Was da alles im Takt tropft: „Blurred Lines“ von Robin Thicke ist ein Anwärter auf den Sommerhit 2013. Schon klar, denn es geht ja auch auf dem gleichnamigen Album nur um Sex.
Robin Thicke hatte es dicke. Sorry, aber der Witz musste einfach sein. Außerdem ist es wahr: Robin Thicke wollte nicht mehr nur ein 35-jähriger R’n’B-Sänger mit Talent, Erfolg, gutem Aussehen und einem furchtbar langweiligen Image sein Weiter„Funky und verfassungskonform vögeln“
Bisher galt Mayer Hawthorne als weiße Stimme des Bettkanten-Soul. Pharrell Williams hat ihm nun den Druck von Hip-Hop und Funk beigebracht: „All killer, no filler“.
Zwei Statements gehören zum leidigen Standardrepertoire von Musikern. „Mein neues Album ist mein bestes, weil ich zum ersten Mal machen konnte, was ich wirklich wollte.“ Und: „Ich wollte eine Platte aufnehmen, die in keine Genre-Schublade passt.“ Weiter„Der singende Phrasenmäher“
Die Boxen scheppern serienmäßig: Was taugt das neue Album der Pet Shop Boys? Jan Kühnemund hat es auf der Auto(r)fahrt in den Urlaub dem Praxistest unterzogen.
Eben noch vor dem Urlaub aus dem Briefkasten gefischt: das neue Album der Pet Shop Boys, Electric. Auf der Nachtfahrt zwischen Nordwestdeutschland und Nordostfrankreich durchgehört, sicher sieben, acht Mal. Weiter„In der Diskokarre durch Sprockhövel“
Noch ein junger Pop-Rapper im Gefolge von Casper und Cro: Muso nutzt den Reim nicht akrobatisch, sondern dramaturgisch. Vielleicht ist das die neue deutsche Hip-Hop-Schule.
Dem deutschen Hip-Hop, im öffentlichen Empfinden allzu lange auf Spaßrap von Fanta 4 bis Fettes Brot festgelegt, kann man eines sicherlich nicht nachsagen: dass er so stillstehe, wie der amerikanische bisweilen den Anschein erweckt. Weiter„Man möchte ihm unentwegt zuhören“
Die Editors aus Birmingham kehren auf ihrem neuen Album zurück zu altem Trübsinn und übertreiben es ein bisschen. Dem Sänger wünscht man gute Besserung.
Das ist wahrlich ein unerwarteter Rückfall. Erholt wirkten die Editors aus dem mittelenglischen Birmingham zuletzt, ja beinahe geläutert. Es war den Rockern offenbar gelungen, die Köpfe aus dem tiefen Sumpf der Depression zu stecken. Weiter„Fleischklumpen mit Herzschlag“
Erst ein BRIT-Award, jetzt ein maues Debütalbum: Das offenkundige Talent des 22-jährigen Tom Odell steht noch auf wackeligen Beinen. Da hört man besser die frühen Songs von Coldplay.
Ein armer, irregeleiteter Möchtegern, dessen Musik man leider nicht ungehört machen kann. So lautete kürzlich das Urteil der englischen Popzeitschrift NME über Tom Odell. Das seltene Urteil: null von zehn Punkten. Weiter„Klavierpop für die Generation Instagram“
Die Musik der Wahlberlinerin Alina Süggeler ist so hinterhältig eingängig, dass man ihre Melodien kaum wieder los wird. Thomas Winkler möchte sich über das neue Album beschweren.
Ich muss mich jetzt mal beschweren: Seit zweieinhalb Tagen kommt mir dieser Refrain immer wieder in den Kopf. Uneingeladen, unerwartet und unkontrollierbar. Meist nutzt er die wenigen, wertvollen Momente der Ruhe, in denen das Denken zum Stillstand kommt – und drängelt sich einfach vor, grell und raumgreifend Weiter„Schweigen wäre Frida Gold“
An der Kirchenorgel sitzt eine junge Schwedin und singt wie Kate Bush in ihren besten Zeiten: Anna von Hausswolffs zweites Album ist wahnsinnig gut.
Auch Anna von Hausswolff drückte einmal die Schulbank. Doch die kleine Anna war schon immer anders als andere Kinder. Andere Kinder basteln im Rahmen ihres Schulprojekts dreidimensionale Chemie-Modelle oder drehen einen Film über die Schulkantine. Weiter„Sie pfeift auf Pop“
Fat Freddy’s Drop aus Neuseeland läuten mit heißkaltem Reggaefunkdubsoul den Sommer ein. „Blackbird“ heißt das dritte Album des Kollektivs. Unser Autor wartet lieber aufs Konzert.
Im Leben ist es wie im Arbeiten ist es wie in der Musik ist es wie überall: Vergiftetes Lob zu kriegen ist schlimmer als gar keins. Und am gemeinsten ist vermutlich das zeugnisbewährte „Hat sich stets bemüht“ Weiter„Schwitzen und Abkühlen“
LaBrassBanda lässt’s wieder krachledern. Ihr Blechblaspop hat sie um die ganze Welt geführt. Auf dem neuen Album zeigen sich die Bayern jetzt reifer und vielseitiger.
Reife hat in adolszenzkritischen Zeiten wie diesen – anders als in adoleszenfixierten früherer Tage – einen despektierlichen Klang. Reife, das klingt nach zu früh erwachsen oder zu kurz jung, nach Banklehre und Ernst des Lebens, nach Spandau statt Mitte Weiter„Europa den Marsch blasen“