Lesezeichen
 

286. Prozesstag – Bezahlte Ralf Wohlleben die NSU-Waffe?

Der Mitangeklagte Ralf Wohlleben steht im Verdacht, dem NSU um die Jahrtausendwende herum die Morpistole Ceska 83 beschafft zu haben – durch den Mittelsmann Carsten S., der heute ebenfalls auf der Anklagebank sitzt. S.‘ Aussage zufolge stellte Wohlleben das Geld dafür zur Verfügung. Der jedoch stritt das in seiner Aussage vom vergangenen Jahr ab.

Was stimmt? Das versucht das Gericht am Donnerstag anhand der Buchungen auf Wohllebens Konto nachzuvollziehen. Ein Beamter des Bundeskriminalamts berichtet von den Ein- und Ausgängen, die Wohlleben in den Jahren 1999 und 2000 verzeichnete. Ein weiterer Ermittler macht zudem Angaben über Vernehmungen, die er 2012 und 2013 mit Carsten S. geführt hatte.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die Rätsel nach dem NSU-Urlaub – Das Medienlog vom Mittwoch, 1. Juni 2016

Erneut hat sich das Gericht mit einem Urlaub beschäftigt, den das NSU-Trio gemeinsam angetreten hatte: 2004 waren die drei campen in Schleswig-Holstein, kurz nach dem Bombenanschlag in Köln. Ein Ermittler, der als Zeuge geladen war, konnte allerdings nicht den gesamten Urlaubszeitraum mit Campingplatz-Buchungen belegen. Dies „zeigt deutlich, wie viel rund um die Terrorzelle noch im Dunkeln liegt“, meint Tim Aßmann vom Bayerischen Rundfunk. Viele verbleibende Fragen würden wohl nicht mehr geklärt.

Weiter„Die Rätsel nach dem NSU-Urlaub – Das Medienlog vom Mittwoch, 1. Juni 2016“

 

285. Prozesstag – Ermittler berichten von Angeklagten-Aussage

Zwei Beamte des Bundeskriminalamts berichten am Mittwoch von Aussagen des Mitangeklagten Carsten S. Mit ihm hatte sich das Gericht eigentlich schon erschöpfend befasst: S. hatte zu Prozessbeginn umfassend ausgesagt und eingeräumt, dem NSU eine Waffe überbracht zu haben – mutmaßlich die Ceska 83, mit der neun Menschen erschossen wurden.

Nun aber sind seine früheren Angaben erneut relevant, weil der ebenfalls angeklagte Ralf Wohlleben sie in seiner eigenen Aussage vom vergangengen November in Zweifel gezogen hatte. Er bestritt, S. mit dem Transport beauftragt zu haben. Das Gericht prüft derzeit, wie glaubwürdig Wohllebens späte Einlassung ist.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Beweise aus dem Urlaubsalbum?

Eine glückliche Beate Zschäpe neben ihren beiden Männern auf Urlaubsfotos – der Beleg, dass die Angeklagte in ihrer Aussage gelogen hat? Im NSU-Prozess stellt sich die Frage nach der Grenze zwischen Beweis und Mutmaßung.

„Moin, moin!“, grüßt der Zeuge Kunibert W. norddeutsch-fröhlich, als er zu seiner Aussage in den Saal des Münchner Oberlandesgerichts eintritt. Er ist einer von etlichen Menschen, die Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt trafen, ohne zu wissen, wen sie da vor sich hatten. In seinem Fall war es eine kurze Begegnung: Unter Tarnnamen hatte das Trio im Sommer 2004 einen Wohnwagen auf dem Campingplatz im schleswig-holsteinischen Ascheberg reserviert, den W. betreute.

Weiter„Beweise aus dem Urlaubsalbum?“

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 31. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 1. Juni 2016.

 

284. Prozesstag – Terroristen im Urlaub

Immer wieder zog es Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt auf einen Campingplatz auf der Ostseeinsel Fehmarn – der NSU machte Urlaub mit dem Wohnmobil. Eine der Reisen greift das Gericht heute heraus: Auch 2004 waren für das Trio Ferien angesagt. Fotos aus der Zeit sollen die drei glücklich und vertraut zeigen, wie Anwälte der Nebenklage zuvor geäußert hatten – obwohl die beiden Männer kurz zuvor den Kölner Nagelbombenanschlag von 2004 verübt hatten. Zschäpe hatte in ihrer Aussage vom Dezember mitgeteilt, sie sei „entsetzt“ gewesen, nachdem ihre Komplizen ihr von der Tat erzählt hatten.

Vor Gericht erscheinen heute zwei Ermittler, die Indizien zum Sommerurlaub gesammelt haben, außerdem der Vermieter eines Wohnwagens. Es geht um den Aufenthalt des Trios in Schleswig-Holstein und die Miete von Fahrzeugen.

Ein Polizist, der ebenfalls als Zeuge geladen ist, berichtet zudem über einen Banküberfall, den Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begangen haben sollen. Am 5. Juli 2001 überfielen sie laut Anklage eine Sparkasse in Zwickau.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Jenaer Waffenbrüder waren V-Männer – Das Medienlog vom Freitag, 27. Mai 2016

Sie horteten und verkauften Waffen, kontrollierten die Unterwelt, sollen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt getroffen haben: Die Zwillinge Ron E. und Gil W. stehen im Verdacht, die rechte Szene mit Waffen ausgestattet zu haben – und möglicherweise auch das NSU-Trio. Ein Bericht des MDR deckt nun eine weitere Verflechtung auf: Die beiden waren Mitte der neunziger Jahre als Informanten für das Thüringer Landeskriminalamt tätig, einer von beiden bis 1997.

Nun seien einige Fragen offen zu den Informationen, die die Brüder lieferten: „Wurden sie in Polizeiakten dokumentiert und wenn ja, wo lagern diese Akten?“ Das Landeskriminalamt müsse auch klären, ob einer der beiden das Treffen mit Mundlos und Böhnhardt an seinen Quellenführer gemeldet hatte.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 30. Mai 2016.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Donnerstag, 26. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Freitag, 27. Mai 2016.

 

Die Verwicklungen von V-Mann Primus – Das Medienlog vom Donnerstag, 19. Mai 2016

Neues im Fall von V-Mann Ralf M. alias Primus, dessen verschollene Akte in Kopie wieder aufgetaucht ist: Recherchen der Welt belegen, dass dieser 2001 gemeinsam mit Susann E., der Frau des Mitangeklagten André E., eine Schlägerei in einer Kneipe anfing. Damit werde „immer deutlicher“, dass M. „eng in das Umfeld des NSU eingebunden gewesen ist“, heißt es dort.

Das Urteil fiel zwei Jahre später äußerst milde aus. Auch ansonsten blieb des Vorfall ohne viel Widerhall: Bei einer Befragung durch das Bundeskriminalamt beschrieb M. seine Bekannte als nicht gewalttätig. Damit war die Sache erledigt. „Im Zweifel glaubt man beim BKA offenbar gutgläubig einem V-Mann“, schließen die Welt-Autoren.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Freitag, 20. Mai 2016.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Mittwoch, 18. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 19. Mai 2016.