Fast möchte man glauben, Kate Bush sei in den Jungbrunnen gefallen. Nein, das ist Alex Winstons Debütalbum „King Con“! Wunderbar eigenwillig, sopranesk und auch irgendwie feenhaft.
Unser Kosmos ist voller Unvereinbarkeiten, die irgendwie zueinander finden. Autos für Ökos etwa, Kriege für Pazifisten oder Fernsehen für Intellektuelle – alles kein Problem in Zeiten, da selbst einstige Steinewerfer Minister werden können und Milliardäre bisweilen zu Häftlingen. Weiter„Die Babooshka von Detroit“
Wer die White Stripes schmerzlich vermisst, hat hier eine Ersatzdroge: Jack Whites Solodebüt „Blunderbuss“ ist bester Retrobluesgaragenrock für junge und alte Nostalgiker.
On And On And On – kein Songtitel steht so emblematisch für das Schaffen des Jack White wie dieser. Auch nach der Auflösung seiner Band Weiter„Bis die Stimme bricht“
Die Geschichte digitaler Musik in einem Album: Wer Chris Clarks „Iradelphic“ zuhört, begreift die Entwicklung vom frühen Videospielsound zu heutigen Tanzhallenkrachern.
Durch diese hohle Gasse muss man kommen, diese Hürde ist zu nehmen: Eine klassische Gitarre, irgendwo zwischen indisch und südamerikanisch angeschlagen, jedenfalls sehr sphärisch, flächig, fast esoterisch, und das gleich zu Beginn. Weiter„Von 8-Bit zu Techhouse“
Das Londoner Kollektiv Breton ist die Band der Stunde. Ihre Songs aus Versatzstücken von Hip-Hop, New Wave und Elektronika sind so großartig wie ihre Videoclips.
Im Grunde ist der Videoclip Geschichte. Mausetot. Im MTViva-Zeitalter bildete er über Jahre einen unverbrüchlichen Bestandteil zeitgenössischer Popmusik. Wie Gitarren, Synthies, Kuschelrock. Weiter„Bilder aus Rhythmus“
Jasmine van den Bogaerde ist 15 Jahre alt und ein YouTube-Star. Als Birdy wurde sie mit Coverversionen bekannt, jetzt hat sie ein Album draus gemacht.
Coverversionen haben nicht gerade den besten Ruf. Als Mittel, Aufmerksamkeit zu schaffen, durchaus gängig, im Ausnahmefall immerhin geduldet, schmälert es die Reputation doch sehr, wenn sie zum Strukturmerkmal werden. Coverband? Kirmesband! Weiter„Die Songs der Anderen“
Auf seiner neuen Platte mixt der Berliner DJ Fritz Kalkbrenner Funk, House und Hip-Hop. Offen bleibt dabei, ob das Musik für die Sitzecke oder den Club ist.
DJs kennen das, DJs hassen das. „Kannste so durchlaufen lassen“, hören sie öfters, wenn ihnen jemand, der andere Beschallungsvorstellungen als die dargebotenen hat, auf Privatpartys eine CD aufs Pult legt. Weiter„Lass es durchlaufen“
Die Londoner Rapperin Speech Debelle steht im Rampenlicht. Nicht um mit dem Hintern zu wackeln, sondern um emanzipierte Gesellschaftskritik zu äußern. Das ist selten im Hip-Hop.
Zeit für Wut ist ja immer. Die Preise steigen, die Profite auch. Krisengewinnler feiern, als sei nichts gewesen. Und während die Übrigen deren Inkompetenz und Gier ausbaden, fragt sich: Bleibt der Aufstand der Anständigen schon wieder aus? Weiter„Zeig‘ Bling Bling den Mittelfinger!“
Intelligent behaglich, so klingen Kettcar seit Jahren. Wie schade, dass sie sich auch für ihr neues Album nicht aus dem Federbett der Kernkompetenz herausbequemen.
Kettcar – da weiß man, was man hat: Derselbe ergreifende Kopfbariton vom wohligen Reibeisen Marcus Wiebuschs, wie gewohnt. Mit derselben durchdachten Popprosa, die ihren Hintersinn nicht beim bloßen Drüberweghören offenbart. Weiter„Müde Hamburger Geschmeidigkeit“
Für Sam Genders‘ Bandprojekt Diagrams müsste man ein neues Genre benennen. Sein Album „Black Light“ quillt über vor Kreativität und ist im besten Fall toller, verspielter Pop.
Folk kann man ja auch schon wieder nicht mehr hören. New Folk, Old Folk, Eastcoast Folk, Westcoast Folk, dazu Folkpunk, Folkrock, Indiefolk, Elektrofolk, Weird Folk Weiter„Auf keinen Fall Folk!“