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Die Welt als Scheibe

Das Yesterdays New Quintet klingt wie eine echte Band. Vielleicht entsteht seine Musik in staubigen Gemächern? Nein, sie ist nur ein groovendes Hirngespinst im Universum.

Yesterdays New Quintet Yesterdays Universe

New York im Jahr 1978: Die Dilettanten halten Einzug in den Jazz. Eine Gruppe von Künstlern betritt die Bühne, sie nennen sich Lounge Lizards, Salonlöwen. Dabei sind sie eigentlich Punks. Links krümmt sich ein Hungerhaken mit Hornbrille und verdrischt seine Gitarre, Arto Lindsay heißt er. In der Mitte steht der Chef, ein zweitklassiger Saxofonist namens John Lurie. Er ist gut angezogen. Der Jazz hat gerade die lange Periode der Fingerfertigkeit durchlebt, Fusion-Jazz und Jazzrock haben ihn technisch perfektioniert. Die Lounge Lizards bringen die Abenteuerlust zurück in den Jazz. Sie prahlen nicht mit ihren künstlerischen Fähigkeiten, sondern machen Fake Jazz. Fälscher wollen sie sein, Antäuscher. Dreißig Jahre später sind sie keine Faker mehr, Zeit lehrt Instrument. John Lurie schreibt heute Filmmusiken.

Oxnard, Kalifornien, im Jahr 2007. Der HipHop-Produzent Madlib arbeitet besessen in seinem Studio, er verlässt es selten, gibt keine Interviews. Jedes Jahr veröffentlicht er rund zehn Alben unterschiedlicher Klangfarben. Niemand weiß, was er im Studio treibt, bis er es in die Welt schickt: HipHop mit indischen Bollywood-Samples, Raps mit Heliumstimme, Basslastiges für die Clubs, Deep-House. Madlib nennt sich Universalist. Seine Lust an der Täuschung und am Abenteuer verbinden ihn mit den Lounge Lizards.

Seit ein paar Jahren gibt es auch Platten seines Jazzprojekts Yesterdays New Quintet. Die Musik bewegt sich zwischen FreeJazz und Bossa Nova. Elektrisch und groovig sucht das Quintett die Nähe zum HipHop und seinen Bassfrequenzen. Es klingt nach Livemusik, unmittelbaren Sessions aus staubigen Gemächern, erdig und nie entspannt. Madlib und seine Band streben Richtung All, entrückte Synthesizer weisen den Weg. Das hat im FreeJazz Tradition. Antäuschend echt.

Auf den ersten Blick ist das neue Album Yesterdays Universe eine Kompilation mit Stücken des Yesterdays New Quintet und vieler Gastmusiker. Das Otis Jackson Jr. Trio interpretiert Bitches Brew von Miles Davis. Das Last Electro-Acoustic-Space Jazz & Percussion Ensemble widmet seinen Beitrag der Monica Lingas Band. Die wiederum hat keine MySpace-Seite. Ein sicheres Indiz dafür, dass es sie nicht gibt. Aber was ist schon sicher im Yesterdays Universe?

Soviel auf jeden Fall: Das Yesterdays New Quintet ist ein Hirngespinst. Die beteiligten Musiker Monk Hughes, Joe McDuphrey, Ahmad Miller und Malik Flavors gibt es nicht. Sie sind die virtuellen Bandkollegen von Otis Jackson Jr., so heißt Madlib bürgerlich. Nichts ist live eingespielt, alles wird im Studio montiert. Madlib spielt die meisten Instrumente selbst, solide aber nicht virtuos. Nur die renommierten Schlagwerker Karriem Riggins und Mamao sind auch aus Fleisch und Blut. Mit ihrem neuen Album Yesterdays Universe würden sich Yesterdays New Quintet auflösen, heißt es. Die Musiker wollten Soloprojekte verfolgen. Diese(r) Spinner!

Madlib gewährt Einblicke in sein Universum, und unsere Köpfe drohen zu platzen. Am Ende ist die Erde vielleicht doch bloß eine Scheibe. Und vielleicht steht sie schon in unseren Plattenschränken. Madlib sitzt derweil im Studio und arbeitet an der nächsten Überraschung.

„Yesterdays Universe“ vom Yesterdays New Quintet ist erschienen bei Stones Throw Records.

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Kurz vorm Umkippen

Common rappt auf „Finding Forever“ zu den Liedern von Kanye West. So klingt gute Popmusik, gebastelt mit den Werkzeugen eines HipHoppers.

Common Finding Forever

Ein ungeschriebenes Gesetz des Plattenerwerbs besagt, dass man sich auf das Cover verlassen kann. Spricht es den Betrachter an, ist die Musik gut. Bei dem amerikanischen Rapper Common hat diese Regel immer gegriffen. Die Gestaltung seiner Platten spiegelte immer die Stimmung der Musik wider. Man sah Like Water For Chocolate und Be die beseelten Geschichten an und Electric Circus seine Zerfahrenheit. Ein Airbrush-Motiv mit esoterischen Schnörkeln illustriert Commons neues Werk Finding Forever. Er lächelt dem Käufer milde entgegen und sieht dabei aus wie ein Lehrmeister der Panflöte und des Tantra. Das Bild ist schäbig, keine Kreissparkasse der Welt würde damit ihr Foyer schmücken. Ist das Album deshalb schlecht?

Glücklicherweise nicht! Finding Forever ist solide, bisweilen großartig. Commons Stimme legt sich sanft über die melodiösen Kompositionen des Produzenten Kanye West. Die Musik klingt neu und vertraut, wie gute Popmusik eben, gebastelt mit den Werkzeugen eines HipHoppers. Bei dem Stück The People funktioniert das so: Eine Synthesizer-Linie karamellisiert, markige Gitarren ziehen Fäden, das Sample einer Stimme spielt sich immer wieder in den Vordergrund. Dazu gibt es einen drängenden Rhythmus und Commons wahnsinnige Stimme. Er bricht seit Jahren mit dem Klischee des harten Rappers. Seine Texte stellen immer das Bewusstsein über den Konsum. In seiner Musik schwingt der Soul der sechziger Jahre.

Kanye West hat die meisten Stücke geschrieben. Ein elegantes Stück Flirtmusik kommt von Will.i.am. Sein I Want You entschädigt für viele Banalitäten, die er mit seiner Band Black Eyed Peas verzapft hat. Auch Commons verstorbenem Mitbewohner J Dilla wird gehuldigt, der Beat zu So Far To Go kommt von dessen Album Donuts.

Common nahm die Stücke in Neuseeland, Berlin, Honolulu, Los Angeles, Prag, New York und Melbourne auf. Dafür klingt das Album erstaunlich konsistent. Manchmal steuert Common haarscharf am Kitsch entlang. Das Klavier klingt dann, als streichelte Richard Clayderman die Tasten. Mit dem Kitsch auf dem Album ist es wie mit Milch, die kurz vor dem Umkippen ist – sie schmeckt gerade noch.

„Finding Forever“ von Common ist erschienen bei Geffen/Universal

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Diese Stimme durchbohrt Wände

Eigentlich hatten Dizzee Rascal und Wiley die Stars eines neuen Stils werden sollen. Doch die Helden des Grime zerstritten sich. Auf ihren neuen Alben treten sie gegeneinander an.

Wiley Playtime Is Over

HipHop ist die Musik der regionalen Phänomene. Jeder Ort der Welt bringt seine eigene Spielart hervor. Schon immer klang Rap-Musik aus der Mutterstadt New York anders als die aus Los Angeles. Lange standen diese beiden Metropolen für Rap-Musik schlechthin. Später kamen Detroit, Atlanta und Philadelphia ins Rampenlicht. Musik ist von äußeren Umständen abhängig, selbst das Wetter spielt eine Rolle. HipHop hat sich zu einer weltweiten Sprache mit unterschiedlichen Dialekten entwickelt.

Rapper in England haben sich schwer getan, zu einer eigenen Form zu finden. Lange orientierten sie sich an den großen Brüdern aus Amerika. Beachtliche Einzelleistungen waren die Ausnahme, eine Bewegung war nicht zu erkennen.

Dann kam Grime. Eine Welle neuartiger Musik, die Anfang des Jahrzehnts aus den Piratenradios der Insel geblubbert kam. Einzelne Läden verkauften Mixtapes und unbeschriftetes Vinyl für DJs. Bald wurde Grime international wahrgenommen. Der ganz große Erfolg fehlt allerdings noch.

Diese Musik hat keine Mitte. Sie ist durch und durch extrem. Die Bässe wummern tiefer als anderswo. Darüber werden klirrend hohe Synthesizer und Samples geschichtet. Gerappt wird schnell. Entspannung ist hier nicht zu finden. Wenn ein Grimer eine Ballade versucht, klingt sie gehetzt. Grime ist Clubmusik. Wer so etwas zuhause hört, geht irgendwann die Wände hoch.

Jede Bewegung hat ihre Helden. Dizzee Rascal und Wiley veröffentlichten ihre Debütalben 2003 beim mächtigen Label XL Records. Stars sollten sie werden, und Grime sollte die Welt erobern. Doch die Verkäufe entsprachen nicht den Erwartungen. Wiley zerstritt sich mit seinem alten Kumpel Dizzee und verlor den Plattenvertrag.

Und nun kommen beide gleichzeitig mit neuen Alben zurück. Wiley macht auf Playtime Is Over Grime in Reinkultur. Die Bässe sind runder als vor drei Jahren, ansonsten hat sich wenig getan. Wer ein puristisches Grime-Album hören will, ist hier richtig. Rhythmisch vertrackt und jederzeit ungemütlich geht es zu. Die Stimme findet kaum Luft.

Rap lebt sehr vom Text. Wiley erzählt von seinem neuen Plattenvertrag. Wiley erzählt, wie er die Grime-Musik geprägt hat. Wiley erzählt, dass er sich nun vom Mikrofon zurückziehen wird, um jungen Künstlern den Vortritt zu lassen. Wiley ist neunundzwanzig und redet wie ein Methusalem von seinem Vermächtnis. Nicht sehr spannend.

Auf Letter To Dizzee wendet er sich an seinen alten Rivalen, wie im klassischen Drama. Hey, Kumpel, guck mal, was wir alles gerissen haben. Vergiss nicht, ich bin dein großer Bruder. Ruf mich an, und alles ist verziehen. Doch Dizzee Rascal ruft nicht an. Auf seinem Album Maths And English findet er für Wiley nur Schimpfworte.

Dizzee Rascal Maths and English

Dizzee Rascal will nach vorn. Er öffnet den Grime für Spielarten des amerikanischen HipHop. Die Klänge der frühen Neunziger transportiert er im Stück Pussyole (Oldschool) ins britische Jetzt. In texanischer Hitze trifft er auf die Gruppe UGK, Sirens ist dröhnend und gewaltig. Sogar am Jungle versucht er sich.

Maths And English ist ein abenteuerliches Album. Die Musik ist voller Zitate und streckt sich doch nach der Zukunft. Es gibt Enthusiasmus, Hunger und Handwerk. Und Stories. Rascal weiß sie zu erzählen, seine Stimme durchbohrt Wände. Lediglich die Duette mit der Sängerin Lily Allen und Alex Turner von den Arctic Monkeys sind misslungen. Es scheint schwer, eine Stimme zu finden, die mit Dizzees harmoniert.

Wer wird nun der Superstar des Grime – Wiley oder Dizzee Rsacal? Es ist wie im richtigen Leben: Man hört lieber dem zu, der nach vorne schaut. Wer ständig Sentiment und Frustration der Vergangenheit beschwört, dem schließen sich alsbald die Türen. Wiley hätte besser daran getan, sich nicht mit Dizzee Rascal zu messen. Dizzee Rascal hingegen kann von sich behaupten, dass er mit neunzehn einer war, der den Grime erfand. Und dass er ihn mit zweiundzwanzig zu neuer Höhe führt.

„Maths and English“ von Dizzee Rascal ist erschienen bei XL Recordings/Indigo, „Playtime Is Over“ von Wiley ist erschienen bei Ninja Tune/Rough Trade

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Musik mit Umlaut

Das Elektronika-Label Pingipung lädt ein zur Mottoparty, eine illustre Musikerschar kommt nach Lüneburg und bringt Blechblasinstrumente mit – „Pingipung Blows: The Brass“.

Pingipung Blows

Musikalisch gesehen, ist der zweitgrößte deutsche Exportschlager (nach der Titelmelodie von Derrick) die elektronische Musik. Das scheint der Deutsche gut zu können. Nirgendwo auf der Welt wird sie so puristisch gespielt wie hier.

In weißen Räumen, in monotoner Weitläufigkeit kredenzen streng gescheitelte Teutonen menschenferne Maschinenmusik. Kalt und ohne Emotion. So wurden Kraftwerk zu Popstars und bis tief in die Gefilde der Klangkunst sollten ihnen viele folgen. Das ist das Klischee von elektronischer Musik made in Germany.

Dazu gibt es natürlich Alternativen. Nicht selten kommen sie aus Lüneburg, wo das Label Pingipung Beachtenswertes veröffentlicht. Pluckernd, fiepend oder erwärmend – nah am Menschen, dicht an den Ohren des Hörers entsteht kluge Musik. Die Präzision des Computers nutzen, sich aber auch auf die Wärme des akustischen Instruments verlassen, das scheinen die Grundlagen des Pingipungismus zu sein. Sie nennen es Ü-Musik, U plus E, na klar.

Pingipung Blows: The Brass ist eine Kompilation mit Konzept. Sie funktioniert wie eine Mottoparty. Elektronikmusiker aus ganz Europa wurden dazu eingeladen. Sie mussten ein Brass – also Blechblasinstrument – mitbringen. Statt Kartoffelsalat legten sie ein Stück Musik auf das Büffet.

Pingipung wagt es, klassische Instrumente mit Elektronik zu mischen. Da gibt es natürlich viele Ansätze. Wir hören Selbstgemachtes: Dub von Hey-O-Hansen, Getragenes von Mister Tingle. Mouse on Mars klingen, als würden sie ein Hamsterrad beschallen. Ihr Stück spurtet vorwärts und dreht sich zugleich um die eigene Achse. Der Kölner Avantgardist und Poet Harald Sack Ziegler kommt gar ohne Worte und sein Waldhorn aus. Im Hintergrund brabbelt und klappert ein Café. Er beschallt es nachträglich mit einer leiernden Trompete. Nahtlos knüpft Peter Presto an – man merkt kaum, dass ein neues Stück angefangen hat.

Das ist die große Stärke dieses Albums. Es ist liebevoll kompiliert, es wird ein musikalischer Bogen gespannt. Anderswo hätte man vielleicht nach Prominenz der Bands geordnet.

Meist ist die Blechbläserei Grundlage des Klangs, die Elektronik baut sich darum auf. Nicht immer gelingt dies. Wie bei Goto 80, dessen 8Bit-Musik scheppert wie ein alter Heimcomputer. Eine Trompete gesellt sich hinzu und es wird nicht klar warum, denn sie hat seinem Stück nichts hinzuzufügen. Jazzclub trifft Daddelhalle. Wie das durchdacht umgesetzt wird, zeigen Gangpol und Mit aus Bordeaux. Ihr Beitrag ist eine Wonne. Sie bedienen sich eines Kazoos. Selbst Laien können ihm schöne Klänge entlocken, da man hineinsingt. Es ist erstaunlich, wie viele Ideen sie in zwei Minuten unterkriegen, ohne dass der Sinn verloren geht. Zwischen dem filmischen Throw Snow On This Big Animal von Übertonmensch und der hektischen Improvisation Brass Impro von DJ Elephant Power und Niko Uské liegen Welten. In Lüneburg sind sie Nachbarn.

Richtig dreist ist Imagine des Briten Vanishing Breed. Er benutzt gar kein Blasinstrument, sondern erzählt dem Zuhörer, dass man sich verschiedene vorzustellen hätte. Nach eigenen Angaben hat er sogar Buntstifte für seinen Beitrag benutzt. Charmant umschifft er die einzige Bedingung der Kompilatoren und zeigt, worum es hier eigentlich geht: Originalität.

„Pingipung Blows: The Brass“ ist erschienen bei Pingipung Records und im Webshop des Labels erhältlich. Vor zwei Jahren erschien ebendort die ähnlich hörenswerte Kompilation „Pingipung Plays: The Piano“

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Zack-zack die Hüften

Mark Ronson hat den Soul! Auf „Version“ verpasst er Coldplay, Britney Spears, The Smiths und Maximo Park gehörige Motown-Infusionen

Mark Ronson Version

Wenn die Kinder reicher Eltern eine Platte aufnehmen, erwartet man meist nicht viel. Mark Ronson ist der Sohn der Salonlöwin Ann Dexter-Jones und Stiefsohn des Gitarristen der Kuschelrock-Kombo Foreigner, Mick Jones. Bei ihm lohnt das Hinhören. Version ist das zweite Album des in New York lebenden Briten, es besteht vor allem aus in druckvollem Breitwandsoul eingespielten Coverversionen. Große Namen zieren das Album, Lily Allen, Amy Winehouse, Robbie Williams und Paul Smith von Maxïmo Park sind darunter.

Das riecht nach Großeinkauf. Doch weit gefehlt! Im Unterschied zu verwöhnten Gören wie Paris Hilton beherrscht Ronson sein Handwerk. Seit Mitte der Neunziger ist er in New York ein gefragter und umtriebiger Plattenaufleger, seine wilden Mixe gelangten besonders in der HipHop-Szene zu Bekanntheit. Er beschallte Prominenten-Partys, dort knüpfte er Kontakte. Sein Adressbüchlein war bald voller bekannter Namen. Als Produzent gelang ihm schließlich der Einstieg ins große Geschäft.

Das letzte Album der Soulsängerin Amy Winehouse Back To Black spricht seine Klangsprache. Es versetzt den Hörer zurück in die goldenen Zeiten des Soul, umgarnt ihn mit den dick swingenden Klängen des Labels Motown aus Detroit. Back To Black scheppert wie früher, ein warmer Bass macht die Stücke clubtauglich. Im Detail nur hört man, dass sie nicht der Vergangenheit entspringen. Ronson und Winehouse holen den Soul ins Hier und Heute.

So klingt nun auch sein eigenes Album Version. Rasant und balladenfrei geht es darauf zu, das ist die ideale Musik zum Autofahren. Bei jeder der zehn Coverversionen singt jemand anderes. Dennoch klingt das Album homogen, das war Ronsons Hauptaufgabe als Produzent.

Herausragend ist Stop Me, ein Stück von Morrisseys Band The Smiths. Ronson und sein Sänger Daniel Merriweather bringen die Hüften zack-zack zum Schwingen. Wehmütig geht das Stück am Ende in You Keep Me Hanging On der Supremes über. Ein echter Motown-Hit – welch gelungenes Medley!

Auch gut: Das anarchische Toxic, zu dem Schweinereien aus dem Archiv des verstorbenen Rappers Ol’ Dirty Bastard gemischt werden. Britney Spears sang das Stück in ihrer prätoxischen Zeit, Ol’ Dirty Bastard erlag inzwischen dem Drogenkonsum. Mit dem Maxïmo-Park-Sänger Paul Smith macht Ronson sich über eben deren Lied Apply Some Pressure her. Robbie Williams schmachtet gar nicht mal schlecht zu The Only One I Know von den Britpoppern The Charlatans.

Die schwierige Kunst der Neuinterpretation liegt darin, einem Stück eine neue Dimension zu verleihen. Mark Ronson gelingt das. Seine Versionen packen einen sogar, wenn man die Originale von Coldplay, den Kaiser Chiefs, Radiohead oder der Zutons fürchterlich findet. Version geht leicht ins Ohr und so schnell nicht wieder raus.

„Version“ von Mark Ronson erscheint in Deutschland am 22.6. bei Columbia/Sony BMG

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Ohne The

Die Battles aus New York verstehen es, ihre Instrumente zu bedienen. Schade, dass sie so hohle Lieder schreiben

Battles Mirrored

Drei Mitglieder angesehener Bands und der Sohn eines bekannten Komponisten machen zusammen Musik. Kann denn so etwas schiefgehen? Und wie!

Die Battles aus New York sind schwer angesagt. Gerade haben sie ihr Debütalbum Mirrored veröffentlicht, es kursierten bereits zwei Minialben. Die ambitionierte Plattenfirma Warp Records nahm sie unter Vertrag. Das Label hat schon vielfach bewiesen, dass man anspruchsvolle Musik nicht nur veröffentlichen, sondern auch stapelweise verkaufen kann. Der Name Warp ruft Assoziationen hervor. Dazu die ganzen Namen, die im Umfeld der Band fallen – Namen! Namen! Namen! Und nun?

Nun wird gefeiert! Im Feuilleton und in der Musikpresse, auch auf ZEIT online. Die Battles machen die Musik der Zukunft, heißt es. Revolutionär seien sie und dabei so etwas wie der neue Jazz.

Nur: Wenn ein Rocker mal keinen Viervierteltakt spielt, dann ist das noch lange nicht Jazz. Ebenso wenig ist es Rock, wenn ein Jazzer mal gerade spielt. Allenfalls Jazzrock. Und da wären wir beim Hauptproblem der Battles. Sie paaren Inhaltsleere mit dem Gestus des Beeindruckenden. Sie erschaffen eine Aura des Virtuosen, ohne zu wissen, wofür sie das eigentlich tun. Wie nichtssagend die Musik ist, sieht man schon daran, dass die wichtigste Botschaft der Battles ist, dass man sie nicht mit The Battles verwechseln dürfe. Wow.

Ihre Instrumente können sie wahrhaft bedienen. Aber es wirkt, als könnten sie keine Musik damit machen. Was herauskommt, hat weder Seele, noch ist es innovativ. Alles klingt leer und knüpft nahtlos an die Ära an, in welcher der Jazz verstarb. In Fusion und Jazzrock der späten Siebziger und frühen Achtziger wurde gegniedelt und gedaddelt, dass es ein Graus war. Im Ringen um Komplexität und Schnelligkeit spielten sich die Stanley Clarkes und Weather Reports um ihren musikalischen Verstand. Fusion wurde zum Sport und entfernte sich so weit von Musik, dass es beinahe zur olympischen Disziplin wurde.

Das ist alles lange her. Braucht es eine Neuauflage?

Die Battles spielen sehr rhythmisch, aber eindimensional, immer der vordergründigen Idee folgend. Wenn eine Melodie auftaucht, dann ist sie uninteressant und dreht sich nur um die eigene Achse. Dazu wird gepfiffen wie im amerikanischen Bürgerkrieg. Die einzige Leistung der Band ist, dass sie zeigt, wie man Fusion ohne den gefürchteten Slap-Bass spielt.

Nur ein gutes Stück gibt es: Leyendecker ist druckvoll und verbindet harten Rhythmus mit Elementen der Musik aus Pferdeopern. Dieses eine Mal entsteht eine dichte Atmosphäre. Es ist mehr ein Glückstreffer.

Die aufwendig gestaltete Hülle der Platte zeigt ein Spiegelkabinett, passend zum Titel. Glitzernde Oberflächen, nichts dahinter.

„Mirrored“ von den Battles ist erschienen bei Warp/Rough Trade

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Das ist nicht Björk!

Augen zu, Ohren auf: A&E aus Paris jagen billige Keyboard-Klänge und glockenhelle Stimmen kreuz und quer durch traditionelle japanische Minyo-Musik.

A&E Oi!

Verstehst du die Dinge, wird alles eins;
Falls nicht, fällt alles entzwei.
Verstehst du die Dinge nicht, wird alles eins;
Falls doch, fällt alles entzwei.

Diese Worte des Zen-Meisters Mumon Ekai (1183-1260) beschreiben die Vielschichtigkeit von Klang und Musik. Strebsamkeit allein hat niemals gute Musik gemacht, pure Erfüllung gerät zum Scheitern. Musik über Musik zu machen ist folglich sehr schwer, denn die Grenze zwischen eigenem Ausdruck und bloßem Zitat ist fließend.

Das Duo A&E macht auf seinem Album Oi! genau das: Musik über Musik. Wie geht das? Geht der Klang zum Ohr oder geht das Ohr zum Klang? Mumon sagt:

Wenn du mit deinen Ohren hörst,
kannst du es nicht begreifen.
Wenn du mit deinen Augen hörst,
kannst du es begreifen.”

Versuchen wir es.

Wir hören — Verzeihung — sehen eine liebliche Stimme. Ein Glockenklang umgarnt ihre Geschichte, die von der Liebe handelt. Der Vortrag erinnert an einen friedlichen Tag im Garten. Dazu spielt eine Jazzgitarre hektische Skalen, scheppernde Drum’n’Bass-Rhythmen irren durch den Raum und kommen bei keiner Tanzfläche an. Ein Keyboard beschallt die Szenerie vom Rand aus, Rhythmus Nummer 18. Hier tummeln sich Franzosen mit Baguettes unter den Armen und Blumenketten über den Schultern. Die Sonne strahlt, jeden Moment könnte es Regen geben. A&E sind realistisch und exotisch zugleich. Zu jeder Sekunde spielen sie mit Klischees, aber sie brechen ab, bevor es peinlich wird.

A&E sind der Brite Andrew Sharpley und die Japanerin Emiko Ota. Sie leben in Paris und haben viele gemeinsame Kinder. Oi! ist ihr drittes Album. Ota singt und spielt teure Perkussion-Instrumente und erlesene Trommeln. Sharpley bedient billige Keyboards und Sampler, seine Elektronik klingt lebendig, mehr nach Kapelle als nach Computer. A&E ist nicht sein einziges Projekt, mit Stock, Hausen & Walkman zerlegte er Hammondorgeln und Popstücke, mit Dummy Run erforscht er die Grenzen der Nervosität.

Auf den vorherigen Alben des Paares ging es elektronischer und punkiger zu. Wilde Schnippeleien reihten sich an Andeutungen im Sekundentakt. Das neue Album ist fast beschaulich. Früher haben sie viel geschrien, nun verfolgen sie ein anderes Konzept. Oi! ist um vier Minyo-Stücke herum aufgebaut, japanische Folklore, spannend und unberechenbar umgesetzt. Emiko Otas Stimme erzählt und bringt Ruhe und Langsamkeit. Andrew Sharpleys Elektronik rödelt dazu, sie bildet einen Gegenpol.

Die Verbindung von Folklore und Elektronik funktioniert erstaunlich gut. Die Mischung der Stile ist subtil und collagenhaft, nie ist sie persiflierend oder albern. Oi! ist nicht nur für Zen-Meister interessant.

„Oi!“ von A&E ist als Digipak-CD erschienen bei Sonig

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Reime aus dem Papiertütchen

Die Plattenfirma Geffen hat offensichtlich wenig Interesse daran, dass jemand die neue Platte von Mos Def kauft: „True Magic“ ist unschön verpackt und wird nicht beworben. Schade um die fabelhafte Musik.

Mos Def True Magic

Mos Def ist Rapper. Weil er sich nebenbei auch der Schauspielerei widmet, braucht er lange, ein Album aufzunehmen. Vor acht Jahren erschien seine Debütplatte Black On Both Sides. Das Musikfernsehen ignorierte ihn bereits damals – trotz seines Erfolgs. Mos Def verweigert sich den Klischees, er ist ein Rapper alter Schule. Sein Stil ist geprägt vom alternativen HipHop der Neunziger und Gruppen wie A Tribe Called Quest und De La Soul.

Mit nasaler Stimme stapelt er die Reime im Swingtanz. Und es macht Spaß, genau hinzuhören. Mit den stupiden Texten seiner Gangsta-Kollegen hat er nichts an der Kappe. Er singt nicht von Diamanten und lang gestreckten Limousinen, der Weg aus dem Ghetto führt bei ihm nicht über die Ansammlung von Reichtümern und Frauen. Seine Lyrik ist sozial.

Auch ohne die Unterstützung des Musikfernsehens verkaufen sich seine Platten ganz ordentlich. Zu gut, um bei einem kleinen Label zu veröffentlichen. Zu schlecht allerdings für einen großen Konzern. Nach dem Bankrott der kleinen Firma Rawkus Records, die sein erstes Album veröffentlicht hatte, wechselte er vor einiger Zeit zu Geffen, einem Teil der Universal-Gruppe. Ein gutes Verhältnis hatten der Rapper und die Plattenfirma angeblich nie, so ist er gerade auf der Suche nach einer neuen.

Um seinen Vertrag zu erfüllen, veröffentlicht er nun ein letztes Album bei Geffen, True Magic. Aber was ist das? Schon die Verpackung stiftet Verwirrung, sie ist lächerlich. Die bedruckte CD ist nur von einer weißen Papiertüte umhüllt, im Laden steht sie zum vollen Preis. Vorabexemplare für Journalisten sehen oft so aus, aber wie soll man mit so etwas Käufer erreichen? Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung könnte ungeschickter nicht sein: Die Platte erschien zwischen Weihnachten und Neujahr. Steckt dahinter ein genialer Schachzug der Plattenfirma? Sollen visuelle Reize vermieden werden, weil sie die Magie der Musik stören könnten?

Universal erklärt, es handele sich um eine Vorabveröffentlichung. Sie sei eine Reaktion darauf, dass das Album bereits seit Anfang Dezember im Internet kursiere. Eine offizielle Veröffentlichung mit schöner Hülle und Werbung solle im Laufe des Jahres erfolgen. Eine haarsträubende Firmenpolitik.

Die Musik wirft ebenfalls Fragen auf. Sie ist ungeschliffen und weniger vielschichtig, als man es von Mos Def gewohnt ist. Die Rhythmen sind minimalistisch und kaum experimentell. True Magic ist eine konservative HipHop-Platte, so etwas macht heute kaum noch jemand, keine Gastauftritte befreundeter Rapper, keine aufgeblasene Produktion. Aber genau das scheint Mos Defs Talent zu sein. Seine Stimme ist melodiös, das unspektakuläre und monotone Gewand stellt das heraus.

Auf seinem letzten Album The New Danger kokettierte er noch mit pathetischen Rockklängen. Die Besinnung auf seine Stärken klingt überzeugend. Die Stücke Undeniable und Fake Bonanza stechen heraus, There Is A Way ist ein optimistischer Hit. Andere Stücke trägt er mit nöliger Stimme vor, sie klingen etwas lustlos und niedergeschlagen, wenig selbstbewusst.

True Magic ist eine Platte voller Fragen, sie ist persönlich und fordert zur Auseinandersetzung auf. Hoffentlich ist es nicht seine letzte, er hat angekündigt, sich künftig auf seine Schauspielkarriere zu konzentrieren.

„True Magic“ von Mos Def ist erschienen bei Geffen/Universal

Eigentlich sollten Sie hier das soeben für den Grammy nominierte Stück „Undeniable“ zu hören bekommen. Die Plattenfirma Universal untersagte das mit dem Hinweis, „mit Rücksicht auf den Künstler“ solle die Platte momentan nicht explizit beworben werden. Auf der Website des Künstlers kann man sich einminütige Schnipsel verschiedener Stücke anhören

Lesen Sie hier: Die Platten des Jahres 2006 – Eine Nachschau auf 100 Tonträger

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Verschwommenes Knistern

Mit weit geöffneten Augen schlafwandelt die Berlinerin Milenasong durch eigentlich altbekannte Klanglandschaften. Die Musik auf ihrem Album „Seven Sisters“ ist schrullig, sie scheint in keine Zeit und an keinen Ort der Welt so recht zu passen.

The Cure Festival 2005

Das Album Seven Sisters von Milenasong ist Tinte in die Füller der Musikschreiber. Was werden wir wohl darüber lesen: Ist es »eine wunderbare Platte, um einem verregneten Herbsttag am Fenster zu sitzen«? Als feingliedrig und — im schlimmsten Fall — elfenhaft will man uns melancholische Musik von Frauen allzu oft verkaufen. Von da ist es nicht weit zu kleinen Händen und ganz großen Augen, die einen Beschützer suchen. Aber ist es wirklich so? Seit Jahren arbeitet die Berlinerin Sabrina Milena in Eigenregie und ist ständig auf Tournee, dafür muss man zäh sein. Und ist die Musik, die sie nun unter dem Namen Milenasong veröffentlicht, noch so traurig, das Klischee von der fragilen Künstlerin passt auf sie nicht.

Es müssen schnell neue Bilder her, und Seven Sisters erzeugt sie sie sofort. Die Realität rückt schon mit den ersten Akkorden in die Ferne, als gleite man mit einem Schiff durch nebliges Gewässer. Oder ist es doch eine klare Wüstennacht? Die Bilder verschwimmen, im Traum entstehen absurde Verknüpfungen. Eine morbide Atmosphäre macht sich breit.

Sabrina Milenas Musik ist schrullig, denn sie scheint in keine Zeit und an keinen Ort der Welt so recht zu passen. Mal klingt sie nach düsteren norwegischen Wäldern, mal nach der amerikanischen Wüste. Wie aus einem Grammofon knistert sie warm, das ändert auch die neben der Akustikgitarre eingesetzte Elektronik nicht. Ein wiederkehrendes Motiv des Albums ist die Klangästhetik von Kassetten. Kassetten schleifen in Schwaden, vorwärts und rückwärts, entrücken, verzücken und wissen im richtigen Moment auch zu stören.

Hinter dem minimalistischen Gewand liegen aufwändige Arrangements. Die Detailverliebtheit dieser subtilen Produktion ermutigt zum wiederholten Hören von Seven Sisters. Und Sabrina Milenas Talent, innerhalb eines Stücks verschiedene Richtungen einzuschlagen. Ihre Einflüsse reichen vom Folk bis zu Country und Blues. besonders beeindruckend zeigt dies das Stück Figs Tree.

An einigen Stellen hält ihre Stimme dem Anspruch der Arrangements nicht stand, gerade in den tieferen Lagen klingt sie gedrungen. Dennoch berührt sie den Hörer auf Anhieb, ihre Chöre erzeugen Gänsehaut.

Mit weit geöffneten Augen schlafwandelt das ausgezeichnete Debütalbum von Milenasong durch eigentlich altbekannte Klanglandschaften. Sie hat ihre ganz eigene Formel gefunden.

„Seven Sisters“ von Milenasong ist als CD und LP erschienen bei Monika

Hören Sie hier „Figs Tree“

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