Die Stimme von Katie Stelmanis hört man einmal und vergisst sie nicht mehr. Gut oder schlecht? Unser Autor ist sehr angetan vom neuen Album ihrer Band Austra.
Dass sich eine Band nach einer Göttin der lettischen Mythologie benennt, ist nicht gerade ein Garant für den internationalen Durchbruch. Wenn die Sängerin selben Namens allerdings eine der faszinierendsten Stimmen der aktuellen Popmusik mitbringt, erhöhen sich die Erfolgschancen deutlich. Weiter„Betörende Feuerwehrsirene“
Der Sound von Bristol und Berlin auf einem Album: Emikas Elektropop schlingert zwischen Berghain und Lindenoper, geht in die Beine und vielleicht auch in die Charts.
Ergibt das noch Sinn? Musik durch ihre Herkunft beschreiben zu wollen? Zu glauben, der Ort ihrer Entstehung erkläre, warum Musik klingt, wie sie klingt? Weiter„Die Musiktechnologin bittet zum Tanz“
„Fade To Grey“ wird wohl ewig auf den Best-Of-Eighties-Alben dudeln. Nach 29 Jahren Pause kehren Visage nun zurück: Es ist nur ein schmaler Grat zwischen Selbstzitat und Selbstverrat.
Die Reunion hat ihre Mystik längst eingebüßt. Was haben wir schon alles gesehen und gehört: In den vergangenen Jahren wurden zahllose Bands reanimiert, deren Mitglieder sich zuvor Tod und Teufel an den Hals gewünscht hatten. Weiter„Wie Joy Division auf Kamillentee“
Darf man mehr erwarten als hübsche Optik und geschmeidige Bewegungen, wenn die Tochter von Jane Birkin singt? Lou Doillons Debütalbum zielt auf Erfolg, dringt aber selten ins Gemüt.
Diese Augen, die Nase, das lange Haar überm schmalen Gesicht, der Mund, er vor allem. Wer Lou Doillon sieht, könnte einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum vermuten oder profaner eine alte Filmaufnahme von ihr, der Mutter Weiter„Die beste Einfrauboyband der Welt“
Ein Glück, dass ihn sein Trübsinn noch nicht das Leben gekostet hat. So kann der launische Trip-Hop-Vater Tricky endlich ein neues Album vorlegen, auf dem er mit der Welt abrechnet.
Zu zweit geht vieles besser. Nicht nur das, was Sie jetzt denken. Eva & Manu zeigen auf ihrem Debütalbum, das im Duo auch oft die schöneren Songs entstehen.
Singende Duos sind nicht gerade eine Neuentwicklung des Popzeitalters, eher schon ziemlich alte Hüte: Ike & Tina und Heintje & Peter, Bruce & Bongo und Cindy & Bert, Pepsi & Shirlie und Alan & Denise, Zweiraum & Wohnung und Rosen & Stolz. Zusammen, so glauben seit jeher viele, ist man weniger allein. Weiter„Gitarre, Gesang und verliebte Flausen“
CocoRosie machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Auf ihrem Kinderspielplatz ist ganz viel Liebe verbuddelt. Jetzt kann man sogar drauf tanzen.
Bloß nicht erwachsen werden, immer Kind bleiben. So will es Peter Pan, der Junge, der fliegen kann, zwischen Piraten und Wunschfeen lebt und mit den lost boys seine Spielchen spielt. Weiter„Schwestern in Ekstase“
Ist das bloß wieder Debattenstoff für Dubstep-Nerds? Mount Kimbie bringen das Beste aus Pop und Techno zusammen und machen die Suche nach dem Beat zum Erlebnis.
Es liegt ein Rascheln und Rauschen in der Luft, ein Flirren und ein Sirren, wenn Mount Kimbie ihre komplexen Klangkaskaden aus den Boxen wedeln wie weißes Rauschen in den Kopf. Weiter„Der kleine Betrug am Hören“
The National sind immer ein bisschen besser als erwartet. Auf dem neuen Album „Trouble Will Find Me“ findet der großartige Sänger Matt Berninger ganz zu sich selbst.
Plattencover sind oft ziemlich selbstgefällig. Weitgehend abgekoppelt vom musikalischen Inhalt, transportieren sie vielleicht einen verbrämten Gestus der Künstler dahinter, das artifizielle Konzentrat dessen, was der gewünschten Aura entspricht Weiter„Man fühlt sich durchdrungen“
Tolliver müsste er heißen: Marques Toliver hätte ein L mehr verdient. Endlich erscheint sein Debütalbum, auf dem sich Klassik und Soul auf einzigartige Weise mischen.
Ein Allroundtalent! Marques Toliver ist Geigenvirtuose, Songwriter und begnadeter Soulsänger. Er modelt, schauspielert in Musikvideos und hat ein Ästhetikmagazin gegründet, das laut eigener Aussage „das Sinnliche in Kunst, Literatur und Leben feiert“. Weiter„R’n’B voller Geigen“