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Wohlleben-Verteidiger provoziert vor Gericht – Das Medienlog vom Donnerstag, 17. Mai 2018

Das Plädoyer für den Mitangeklagten Ralf Wohlleben zieht sich: Den ganzen Mittwoch über sprach Anwalt Olaf Klemke. Dabei fuhr er scharfe Angriffe gegen den Kronzeugen Carsten S. und die Bundesanwaltschaft.

„Oberstaatsanwalt Jochen Weingarten brauchte heute ein dickes Fell“, bilanziert Thies Marsen vom Bayerischen Rundfunk. Ihm warf Klemke vor, S. bei der Befragung falsche Erinnerungen eingepflanzt zu haben.

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„Aus dem Satzbaukasten der Neonazipropaganda“ – Das Medienlog vom Mittwoch, 16. Mai 2018

Freispruch für Ralf Wohlleben: Das haben die Verteidiger des mutmaßlichen Waffenbeschaffers in ihren Plädoyers gefordert, die am Dienstag begonnen haben. Nicole Schneiders und Olaf Klemke blieben jedoch nicht nur bei den Vorwürfen gegen ihren Mandanten, sondern kritisierten das Gericht und verlasen auch noch hetzerische Botschaften.

Über Schneiders‘ Vortrag schreibt Julia Jüttner auf Spiegel Online: „Ihr Schlussvortrag beschränkt sich in weiten Teilen auf den Vorwurf der Vorverurteilung ihres Mandanten, Entlastendes hat sie nicht zu bieten.“ Auch die Angaben des Kronzeugen Carsten S. habe sie nicht entkräften können. Für Gelächter unter den Zuschauern habe die Aussage gesorgt, Wohlleben sei „kein Ausländerhasser“: „Viele von ihnen kennen Ralf Wohlleben aus den Neunzigern ganz anders.“

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 15. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 16. Mai 2018.

 

Holger G., der naive NSU-Unterstützer – Das Medienlog vom Donnerstag, 10. Mai 2018

Ein weiteres Plädoyer im NSU-Prozess ist abgeschlossen: Die Anwälte von Holger G. haben am Mittwoch ihren Schlussvortrag gehalten. Sie sprachen sich für eine Haftstrafe von unter zwei Jahren aus, teilten jedoch mit, ihr Mandant sei bereit, im Gefängnis für seine Taten zu büßen. Er soll den NSU laut Anklage mit Personaldokumenten unterstützt haben. Die Bundesanwaltschaft fordert fünf Jahre Haft.

„Aus Sicht des Prozessbeobachters ein durchaus klug konzipiertes Plädoyer, das einerseits nicht mit Kritik an der Bundesanwaltschaft spart, und andererseits die eigene Strategie nicht verhehlt“, kommentiert Eckhart Querner vom Bayerischen Rundfunk. Zur Forderung über ein mildes Urteil statt Freispruch schreibt er: „Das ist mal was Neues im NSU-Prozess.“

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Verstörendes Plädoyer von André E.s Verteidiger – Das Medienlog vom Mittwoch, 9. Mai 2018

Am Dienstag haben die Verteidiger des Mitangeklagten André E. ihr Plädoyer gehalten. Für E., dem zwölf Jahre Haft drohen, forderten sie Freispruch. Sie bezeichneten ihren Mandanten offen als Nationalsozialist – der sich jedoch nicht der Beihilfe zum versuchten Mord und der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung schuldig gemacht hat.

Sein Anwalt Herbert Hedrich „hält ein verstörendes Plädoyer“, bilanziert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Man frage sich, was er mit der offenen Kundgabe von E.s Gesinnung kommunizieren wolle: „Dass sein Mandant Anerkennung verdient, weil er über den Verteidiger eine notorisch braune Gesinnung mitteilen lässt?“ Im weiteren Verlauf habe er E. dann als Opfer einer Vorverurteilung dargestellt.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 8. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 9. Mai 2018.

 

Der NSU-Prozess: ein Selbstzweck? – Das Medienlog vom Montag, 7. Mai 2018

Am 6. Mai 2018 jährte sich der NSU-Prozess zum fünften Mal. Für Prozessbeobachter ist diese lange Dauer eher weniger das Problem – schwerer wiegt, dass das Verfahren mitunter nur schwerlich vorankommt und dass noch immer viele Fragen offen sind.

Die Beteiligten würden „zermürbt von der Maschinerie eines Großprozesses, der zum Selbstzweck geworden zu sein scheint“, kommentiert Annette Ramelsberger von der Süddeutschen Zeitung. Sie „verlieren sich in juristischem Kleinklein, sie ächzen unter sinnlosen Befangenheitsanträgen und endlosen Unterbrechungen“.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Freitag, 4. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 7. Mai 2018.

 

Kritik an Freispruchforderung für Carsten S. – Das Medienlog vom Donnerstag, 3. Mai 2018

Carsten S. ist im NSU-Prozess angeklagt, weil er dem NSU die Pistole Ceska 83 samt Schalldämpfer überbracht haben soll, mit der die Terroristen neun Menschen erschossen. Seine Verteidiger plädierten am Mittwoch auf Freispruch, weil S. nicht mit bedingtem Vorsatz gehandelt, also nicht damit gerechnet habe, dass mit der Waffe Menschen getötet werden sollen.

„Rassistischen Serienmördern das Tatwerkzeug zu überreichen, sei schlichtweg jenseits seiner Vorstellungswelt gewesen – obwohl er in der rechten Szene aktiv war“, bilanzieren Annette Ramelsberger und Wiebke Ramm von der Süddeutschen Zeitung. An der Reue, die S. bei seinem Geständnis zu Prozessbeginn gezeigt hatte, gebe es kaum Zweifel. Die Bundesanwaltschaft aber wirft dem Angeklagten vor, er wolle sich nicht mehr erinnern, warum er damals die Waffe überbrachte.

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Enttäuschung über Zschäpes Plädoyer – Das Medienlog vom Mittwoch, 2. Mai 2018

Das erste Verteidiger-Plädoyer für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe ist gehalten. Ihre Neuverteidiger fordern höchstens zehn Jahre Haft. Teilnehmer und Beobachter des Prozesses gelangen zu einer klaren Meinung über die Forderung: Sie hält der Realität, wie sie in der Verhandlung ermittelt wurde, nicht stand.

Für seine Mandantin Gamze Kubasik sei die Version der Verteidigung „eine ausgedachte Geschichte, mit der sich Zschä­pe aus der Verantwortung ziehen will“, schreibt der Nebenklageanwalt Sebastian Scharmer in der taz. Vier weitere Kommentatoren äußern sich ähnlich: „Es ist enttäuschend, dass Frau Zschäpe auch das Ende des Prozesses nicht dafür nutzt, um uns Antworten zu geben“, meint der Nebenkläger Abdulkerim Simsek.

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