Wieder so ein zweites Album: Nach ihrem fantastischen Debüt aus dem vergangenen Jahr haben Poliça die Balance zwischen Klarheit und Verwirrung verloren. „Shulamith“ verschenkt großes Potenzial.
NSA, Gentrification, Global Village – Who’s Bad? Die Goldenen Zitronen geben keine linken Parolen aus, sondern zermalmen das System zwischen den Textzeilen ihres neuen Albums.
Man kann dem fetten faulen Comic-Kater Garfield bestimmt nicht nachsagen, den gesellschaftspolitischen Fortschritt der Menschheit vorangetrieben zu haben. Weiter„Denn der Gegner ist mächtig und stumpf“
Nicht ganz Britrock, nicht ganz amerikanisch: Die Kings of Leon lassen auch ihr sechstes Album zwischen den Kontinenten hängen und verbreiten großartige atlantische Schnoddrigkeit.
Der Mittelatlantische Rücken ist ein mächtiges Gebirge. Auf einer Länge von 20.000 Kilometern teilt er Europa und Amerika Weiter„Könige des Bramrock“
Die amerikanische Band MGMT bedient sich fröhlich bei den ganz Großen: Beatles, Beach Boys, Depeche Mode und jede Menge Eigenheiten kommen auf ihrem dritten Album zusammen.
Wer dieser Tage Popmusik für ein großes Publikum macht, muss den Einfluss der Beatles nicht verleugnen. Es gibt Schlimmeres, als die Fab Four in neuen Anzügen zu sehen. Weiter„Spaß an popkultureller Sammelwut“
In Frankreich füllt Matthieu Chedid jedes Stadion. Auch hierzulande hat seine eigenwillige Mischung aus Glamrock, Metal-Swing und Big Beat eine große Fangemeinde verdient.
Französische Musik umweht eine Menge Magie: das traumwandlerisch Getragene alter Chansonniers und das zeitgenössisch Beschwingte ihrer jungen Epigonen, die subkutane Popgeste bei Phoenix oder die überdehnte Popgeste Daft Punks,Weiter„Hört diesem Phantasten zu!“
Da ist alles drin, was Trost spendet: Das neue Album der Alternativerocker Glasvegas bringt Boomtown Rats, The Clash und Joy Division zusammen. Ergreifender, als es U2 je waren.
Und wenn die Welt da draußen wirklich kalt wird, herzlos und hart. Wenn die Hoffnung schwindet und der Zweifel nagt. Wenn es trist wird im Herzen, jeder Tag trüb und grau Weiter„Rockende Schmerzensmänner“
Keine Band kann es besser als Franz Ferdinand: So atemberaubend wie ihre Konzerte ist auch das neue Album, mit dem die Glasgower den Kreis zu sich selbst schließen.
Seit 20 Jahren pflegen Travis die argloseste Form des Britpop. Auch das neue Album schwingt lächelnd zwischen Herrjemine und Heitidei. Kann es nicht mal eine Kante geben?
Es beginnt ja schon, kein Wunder, mit dem allerersten Song. Genauer: mit dem ersten Gitarrenriff. Noch genauer: mit dieser Stimme, Fran Healys Stimme, diesem wachsweichen, wiegenliedharten, einschläfernd flüchtigen Timbre Weiter„Harmonielehre in Schön-Dur“
Neue Zutaten für den Skandalnudelsalat: Sie nennen sich The Toten Crackhuren im Kofferraum und machen klugen Blödsinn, den es sich zu hören lohnt.
Es gibt da einen Komiker, der beschreibt die niedrige Erregungsschwelle des Publikums wie folgt: Falls sich die Zuschauer-Künstler-Bindung mal löse, das Lachen also, wenn überhaupt, im Halse stecken bleibe, rufe er einfach „Ficken“, zusammenhanglos, aber laut. Weiter„Tanz die Abbruchparty“
Ein heiß ersehntes Debütalbum aus London: Raffertie ist 26 und filtert aus einer Vielzahl musikalischer Stile seinen ungemein bildreichen, flimmernden Elektrosound.
Musik kann ein Wurm sein, der ins Gehirn kriecht und sich dort förmlich verhakt. Sie kann oberflächlich beliebig klingen und beiläufig, subkutan jedoch wirken als wäre sie direkt für die eigenen Synapsen kodiert. Weiter„Hören und sich indoktrinieren lassen“