Was kommt nach The Verve, Arcade Fire und Maxïmo Park? Hier sind Revere, die mit ihrem freundlichen Pathosrock noch eine Schippe Britishness drauflegen.
Dicke Bretter, so viel lässt sich auch als architektonischer Laie feststellen, halten meist besser als dünne. Wer am Material spart, könnte sein blaues Wunder erleben, wenn der erste Herbststurm an den Wänden zerrt und von oben das Dach bewässert. Weiter„Englische Dickbrettbohrer“
Schonungslos singt Sharon van Etten ihre Verlustlieder. Ihr neues Album „Are We There“ beantwortet die Frage, wie dem Rest der Beziehungswelt zu helfen ist.
Sharon van Etten hatte etwas zu beweisen, vielleicht auch etwas heimzuzahlen. Vor neun Jahren floh sie aus Murfreesboro in Tennessee, erst nach New Jersey zu ihren Eltern, dann nach Manhattan ins eigene Apartment. Weiter„Wenn schon die Liebe nichts taugt“
Transgenderthemen gehören schon lange zum Pop, nicht erst seit Frau Wurst. Mit dem neuen Album von Hercules & Love Affair lässt sich zur Selbstermächtigung reflektiert tanzen.
Als die bärtige Dragqueen Conchita Wurst vor gut zwei Wochen den Eurovision Song Contest gewann, waren alle aus dem Häuschen. Als wenn es das erste Mal gewesen wäre, dass Popmusik sich mit Geschlechterrollen und selbstbestimmten Dasein auseinandersetzt. Weiter„Kopf- und Beinarbeit im Club“
Feiert die Londoner Lyrikerin Kate Tempest! Ihr neues Album Everybody Down ist eine zwölfteilige gerappte Sozialstudie. Wer zwischen ihre Zeilen gerät, wird ein anderer.
Natürlich klingt „Kate Tempest“ besser als „Katrin Sturm“. Näher am Orkan, am Erdbeben, an entfesselter Energie. Tempest bläst alles weg mit Worten. Und hinter diesem Reimgewitter steht Kate, ein robustes, englisches Mädchen. Weiter„Ein Tornado aus Worten“
Vor zehn Jahren gewann er das niederländische DSDS. Jetzt fängt Bo Saris die Geister von Marvin Gaye, Sam Cooke oder Amy Winehouse in seinem neuen Album Gold ein. Wirklich gelungen.
Im Haus, wo Gott und Teufel im Dauerclinch liegen, war noch ein Zimmerchen frei. Direkt unter der Büro-Etage, in der bis ans Ende aller Zeiten Motown und Stax als beste Plattenfirmen der Welt residieren Weiter„Der Soul-Crooner der Stunde“
Das Schweizer Synthiepopduo Klaus Johann Grobe fährt der zeitgenössischen Spaßdiktatur elegant in die Parade. Sein Debütalbum findet die gute Laune in der schlechten.
Moll, das unbekannte Wesen. Es lässt gute Laune nur unterschwellig erkennen. Man muss also genau hinhören, um sie zu erkennen. Auch bei Klaus Johann Grobe. Weiter„Tanz‘ mit Deinem Blues“
Merrill Garbus kämpft mit den Mitteln des Pop gegen Armut in US-Städten, Wasserknappheit und Selbstausbeutung. Das neue Album ihrer Tune-Yards führt einmal um die Welt.
Am Anfang steht immer eine einfache Wahrheit. „No water in the water fountain„, singt Merrill Garbus auf Nikki Nack, dem dritten Album ihrer Band Tune-Yards, und dann noch: „No side on the sidewalk„. Weiter„So klingen Bestnoten in Erdkunde“
Schöner wird diese Saison garantiert nicht mehr Trübsal geblasen. I Never Learn von Lykke Li veredelt das Jammern zum extravaganten Zeitvertreib.
Jetzt ist das Geheule groß. Denn Lykke Li hat plötzlich was zu meckern. Aber kaum ein Interview vergeht, in dem sich die Schwedin nicht darüber beschwert, was früher schief lief. Dass sie in die Charts geraten ist, dass sie berühmt wurde, obwohl sie das doch gar nicht wollte, und überhaupt ist alles ganz ganz ganz schlimm. Ach, die Arme. Schreckliches Schicksal, wenn man einen Hit hat. Weiter„Mondäne Trauerfeier“
So viel Bescheidenheit muss gar nicht sein: Die Rapperin Lily Allen spielt auf ihrem Album „Sheezus“ grandios mit ihrem Image als Prinzessin des Hiphop.
Müssen Frauen sich von Männern abgucken, wie das mit dem Regieren funktioniert? Müssen sie lernen, sich Führungspositionen mit Arroganz, Ellbogen und Zoten zu erkämpfen, sollten sie im Gegenteil lieber auf Soft Skills und weibliche Seilschaften setzen, oder ist es am besten, das ganze Rennen gar nicht erst mitzumachen? Weiter„Luftschlangen für alle!“