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Zinsen und Rohstoffpreise auf dem Rückzug

Es ist nun sicher, dass in den USA eine Rezession begonnen hat. Der Immobiliencrash ist der schlimmste seit Menschengedenken. Viele Haushalte sind überschuldet, der Arbeitsmarkt bricht ein und die hohen Energiepreise fressen das verfügbare Einkommen auf. Die Unternehmensgewinne fallen. Hinzu kommt die Bankenkrise, die immer weniger beherrschbar scheint.
Wir im Euroland haben deutlich geringere Probleme, vor allem weil es nur in Spanien und Irland echte Immobilienblasen gab, weil die Leistungsbilanz ausgeglichen ist, die öffentlichen und privaten Haushalte in guter Verfassung sind und die Aktien nicht so überteuert waren wie in Amerika. Trotzdem müssen wir uns warm anziehen.
Das Ganze hat deflatorische Züge, so dass einigermaßen sicher ist, dass nicht nur die Fed, sondern bald auch die EZB die Zinsen senken wird. Die Rohstoffpreise werden wieder deutlich zurückgehen.

Ausführliches dazu, sowie zu den Aussichten für die wichtigsten Währungen, Aktien- und Bondmärkten und Emerging Markets in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – January 2008*) (pdf, 224 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Anfälle von Wirtschaftspolitik

Sollte auf meine alten Tage mein mühsam angeeigneter Zynismus in Frage gestellt werden? Suchen Anfälle von wirtschaftspolitischer Planung die Bundesregierung heim? Vernunft gar dort, wo man sie zuletzt vermutet, im Wirtschaftsministerium? Diese Fragen und Zweifel kamen mir, als ich am Samstag auf „Spiegel-Online“ eine Nachricht las, deren Überschrift lautete: „Glos zimmert Notprogramm gegen Konjunkturkrise“. Weiter„Anfälle von Wirtschaftspolitik“

 

HERDENTRIEB proudly presents …

… Lucas Zeise.

Ja, Sie lesen richtig. Nach Dieter Wermuth kann HERDENTRIEB ein weiteres Schwergewicht als Hirten begrüßen – und was für eines! Wahrscheinlich kennen Sie seine legendären Kolumnen, die er seit acht Jahren für die Financial Times Deutschland schreibt (jetzt allerdings nur noch zweiwöchentlich als Rentner). Wenn nicht, dann mag Ihnen dieser Lobesgesang von mir eine Idee geben. Gesungen Ende November zu seiner Verabschiedung aus dem aktiven Berufsleben: Weiter„HERDENTRIEB proudly presents …“

 

Die ultimative Dax-Wette zum Sechsten

HERDENTRIEB-Leser der ersten Stunde kennen sie schon: die ultimative Dax-Wette. Anfang des Jahres wetten Marcus Rohwetter und ich, wo der Dax am Jahresende steht. Das tun wir nun schon zum sechsten Mal, wenngleich erst zum dritten Mal im Blog.

Und ich muss sagen, dass ich zwar noch nicht erhobenen Hauptes diese Zeilen schreibe, jedoch recht gelassen. Denn – tara-tara – die Pechsträhne scheint beendet! Viermal in Folge hat der Einzelhandelsfachmann der ZEIT den Kapitalmarktexperten geschlagen, im vergangenen Jahr habe ich gewonnen! Jetzt bin ich zwar nicht mehr offiziell Kapitalmarktexperte, sondern kümmere mich auch um stinkenden Fisch, genmanipulierte Kartoffeln und anderes, aber doch nur – wie für Chefs üblich – recht oberflächlich. Dafür hat die Rundschau natürlich auch ihren Experten – und was für einen!

Anyway lasst uns zur Wette kommen: Marcus sagt den Jahresendstand im Dax von sage und schreibe 8.250 Punkten voraus. Ich halte mit 7.200 dagegen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Dieses Jahr geht’s bergab. Das erste Mal seit 2003, dass ich fallende Kurse erwarte. What goes up, must come down. Und dieses Jahr ist es soweit.
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Deutsche Konjunktur ist nicht klein zu kriegen

Auftragseingang der Industrie 0711

Manchmal kann ich nicht glauben was ich sehe. Wieso nehmen die Auftragseingänge in der Industrie immer noch so stark zu, trotz der Finanzkrise, des starken Wechselkurses und des Verlusts an Kaufkraft durch die kräftig steigenden Preise für Energie, Nahrungsmittel und die meisten anderen Rohstoffe? Funktioniert der Preismechanismus nicht mehr? Oder ist das, was in Deutschland hergestellt wird, unempfindlich gegenüber steigenden Preisen? Das wäre natürlich wunderbar und ein Zeichen dafür, dass wir auf der Angebotsseite keine Strukturprobleme haben, jedenfalls im Vergleich zu unseren ausländischen Konkurrenten.
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So wird 2008 – bestimmt

Eigentlich wollte HERDENTRIEB heute die Prognosen für 2008 vorstellen. Aber daraus wird nichts. Lag es daran, dass Dieter Wermuth und ich uns nicht zum Essen verabredet haben, sondern jeder ganz allein in die Glaskugel geglotzt hat? Lag es an Dieters häufigen Reisen ins boomende Russland und nach Asien, wo es nicht weniger boomt, und meinen S-Bahn-Fahrten ins triste Frankfurt? Dieter ist halber Bulle, ich bin ganzer Bär. So kommen wir nicht überall zusammen. Deshalb gibt’s dieses Mal keine ganz einheitliche HERDENTRIEB-Prognose, denn an drei von zehn Punkten gehen Dieters und meine Wetten in verschiedene Richtungen. Sorry. Auf jeden Fall können wir uns später rühmen, richtig gelegen zu haben.
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Bilanz unserer Wetten – wie immer selbstgerecht

2007 ist vorüber, Zeit für HERDENTRIEB sich der Realität zu stellen. Wo waren unsere Prognosen gut, wo grottenschlecht?

Unsere beste Prognose war die zum Dollar: Mindestens 1,45 Dollar je Euro lautete Dieters Vorhersage. Damit war HERDENTRIEB sowohl ein klarer Außenseiter, als auch enorm treffsicher. Lesen Sie noch mal nach, wie wir die Wette begründet haben!
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Alle Banken verstaatlichen?!

Als ich gestern den „persönlichen Jahresrückblick“ geschrieben habe und vorher mir noch ein paar kluge Artikel zur Kreditkrise reingezogen habe, bekam ich Zweifel, ob private Banken überhaupt eine Daseinsberechtigung haben. Ob man sie nicht besser alle verstaatlichen sollte. Starker Tobak, ich weiß. Doch auch heute sind meine Zweifel nicht kleiner geworden.
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Deflation oder Inflation – auf was sich die Anleger einstellen sollten

Selten war der Kurs, den Weltwirtschaft einschlagen wird, so unklar wie im Moment. Die Anleger müssen sich für eins von zwei Szenarien entscheiden, die gleichermaßen plausibel sind, sich aber gegenseitig ausschließen. Im ersten Szenarium gelingt es der Wirtschaftspolitik durch entschlossenes Handeln eine Rezession zu vermeiden. Nach einer kurzen Abschwächung gewinnt die Weltwirtschaft wieder an Fahrt, man muss sich allerdings auf dauerhaft höhere Inflationsraten einstellen. Bonds wären daher ein schlechtes Investment.

Im anderen Szenarium, das ich für wahrscheinlicher halte, verlangsamt sich das Wachstum der Weltwirtschaft, ausgehend von einem Abschwung in den USA. Die Gewinndynamik lässt nach, das Risiko einer weltweiten Rezession nimmt zu und die Rohstoffpreise gehen wieder deutlich zurück. Da die Inflation nachlässt und gleichzeitig die Konjunkturrisiken steigen, senken die Zentralbanken allmählich die Zinsen. Das spricht für Bonds und gegen Aktien, zumindest anfangs.

Nach den aktuellen Zahlen zeigt sich die Realwirtschaft noch immer relativ robust, was für Szenario 1 sprechen würde. Die entscheidende Frage dabei ist jedoch, ob die USA einer Rezession entkommen kann, und da bin ich weiterhin sehr skeptisch.

Ausführliches dazu in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – December 2007*) (pdf, 202 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – was denn nun?

Wie entwickelt sich die Wirtschaft im kommenden Jahr? Verlangsamt sich das Wachstum nur vorübergehend oder gibt es eine Rezession und wird gar mit deflationären Tendenzen gerechnet? Schaut man auf die stets in die Zukunft gerichteten Finanzmärkte, zeigt sich zur Zeit alles andere als ein einheitlichen Bild. Zwischen den Akteuren am Aktienmarkt und denen am Rentenmarkt besteht nämlich eine enorme Diskrepanz in der Wahrnehmung der Konjunkturaussichten. Lucas Zeise von der FTD hat mich darauf aufmerksam gemacht. Während die Aktienmärkte Optimismus versprühen, zeigt sich der Rentenmarkt pessimistisch. Jede der beiden Sichtweisen hat ihren Charme und ist auch konsistent. Der Unterschied muss in den Annahmen stecken.
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