Barack Hussein Obama II, Muslim

Die Washington Post berichtet heute mit Bezug auf Zahlen des seriösen Pew Research Instituts, dass immer mehr Amerikaner der Meinung sind, Obama sei nicht Christ, sondern Muslim. Die Zahlen wurden – wohlweislich! – vor den Bemerkungen des Präsidenten zu dem islamischen Kulturcenter am Ground Zero erhoben. Sie reflektieren also noch nicht die Reaktion auf die präsidentielle Unterstützung des Rechts von Muslimen auf den Bau von Gebetshäusern.Das macht die Sache noch schlimmer.

Es sind jetzt fast 20 Prozent der Bevölkerung, die den im Internet verbreiteten Gerüchten folgen, Obama sei „heimlich“, „eigentlich“ Muslim. Entsprechend ist seit der Amtseinführung die Zahl derer zurückgegangen, die Obama korrekt als Christen einordnen. Damals waren es etwa die Hälfte der Befragten, heute sind es nur noch 34 Prozent.

Unter konservativen Republikanern hängt ein Drittel der Meinung an, der Präsident bete heimlich zu Allah. Das zeigt deutlich, wie sehr die Bezeichnung Muslim politisiert worden ist. Muslim ist (für diese Menschen) offenbar ein Codewort für „unamerikanisch“, „illoyal“, „verräterisch“. Schlicht: Nicht wie wir. Ich vermute auch, dass die Entpolitisierung des Rassethemas durch den sichtbar schwarzen Präsidenten zu einer zusätzlichen rassistischen Aufladung des Religiösen geführt hat: Manchem fällt es offenbar schwer zu akzeptieren, dass dieser schwarze, (relativ) linke Präsident Christ ist. Er kann nicht „einer von uns“ sein. Er muss anders sein, das Andere sein. An der Hautfarbe läßt sich das nicht mehr festmachen (-> Condi). Er muss also ein Agent der islamischen Verschwörung gegen Amerika sein.

„Among those who say Obama is a Muslim, 60 percent say they learned about his religion from the media, suggesting that their opinions are fueled by misinformation.

But the shifting attitudes about the president’s religious beliefs could also be the result of a public growing less enamored of him and increasingly attracted to labels they perceive as negative. In the Pew poll, 41 percent disapprove of Obama’s job performance, compared with 26 percent disapproval in its March 2009 poll.“

Etwas Neues ist das nicht. Man denke an den antijapanischen Rassismus im WKII. Katholiken ist es bis zu Kennedy nicht besser ergangen, immer stand ihre Loyalität zur WASP-Gesellschaft zur Debatte, mit teilweise wütenden antipapistischen Ausfällen. Juden wurden bis tief in die dreißiger Jahre hinein an den Universitäten (-> Columbia, Lionel Trilling) diskriminiert.

Und dass Franklin Delano Roosevelt in Wahrheit Jude und Teil der Weltverschörung gegen Amerika war, wurde immer wieder von seinen Gegnern verbreitet. (-> Hoftsadter, The paranoid Style in American Politics)

Ich fürchte, meine Bedenken gegen den Begriff der Islamophobie werden gerade von der Wirklichkeit überholt.

 

Das Islambild in den Medien

Mein Gastvortrag vom Dienstag, 6.7.2010, an der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der Ringvorlesung: „Wieviel Islam verträgt Europa?“

Wo soll man bloß beginnen? Der Zugang der Muslime zu den Me­dien in Deutschland, das Bild des Muslims in den Medien, Muslime als Medienma­cher?
Woher nehme ich überhaupt die Berechtigung, über dieses Thema – Islam in den deutschen Medien – zu reden vor einem akademischen Publikum. Woher nehme ich das Recht, darüber zu schreiben? Denn: Islamwis­senschaftler wie viele von Ihnen hier bin ich nicht. Ich spreche weder türkisch noch arabisch und habe auch nicht Theologie oder Islamkunde studiert.
Trotzdem haben Sie mich ja eingeladen. Sie werden sich schon was dabei ge­dacht haben. Und ich fühle mich geehrt, in einer Reihe mit großen Fachleuten hier vor ihnen reden zu können. Sie werden von mir keinen wissenschaftlichen Vortrag er­warten, sondern eine Reflexion der Praxis, aus der ich selbst komme. Ich danke Ihnen für die Gelegenheit dazu, einmal innezuhalten und zu fragen: Wie über den Islam, die Muslime und islambezogene Themen berichten?
Immer mehr Muslime in Deutschland, Frankreich und Großbritannien glauben nicht, dass die Mainstream-Medien ausgewogen über sie berichten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Pilotprojekt des Londoner Institute for Strategic Dialogue und der Vodafone Stiftung Deutschland.
55 Prozent der befragten Muslime vertraten die Auffassung, die großen Medien berichteten negativ über Muslime. Bei den nicht muslimischen Befragten waren es immerhin 39 Prozent.
Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer sind überzeugt, dass es in den meisten Berichten über Muslime um Terrorismus geht. Ein Drittel glaubt, dass vor allem Fundamentalismus eine Rolle spielt; ein Viertel nimmt als häufigstes Thema in der Berichterstattung über Muslime die Kopftuchdebatte wahr.
Natürlich haben diese Befragten nicht Recht in einem objektiven Sinn: Keineswegs geht es in der Mehrzahl der Berichte um Terrorismus. Und das Kopftuch ist immer noch ein Aufregerthema, aber das „häufigste“? Nein. Dennoch scheint es mir unbestreitbar richtig, dass die Intuition der Befragten stimmt, dass hier etwas im Argen liegt.
Ein jüngeres Beispiel: „Jung, muslimisch, brutal“ titelte Spiegel Online einen Bericht über die Studie des Kriminologen Christian Pfeiffer zum Zusammenhang von Religi­ösität und Gewaltneigung. Der Süddeutschen fiel zur gleichen Untersuchung die Zei­le ein: „Die Faust zum Gebet“.  blick.ch: „Macht Islam ag­gresiv? Jung, brutal — Muslim“, Tagesspiegel: „Allah macht hart“, heise.de: „Jun­ge männliche Macho-Muslime“, Financial Times Deutschland: „Studie zu jungen Muslimen — Je gläubiger, desto gewalttätiger“, Welt.de: „Studie — Gläubige Musli­me sind deutlich gewaltbereiter“, Welt: „Muslime — Mehr Religiosität = mehr Ge­waltbereitschaft“, Bild.de: „Junge Muslime: je gläubiger desto brutaler“, Hamburger Abendblatt: „Junge Muslime: Je gläubiger, desto brutaler“.
Das ist die Ausbeute der Schlagzeilen, und sie ist nicht einmal vollständig. In Wahr­heit steht in der Studie allerdings, Weiter„Das Islambild in den Medien“

 

Muslima fast nackt – auch wieder nicht recht

Der amerikanische Blogger Daniel Pipes hat einen klaren Beleg für die unfaire Bevorzugung von Muslimen durch die Dhimmi-Mentalität ausgemacht: Sie gewinnen einfach zu viele Schönheitswettbewerbe!

Der Hintergrund: Erstmals hat eine arabischstämmige Frau – Rima Fakih – den Titel der Miss USA gewonnen. Fakih entstammt einer libanesischen Familie. Sie war Miss Michigan geworden und hatte dann den von Donald Trump gesponsterten Miss USA-Wettbewerb in Las Vegas gewonnen.

Komisch: Sonst macht Pipes sich gerne Sorgen darüber, dass zuviele Muslimas in Europa die Burka tragen. Nun hat eine im Bikini die nichtmuslimische Konkurrenz hinter sich gelassen – und es ist auch wieder nicht recht.

So schreibt er über die angeblich starke Frequenz muslimischer Beauty Queens: „They are all attractive, but this surprising frequency of Muslims winning beauty pageants makes me suspect an odd form of affirmative action.“

Wenn aber selbst die nahezu vollkommen entblößte Araberin den gleichen Argwohn auf sich zieht wie die vollkommen verhüllte, dann stimmt wohl etwas nicht. Islamophobie? Arabophobie? Lubnanphobie? Whatever.

Pipes – Betreiber eines gut gehenden Liefergeschäfts für nahöstliche Angstpropaganda – hat sich hier einmal sehr schön selbst demontiert.

 

Wie die Islamkonferenz gelingen könnte

Ich komme optimistisch aus der Pressekonferenz der DIK (II), die soeben im Berliner Palais am Festungsgraben zuende gegangen ist.

Der erste Grund dafür: Ich glaube, dass Innenminister  Thomas de Mazière  der Sache gewachsen ist. Am Ende der PK kam eine (ziemlich dämliche) Frage, an der man deutlich machen kann, welchen Kräften ein Minister im Zusammenhang der Konferenz ausgesetzt ist. Ein Presse-Kollege fragte den Minister „jetzt mal ganz persönlich als evangelischen Christen“, wie er es denn fände, wenn man seine heilige Schrift – die Bibel – nach Anknüpfungspunkten für Gewalt und Extremismus durchkämmen würde, wie es jetzt allenthalben mit dem Koran passiert. Und wie es ja offenbar auch in der DIK beabsichtigt sei, die sich mit der Abgrenzung von Islam und Islamismus beschäftigen werde. Das sei doch per se schon beleidigend.

De Maiziere konterte, er lasse sich durchaus fragen, welche Anknüpfungspunkte für Gewalt in der Bibel zu finden seien. Die Geschichte des Christentums kenne schließlich fürchterliche Gewaltzexzesse – Kreuzzüge, Religionskriege – die zum Glück (aber unter welchen Kosten!) überwunden seien. Natürlich sei also die Frage nach der Kraft der Religion, Gewalt zu generieren, legitim.

Sehr gut gegeben! Das war weder bigott noch politisch korrekt. Auf solcher Grundlage kann man debattieren.

Zweiter Grund: Die Islamkonferenz ist ohne Islamrat und Zentralrat womöglich arbeitsfähiger als vorher, wie ich hier schon verschiedentlich vertreten habe. Die muslimische Repräsentanz ist in der zweiten Runde auf eine breitere Basis gestellt worden. Zu den teilnehmenden türkischen Verbänden (Ditib, VIKZ) sind nämlich die bosnischen Muslime als einzelner Verband noch hinzugekommen, sowie der Verband marokkanischer Muslime. Ausserdem nimmt die eher sakuläre TGD (Türkische Gemeinde in Deutschland) teil – eine gewisse Kuriosität, die aber der türkischen Community hier durchaus entspricht. In anderen Worten: Auch ohne Islamrat (i.e. IGMG) und ZMD kann man an einem Konsens über Religionsunterricht und Imamausbildung arbeiten. Und ich verwette das Häuschen meiner Oma darauf, dass mindestens der ZMD dann bald wieder an die Tür klopfen wird. Wie schon Herbert Wehner so treffend sagte: „Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen.“

Der Vertreter der Ditib, der Theologieprofessor Ali Dere, hatte vorher schon erkennen lassen, dass er das Fortbleiben von ZMD und Islamrat nicht als entscheidende Beeinträchtigung der Arbeit empfindet. Vielleicht rechnet er sich sogar einen Vorteil dadurch aus?

Der unabhängige Teilnehmer Hamed Abdel-Samad machte in seinem Statement klar, dass dies nicht bedeuten kann, Ditib als der übrig gebliebene Großverband übernehme nun den ganzen Laden. Er plädierte heftig und überzeugend dafür, die „Abnabelung der islamischen Theologie von den Herkunftsländern“ zu betreiben. Dort sei die Theologie autoritätshörig, sagte Abdel-Samad, und das könne hier nicht weiterhelfen. Er beschrieb die Chance der Islamkonferenz als „ein Stück islamische Aufklärung“. Die DIK sei ein „Verhandlungsprozess“ – erstens der muslimischen Gruppen mit dem Staat, zweitens aber auch der Muslime untereinander, die sich hier in ihrer Pluralität miteinander auseinander setzen müssen. (Ein wichtiger, oft vernachlässigter Punkt: Wo sonst treffen sich Aleviten, Schiiten, Sunniten (aus Bosnien, der Türkei, Marokko etc.) und muslimische Säkulare verschiedenster Couleur?)

Wenn ich recht sehe, hat man sich drei Ziele gesetzt. Erstens: Voraussetzungen schaffen für islamische Theologie und Religionsunterrocht an deutschen Hochschulen bzw. Schulen. Damit verbunden ist die Frage der Anerkennung islamischer Gemeinschaften als Ansprechpartner der staatlichen Stellen (auf Länderebene). Es  geht dabei nicht darum, „den Islam anzuerkennen“, wie es manchmal mißverständlich heißt. Der Islam ist eine welthistorische Tatsache, und ein weltanschaulich neutraler Staat hat prinzipiell keine Weltreligion anzuerkennen. Auch das Christentum per se ist bei uns nicht „anerkannt“, sondern die Konfessionen sind Partner des Staates in ihren konkreten kirchlichen Ausformungen. Dito die jüdische Vertretung durch Zentralrat und die liberalen Gemeinden.

Es geht also lediglich um die Anforderung an die islamischen Gemeinschaften, die rechtlichen Kriterien für die Kooperation mit dem Staat auf Länderebene zu erfüllen – also zum Beispiel eine klare Mitgliederstruktur aufzuweisen. Die bisherigen Dachverbände entsprechen dem nicht. Entweder sie reformieren sich und streben Einzelkooperationen an, oder sie formieren sich zu „Schuras“ wie etwa in Niedersachsen oder Hamburg.

Zweitens: Geschlechtergerechtigkeit vorantreiben. Dazu soll eine Studie erstellt werden über die Frage, was an der Benachteiligung von Frauen in islamisch geprägten Communities  religiös begründet ist – und was andere Ursachen hat. Das wird für alle Seiten der Debatte spannend.

Drittens: Islamismus definieren und genuine Islamfeindlichkeit von anderen Formen der Xenophobie und des Rassismus abgrenzen. (Dazu hätten wir hier einiges beizutragen…)

Man wird also genauso über jene islamisch geprägten Rollenbilder sprechen, die Mädchen und Frauen den Weg zur Gleichberechtigung verbauen, wie über die Ablehnung von kopftuchtragenden Frauen durch deutsche Arbeitgeber oder die schlechteren Chancen von Menschen mit türkischen Namen auf dem Wohnungsmarkt.

Das ist eine sehr ehrgeizige Kombination von pragmatischen und gesellschaftspolitisch langfristigen Zielen. Die Islamkonferenz lebt.

Schon vor der Sommerpause tagt der Ausschuss der DIK, der dann konkrete Projektgruppen beauftragen soll.

 

Ditib, KRM, ZMD, VIKZ, IGMG – und die DIK

Ich habe gestern eine Veranstaltung der Katholischen Akademie in Berlin über den Dialog mit dem Islam moderiert. Ich konnte also nicht selber mitdiskutieren, wie ich es an mancher Stelle allerdings gerne getan hätte. Und entsprechend werde ich auch die Redebeiträge der Teilnehmer nicht kommentieren. Zwei Dinge aber konnte ich loswerden.

An Stelle des angekündigten Bekir Alboga nahm Rafet Öztürk teil, auch er für die Ditib tätig, und zwar als „Koordinator für den interreligiösen Dialog“. Alboga konnte nicht kommen, weil in den Islamverbänden immer noch um eine gemeinsame Haltung zur Deutschen Islamkonferenz gerungen wird. Am Mittwoch dieser Woche soll eine erste Arbeitssitzung stattfinden.

Folgendes habe ich an die Adresse von Herrn Öztürk gesagt: „Ich will Ihnen gerne mal erläutern, wie sich der derzeitige Streit unter den Verbänden für einen Medienvertreter darstellt. Ich muss meinen Kollegen in der Redaktion klarmachen, warum wir eventuell noch einen Kommentar zum Thema der Islamkonferenz brauchen. Ich fange also an zu erklären: Die Ditib hat den ZMD dafür kritisiert, die DIK durch eine Boykottdrohung zu gefährden, weil ja bekanntlich der Islamrat, der eigentlich IGMG ist, als Mitglied des KRM nicht mehr an der DIK teilnehmen soll. Der VIKZ verhält sich neutral…. Zu diesem Zeitpunkt sind alle meine Kollegen in Sekundenschlaf verfallen. Und ich kann ihnen nicht einmal übel nehmen, dass sie sich für dieses Akronym-Chaos nicht mehr interessieren. Zwischen den genannten Organisationen gibt es keine nennenswerten theologischen oder politischen Unterschiede, die für ein deutsches Publikum interessant wären. Diese Unterscheidungen, lieber Herr Öztürk, haben mehr mit ihrer Herkunft als mit der Zukunft der Muslime in diesem Land zu tun. Wenn Sie sie nicht überwinden können, werden sie sich selbst marginalisieren, und dies vielleicht ganz zu Recht.“

Zweitens war es mir am Ende der Diskussion ein Bedürfnis herauszustreichen, dass Deutschland – anders als die Debatte manchmal suggeriert – ein Land mit ungeheurer Dynamik und Veränderungsbereitschaft ist. In wenigen Jahrzehnten sind hierzulande fast 2.700 Moscheegemeinden entstanden und mehrere Millionen Muslime (bis zu 4, je nachdem wie man rechnet) wurden aufgenommen. Viele der aktiven Muslime konnten hier erstmals erfahren, was Religionsfreiheit heißt: Der Imam wird eben nicht vom Staat geschickt (es sei denn, man geht in eine Ditib-Moschee). Die Gemeinden sind frei, ihre Dinge nach eigenem Gusto selbst zu verwalten. Und vom Geheimdienst wird man auch nur beobachtet, wenn es gute Gründe dafür gibt (anders als in vielen Heimatländern). Es ist auch ohne negative Folgen (jedenfalls seitens der staatlichen  Stellen) möglich, „Kulturmuslim“ oder Atheist zu sein. In anderen Worten: Deutschland ist ein besseres Land für Muslime als viele der Herkunftsländer.

Nach den Morden an den christlichen Missionaren in Malatya vor drei Jahren brachte der Hürriyet-Chef Ertugrul Özkök es auf den Punkt: „Wo ist die muslimische Toleranz für den anderen Glauben?“, fragte der Chefredakteur. „Türken haben in Deutschland mehr als 3000 Moscheen, und wir halten ein paar Kirchen und ein Dutzend Missionare nicht aus?“ Auch wenn 3.000 Moscheen wohl eher die Zahl der (türkisch geprägten) Moscheen in ganz Europa ist, hat er absolut den Punkt getroffen.

Und dazu sollte man als Muslim in Deutschland auch gelegentlich mal was sagen, statt sich bloß über „Islamophobie“ zu beklagen. Wie islamophob kann ein Land sein, dass ohne große Aufwallungen (wenn man mal von den schändlichen Mordtaten wenige Jahre nach der deutschen Einheit absieht, die aber nicht explizit antimuslimisch waren, sondern ‚bloß‘ xenophob, und sie hatten die „Lichterketten“ zur Folge) die Bildung von 2.700 Moscheegemeinden in wenigen Jahrzehnten verträgt?

Bei allen Problemen ist das ein Grund zum Stolz auf dieses Land, und den sollten die Muslime, die davon profitieren, offensiv vertreten. Sie tun das aber nicht, sondern flüchten sich allzu oft eine unpolitische Opferhaltung.

Nach der Veranstaltung wurde ich von mehreren Verbandsvertretern aus dem Publikum auf diese Aussage angesprochen. Zu meinem eigenen Erstaunen stimmten sie mir zu.

 

Warum Deutschland keinen Wilders braucht

In Holland wird die Implosion der politischen Mitte womöglich bald zu einer Regierungsbeteiligung des blonden Bannerträgers des liberalen Rassismus in Europa führen. Deutschland hat und braucht keinen Wilders, wie sich an zwei bemerkenswerten Interviews des Wochenendes zeigen läßt: Der kluge konservative CSU-Mann Alois Glück und der SPD-Innensenator von Berlin Erhart Körting, haben sich bei zu dem Zusammenleben mit Muslimen hierzulande geäußert. Und es ist beispielhaft, wie sie dabei Sorgen und Probleme der Integration einer für Deutschland neuen Religion aufnehmen, ohne Ressentiments zu bedienen:

WELT ONLINE : Herr Glück, Sie haben einen guten Einblick in die islamische Community in Deutschland. Ist zwischen Katholiken und Muslimen eine Kooperation, wenn nicht gar Allianz in ethisch-moralischen Fragen denkbar?

Glück : In Teilen des Islam sehe ich eine solche Kooperationsbereitschaft. Aber es gibt noch Erklärungsbedarf: etwa zu Fragen unserer Verfassung, der Trennung von Staat und Religion, der Freiheit des Religionswechsels, ohne Sanktionen befürchten zu müssen, und zur gleichen Würde der Frau.

WELT ONLINE : Gleiche Würde, das sagen auch Muslime, was freilich noch nicht Bereitschaft zur vollen Gleichberechtigung bedeutet.

Glück : Das ist auch ein kultureller Prozess. Jüngste Untersuchungen in Deutschland zeigen die große Bandbreite der Einstellungen des Islam. Als grobe Orientierung kann man sagen: Je stärker Muslime säkularisiert sind, umso mehr schätzen sie unsere Verfassungs- und Gesellschaftsordnung. Seien wir ehrlich: Auch wir haben einen kulturellen Prozess durchgemacht. Ich kenne noch die geschlossenen Gesellschaften der 50er- und 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in denen die Gleichberechtigung der Frau nicht voll akzeptiert wurde. Das gilt auch für Teile unserer Kirche.

WELT ONLINE : Sehen Sie in den Islam-Verbänden Ansätze einer Hinwendung zu einem europäischen, vielleicht deutschen Islam?

Glück : Es gibt niemanden, der für das Ganze sprechen kann, das ist ein unglaublich schwieriges Problem. Wir sehen große Spannungen etwa zwischen Sunniten und Schiiten. Wir haben, was unsere Verfassung betrifft, eine große Zustimmung beispielsweise bei den Aleviten, aber auch anderen Gruppen. Die Verbände sind aber noch stark geprägt vom Islam der Herkunftsländer. Es ist ganz dringlich, dass wir zu Ausbildungen in Deutschland kommen, auch, was die Imame angeht. Es gibt nach meiner Erfahrung viele Muslime, die unsere Kultur bejahen und zugleich ihren Glauben leben. Es ist ein großer Unterschied, ob in eine Ditib-Moschee ein Imam kommt, der einige Jahre hier ist und dann wieder in die Türkei zurückkehrt, oder ob es Menschen sind, die sich hier entwickelt haben. Das ist eine der großen Zukunftsaufgaben, die wir aber nicht ohne die Muslime lösen können.

WELT ONLINE : Das heißt, die Verbände sollen einbezogen werden?

Glück : Wir können sie nicht ausschalten, müssen aber wissen, dass sie, wie die Untersuchungen zeigen, eben nicht den ganzen Islam vertreten. Auch wenn wir immer wieder Enttäuschungen erleben sollten, müssen wir mit konstruktiven Kräften kooperieren. Und wir müssen die tief verwurzelten Ängste in unserer Bevölkerung ernst nehmen.

WELT ONLINE : Leidet die deutsche Gesellschaft an Islamophobie? Der Berliner Historiker Wolfgang Benz hat Parallelen zum Antisemitismus gezogen.

Glück : Die Parallele halte ich für falsch. Solche Vergleiche verbieten sich. Es gibt eine Angst, die vielfältige Ursachen hat: die Türken vor Wien, der Terrorismus durch fanatische Muslime, Angst vor Überfremdung. Es gibt viele Anfragen an die Muslime. Es geht nicht nur um den guten Willen unsererseits, es geht auch um die Integrationsbereitschaft der Muslime in eine Gesellschaft, die christlich-abendländisch geprägt ist. Zu ihr gehören Toleranz und Freiheit der Religionsausübung in all ihren Formen. Insofern ist es auch kein Widerspruch, die kulturellen Prägungen unseres Landes durch das Christentum zu betonen und gleichzeitig offen zu sein für ein ehrliches Zusammenleben mit den Muslimen ?

WELT ONLINE : … was in islamischen Ländern die umgekehrte Wirklichkeit ist ?

Glück: … aber wir nicht zum Maßstab unseres Handelns machen dürfen. Wir dürfen nicht wegen einer solchen Wirklichkeit in anderen Ländern oder des Verhaltens einer Minderheit hierzulande die Werte unseres Grundgesetzes relativieren.

(Alles lesen).

Und Körting im Tagesspiegel:

„Wir sind ein hochtechnisiertes Land, in dem Sie nur dann einen guten Lebensstandard erwirtschaften können, wenn Sie über sehr viel Bildung und Ausbildung verfügen. Es mag für den Einzelnen noch funktionieren, wenn er sagt, ich bin es gewohnt, mit wenig auszukommen und lasse mir von Vater Staat helfen. Aber spätestens an den Kindern versündigen sich diese Leute. Seinen Kindern das zuzumuten, was man selbst aus Palästina oder anderswo kennt, ist nicht in Ordnung. Sie grenzen damit ihre Kinder von der Gesellschaft ab. Wer nicht bereit ist, das Bestmögliche für seine Kinder zu tun, muss damit rechnen, dass sie kriminell werden und abdriften.


Wie kommt es, dass in der Öffentlichkeit immer von Türken und Arabern die Rede ist, wenn es um Integrationsprobleme in Berlin geht? Machen andere Gruppen keine Schwierigkeiten?

Es gibt eine europäische Kulturidentität, die Integration erleichtert. Diese Identität haben beispielsweise Italiener, Spanier, Polen, in Teilen auch Russen und Ukrainer. Höchstwahrscheinlich auch Menschen aus Ankara und Istanbul. Bei Leuten aus Mardin, im Osten der Türkei, gibt es diese Kulturidentität schon nicht mehr, weil sie dort in einer Welt leben, die sich in vielen Bereichen sehr von unserer unterscheidet. Und deshalb sind bei diesen Menschen mehr Anstrengungen erforderlich, um Integration zu erreichen, als bei anderen.

Es heißt aber doch oft, Vietnamesen seien in Deutschland am besten integriert. Die haben mit der europäischen Kultur kaum Berührungspunkte, wenn sie herkommen.

Das hat wiederum nichts mit der Kultur zu tun, ebenso wie bei Chinesen, Armeniern oder anderen kleinen Gruppen. Zuwanderer, die zahlenmäßig nicht in großen Communities leben, sind stärker gezwungen sich zu integrieren, wenn sie überleben wollen.

Die türkische Regierung erklärt, es leben in 118 Ländern rund 5 Millionen Auslandstürken, davon über zwei Millionen allein in Deutschland. Ist die große Zahl ein Nachteil für ihre Integration?

Nachteil klingt immer so negativ. Ich würde sagen, je größer die Gruppe ist, desto größer müssen die Integrationsanstrengungen sein. Die große Gruppe hat einen Vorteil: Die Menschen fühlen sich emotional gebunden und sicher. Der Nachteil ist, dass große Gruppen schnell ein Eigenleben entwickeln, mit eigenen Geschäften, Gaststätten, Ärzten etc. Das Phänomen gibt es nicht nur in Bezug auf Türken, sondern auch Araber in Neukölln und manche Russen in Marzahn-Hellersdorf. Das Paradebeispiel sind junge Menschen aus der Türkei, die in Deutschland in eine türkische Familie einheiraten und hier keinerlei Bedürfnis entwickeln, Deutsch zu lernen. Sie können so weiterleben wie in der Türkei. Diese Situation erschwert die Integration in der Gesamtgesellschaft.

Sie haben vor kurzem in einem Interview gesagt, dass wir auch deshalb ein Problem mit Integration haben, weil sich der türkische Staat noch immer politisch verantwortlich fühlt und einmischt. An anderer Stelle sagten Sie, „das hat keine konkreten Auswirkungen auf die hier lebenden Türken“. Was stimmt nun?

Zu sagen, die Türkei ist schuld an unseren Integrationsproblemen, wäre viel zu verkürzt. Aber auch der türkische Staat muss akzeptieren, dass die Menschen aus der Türkei, die hier leben, Auswanderer sind. Manchmal habe ich aber den Eindruck, dass einige türkische Politiker eine Vormundschaft für türkische Bürger beanspruchen. Kritisch wird es, wenn einige vermitteln, „ihr seid zwar ausgewandert, aber eigentlich gehört ihr noch zur Türkei und werdet überall schlecht behandelt außer bei uns“. Das ist desintegrativ.

 

Keine religiöse Entschuldigung für Attentat auf Westergaard

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat gegenüber der dpa das versuchte Attentat auf den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard verurteilt. «Für eine kriminelle Handlung darf es keine religiöse  Entschuldigung geben», sagte der ZMD-Vorsitzende Ayyub Axel Köhler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Köln.

Sehr schön. So weit jedenfalls.

Aber dann das:

Das der Tat zugrundeliegende Motiv zeige aber, wie schmal der Grat zwischen Meinungsfreiheit und der Verletzung religiöser Gefühle sei.

Soll heißen? Si tacuisses, Westergaard? Er hat also doch die „religiösen Gefühle“ verletzt und hätte seine Karikatur besser unterlassen?

Das ist schon wieder das übliche Herumeiern des ZMD. Herr Köhler muss die Karikatur Mohammeds mit dem Bombenturban natürlich nicht goutieren. Er hat aber die Aufgabe, den Muslimen zu vermitteln, dass sie mit so etwas schlichtweg zu leben haben, wie alle anderen Gläubigen auch. Wenn er nun suggeriert, zwischen Meinungsfreiheit und Verletzung religiöser Gefühle gebe es einen „schmalen Grat“, den man nicht überschreiten dürfe, dann ist das eben kein Bekenntnis zu unserer von der Verfassung garantierten Meinungsfreiheit – sondern ein sophistischer Versuch, sie einzuschränken.

Richtig wäre folgender Satz: Meinungsfreiheit schließt (leider) die Verletzung religiöser Gefühle (und des guten Geschmacks) mit ein.

Live with it, Umma!

Der Papst schafft es schließlich auch.

Aber das bringt Köhler nicht. Er wieselt nur wieder herum:

Problematisch sei, dass derartige Vorfälle in der Bevölkerung Ängste vor dem Islam anfachten, sagte Köhler. «Wir tun alles, was in unseren Kräften steht, um aufzuklären und rufen zur Mäßigung auf.»

Problematisch ist erst einmal, dass junge Muslime sich im Namen des Islam berechtigt fühlen, abscheuliche Morde zu planen und zu begehen. Aber Köhler denkt nur an die Islamophobie, das ist ein angenehmeres Thema.
Nun sei die Politik gefordert, solche Ängste und eine wachsende Islamfeindlichkeit einzudämmen. «Sonst droht eine Spaltung der Gesellschaft», mahnte er.

Das ist frech. Die Politik muss die „wachsende Islamfeindlichkeit eindämmen“?  Deshalb müsse das Thema Islamfeindlichkeit auf die politische Tagesordnung. Leider machten Politiker sich die Befürchtungen der Menschen aber oft zunutze, etwa vor Wahlen. Populistische Äußerungen, wie sie in der Debatte um ein Kopftuch-Verbot gefallen seien, seien wenig dienlich. Nötig sei eine «verbale Abrüstung» bei Politikern.
Na klar. Der Somalier mit Al-Kaida-Connections ist eigentlich ein Opfer von Islamophobie. Ebenso wohl der Nigerianer, der seine Unterhose sprengen wollte.
Denn:  Wenn aber Muslime als Fremdkörper in der Gesellschaft betrachtet würden, sei die Reaktion oft eine Abkapselung. Die Islamkonferenz könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Muslime als Teil der Gesellschaft akzeptiert werden.

Immer sind die anderen schuld.

O Mann, und der spricht für die moderaten, vernünftigen Muslime!

 

Islamkritik ist rassistisch

Das wollen uns jedenfalls die Islamverbände einreden.

Bei der „Internationalen Woche gegen den Rassismus“ treten diesmal der Koordinierungsrat der Muslime und der Interkulturelle Rat gemeinsam auf. Sie wollen den „Kampf gegen den Rassismus“ als „Kampf gegen Islamophobie“ definieren. In ihrem gemeinsamen Flyer findet sich folgender Satz: „Islamfeindlichkeit ist die gegenwärtig am meisten verbreitete Form von Rassismus in Deutschland.“

Das ist ein freches Manöver zur Ausschaltung jeglicher Kritik am Islam mit der Rassismuskeule. 

Es ist schon rein begrifflich Unsinn, „Islamfeindlichkeit“  schlichtweg als „Rassismus“ zu bezeichnen. (Was übrigens soll das sein? Das Gegenteil von Islamfreundlichkeit?) Denn die vermeintlichen „Islamfeinde“ verwenden ja gerade kein „rassisches“ Kriterium, sondern sie sind (angeblich) einer bestimmten Glaubensrichtung gegenüber feindselig eingestellt. Und behaupten Sprecher des Islam nicht selbst immer wieder, dieser Glaube kenne keine Rassen, sondern sei eine universale Tatsache? Wie also kann seine Ablehnung also „rassistisch“ sein?

Es ist ein sehr durchschaubares Spiel, das hier getrieben wird: Man will die Muslime als Opfer definieren und rückt sie darum in die Nähe der Juden, die unter Antisemitismus zu leiden haben. (Der muslimische Antisemitismus ist natürlich kein Thema.) Ich habe bereits einmal gründlich zu dem falschen Konzept der „Islamophobie“ Stellung genommen. Man muss das aber offenbar immer wieder tun. Und darum bin ich Necla Kelek sehr dankbar, dass sie in der heutigen taz in gebotener Deutlichkeit dargelegt hat, wie die Muslimverbände den Rassismusbegriff zur kleinen Münze machen und von eigenen Problemen ihrer Anhängerschaft ablenken wollen:

Islamfunktionäre, die einerseits in allen möglichen staatlichen Gremien und Konferenzen sitzen und die Integrationspolitik mitbestimmen, beklagen sich wortreich darüber, in Europa ausgegrenzt zu werden.

Die türkische Tageszeitung Hürriyet schreibt täglich darüber, wie schrecklich es den Türken und Muslimen in Deutschland geht, gibt aber gleichzeitig Tipps, wie man nach Deutschland kommen kann, ohne einen Deutschkurs zu belegen. Nämlich: Man wird schwanger. Es gibt im Türkischen ein Sprichwort, das lautet: „Die Katze, die nicht ans Futter kommt, sagt, es sei verdorben.“ So kann man sich auch einem Dialog entziehen, indem man Kritik zu Beleidigungen umdeutet und der Bevölkerung ein Feindbild suggeriert, weil die eigenen Konzepte scheitern.

Da solche Kampagnen aus der Türkei über den regierungstreue türkischen Islamverband Ditib nach Deutschland transportiert werden, macht es Sinn, dass sich der KRM, in dem die Ditib großen Einfluss hat, sich an solchen „Rassismus“-Kampagnen beteiligt.

Irre ist es auch, weil KRM und Interkultureller Rat dann wiederum aus „rassistischer“ Diskriminierung (öffentliches) Kapital zu schlagen versuchen. Rassismus ist wie Nazismus und Antisemitismus das Schlüsselwort, um zum Beispiel öffentliche Gelder zu akquirieren. Wer es schafft, Rassismus, Antisemitismus und Islamkritik und -feindlichkeit in einem Atemzug zu nennen, der steht kurz davor, seine Koranschulen und Moscheeführungen mit Mitteln aus den Fonds gegen Rechtsradikalismus zu finanzieren.

Es gibt einige Projekte, die gegründet wurden, um Aufklärungsarbeit gegen Rassismus zu leisten, die werden auf diese Weise „umgewidmet“. Veranstalter, die Fortbildung in Sachen Antifaschismus anbieten, erweitern ihr Geschäftsfeld auf den Bereich „Islamophobie“. …

Es wird mit Schlagworten wie „Völkerverständigung und Toleranz“ versucht, einen „Schulterschluss der Opfer gegen Rassismus und Diskriminierung“ herzustellen, wo es gar keine ursächliche Übereinstimmung gibt, weil die Ausgangslage grundverschieden ist. Nach dem Motto „Wir glauben alle an den einen Gott und werden von den Deutschen diskriminiert“ wird eine Pseudo-Solidarität postuliert.

In dem oben erwähnten Flyer heisst es: Die „islamischen Religionsgemeinschaften setzen sich für die Freundschaft und Solidarität der Menschen untereinander und gegenüber anderen Glaubensangehörigen sowie für die prinzipielle Ablehnung von Gewalt ein. Diese Ziele entsprechen den Grundsätzen des Islam. Islam bedeutet Frieden, Sicherheit und die freiwillige Hingabe an Gott. Im Islam wird das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen ebenso befürwortet wie die Völkerverständigung und Toleranz.“

Im Islam wird das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen befürwortet?

Give me a break.

Warum kann dann ein orthodoxes Priesterseminar in der Türkei nicht eröffnet werden? Warum werden die Bahai im Iran verfolgt? Warum gehen Schiiten und Sunniten sich im Irak an die Gurgel? Warum können Bahai in Ägypten nicht einmal einen Personalausweis bekommen? Warum werden die Millionen von Aleviten in der Türkei zur Anpassung an die Sunniten gezwungen?

Es ist eine Frechheit, dass dieselben Verbände, die zu alledem schweigen, sich anmassen, Islamkritik in Deutschland unter Rassismusverdacht zu stellen.

 

Die feinen Unterschiede im Hass…

Alan Posener zum Streit um Antisemitismus und Islamophobie:

In Arras, Nordfrankreich, sind am Vorabend des muslimischen Opferfests auf einem Soldatenfriedhof Hunderte von Gräbern muslimischer Gefallener von Neonazis geschändet worden.  Wie schon im April 2007 und im April 2008 wurden die Gräber der Soldaten, die für Frankreich ihr Leben ließen, mit Hakenkreuzen und den Worten “Heil Hitler” beschmiert. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy fand die richtigen Worte, als er von einem “widerlichen Rassismus” sprach, der sich gegen die muslimische Gemeinschaft Frankreichs richte. Ob man nun diesen widerlichen Rassismus Islamophobie nennt oder Islamfeindschaft oder Muslimfeindschaft oder Antiislamismus oder was auch immer: die Urheber dieser Tat haben mit ihren Hakenkreuzen und dem Slogan “Heil Hitler” klar gemacht, dass sie für die feinen Unterschiede im Hass gegen die eine wie die andere Gruppe wenig Gefühl haben…

Mehr hier.