Imogen Heap musiziert mit eigenen Apps und einem elektronischen Datenhandschuh. Ihr neues Album „Sparks“ klingt popgewohnt und doch ein bisschen aufregend.
Kompositionssoftware? Kann heutzutage jedes Kind bedienen. Schicke Sounds? Findet man im Internet. Ein Studio bezahlen? Muss man nicht, wenn man in der eigenen Küche aufnehmen kann. Weiter„Digitale Nebel überm Himalaya“
Chicks on Speed wollten immer elektroschrottigen Kunstpop machen. Auf ihrem siebten Album verlassen sie sich auf Julian Assange und Yoko Ono. Wirkungsvoller wird es dadurch nicht.
Es geht wie immer um den Ofen, in diesem Fall um den umweltverträglich pelletbefeuerten im Wohnzimmer des Reihenhauses, in dem das Bauhaus-Sofa einen waschbaren Bezug hat und die Kunstdrucke an der Wand von Etsy kommen. Weiter„Agitpop im Neubaugebiet“
Zola Jesus scheint nicht mehr so traurig zu sein wie früher. Schön für sie. Schade für uns: Auf ihrem neuen Album hat sie ihre liebenswerte Eigenart verloren.
Es war ein langer Weg, den Nika Roza Danilova zurückgelegt hat. Von jenem dunklen Wald in Wisconsin, in dem sie aufgewachsen ist, bis ins helle Licht des Musikgeschäfts, in dem sie sich als Zola Jesus mittlerweile sonnt. Weiter„Die gediegenere Lady Gaga“
Die Anonymität der Londoner Clubszene hat der Bassmusiker SBTRKT hinter sich gelassen. Sein zweites Album fasst die jüngeren Entwicklungen des Genres zusammen und mischt sie zu perfektem Elektropop.
SBTRKT hat kein Gesicht, aber er hat viele Stimmen. Unter den Maskenträgern und Identitätslosen der britischen Bassmusik pflegt der Londoner Produzent den verspieltesten Umgang mit der Anonymität. Weiter„Trendbuch Elektronika“
Es geht auch auf Deutsch: Reinhard Mey, Nina Hagen, Alin Coen, Tim Bendzko, Madsen und viele andere gratulieren Leonard Cohen zum 80. mit seinen eigenen Liedern.
Allein von Hallelujah soll es mehr als 300 Coverversionen geben. Kaum weniger existieren von Suzanne. Gut 100 dürften es sein von So long, Marianne. Weiter„Geburtstagsständchen für Lenny“
Wer ist dieser MC Fitti, der überall von den Plakatwänden grinst? Trotz erstaunlicher Talentlosigkeit wird der Spaßrapper wohl auch sein zweites Album „Peace“ in die Charts bringen.
Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, den Verfall zu beklagen. Einen Remmidemmi-Index zu erfinden, der ernste Lagen (Arbeitslosigkeit, Kriege, Naturkatastrophen) danach einordnet, mit wie viel Blödsinn die Jugend darauf reagiert. Weiter„An der Grenze des Egalen“
„Wer hat schon Lust zu denken, wie sie denken, die uns hassen?“ Auch das zwölfte Album der Berliner Band Mutter stellt die richtigen Fragen zum Menschsein, zwischen punkrockkurz und pophymnenbreit.
Wahrhaft maßgeblich zu sein, über den Augenblick des Hörens hinaus bedeutsam, nicht gerade kommerziell, aber atmosphärisch erfolgreich – das gilt in den Höhenlagen der Popkultur als höchste Auszeichnung. Weiter„Mutter zuhören!“
Seine Frau singt, sein „Tatort“-Kollege auch. Jetzt veröffentlicht der Schauspieler Jan Josef Liefers ein neues Album mit seiner Band Radio Doria. Muss das denn sein?
Der singende Schauspieler ist eine Plage, die nicht enden will. Nahezu jeder, der regelmäßig sein Gesicht in eine Kamera halten darf, meint, auch noch Musik machen zu müssen. Weiter„Liefers liebt Pathos“
Vor wenigen Jahren begründeten sie ein Musikgenre namens Hexen-House. Nun sind Esben And The Witch auf Irrwegen zur Goth-Rock-Band gereift. Fürchtet sich noch jemand?
Jillians Banks hat eine neue Idee von Soul: mondän, luxuriös, fast seelenlos. Selten klang schickes Dahingeschlurfe so gut wie auf ihrem Debütalbum „Goddess“.