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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 23. Februar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 24. Februar 2016.

 

263. Prozesstag – Das geschah mit den Opfern des Banküberfalls

Im Oktober 2006 überfiel Uwe Böhnhardt erfolglos eine Zwickauer Sparkasse – und ging mit äußerster Brutalität vor: Einem Auszubildenden schoss er in den Bauch, zwei Angestellte schlug er mit einem Ventilator. Am Dienstag arbeitet das Gericht die Tat weiter auf. Geladen ist der Sachverständige Oliver Peschel, der die Verletzungen analysiert, zudem zwei Ärzte, die den Lehrling im Krankenhaus behandelten. Zwei Kommissare berichten von den Ermittlungen nach dem Raub, bei dem Böhnhardt zum einzigen Mal ohne seinen Komplizen Uwe Mundlos vorging.

Ebenfalls geladen ist ein Sachverständiger des Bundeskriminalamts. Er hatte sich mit dem Schalldämpfer beschäftigt, den Mundlos und Böhnhardt bei einigen Morden auf die Tatwaffe Ceska 83 geschraubt haben sollen. Der Schalldämpfer wird als wichtiges Indiz dafür gewertet, dass sich der NSU die Pistole besorgen ließ, um ein Mordwerkzeug zu besitzen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Ein Prozess wie ein Kaugummi – Das Medienlog vom Montag, 22. Februar 2016

Gegen die Richter im NSU-Prozess hagelt es derzeit Befangenheitsanträge – wohl nicht zufällig kurz vor dem Ende der Beweisaufnahme. „Das Verfahren zieht sich damit wie ein ausgelutschter Kaugummi – fader Beigeschmack inklusive“, schreibt Iris Marx vom Onlinemagazin Vice. Das liege allerdings auch an der umfassenden Prüfung der Beweislage, denn „die obligatorische ’smoking gun‘ in der Hand von Beate Zschäpe gibt es nicht“. Auf diese Akribie hätten die Angeklagten in einem fairen Verfahren einen Anspruch.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

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Ein gefährlicher Antrag gegen die Richter – Das Medienlog vom Freitag, 19. Februar 2016

Man kommt mit dem Zählen kaum noch hinterher: Erneut sehen sich die Richter im NSU-Prozess einem Befangenheitsantrag ausgesetzt, dieses Mal gestellt von den Verteidigern des Mitangeklagten Ralf Wohlleben. Es ist das elfte Gesuch dieser Art, schreibt Frank Jansen vom Tagesspiegel. Bisher scheiterten alle Versuche, den Vorsitzenden Manfred Götzl abzusetzen – dieser Antrag „jedoch könnte ihm Probleme bereiten“.

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Überfall könnte Zschäpe zum Verhängnis werden – Das Medienlog vom Donnerstag, 18. Februar 2016

Zwei Opfer und ein Arzt haben am Mittwoch von dem Überfall berichtet, den Uwe Böhnhardt am 5. Oktober 2006 nach Überzeugung der Anklage in einer Zwickauer Sparkasse beging. Der Täter ging mit äußerster Brutalität vor, schlug eine Angestellte mit einem Ventilator und schoss einem Auszubildenden in den Bauch. „Dass Beate Zschäpe in ihrer vor wenigen Wochen abgegebenen Erklärung eingeräumt hatte, von den Überfallen der beiden Uwes gewusst zu haben, aber nichts dagegen unternahm, könnte ihr im Zusammenhang mit dem Zwickauer Banküberfall zum Verhängnis werden“, merkt Oliver Bendixen vom Bayerischen Rundfunk an – denn auch für diese Tat könnte sie wegen versuchten Mords verurteilt werden.

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262. Prozesstag – Zeugen zum Zwickauer Banküberfall

Das Gericht hört vier weitere Zeugen, die den brutalen Überfall von Uwe Böhnhardt auf eine Zwickauer Sparkasse von 2006 miterlebt hatten. Darunter sind zwei Angestellte, auf die der Täter mit einem Ventilator einprügelte. Er flüchtete ohne Beute. Von den 15 Überfällen, mit denen der NSU seinen Lebensunterhalt finanzierte, war dieser nicht nur der einzige erfolglose, sondern auch der einzige, bei dem Böhnhardt allein handelte. Am Vortag hatte bereits ein Auszubildender ausgesagt, dem er bei der Tat in den Bauch geschossen hatte, zudem eine Angestellte, die in einen Pistolenlauf blicken musste.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

„Dann knalle ich dich ab!“

Die Bankangestellte glaubt, dass der Mann mit der schwarzen Maske auf Drogen ist, so irrsinnig springt er mit gezogener Pistole durch den Schalterraum der Zwickauer Sparkassenfiliale. Danielle G. erstarrt, als der Räuber „Gib das Geld raus!“ schreit. Sie sieht, wie er nach einem Tischventilator greift und ihn einer Kollegin auf den Arm, einer anderen auf den Kopf schlägt. Dann wirft er eine Vase in Richtung eines Fensters. „Nur Angst, nur furchtbare Angst“, so beschreibt sie das Gefühl.

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NSU-Waffen aus dem Verbrechermilieu? – das Medienlog vom Mittwoch, 17. Februar 2016

Die Aussage des Zeugen Jens L. war bemerkenswert – weil sie gespickt war mit garantiert wahren Anekdoten aus der Zeit eines kriminellen Bandenmitglieds, garniert mit reichlich vulgären Ausdrücken. Nicht, weil sie etwas zur Aufklärung im NSU-Komplex beigetragen hätte. L. war Teil einer von zwei Zwillingen geführten Gruppe, die Waffen nach Jena schaffte – angeblich, um mithilfe der rechten Szene den Kampf gegen ausländische Drogenbanden führen zu können. „Aufschneidereien und Übertreibungen“ abgezogen, bleibe „ein Bild übrig von der Wendezeit im ‚wilden Osten'“, in dem auch der NSU hatte entstehen können, schreibt Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online.

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261. Prozesstag – Der brutale Banküberfall von Uwe Böhnhardt

Es war ein Ausdruck rücksichtsloser Gewaltbereitschaft: Am 5. Oktober 2006 überfiel Uwe Böhnhardt eine Zwickauer Sparkassenfiliale. Dabei schoss er einem Auszubildenden, der ihn zu überwältigen versuchte, in den Bauch. Der Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Böhnhardt flüchtete ohne Beute. Von den 15 Überfällen, mit denen der NSU seinen Lebensunterhalt finanzierte, war dieser nicht nur der einzige erfolglose, sondern auch der einzige, bei dem Böhnhardt allein handelte. Am Mittwoch sagen der damalige Auszubildende und zwei weitere Angestellte als Zeugen aus.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die Waffen-Mafia von Thüringen

Stammten Waffen des NSU aus der organisierten Kriminalität? Ein Zeuge aus dem Milieu könnte Hinweise liefern – erzählt aber lieber Anekdoten aus seiner Zeit als Gangster.

Sein Name ist Jens L., 49 Jahre alt, tätig als „Berufskraftfahrer nachm Knast“. Seine Adresse will er nicht nennen, denn die sei dann sicher in der Presse nachzulesen, glaubt L. Und dann, fürchtet er, könnte es für ihn sehr unangenehm werden: „Wozu? Damit ich zuhause ne Kugel in den Kopf kriege?“

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