Kennen Sie einen Film mit Jean-Claude Van Damme? Oder ein berühmtes Zitat von ihm? Wohl erst nach längerem Nachdenken kommen immerhin hartgesottene Fans des Actionfilm-Genres auf so wenig renommierte Titel wie Timecop, Bloodsport, Karate Tiger und Universal Soldier – vielleicht. Denn viele kennen zwar den Paten des Action-Trashs, aber nur wenige vermögen zu sagen, weshalb eigentlich. Fun Fact: Im Archiv von ZEIT ONLINE wird Van Damme zwar gute zwei Dutzend Male geführt, aber kein einziger Beitrag widmet sich ihm.
Das wird auf absehbare Zeit wohl so bleiben. Die wortkargen Auftritte des gebürtigen Belgiers in schier zahllosen Filmen haben das Abziehbild des klassischen Hollywood-Actionhelden jedenfalls maximal um die ästhetisch fragwürdige Facette des Kampfsport-Spagats ergänzt. Und trotzdem: Van Damme ist Pop, Synonym für Körperkult und Spektakel.
Kaum verwunderlich daher, dass der in die Jahre gekommene Kickboxer aktuell in sozialen Netzwerken zum Hans Dampf in allen Gassen avanciert. Seinen Killer-Spagat persifliert er gekonnt in einem Werbefilm des schwedischen Autoherstellers Volvo, der sich auf Facebook einer gewissen Beliebtheit erfreut. Bereits im Februar 2014 gab zudem die Emmy-gekrönte Produktionsfirma Funny or Die den Startschuss für eine bemerkenswerte Imagekampagne mit ihm: die JCVD Make My Movie-Challenge. Seitdem mausert sich Van Damme endgültig zum Trending-Topic der Remix-Kultur.
Konzept: Vor dem Green-Screen fuchtelt Van Damme in verschiedenen Einstellungen mit Füßen, Fäusten, Schwert und Maschinengewehr, er schleicht sich unter den Blicken abwesender Feinde, rennt, schreit, springt und spricht ein paar einfache Sätze. Nach wie vor ist die YouTube-Community dazu aufgefordert, die Szenen in eigenen Filmen nach Lust und Laune zu verwenden. Dank Green-Screen wird Van Damme zum Gaststar in Self-Made-Filmen aus aller Welt, und die sind bisweilen famos.