Bis zum zweijährigen Jahrestag der Prozesseröffnung dauert es noch einen Tag. Die Medien beginnen derzeit, eine Bilanz der vergangenen zwei Jahre und 202 Prozesstage zu ziehen. Vor dem Münchner Oberlandesgericht habe sich mittlerweile eine Art Biosphäre entwickelt, finden Annette Ramelsberger und Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung: „Das hier ist nicht nur eine juristische Prozedur, sondern auch ein psychologisches Experiment“, schreiben die Autoren. Das gelte insbesondere für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe: „Man kann sich vorstellen, wie schwierig es für die Verteidiger ist, diese Mandantin im Zaum zu halten“, beobachten die Autoren. Das Schweigen bilde den Willen der Verteidiger ab – Zschäpe wolle den Prozess nur noch hinter sich bringen.
Weiter„Experimente vor Gericht – Das Medienlog vom Dienstag, 5. Mai 2015“