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Platon und Sokrates: das Gute, das Schöne, die Wahrheit

Aus unserer Serie: Einführung in die Philosophie

Sokrates lehrt in dieser Darstellung nach Pirelli seinen Studenten Philosophie. (© Hulton Archive/Getty Images)
Sokrates lehrt in dieser Darstellung nach Pirelli seine Studenten Philosophie. (© Hulton Archive/Getty Images)

„Footnotes to Plato“ – Fußnoten zu Platon sei die gesamte Europäische Philosophie, sagt der Mathematiker und Philosoph Alfred Whitehead. Das ist eine markige Aussage und wahrscheinlich lässt sich darüber streiten, ob nun wirklich alle Philosophie in Platons Folge nicht mehr als eine Verfeinerung seiner Gedanken darstellt. Immerhin: Das Zitat zeigt die geschichtliche Wichtigkeit der Philosophie Platons. Aber auch Platon steht, wie alle Philosophen, selbst in einer Tradition, hatte Lehrer und Schüler. Und zu einem der wirkmächtigsten Philosophen wurde man im Griechenland um 400 vor Christus nicht einfach nur durch seine Schriften. Weiter„Platon und Sokrates: das Gute, das Schöne, die Wahrheit“

 

Einführung in die Philosophie

Die großen Fragen interessieren uns wieder. Sie lauten vereinfacht mit Kant: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? In vielen Schulen spielt Philosophieunterricht eine große Rolle und im öffentlichen Diskurs erleben die alten Ideen dank neuer Denker ein Comeback. Sei es im Fernsehen, in ganz dem Thema gewidmeten Magazinen oder im Themenspecial der ZEIT.

Das Spektrum philosophischer Ideen ist Gegenstand der neuen Themen-Serie auf ZEIT für die Schule. Sie sind Schüler oder junger Student und auf der Suche nach einer schnellen Einführung oder einer Anleitung zur Vertiefung? Sie sind Lehrer an einer Schule und suchen Inspiration für den Philosophieunterricht? Oder interessieren Sie sich einfach für die grundlegenden Fragen der Philosophie, hatten aber nie die Gelegenheit, sich mit ihnen zu befassen? Dann ist unser Angebot für Sie gemacht.

Unsere Beiträge erklären einzelne Standpunkte von Kant und Hegel, Marx und Adorno, Platon und Aristoteles in wenigen, einfachen Worten. Und sie laden ein, miteinander zu philosophieren. Dafür haben wir uns etwas einfallen lassen: Jeden Teilaspekt können Sie in eigens dafür vorgesehenen Bereichen kommentieren und auf diese Weise mit anderen Lesern besprechen. Videos, Bilder und praktisch orientierte Aufgabenstellungen machen Theorien greifbar und schnell verständlich. Unter den Artikeln freuen wir uns über Ihr Feedback oder über weiterführende Hinweise, die anderen Lesern helfen können.

Das Angebot befindet sich im Aufbau und wird regelmäßig erweitert. (Stand: 03/2014)

 

Einführung in die Philosophie der Aufklärung

Einführung in die Philosophie der Aufklärung
© Christof Stache/Getty Images

Die Einführung in die Philosophie der Aufklärung stellt Ihnen die wichtigsten Philosophen dieser Epoche vor. Nach Immanuel Kant meint Aufklärung im philosophischen Sinne einen Prozess, der sich nicht etwa auf eine Epoche beschränkt, sondern der immer wieder wiederholt werden muss. Die Aufklärung ist eine Aufforderung an jeden einzelnen, sich diskursiven Machtverhältnissen nicht unhinterfragt zu fügen, sondern sich immer wieder mündig zu machen, indem man sich mit ihnen befasst. [Zum Dossier]

John Locke: Empirismus und neues Bürgerrecht

Philosophie John Locke EmpirismusJohn Locke ist einer der wichtigsten Vertreter des Empirismus in der Philosophie. Seine Auffassung war es, dass wir nur durch die Wahrnehmung zu Wissen gelangen können. [Zum Text]

René Descartes: Der methodische Zweifel

René Descartes: kartesische SkepsisKönnen wir unserer Wahrnehmung trauen? René Descartes stellte das Wissen seiner Zeit auf eine schwere Probe – und ebnete so den Weg für viele weitere wichtige Erkenntnisse in der Philosophiegeschichte. [Zum Text]

Peter Maffay erklärt Immanuel Kant

Grab von Immanuel Kant, Kaliningrad 1991Immanuel Kants Philosophie kennzeichnet einen Meilenstein in der Geisteswissenschaft. Seine Erkenntnisse bestimmen noch heute viele unserer Auffassungen in der Wissenschaft, aber auch in der Politik. [Zum Text]

Die harmlosen Garnelen und Kant

Was kann ich guten Gewissens noch kaufen? © ZEIT ONLINE/David FülekiWas kann ich essen? Was darf ich kaufen? Was kann ich importieren? Was ist nachhaltig?
Wir prüfen mit Immanuel Kant, ob konventioneller Konsum ethisch vertretbar ist. [Zum Text]

Thomas Hobbes: Der Naturzustand des Menschen

Thomas Hobbes' NaturzustandWie kann man das Verhältnis von beiden, von Bürgern zueinander, aber auch von Staaten zueinander denken? Thomas Hobbes plädiert für einen starken Herrscher, an den wir unsere Freiheiten abtreten sollen. [Zum Text]

Jean-Jacques Rousseau: Kommen die Schwierigkeiten erst mit der Kultur?

Jean-Jacques RousseauJean Jacques Rousseau greift den Gedanken vom Naturzustand gut 100 Jahre nach Hobbes wieder auf, kommt aber zu anderen Schlüssen: Erst durch die Kultur würde der Mensch Konflikte entwickeln. [Zum Text]

Adorno und Horkheimer: Kann Aufklärung scheitern?

Horkheimer Adorno Dialektik der AufklärungNach zwei Weltkriegen ziehen die Philosophen Adorno und Horkheimer eine Bilanz zur Philosophie der Aufklärung: Wenn Kriege noch möglich sind, ist die Aufklärung dann nicht gescheitert? [Zum Text]

Einführung in die Philosophie der Moderne

Einführung in die Philosophie der Moderne
© Christof Stache/Getty Images

Die Einführung in die Philosophie der Moderne behandelt die wichtigsten Fragen dieser Epoche. Die Industrialisierung verändert die Lebenswelt im 19. und im 20. Jahrhundert radikal. Die Philosophie steht vor vielen ethischen Fragen, die es in den vorherigen Jahrhunderten nicht gegeben hat. Angesichts des schwindenden Einflusses der Kirchen muss man sich neu orientieren.[Zum Dossier]

Georg W. F. Hegel: Subjekt-Objekt-Dialektik

Hegel Subjekt Objekt DialektikAus seiner Subjekt-Objekt-Dialektik leitet Georg Wilhelm Friedrich Hegel Aussagen über unsere Fähigkeit ab, uns selbst als Subjekt zu erkennen. Der bloße Konsument kann es nicht. [Zum Text]

Karl Marx und die Industrialisierung

Karl Marx Industrialisierung ArbeiterrevolutionDie Arbeiten von Karl Marx befassen sich mit moderner Ökonomie: Welche Rollen nehmen darin die Menschen ein? Lassen sich die Interessen der Arbeitnehmer mit denen der Produzenten vereinbaren? [Zum Text]

Friedrich Nietzsche: Es denkt

Friedrich Nietzsche Skepsis SpracheIch denke, also bin ich? Friedrich Nietzsche stellt dieses „Ich“ grundlegend infrage: „Es denkt“, provoziert er, müsse es heißen. Des Weiteren fragt er: Können wir mit unserer Sprache wahre Aussagen treffen? [Zum Text]

Charles Darwin: Die Entstehung der Arten

darwinCharles Darwins Hauptwerk Die Entstehung der Arten bricht radikal mit dem Entstehungsmythos der Bibel. Wir erklären sein Evolutionsmodell anhand eines Kinderspielzeugs. [Zum Text]

Jean-François Lyotard: Das postmoderne Wissen

Postmoderne LyotardSeit Nietzsche und Wittgenstein steht infrage, ob wir mittels der Sprache überhaupt etwas Wahres über die Welt aussagen können. Jean-François Lyotard leitet daraus den Begriff der Postmoderne ab. [Zum Text]

Paul Boghossian: Wissen ist nicht verhandelbar

BoghossianSolange die Tatsachen nicht überprüft worden sind, können wir auch keine wahren Aussagen treffen – selbst dann nicht, wenn wir mit einer Spekulation zufällig den Tatsachen entsprechen. Paul Boghossian widerspricht Lyotard in seiner Arbeit „Angst vor der Wahrheit“ entschieden. [Zum Text]

 

Literatur der Aufklärung

Aufklärung Ephraim Gotthold Lessing Literatur
Statue des Aufklärungsschriftstellers Ephraim Gotthold Lessing © Matthias Hiekel/dpa

Die Literatur der Aufklärung kann datiert werden auf die Zeit zwischen 1720 und 1800, sie folgt damit auf den Barock, wird begleitet von den Autoren der Empfindsamkeit und liegt noch vor der Epoche der Klassik. Als ihre Gegenbewegung wird die Epoche des Sturm und Drangs eingestuft. Die Aufklärung begründet ein neues, naturwissenschaftliches Weltbild, das die Vernunft (den Rationalismus), die Wahrnehmung durch unsere Sinne (Sensualismus) und die Erfahrung (Empirismus) zu den Quellen aller Erkenntnis erhebt. Erkenntnis bedeutet die Erschließung wahrheitsgemäßer, überprüfbarer Aussagen über alle Bereiche der Welt.

Vor allem ist die Aufklärung gekennzeichnet vom Aufstieg des Bürgertums sowie vom Niedergang des Adels. Dessen von Willkür geprägte Herrschaft wird beendet. Der Adel des 18. Jahrhunderts stand im Ruf, rücksichtslos und gleichgültig gegenüber den Konsequenzen seiner Handlungen zu sein. Das Bürgertum wird in der Aufklärung gebildeter und vermögender und entwickelt eine Moralauffassung, die sich der Haltung des Adels entgegenstellt. Es stellt das Wohl der Gesellschaft über das Wohl der Privilegierten und erklärt die Bildung des Individuums zu seinem wichtigsten Ideal.

Viele Aufklärer kritisieren außerdem den Dogmatismus der Kirchen und deren Deutungshoheit im Diskurs. Überhaupt geht es den Aufklärern vor allem darum, herrschende Machtstrukturen zu durchbrechen und ein System herzustellen, das die Interessen jedes Einzelnen wahrt. Die Philosophie der Aufklärung kann als grundlegend gelten für die heute weitgehend säkulare Gesellschaft Europas und ihr Verständnis von individueller Freiheit, Gleichheit und Gerichtbarkeit.

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Erste aufklärerische Gedanken stoßen Philosophen vor allem in Frankreich und Großbritannien an. 1641 veröffentlicht der Franzose René Descartes die Meditationes de prima philosophia und legt damit einen Grundstein für radikale Skepsis. Baruch de Spinoza und Pierre Bayle fordern die Säkularisierung von Staat und Gesellschaft und kritisieren die strenge Herrschaft der Kirche. Gottfried Wilhelm Leibniz erklärt, jeder Mensch sei prinzipiell zur Vernunft begabt. Jean-Jacques Rousseau appelliert an das Herz und an die „Empfindsamkeit“ und begeistert sich in seinem Gesellschaftsvertrag für die Demokratie. 1687 begründet Isaac Newton mit der Veröffentlichung der Philosophiae Naturalis Principia Mathematica die moderne Physik.

Während Descartes, Spinoza und Leibniz mit ihren Schriften den philosophischen Rationalismus vertreten, wenden sich ihre Fachkollegen in Großbritannien dem britischen Empirismus zu: John Locke veröffentlicht Abhandlungen über den Staat und behauptet die Freiheit des Willens, David Hume stellt die Sinneseindrücke vor den Verstand und eine gesicherte Welterkenntnis damit grundlegend infrage. Unter dem Einfluss des englischen Bürgerkriegs schreibt Thomas Hobbes schon 1651 sein Hauptwerk Leviathan und versucht darin, Grundlagen für eine kritische Staatsphilosophie zu finden.

Von Hume inspiriert betritt schließlich der deutsche Philosoph Immanuel Kant die historische Bühne. Kants Kritik der reinen Vernunft erschüttert das europäische Weltbild nachhaltig. In seinem berühmten Essay Was ist Aufklärung (1784) definiert er die Aufklärung: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

Die Literatur wird zum Mittler zwischen Bürgertum und Philosophie

Die Literatur der Aufklärung begleitet diese Entwicklung und begünstigt sie. Sie bildet das Bindeglied zwischen einer Philosophie, die sich nur wenigen Gelehrten erschließt, und dem zunehmend wohlhabenden und gebildeten Bürgertum, das sich politisch behaupten will. Ihre Schriftsteller fordern die Vermeidung des Fantastischen, sie wollen Klarheit und Deutlichkeit in Aufbau und Stil und wünschen sich feste Gattungen. Das führt zu einer besonderen Vielzahl an neuen literarischen Gattungen. Die meisten haben gemeinsam, dass sie sich um die Bildung und die Erziehung ihrer Leser zur Moral bemühen, also didaktisch sind. Beispiele sind das Lehrgedicht, die moralisiserende Fabel, der Erziehungsroman und der Staatsroman sowie die didaktische Satire. Auch das Drama zählt zu den Gattungen, die die Aufklärung bestimmen. Viele Schriftsteller vertreten die moralischen Ideale der griechischen Antike, nach denen sich, so die gängige Überzeugung, das Zusammenleben der Menschen besser gestalten ließe. So sind die meisten Aufklärer überzeugte Anhänger des Humanismus und der Toleranz auch in Glaubensfragen. Wieder modern geworden war diese Geisteshaltung während der Renaissance. Die ersten wichtigen deutschsprachigen Aufklärer heißen Albrecht von Haller und Johann Christoph Gottsched, es folgen Christian Ludwig von Hagedorn und Christian Fürchtegott Gellert, die sich der Empfindsamkeit öffnen, und schließlich Gotthold Ephraim Lessing, Christoph Martin Wieland und Johann Heinrich Pestalozzi.

Lessings letztes Werk Nathan der Weise ist heute auch sein berühmtestes. Darin behandelt er die zentralen Ideen der Aufklärung, den Humanismus und den Toleranzgedanken. Lessing begründet außerdem das bürgerliche Trauerspiel, das neben der Fabel zur literarischen Hauptgattung der Aufklärung wird. Zuvor war es üblich, bürgerliche Themen in Komödien zu behandeln, während Trauerspiele, also Tragödien, dem Adel vorbehalten waren. Nun aber publiziert Lessing mit seinem Trauerspiel Emilia Galotti (1772) ein politisches Stück, das eine Bürgerliche in den Mittelpunkt seiner Handlung stellt. Ein politisch hochbrisantes Unternehmen, denn Lessing thematisiert darin den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum.

Die Epoche der Aufklärung gipfelt in der Französischen Revolution

In der Kunst beginnt eine angeregte Diskussion über die Theorie der Schönheit. Ergebnis ist in der Philosophie die Disziplin der Ästhetik, die sich mit der sinnlichen Wahrnehmung befasst. Als ihr Begründer in Deutschland gilt Alexander Gottlieb Baumgarten mit seiner 1735 erschienenen Dissertation Meditationes philosophicae de nonnullis ad poema pertinentibus.

Realpolitisch gipfelt die Aufklärung in der Französischen Revolution 1789, die den Absolutismus beendet und die Entwicklung der modernen Demokratien einleitet. Nur Wochen nach dem Sturm der Bastille verabschiedet die erste französische Nationalversammlung eine Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die zur Präambel einer neuen Verfassung wurde.

Aufklärung: Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:

Grundlagentexte

Literaturwissenschaftliche Grundbegriffe Online (LiGo.de)
LiGo ist ein Selbstlernkurs zu literaturwissenschaftlichen Grundbegriffen. Die Analyseformen für Erzähltexte (z.B. Romane) und Lyrik werden im Detail erläutert und die Kunst der Rhetorik erklärt. Was ist ein Akt, was eine Szene? Welche Erzählformen gibt es und was ist die Erzählstimme? Was ist die semantische Ebene eines Gedichts und was die narrative Struktur? Was bedeuten Alliteration, Anapher, Parallelismus und Klimax in Texten?

Was ist Aufklärung? Einführungen

Immanuel Kant (Was ist Aufklärung, Teil 1 von 2, YouTube)
Immanuel Kant definierte die Aufklärung in seinem Aufsatz „Was ist Aufklärung?“, hier gelesen von Hans Paets.

Immanuel Kant (Was ist Aufklärung, Teil 2 von 2, YouTube)

Chronik der Aufklärung (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010) Die wichtigen Etappen der Aufklärungsepoche im Überblick.

Die Literatur des 18. Jahrhunderts (Universität Kiel, Vorlesungen)
Die Vorlesungen stellen verschiedene Strömungen und Textgattungen der Aufklärung vor: Frühaufklärung, Empfindsamkeit, Sturm und Drang, bürgerliches Trauerspiel, Weimarer Ästhetik und Bildungsromane. Die Merkmale der Strömungen erläutert der Dozent anhand bekannter Werke. Zu jeder der vierzehn Sitzungen gibt es die Folien, ein Protokoll und sogar eine Videoaufzeichnung.

E-Learning Quiz zur Aufklärung (Universität Kiel)
In dem Quiz können Schüler überprüfen, wie viel sie schon über die Aufklärung in der Literatur wissen. Aber keine Sorgen, die Fragen könnt ihr so oft wiederholen, bis ihr auf die richtige Antwort gekommen seid. Den zweiten Teil findet ihr hier.

Immanuel Kant

Kant für Anfänger (BR alpha)
Immanuel Kant steht auf der ewigen Bestenliste der Philosophen ganz oben. Er war der einflussreiche Vordenker der Aufklärung in Deutschland und hat zahlreiche Schriften verfasst. In mehreren Filmen führt die Philosophiestudentin Sophie fiktive Gespräche mit dem großen Denker und erfährt, was Kant mit seinen Gedanken und Ideen gemeint hat.

Gesammelte Werke Immanuel Kants (Bonner Kant-Korpus)
Kant hat wegweisende Texte über Ethik, Religions- und Geschichtsphilosophie und Erkenntnistheorie verfasst und so die moderne Philosophie erfunden. Das Bonner Kant Korpus hat die Texte digitalisiert, so dass Schüler sie online lesen können.

Gotthold Ephraim Lessing

Wege der Freiheit: Gotthold Ephraim Lessing (DIE ZEIT Nr. 47/2009)
Er träumte von einem humanen Christentum und einer Toleranz ohne Gleichgültigkeit. Er wusste, wie begrenzt die Vernunft, wie zerbrechlich das Leben ist, und lehrte uns die Freiheit. Ein Lessing-Porträt.

Von brennend scharfem Geiste (DIE ZEIT Nr. 50/2001)
Die Nachwelt erinnert sich an Lessing als den ersten modernen Literaturkritiker, als Polemiker und als Streiter für Toleranz und freies Denken. In diesem Artikel geht es um die Kritik an Lessing: Er sei kein Dichter, seine Literatur zu konstruiert, sein Streit mit der theologischen Orthodoxie und fatalen Philologen in eitlen Selbstzweck ausgeartet.

Figurenlexikon zu Lessings Dramen (Literaturlexikon, Universität Saarland)
Hier finden Schüler ein umfangreiches Figurenlexikon zu Lessings Dramen. Anhand von Textausschnitten charakterisieren die Autoren unter anderem die Figuren aus Nathan der Weise, Emilia Galotti, Miss Sara Sampson und Minna von Barnhelm.

„Das gemeinschaftliche Projekt, glücklich zu werden“ (DIE ZEIT Nr. 8/1981)
Über Lessings Briefwechsel mit seiner Verlobten Eva König.

Lessing: Nathan der Weise (Gelesen auf YouTube)

Lessings Miss Sara Sampson (Freidokumente, Universität Freiburg)
Die Deutung von Lessings Drama Miss Sara Sampson ist umstritten. Die einen verstehen es als Lessings Plädoyer für die Fähigkeit des Menschen, aus Vernunft und nicht aus religiöser Verpflichtung sittlich zu handeln. Die anderen meinen, es gehe in dem Stück um den Widerspruch zwischen Liebesbeziehung und Vernunftehe. Der Autor dieses Textes meint, man könne aus dem Stück eine Identitätskrise des Bürgertums im 18. Jahrhundert herauslesen.

Christian Fürchtegott Gellert

Christian Fürchtegott Gellert – Geistliche Oden und Lieder: Vorrede (Unversität Duisburg)
Christian Fürchtegott Gellert hat 1757 seine
Geistlichen Oden und Lieder veröffentlicht, von denen noch heute sechs im evangelischen Gesangsbuch zu finden sind. Warum ein Dichter religiöse Lieder und Lyrik schreiben soll – ausgerechnet in den Zeiten der Aufklörung –, erklärte Gellert im Vorwort, das hier abgedruckt ist.

Christian Fürchtegott Gellert (Lyrik für alle, YouTube)
Christian Fürchtegott Gellerts Gedichte sind geprägt vom Geist der Aufklärung. Einige Beispiele rezitiert Lutz Görner.

Weitere Autoren der Aufklärung

Frühaufklärerisches Theater – Johann Christoph Gottsched (Universität Kiel)
Das neue Welt- und Menschenbild der Aufklärung änderte auch die Vorstellung, wie darüber in Literatur, Lyrik und Thetaertexten zu schreiben sein sollte. Johann Christoph Gottsched schrieb daher den Versuch einer critischen Dichtkunst nieder.

10 Gründe, Karl Philipp Moritz zu lesen (DIE ZEIT Nr. 37/2006)
Warum es sich lohnt, Deutschlands jüngsten Klassiker kennen zu lernen, und warum der Aufklärer die Leser immer wieder überrascht.

Weder Gott noch Zufall (DIE ZEIT Nr. 48/2009)
Das wilde Denken des Julien Offray de La Mettrie zeigt eine andere Seite der Aufklärung. Zum 300. Geburtstag des Arztes und Philosophen, der ein großer Skeptiker und Theoretiker des Genusses war, ein Porträt.

Sie möchten noch mehr Lesestoff? Hier können Sie das Archiv von ZEIT und ZEIT ONLINE durchsuchen

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Literatur der Empfindsamkeit (1740-1790)

Empfindsamkeit Literatur Emotion
Waren die Schriftsteller der Empfindsamkeit Vordenker der heutigen Emo-Bewegung? © Inkje/Photocase

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt: Die empfindsamen Schriftsteller sind in ihren Werken zu Tränen gerührt, und alles kann dafür Anlass sein: die ihnen durch den herrschenden Adel gesetzten Grenzen in ihrer individuellen Entfaltung, die Erhabenheit der Kunst, Anmut und Tugend, Freundschaft, Natur, Idylle und Heiterkeit. Ihre Protagonisten verzweifeln an der Unterdrückung durch Fürsten (wie in Lessings Bürgerlichem Trauerspiel Emilia Galotti, 1772) oder wegen unerfüllter Liebe, die sie bis in den Selbstmord treibt (wie in Goethes Die Leiden des jungen Werther, 1774).

Indem sie das Emotionale zum Ideal erklärt, grenzt sich die literarische Empfindsamkeit nur scheinbar von der zeitlich parallel verlaufenden Aufklärung und ihrem Rationalismus ab. Beide haben das Wesentliche gemein: Das zu Wohlstand gelangte, gebildete Bürgertum ist politisch einflusslos und mit seinem Streben nach Emanzipation darum auf andere Bereiche verwiesen. Und so sucht es sich in der Ausprägung einer starken Persönlichkeit eine Nische, in der es sich gegenüber dem herrschenden Adel Geltung zu verschaffen versucht. Auch die Anhänger der Empfindsamkeit berufen sich auf die Aufklärung, ihre Morallehre und die Vernunft: Die durch die Lektüren provozierten emotionalen Ausbrüche sollen kein Selbstzweck sein. Sie sollen den Bürgerlichen darin schulen, mit sich und seiner Umwelt bewusster umzugehen.

Gefühle und die Fähigkeit, ihre Regungen intensiv zu erleben, gelten den Empfindsamen als Maßstab für die Ausbildung ihrer Persönlichkeit. Das Schreiben wird darum zum Instrument der Selbsterforschung. Die Introspektion, also der nach Innen  gerichtete Blick, wird in den meisten Gedichten, Dramen und Prosastücken zum Leitmotiv. Kein Wunder also, dass die Empfindsamkeit viele nicht nur zu sanften Tränen bewegt, sondern sogar zum literarischen Selbstversuch. In seinem Moralismus, seiner überschwänglichen Emotionalität und der Bildung, die es daraus ableitet, fühlt sich das Bürgertum dem Adel überlegen.

Beeinflusst wird die Empfindsamkeit von der Gläubigenbewegung des Pietismus, die sich gegen die Orthodoxie und den Dogmatismus der klassischen Theologie ihrer Zeit wendet. Ihre Literatur wird vor allem von Schriftstellern in Großbritannien, Russland, Frankreich und Deutschland geprägt, aber auch in Polen und Italien stehen Autoren ihr nahe. Die Empfindsamkeit kann als Vorläufer der Literatur des Sturm und Drang bezeichnet werden, die das Bekenntnis zur Emotion bis ins Leidenschaftliche radikalisiert.

England wird zum literarischen Vorbild Europas

Führenden Einfluss gewinnt England ab 1700 schon durch die Sentimental Comedy, gefolgt von den Moralischen Wochenschriften 1715, den Brief- bzw. Tugend- und Familienromanen 1740 und schließlich 1760 den Sentimentalen Romanen. Besonders die Autoren Samuel Richardson, Laurence Sterne und Oliver Goldsmith üben einen großen Einfluss auf ihre Zeitgenossen aus. Lessing übersetzt das englische „sentimental“ mit „empfindsam“ und gibt der Strömung so einen deutschen Namen.

Parallel entstehen im stärker rationalistisch geprägten Frankreich die comédie larmoyante (engl.: sentimental comedy) und die bürgerliche Dichtung Denis Diderots. Die britische Sentimental Comedy und ihr französisches Pendant inspirieren in Deutschland das Weinerliche Lustspiel; auch Jean-Jacques Rousseaus Briefroman Nouvelle Héloïse (1761) entfaltet eine große Wirkung.

Die wichtigsten Schriftsteller der deutschen Empfindsamkeit sind für das Drama Gotthold Ephraim Lessing (dessen Miss Sarah Sampson außerdem das deutsche bürgerliche Trauerspiel begründet) und Christian Fürchtegott Gellert, der neben Johann Gottfried Schnabel und Sophie von La Roche mit seinem Werk auch die empfindsamen Romane prägt (exemplarisch: Das Leben der schwedischen Gräfin von G…). Matthias Claudius Gedicht Der Mond ist aufgegangen ist noch heute vielen Deutschen als Kinderlied oder aus der Schule bekannt. Friedrich Gottlieb Klopstock wird in Deutschland zum einflussreichsten Schriftsteller seiner Zeit. Die deutsche Empfindsamkeit entwickelt sich über den Freundschaftskult hin zur Kunstlyrik Klopstocks, der seine Leser nicht mehr bloß belehren und unterhalten, sondern durch Erhabenheit erschüttern will. Viele Schriftsteller wirken zugleich an der Literatur der Aufklärung mit. Der nationalistische Dichterbund Göttinger Hain bildet einen Übergang zwischen der Empfindsamkeit und der Epoche des Sturm und Drang; er strebt nach der Befreiung der Dichtung vom aufklärerischen Rationalismus und Einflüssen aus dem Ausland und pflegt um Klopstock einen Personenkult. Als seine bedeutendsten Vertreter gelten der an Tuberkulose leidende Schriftsteller Ludwig Hölty, der mit nur 28 Jahren stirbt, sowie der Dichter und Übersetzer Johann Heinrich Voß, dessen Ilias-Übertragung von Philologen noch heute anerkannt wird.

Klopstocks Epos Messias gilt als das wichtigste Schriftstück der Empfindsamkeit. Der Quedlinburger stellt darin die Passion und die Auferstehung Christi dar. Stilistisch angelehnt ist der Messias mit seinem durchgehenden Hexameter an die antiken Epen Homers. Wie sonst nur wenige deutsche Dichter bekennt Klopstock sich 1789 zu den Idealen der Französischen Revolution. Als sich nach der Hinrichtung Ludwig des XVI. die Bewegung in Frankreich radikalisiert, distanziert er sich aber davon.

Das Bild der Frau ist im Wandel

Mit La Roches Briefroman Die Geschichte des Fräulein von Sternheim, der ebenso wie Goethes Die Leiden des Jungen Werthers von Samuel Richardsons Pamela stark beeinflusst ist, kommt 1771 erstmals eine Schriftstellerin in Deutschland zu großem Erfolg. Wie die meisten zu dieser Zeit von Frauen verfassten Werke erscheint der Roman zunächst anonym. Nachdem sich Erfolg einstellt, wird die Verfasserin aber schnell bekannt. Selbst Hofdame und verheiratet mit einem hohen Beamten und Katholiken, äußert La Roche in ihrem Roman ihre tief empfundene Unzufriedenheit über die Gepflogenheiten und Sitten des Adels und findet so großen Anklang bei Leserinnen und Lesern. Lenz, Herder, Goethe und andere Schriftsteller äußern ihre Bewunderung und werden zu wichtigen Freunden La Roches. Ein neues Frauenideal verbreitet sich in Europa, das die weibliche Tugend von der Unschuld löst. Ein eben erst erstarktes Ideal von der gefühlsbetonten Familie befördert die Entwicklung. Die Rezeptionen Richardsons begünstigen eine Anerkennung Englands als Heimat der Aufklärung und bei vielen Deutschen ein Gefühl der Verbundenheit mit Großbritannien.

Die sanfte Gefühlsschwärmerei der Empfindsamkeit wird von der rauschenden Leidenschaft des Sturm und Drang abgelöst, lebt aber im 19. Jahrhundert in der Form von Trivialromanen weiter. Die Empfindsamkeit führte zur Einbeziehung der Selbstreflexion in Kunst und Sprache und prägte so nachhaltig unsere Literatur.

 

Empfindsamkeit: Grundlagen zur Epoche

Wissenswertes zur Literatur der Empfindsamkeit (Quelle: Empfindsamkeit, Universität Karlsruhe)
Auf dieser Seite erfahren Schüler mehr über den Begriff der Empfindsamkeit sowie die Werke und Biografien der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock, Matthias Claudius, Ludwig Heinrich Christoph Hölty und Johann Heinrich Voß. Außerdem gibt es Auszüge aus ihren Werken.

Die Bedeutung von Geselligkeit und Freundschaft in der Empfindsamkeit (Quelle: Wolfram Mauser: Geselligkeit. Zu Chance und Scheitern einer sozialehtischen Utopie um 1750, Freidokumente, Universität Freiburg)
Geselligkeit und Freundschaft nahmen in der Epoche der Empfindsamkeit eine zentrale Bedeutung ein. Dieser Text erklärt das Phänomen und erschließt seine politische Dimension.

Die Anfänge des europäischen Romans: von Defoe bis Wieland (Quelle: Europäische Literatur im 18. Jahrhundert, mybude.com)
Der Aufstieg des Romans im 18. Jahrhundert scheint im Widerspruch zu stehen mit dem gleichzeitigen Erwachen des wissenschaftlichen Zeitalters. Dennoch war es die neu entstandene, literarisch interessierte Mittelschicht, die mit ihrem aufgeklärten Geschmack zuerst eine als Wirklichkeit getarnte Fiktion anzunehmen gelernt hatte, dann den Charakter- und Schicksals-Roman, den Schelmen-Roman, schließlich den empfindsamen und am Ende des Jahrhunderts den Geschichts-Roman. Eine Übersicht.

Aufklärung, Geschäfte, Empfindsamkeit: Szenen aus dem Hamburger Alltag um 1800 (Quelle: Hella Kemper: „Ich sehe lauter frohe, ruhige Tätigkeit“, ZEIT Geschichte Nr. 2/2010)
Der aufklärungsbegeisterte Hamburger Kaufmann Casper Voght zählt zu den Gästen seines erfolgreichen Handelshauses neben vielen Kaufleuten, Grundbesitzern und Gelehrten auch Klopstock. Die Hamburger lieben und verehren den Dichter für sein Werk und sein Wirken. Neben den Geschäften findet die Empfindsamkeit im Kreis der Bürgerlichen ihren festen Platz.

Inszenierte Natürlichkeit: Der Brief als Medium der Empfindsamkeit (Quelle: Rafael Arto-Haumacher: Inszenierte Natürlichkeit, IASL Online)
Der Briefroman wurde zu einem der wichtigsten Formate der Epoche der Empfindsamkeit. Der Text bietet einen Überblick über die Untersuchungen zum Phänomen der literarischen Briefkultur und behauptet, die Schriften dienten vor allem einem: der Selbstinszenierung.

Die ersten Emos (Quelle: Empfindsamkeit vs. Sinnlichkeit, audioarchiv.blogsport.com)
Wie keiner anderen Jugendbewegung schlagen der Emo-kultur international Homophobie und Hass entgegen; in Mexiko, Chile und dem Irak begegnen die meist noch jugendlichen Anhänger der Bewegung sogar nackter Gewalt. Geisteswissenschaftler diskutieren die Gründe und sprechen dabei auch über die Zusammenhänge der Emo-Kultur der Gegenwart und der Empfindsamkeit. Gibt es überhaupt Überschneidungen? Eine Anregung zur Diskussion.

Epen, Oden und Gedichte:
Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)

Zur Einstimmung: Friedrich Gottlieb Klopstock, Der Eislauf

Alles zu Leben und Werk des Schriftstellers Friedrich Gottlieb Klopstocks (Quelle: Jochen Vogt: Einladung zur Literaturwissenschaft. Ein Vertiefungsprogramm zum Selbststudium, TvH, Universität Düsseldorf)
1748 bricht der junge Klopstock sein Theologiestudium ab und widmet sich einer erstaunlichen Karriere als Schriftsteller. Seine Epen, Oden und Gedichte machen ihn zu einem der einflussreichsten Schriftsteller seiner Zeit.

Zu Leben und Werk Klopstocks – in Kürze (Quelle: Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur)
Eine Kurzbiografie für den raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu Leben und Werk von Friedrich Gottlieb Klopstock.

Hintergründe: Die Geschichte der Familie Klopstock und Ihre Beziehungen in die deutsche Gesellschaft (Quelle: Familienforschung, fundkatalog.de)
Klopstocks Familie gehörte über Generationen der bürgerlichen Oberschicht an. Ihre Beziehungen reichten weit. Dieser Text erörtert ihre Geschichten und leistet so einen Beitrag zum Verständnis des Dichters und seines Werks – für alle, die es genauer wissen wollen.

Spurensuche: Was von Klopstock übrig bleibt (Quelle: Rolf Vollmann: O silberner Mond! Auf Klopstocks Spuren in Quedlinburg und Langensalza, DIE ZEIT Nr. 12/2003)
Liest eigentlich heute noch jemand Klopstock? Und welche Spuren hat er sonst hinterlassen? Rolf Vollmann wandelt auf den Spuren des Schriftstellers in Quedlinburg und Langensalza.

 

Dramen und Bürgerliche Trauerspiele der Empfindsamkeit:
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)

Zur Einstimmung: Lyrik von Gotthold Ephraim Lessing

Alles zu Leben und Werk des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing (Quelle: Leben und literarisches Werk von Gotthold Ephraim Lessing, Xlibris)
Lessing war überzeugter Anhänger der Aufklärung, er trieb die Politisierung des Bürgertums durch seine Schriften entscheidend voran. Aber auch in anderen Gebieten machte Lessing sich verdient: So führte eine seiner Übersetzungen aus dem Englischen zu der Bezeichnung Empfindsamkeit. Außerdem gilt er heute als Erneuerer des deutschen Theaters. Vieles über das Leben und Werk des Autoren wird auf dieser Seite zusammengefasst. Außerdem werden zwei seiner Werke ausführlich besprochen: Minna von Barnhelm und Nathan der Weise.

Zu Leben und Werk Lessings – in Kürze (Quelle: Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur)
Eine Kurzbiografie für den raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu Leben und Werk von Gotthold Ephraim Lessing.

Lessing als Erneuerer des deutschen Theaters (Quelle: Gotthold Ephraim Lessing, Universität Duisburg-Essen)
Lessing hinterlässt nicht nur Theaterstücke, an deren Aufführungen wir uns bis heute erfreuen, sondern auch grundlegende theoretische Überlegungen über Dramatik und Literaturkritik. Was ihm den Titel des Erneuerers einbringt, erörtert ein kurzer Text der Universität Duisburg-Essen. Außerdem wird Literatur zur Vertiefung empfohlen.

Lessings Texte: Zusammenfassung von Nathan der Weise (Quelle: Nathan der Weise, Inhaltsangabe.de)
Das Drama Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779 spielt in der Zeit des Dritten Kreuzzuges während eines Waffenstillstandes in Jerusalem und handelt von dem jüdischen Kaufmann Nathan, der unbewusst alle drei Weltreligionen vereint und durch seine tolerante Weltanschauung als Nathan der Weise bezeichnet wird.

Lessings Texte: Zusammenfassung von Emilia Galotti (Quelle: Emilia Galotti, Inhaltsangabe.de)
Gotthold Ephraim Lessings Drama Emilia Galotti aus dem Jahr 1772 handelt von dem Prinzen Hettore Gonzaga, seiner besessenen Liebe zu dem bürgerlichen Mädchen Emilia Galotti und seinem Plan, das Mädchen für sich zu gewinnen. Das Trauerspiel spielt in einem kleinen Fürstentum in Italien im 18. Jahrhundert.

 

Die erste Frau: Sophie von La Roche (1730-1807)

Zu Leben und Werk Sophie von La Roches – in Kürze (Quelle: Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur)
Eine Kurzbiografie für den raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu Leben und Werk von Sophie von La Roche. 

Sophie von La Roche wird zu Deutschlands ersten erfolgreichen weiblichen Schriftstellerin. Ein Portrait. (Quelle: Doris Maurer: Keiner konnte sich der Tränen enthalten, DIE ZEIT Nr. 7/2007)
Sophie von La Roche war Deutschlands erste Erfolgsautorin – die empfindsame, dramatische „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ machte 1771 Furore. Ihr eigenes Leben verlief nicht minder bewegt. Ein Porträt der Dichterin.

Zu den Bedingungen der Karriere als Schriftstellerin der Sophie von La Roche (Quelle: Ulrike Prokop: Protest im Schreibversteck. Zum 200. Todestag von Sophie von La Roche, literaturkritik.de, C.H.Beck-Verlag)
La Roche wusste, worauf es beim Schreiben ankommt. Trotzdem war nicht allein ihr Talent für den Erfolg verantwortlich, den ihr Roman erreichte.

Zur Ausklammerung der Weiblichkeit aus den kulturhistorischen Diskursen: Silvia Bovenschens „Die imaginierte Weiblickeit  (Quelle: Renate Möhrmann: Imaginierte Weiblichkeit, DIE ZEIT, Nr. 47/1979)
Die Epoche der Empfindsamkeit brachte einen wichtigen Wandel für die Frauen: sie traten nun aktiv, als Schriftstellerinnen und Dichterinnen auf. Silvia Bovenschens 1979 erschienene Arbeit „Die imaginierte Weiblichkeit“ geht dem erstaunlichen Phänomen auf den Grund, warum die Frau in der Kulturgeschichte fast nie zum Thema wissenschaftlichen Interesses wurde. 

 

Der Fabeln dichtende Lehrer:
Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)

Zur Einstimmung: Lyrik von Christian Fürchtegott Gellert

Alles zu Leben und Werk Christian Fürchtegott Gellerts (Quelle: Bernd Witte: Christian Fürchtegott Gellert, denkströme.de, Journal der sächsischen Akademie der Wissenschaft)
Christian Fürchtegott Gellert beeinflusste entscheidend das Selbstverständnis des Bürgertums seiner Zeit und versuchte, die Literatur zum Ort der Debatten rund um die Frage „Wie wollen wir leben?“ zu machen. Das brachte ihm einen Spitznamen ein: „Lehrer der Nation“. Alles zu seinem Leben findet ihr in diesem Beitrag von Bernd Witte.

Zu Leben und Werk Christian Fürchtegott Gellerts – in Kürze (Quelle: Daten zur deutschen Literatur, Universität Karlsruhe)
Eine Kurzbiografie für den raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu Leben und Werk von Christian Fürchtegott Gellert. 

Zum religiösen Wirken von Gellerts Werk (Karl Otto Frenzel: Über Gellerts religiöses Wirken, Archive.org)
In dieser Dissertation von 1894 untersucht Karl Otto Frenzel das Wirken von Christian Fürchtegott Gellerts Literatur unter religiösen Aspekten.

Empfindsamkeit: Gellert und was ihn ausmacht (Quelle: Literaturwissenschaft Online, Universität Kiel)
In diesem Text wird ein Überblick über Gellerts Werk und über die für ein Verständnis von ihm erforderlichen Begriffe gegeben.

 

Der dichtende Journalist:
Matthias Claudius (1740-1815)

Zur Einstimmung: Lyrik von Matthias Claudius

Das Wirken von Matthias Claudius in der Epoche der Empfindsamkeit (Quelle: Lyrik für alle, YouTube)
In diesem Video zeigt der Rezitator, was Matthias Claudius zur Epoche der Empfindsamkeit beitrug. Interessierte erfahren außerdem mehr über die Persönlichkeit des Dichters.

Zu Leben und Werk Matthias Claudius – in Kürze (Quelle: Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur)
Eine Kurzbiografie für den raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu Leben und Werk von Matthias Claudius.

Der dichtende Journalist: Ein Portrait von Matthias Claudius (Quelle: Reymer Klüver: Schiffsmeldungen, Süddeutsche Zeitung vom 12.5.2003)
In diesem Artikel aus der Serie „Berühmte Journalisten“ erzählt Reymer Klüver aus dem facettenreichen Leben von Matthias Claudius. Bekannt ist Claudius bis heute für das Lied Der Mond ist aufgegangen.

Appell an die Gläubigen: „Dass die Furcht Gottes die Quelle alles Guten sei“ (Quelle: Matthias Claudius: Gute Furcht Gottes, DIE ZEIT, 49/2010)
Als Literatur-Redakteur der Zeitung Wandsbecker Bothe rief Matthias Claudius die Menschen zur Gottesfurcht auf. Das mag heute befremdlich erscheinen, zeigt aber exemplarisch, welche Rolle der Pietismus und religiöse Empfindungen für die Dichter der Epoche spielten.

Claudius-Forschung: Vorrang der Realität vor aller Kunst (Quelle: Günter Nawe: Vorrang der Realität vor aller Kunst. Interview mit der Claudius-Biografin Annelen Kranefuss, Glarean-Verlag)
In diesem Interview erklärt die Claudius-Biographin Dr. Annelen Kranefuss, was Claudius damit meinte, es gelte „den Mensch in seinen Zeitverhältnissen“ darzustellen, und berichtet über ihre Erkenntnisse über den Dichter.

 

Der Übersetzer:
Johann Heinrich Voß (1751-1826)

Ein Mann wie Voß: ein Portrait (Quelle: Ein Mann wie Voß, DIE ZEIT 29/1991)
Johann Heinrich Voß machte sich einen Namen als Dichter und Gründer des Göttinger Hain, ist aber heute vor allem für seine Übertragung der Ilias sowie der Odyssee bekannt. Ein Portrait.

Zu Leben und Werk Johann Heinrich Voß – in Kürze (Quelle: Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur)
Eine Kurzbiografie für den raschen Überblick über die wichtigsten Daten zu Leben und Werk von Johann Heinrich Voß.

Tränen über Tränen: Geschichten vom „wackern Eutinischen Leuen“ (Quelle: Petra Kipphoff: Sei kein Genie!, DIE ZEIT 16/1976)
Was früher die Menschen zu Tränen rührte, schafft das noch heute – beim Lachen. Die im Hexameter verfassten Schriften von Voß lesen sich schwierig bis schwülstig. Schwierig hatte es seinerzeit auch der völlig verarmte Autor, der sich aus diesem Zustand mit der Herausgabe eines Briefwechsels zu retten versuchte. Petra Kipphoff hat sich das einmal angesehen und eine amüsante Mischung aus Rezension und Portrait verfasst.

 

Primärliteratur der Empfindsamkeit: Eine Auswahl

Christian Fürchtegott Gellert: Leben der schwedischen Gräfin von G**, Zeno.org

Christian Fürchtegott Gellert: Abhandlung für das rührende Lustspiel. Übersetzt von Gotthold Ephraim Lessing, Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur

Johann Wolfgang v. Goethe: Der Triumph der Empfindsamkeit. Eine dramatische Grille, Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur

Johann Wolfgang v. Goethe: Die Leiden des jungen WertherProjekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur

Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Liebesgedichte, deutsche-liebeslyrik.de

Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Messias, Zeno.org

Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim, Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur

Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti, Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur

Gotthold Ephraim Lessing: Miß Sara Sampson. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Projekt Gutenberg, Spiegel Online Kultur


Weiteres

Projekt Gutenberg Deutschland / Projekt Gutenberg USA (gutenberg.spiegel.de / gutenberg.org)
Der Amerikaner Michael Stern Hart machte sich die Digitalisierung und freie Verbreitung von Literatur zur Lebensaufgabe. 1971 rief Hart das Projekt Gutenberg ins Leben, welches inzwischen 33.000 Titel kostenlos anbietet.

Weitere kostenlos zugängliche Primär- und Sekundärliteratur findet man im Netz unter Zeno.orgtextlog.de oder liberley.it.

Einladung zur Literaturwissenschaft (uni-due.de)
Auf diesen Seiten der Universität Duisburg-Essen finden Interessierte eine Einführung in die Literaturwissenschaft und ihre grundlegenden Begriffe. Sie bieten Besuchern die Möglichkeit, sich in die zentralen Fragestellungen des Fachs zu vertiefen.

Literaturwissenschaftliche Grundbegriffe Online (LiGo.de)
LiGo ist ein Selbstlernkurs zu literaturwissenschaftlichen Grundbegriffen. Die Analyseformen für Erzähltexte (z.B. Romane) und Lyrik werden im Detail erläutert und die Kunst der Rhetorik erklärt. Was ist ein Akt, was eine Szene? Welche Erzählformen gibt es und was ist die Erzählstimme? Was ist die semantische Ebene eines Gedichts und was die narrative Struktur? Was bedeuten Alliteration, Anapher, Parallelismus und Klimax in Texten?

Inhaltsangaben zur deutschen Literatur (inhaltsangabe.de)
Hier findet man ein wachsendes Sammelsurium an Texten zu Werken von Autorinnen und Autoren überall aus der Welt.

Wie verfasse ich eine Inhaltsangabe? (inhaltsangabe.de)
Inhaltsangaben fassen einen Text knapp und sachlich mit eigenen Worten zusammen. Regelmäßig sind sie Thema bei Prüfungen und Hausarbeiten. Eine gute Inhaltsangabe bringt den Inhalt der Lektüre auf den Punkt. Wie man das schafft? Hier gibt es Tipps, die die Arbeit erleichtern.

 

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