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Schlabberige Funk-Rap-Rock-Pop-Kost

Eingängiges Zeug, aber keine Gewürze. I’m with you, das zehnte Album der Red Hot Chili Peppers, zeigt: Die Herren sind fad geworden.

© Warner

War ’ne klasse Fete: Ein Kumpel von einem Kumpel hatte beim zweiten Versuch endlich das Abi geschafft. Aus dicken Boxen wummerten die Red Hot Chili Peppers über den Schulhof, auf dem wir schon ab mittags soffen. Hinterher saßen wir bis zum Morgen im Park und versuchten, unseren billigen Nylonsaitenklampfen ein halbwegs erkennbares Under The Bridge zu entlocken. Weiter„Schlabberige Funk-Rap-Rock-Pop-Kost“

 

Crosser geht’s nicht

„Cross generational, cross cultural, cross genre“ – aber nicht „cross gender“! Die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington hat eine weibliche Jazz-Supergroup um sich versammelt.

© Tracy Love

Im Jazz war es lange wie auf Piratenschiffen: Frauen haben an Bord nichts zu suchen, sie bringen Unglück. Auch heute sind ihnen in der Regel bestimmte Rollen vorbehalten. Singen. Ein bisschen Tasten drücken. Das war es meistens. Terri Lyne Carrington hält dagegen Weiter„Crosser geht’s nicht“

 

„Jetzt sollte jeder Fan MP3s kaufen“

Während der Krawalle in London brannte ein Lagerhaus von Sony nieder, samt Tonträgerbestand von mehr als 150 Indie-Labels. Doug Shipton von der Plattenfirma Finders Keepers hat beinahe alles verloren.

© PR

ZEIT ONLINE: Mister Shipton, Sie betreiben in London das Label Finders Keepers. Wie stark sind Sie vom Brand im Sony-Lagerhaus betroffen?

Doug Shipton: Im Moment wissen wir gar nicht genau, wie schlimm es steht. Wir hatten ungefähr 200 Titel im Lagerhaus. 90 Prozent unserer Bestände sind verbrannt. Wie viele Kopien es waren, wissen wir noch nicht, weil das Computersystem von Pias gerade nicht einsehbar ist. Noch ist auch nicht klar, wie die Versicherungen reagieren. Weiter„„Jetzt sollte jeder Fan MP3s kaufen““

 

Fragespiel der Improvisation

Mit einem beherzten „Warum?“ lassen sich im Jazz immer wieder Konventionen umwerfen. Die Saxofonistin Ingrid Laubrock stellt mit ihrem Trio Sleepthief das Gewohnte infrage.

© Leonie Purchas

Ein Spiel, mit dem Kinder ihre Welt erschließen, besteht aus einer einzigen Frage: Warum? Warum ist das so? Und warum nicht anders? Aus jeder Antwort ergibt sich eine neue Frage: Warum? Und jede Frage führt näher an eine bloße Konvention oder den Kreislauf einer Tautologie: nichts mehr zu erklären – es ist, weil es ist. Weiter„Fragespiel der Improvisation“

 

Tanz in den Ruinen

Clubbing und Verfall: Wie funktioniert das Nachtleben in Detroit? Eine neue Folge der Videoserie „Real Scenes“ sucht nach dem Geist des Techno.

© Screenshot/Resident Advisor

Im heutigen Detroit wirkt Musik als Betäubungsmittel gegen Armut und Verfall. Und sie stiftet Hoffnung. Weiter„Tanz in den Ruinen“

 

Pop nach Aloe Blaccs Rezept

Der Amerikaner Pigeon John singt gescheite Texte zu einer Mischung aus Hip-Hop und Soul. Jetzt ist sein Deutschland-Debüt „Dragon Slayer“ erschienen.

© Universal Music

Amerikanischer Hip-Hop findet seine Kundschaft hierzulande vor allem bei den Insassen schlecht aufgeräumter Kinderzimmer. Wer die dreißig ansteuert oder gar überschritten hat, greift lieber zu einer musikalischen Formel, die zuletzt Aloe Blacc mit I Need A Dollar servierte Weiter„Pop nach Aloe Blaccs Rezept“

 

Schwedens neue Tanzverführer

Die Band der Stunde: Little Dragon elektrisieren die Luft im Club. Ihre Mischung aus Pop, R’n’B und Elektronika begeistert Kritiker und Musikerkollegen.

© Peacefrog

Ein kleiner Assoziationsüberschuss gleich zu Beginn: Ritual Union beginnt mit einem angedeuteten Busta-Rhymes-Beat, über dem kurz darauf monoton ein synthetischer Bass zu federn beginnt, als wäre Jah Wobble irgendwie auf diese Platte gestolpert. Weiter„Schwedens neue Tanzverführer“