Um Geschmack an Caribou zu finden, muss man sich nicht mit Bassmusik oder Clubtrends auskennen. Man lässt sich einfach mitreißen und entdeckt das Album dieses Herbstes.
Ein erstaunlicher Effekt. Der Beat knallt immer schön auf die Eins, ein Vocal-Sample rotiert im Kreis, eine Keyboardfläche verschwindet in schöner Regelmäßigkeit hinter dem Horizont. Weiter„Erst nicht schlecht, dann wow!“
Es wächst zusammen, was zusammen gehört: Kele Okereke, der Sänger von Bloc Party, verbindet auf seinem Soloalbum Trick seine Gitarrenpopvergangenheit mit geschmeidigem House.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass analoger Indierock die digitale Zukunft erstmals auf dem Dancefloor umarmt hat. Rave nannte sich dieses teilelektronische Experiment Anfang der Neunziger Weiter„Sound zur langen Nacht“
Imogen Heap musiziert mit eigenen Apps und einem elektronischen Datenhandschuh. Ihr neues Album „Sparks“ klingt popgewohnt und doch ein bisschen aufregend.
Kompositionssoftware? Kann heutzutage jedes Kind bedienen. Schicke Sounds? Findet man im Internet. Ein Studio bezahlen? Muss man nicht, wenn man in der eigenen Küche aufnehmen kann. Weiter„Digitale Nebel überm Himalaya“
Chicks on Speed wollten immer elektroschrottigen Kunstpop machen. Auf ihrem siebten Album verlassen sie sich auf Julian Assange und Yoko Ono. Wirkungsvoller wird es dadurch nicht.
Es geht wie immer um den Ofen, in diesem Fall um den umweltverträglich pelletbefeuerten im Wohnzimmer des Reihenhauses, in dem das Bauhaus-Sofa einen waschbaren Bezug hat und die Kunstdrucke an der Wand von Etsy kommen. Weiter„Agitpop im Neubaugebiet“
Zola Jesus scheint nicht mehr so traurig zu sein wie früher. Schön für sie. Schade für uns: Auf ihrem neuen Album hat sie ihre liebenswerte Eigenart verloren.
Es war ein langer Weg, den Nika Roza Danilova zurückgelegt hat. Von jenem dunklen Wald in Wisconsin, in dem sie aufgewachsen ist, bis ins helle Licht des Musikgeschäfts, in dem sie sich als Zola Jesus mittlerweile sonnt. Weiter„Die gediegenere Lady Gaga“
Ein Konzeptalbum über das Sterben haucht dem Jazz neues Leben ein. Der Hip-Hop-Produzent Flying Lotus erfindet mit „You’re Dead!“ die Gameboy-Version des Genres.
Herbie Hancock muss es wissen. Nachdem der Pianist, Komponist und Bandleader seinen Beitrag zu You’re Dead! eingespielt hatte, machte er dem Schöpfer des Albums das ultimative Jazz-Kompliment: Miles Davis, sagte er, würde heute mit Flying Lotus und dessen Freunden abhängen Weiter„Tetris mit den Toten“
Die Anonymität der Londoner Clubszene hat der Bassmusiker SBTRKT hinter sich gelassen. Sein zweites Album fasst die jüngeren Entwicklungen des Genres zusammen und mischt sie zu perfektem Elektropop.
SBTRKT hat kein Gesicht, aber er hat viele Stimmen. Unter den Maskenträgern und Identitätslosen der britischen Bassmusik pflegt der Londoner Produzent den verspieltesten Umgang mit der Anonymität. Weiter„Trendbuch Elektronika“
Beispielhaft: Junior und Senior machen Musik. Der Wilco-Sänger Jeff Tweedy und sein Sohn, der Schlagzeuger Spencer Tweedy, veröffentlichen ihr erstes gemeinsames Folk-Album.
Man wird ja nicht jünger. Ein Schicksal, das selbst Helden ereilt. Auch Jeff Tweedy ist mittlerweile alt genug, mit dem eigenen Nachwuchs zusammen Musik zu machen. Weiter„Starke Familienband“
Es geht auch auf Deutsch: Reinhard Mey, Nina Hagen, Alin Coen, Tim Bendzko, Madsen und viele andere gratulieren Leonard Cohen zum 80. mit seinen eigenen Liedern.
Allein von Hallelujah soll es mehr als 300 Coverversionen geben. Kaum weniger existieren von Suzanne. Gut 100 dürften es sein von So long, Marianne. Weiter„Geburtstagsständchen für Lenny“
Alt-J sind die emsigsten Streber der englischen Rockmusik. Ihr zweites Album „This Is All Yours“ unterstreicht das mit einer überwältigenden Leistungsschau. Leider will es auch erotisch sein.
Dass man über Sex nur auf Englisch singen kann, gehört zu den tocotronischen Erkenntnissen, die sich im Lauf der Jahre bewährt haben. Dass deshalb noch lange nicht alle Engländer über Sex singen können, beweisen Alt-J mit dem Song Every Other Freckle auf ihrem neuen Album This Is All Yours. Weiter„Sex aus der Chipstüte“