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411. Prozesstag – Schlussvorträge der Nebenklage enden

Nach knapp zwei Monaten gehen die Plädoyers der Nebenklage auf ihr Ende zu. Drei Vorträge sind noch offen. Den letzten hält der Anwalt Yavuz Narin, der die Witwe und Tochter des 2005 in München erschossenen Theodoros Boulgarides vertritt. Auch die Witwe selbst will im Gerichtssaal das Wort ergreifen. Wenn der Block der Opfervertreter abgeschlossen ist, sollen planmäßig die Schlussvorträge der Verteidigung beginnen.

Nicht alle der 60 Nebenklageanwälte haben einen Schlussvortrag gehalten, manche haben sich auch zusammengetan. Ihre Beiträge sollen den Opfern eine Stimme geben. Diese redeten zum Teil auch selbst.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Mittwoch, 7. Februar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 8. Februar 2018.

 

410. Prozesstag – Nebenklage-Plädoyers gehen auf Schluss zu

Nach über zwei Monaten gehen die Plädoyers der Nebenklage auf ihr Ende zu. Zuletzt hatte sich das Verfahren wegen eines Antrags der Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben verzögert.

Nicht alle der 60 Nebenklageanwälte haben einen Schlussvortrag gehalten, manche haben sich auch zusammengetan. Ihre Beiträge sollen den Opfern eine Stimme geben. Diese redeten zum Teil auch selbst.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Stolperstein für das NSU-Urteil? – Das Medienlog vom Montag, 5. Februar 2018

Der jüngste Beweisantrag von Ralf Wohllebens Verteidigern erscheint zunächst kleinlich, er könnte aber noch größere Auswirkungen auf den NSU-Prozess haben. Diese Ansicht vertritt zumindest der Journalist Christoph Lemmer in einem Blogbeitrag. Wohllebens Anwälte wollen beweisen, dass nicht ihr Mandant, sondern zwei andere Thüringer Rechtsextreme die vom NSU verwendete Pistole Ceska 83 besorgt haben. Wohlleben ist wegen der Beschaffung der Waffe als Mordhelfer angeklagt. Weil der Beweisantrag abgelehnt wurde, lehnte der Angeklagte die Richter wegen Befangenheit ab.

Hätten tatsächlich die Thüringer die Waffe beschafft, dann hätte Wohlleben eine beliebige Ceska in der Hand gehalten, nicht aber die Mordwaffe. „Die Anklage wegen Beihilfe wäre nicht zu halten“, schreibt Lemmer. Das Gericht lehnte den Beweisantrag jedoch ab. Es argumentierte, der NSU habe Waffen beschafft und auch wieder weggegeben – eine möglicherweise von den Thüringern besorgte Ceska-Pistole müsse nicht zwangsläufig die Mordwaffe gewesen sein.

Das Argument mit den wechselnden Waffen ist laut Lemmer aber eines, das „versehentlich ein potenzielles Argument fürs Urteil zerstört haben könnte“. Die Anklage und das bisherige Ergebnis der Beweisaufnahme gehen davon aus, dass der NSU stets mit derselben Mordwaffe hantierte. Wenn das Gericht aber nicht mehr von der einen Ceska ausgeht, sondern nur noch von irgendeiner Ceska, „dann könnte das den Vorwurf der Mittäterschaft gegen Zschäpe berühren – auf welche Weise auch immer“, schreibt Lemmer.

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Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 6. Februar 2018.

 

Wohlleben lehnt Richter ab – Das Medienlog vom Freitag, 2. Februar 2018

Der Schritt war erwartet worden: Der Mitangeklagte Ralf Wohlleben hat die Richter des Oberlandesgerichts wegen Befangenheit abgelehnt. Diese hatten zuvor einen Beweisantrag seiner Verteidiger wegen Bedeutungslosigkeit abgelehnt, gestern dann noch eine zusätzlich erhobene Gegenvorstellung. Nun der Vorstoß gegen den Strafsenat: Die Anwälte des Angeklagten argumentieren, die Richter hätten zur Schuldfrage ihres Mandanten „eine unverrückbare Haltung eingenommen“. Ob der neuerliche Antrag zu größeren Verzögerungen im Verfahren führen wird, ist noch nicht bekannt.

Über die gestrige Sitzung berichten die Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunk.

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Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 5. Februar 2018.

 

Wieder Stillstand im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Donnerstag, 1. Februar 2018

Der Beweisantrag der Verteidiger von Ralf Wohlleben hemmt weiter das NSU-Verfahren: Nachdem das Gesuch abgelehnt wurde, brachten die Anwälte am Mittwoch eine Gegenvorstellung vor. Über diese berieten die Richter bis heute – lehnen sie den Vorstoß abermals ab, stellen die Verteidiger möglicherweise einen Befangenheitsantrag gegen den Senat.

An Sitzungstagen wie diesem sei „klar, dass dieses Mammutverfahren wieder nur in kleinen Schritten vorankommen wird“, merkt Ina Krauß vom Bayerischen Rundfunk an. In dem Beweisantrag geht es darum, dass nicht Wohlleben, sondern zwei andere Thüringer Rechtsextreme die vom NSU verwendete Pistole Ceska 83 besorgt haben sollen. Wegen der Beschaffung ist Wohlleben als Mordhelfer angeklagt.

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Das nächste Medienlog erscheint am Freitag, 2. Februar 2018.

 

409. Prozesstag – Schlussphase bei den Nebenklage-Plädoyers

Nach mehr als zwei Monaten gehen die Plädoyers der Nebenklage auf ihr Ende zu. Nur noch wenige Vorträge sind offen. Zuletzt war das Verfahren ins Stocken gekommen.

Insgesamt 55 Vertreter der Angehörigen von Mordopfern und der Geschädigten von Bombenanschlägen und Rauben äußern sich. Viele von ihnen haben die Gelegenheit genutzt, um den Opfern eine Stimme zu geben und insbesondere die Ermittlungsbehörden, den Verfassungsschutz und die Bundesanwaltschaft zu kritisieren. Deren Festlegung auf den NSU als Gruppe aus drei Mitgliedern stößt bei vielen Anwälten auf heftigen Protest.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Wohlleben scheitert mit Antrag – Das Medienlog vom Mittwoch, 31. Januar 2018

Mitten in den Plädoyers der Nebenklage wollten die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben wieder in die Beweisaufnahme einsteigen und beweisen, dass nicht er, sondern zwei andere Thüringer Rechtsextreme die vom NSU verwendete Pistole Ceska 83 besorgt haben. Wegen der Beschaffung ist Wohlleben als Mordhelfer angeklagt. Nun hat das Gericht den Antrag der Anwälte abgelehnt. Diese kündigten eine Gegenvorstellung an.

„Die Hängepartie im NSU-Prozess nimmt kein Ende, der Fortgang der Plädoyers ist weiterhin nicht in Sicht“, merkt Frank Jansen vom Tagesspiegel an. Denn lässt das Gericht die Verteidiger mit ihrer Gegenvorstellung abblitzen, drohe erneut ein Befangenheitsantrag, wie schon viele Male zuvor. Die Geduld von Richter Manfred Götzl sei „schier unerschöpflich“, heißt es bei Julian Löwis of Menar vom Bayerischen Rundfunk. Schließlich gelte: „Leicht ist und war im NSU-Prozess gar nichts!“

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Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 1. Februar 2018.

 

408. Prozesstag – Stillstand bei den Nebenklage-Plädoyers

Nach gut zwei Monaten stehen die Plädoyers der Nebenklage vor dem Ende. Nur noch wenige Vorträge sind offen. Derzeit sind sie allerdings zum Erliegen gekommen, weil die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben einen Beweisantrag gestellt hatten, den das Gericht abschlägig beschieden hatte. Heute wollen die Anwälte eine Gegenvorstellung vorlegen. Wann die Nebenklage fortsetzen kann, ist noch unklar.

Insgesamt 55 Vertreter der Angehörigen von Mordopfern und der Geschädigten von Bombenanschlägen und Rauben äußern sich. Viele von ihnen haben die Gelegenheit genutzt, um den Opfern eine Stimme zu geben und insbesondere die Ermittlungsbehörden, den Verfassungsschutz und die Bundesanwaltschaft zu kritisieren. Deren Festlegung auf den NSU als Gruppe aus drei Mitgliedern stößt bei vielen Anwälten auf heftigen Protest.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 30. Januar, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 31. Januar 2018.