern Freilassung) und der Tagesspiegel. In beiden Berichten steht die Tatsache im Vordergrund, dass Ralf Wohllebens Verteidiger seine Freilassung fordern.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet weiter von den Kontakten, die S. zum V-Mann Timo B. hatte. B war eine Führungsfigur in der Thüringer Neonazi-Szene war. Sein Name tauchte auf einer Festplatte von S. auf, berichtet auch die türkischsprachige Zeitung Zaman. Unter dem Titel: Carsten S. macht Zschäpe-Verteidiger nervös, fasst Tom Sundermann auf ZEIT ONLINE den Prozesstag zusammen. Eine Rückschau auf die gesamte Aussage S.´s, sendete München.TV.

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13. Prozesstag – Carsten S.

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Die Sachverständigen haben Carsten S. wie geplant abschließend vernommen, die Sachverständigen hatten aber nur noch wenige offene Fragen. Insgesamt wurde S. 26 Stunden lang vernommen. Er belastet vor allem den Mitangeklagten Ralf Wohlleben. Dessen Verteidiger wollen die Aussage für unverwertbar erklären, weil sie ihm selbst keine Fragen stellen konnten.