Lesezeichen
 

Gutachter hält sich für nicht befangen – Das Medienlog vom Freitag, 9. Juni 2017

Gegen den Psychiater Joachim Bauer, der Beate Zschäpe ein äußerst wohlwollendes Gutachten ausgestellt hatte, liegt ein Befangenheitsantrag von Nebenklägern vor. Dieser beruht unter anderem auf seiner Äußerung, in der er den NSU-Prozess im selben Atemzug mit einer „Hexenverbrennung“ erwähnte.

Nun hat sich Bauer in einem Brief an das Gericht gewandt. Er halte sich nicht für befangen, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Sachverständigen. Auch kenne er die Mindestanforderungen für Gutachten im Bereich der Schuldfähigkeit, zudem habe er den Prozess nicht mit einer Hexenverbrennung verglichen.

Weiter„Gutachter hält sich für nicht befangen – Das Medienlog vom Freitag, 9. Juni 2017“

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Donnerstag, 8. Juni, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Freitag, 9. Juni 2017.

 

Eine Frage wird offenbleiben – das Medienlog vom Donnerstag, 1. Juni 2017

Am Mittwoch, dem letzten Verhandlungstag vor zwei Wochen Pfingstferien, haben die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben einen Befangenheitsantrag gegen alle Richter des NSU-Prozesses gestellt. Grund ist, dass der Strafsenat am Vortag Beweisanträge der Anwälte abgelehnt hatte. Die Sitzung war „ein Tag, der aus Sicht vieler Angehöriger der zehn Mordopfer des NSU ein vergeudeter Tag ist“, kommentiert Eckhart Querner vom Bayerischen Rundfunk. Diese fragten sich nach wie vor, wieso ausgerechnet ihre Verwandten Opfer der Mordserie wurden. Die Frage werde „am Ende des Strafverfahrens gegen Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte nicht beantwortet werden“.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Freitag, 2. Juni 2017.

 

Gutachterstreit im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Mittwoch, 31. Mai 2017

Der vom Gericht bestellte Sachverständige Henning Saß hat sein psychiatrisches Gutachten über Beate Zschäpe am Dienstag gegen die Kritik der von Zschäpes Verteidigern bestellten Gutachtern verteidigt. Ausführlich erklärte er, weshalb weder die Methodenkritik des Professors Pedro Faustmann noch das Alternativgutachten seines Berufskollegen Joachim Bauer ihn dazu brachten, seine eigene Analyse zu ändern. Er hält Zschäpe weiter für voll schuldfähig.

„Saß‘ Kritik ist so elegant wie vernichtend formuliert“, meint Gisela Friedrichsen von der Welt. So bezeichnete Saß Bauers Ausführungen als „weitgehend spekulative (…) Vermutungen“.

Weiter„Gutachterstreit im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Mittwoch, 31. Mai 2017“

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 30. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 31. Mai 2017.

 

Aussage von Zschäpes Mutter widerspricht Gutachter – Das Medienlog vom Donnerstag, 25. Mai 2017

Beate Zschäpes Mutter Annerose war am Mittwoch zum zweiten Mal im Zeugenstand. Sie beantwortete keine Fragen, gab aber, anders als bei ihrer ersten Aussage, das Protokoll einer früheren Befragung durch die Polizei frei – als Munition für das Gutachten von Zschäpes Wunschgutachter Joachim Bauer.

Zschäpe hatte mit Bauer über ihre schwierige Kindheit gesprochen. „Was Annerose Zschäpe dem Polizeibeamten sagte, klingt indes nicht halb so dramatisch“, bilanziert Julia Jüttner auf Spiegel Online. Sie schilderte die Tochter etwa als äußerst durchsetzungsfähig, während Bauer bei der Angeklagten eine dependente (abhängige) Persönlichkeitsstörung diagnostizierte.

Weiter„Aussage von Zschäpes Mutter widerspricht Gutachter – Das Medienlog vom Donnerstag, 25. Mai 2017“

 

Bundesanwaltschaft: „NSU“-Schriftzug stammt nicht von Tätern – Das Medienlog vom Mittwoch, 24. Mai 2017

Kurz nach dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter am 25. April 2007 tauchte am Tatort in Heilbronn der Schriftzug „NSU“ auf. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Bekenntnis der mutmaßlichen Täter des Nationalsozialistischen Untergrundes – zu dem Ergebnis ist die Bundesanwaltschaft gekommen, die den Fall untersucht hat. Das berichtet die Heilbronner Stimme und andere Medien wie der SWR. Dagegen spreche, dass sich der NSU aus dem Untergrund heraus nie zu erkennen gab, auch die Schreibweise passe nicht. Entdeckt hatten das Graffito zwei Filmemacher bei einer Dokumentation, die umfangreiche Kritik hervorrief.

Allerdings: „Überzeugend sind die Argumente der obersten Ermittler nicht“, schreibt Stimme-Redakteur Carsten Friese in einem Kommentar. Dies gelte, da das Schema des Polizistenmords von allen vorigen Morden am Migranten abweiche.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 25. Mai 2017.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 23. Mai, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 24. Mai 2017.

 

Gutachter-Debakel im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Freitag, 19. Mai 2017

Der Auftritt des Gutachters im NSU-Prozess war ein Flop: Gestern sagte der Psychiater Joachim Bauer aus, der Beate Zschäpe im Auftrag ihrer Anwälte begutachtet und eine Persönlichkeitsstörung festgestellt hatte. Das würde bedeuten: Die Hauptangeklagte ist nur vermindert schuldfähig. Bei seinem Termin vor Gericht durften ihn die Prozessbeteiligten befragen – was den Psychiater Bauer immer wieder ins Schwimmen brachte. „In Erinnerung bleibt ein Gutachter, der entweder seinen Auftrag unter- oder sich selbst überschätzt hat“, kommentiert Marcel Fürstenau von der Deutschen Welle. Für Zschäpe dürfte seine Aussage „alles andere als hilfreich gewesen sein“.

Weiter„Gutachter-Debakel im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Freitag, 19. Mai 2017“

 

Zschäpes Mutter kommt erneut als Zeugin – Das Medienlog vom Donnerstag, 18. Mai 2017

Am Mittwoch lief die Frist für letzte Beweisanträge im NSU-Prozess aus – ein Mittel der Verfahrensbeschleunigung. Für Aufsehen sorgte der Antrag von Zschäpes Neuverteidiger Mathias Grasel, der das Protokoll einer Vernehmung von Zschäpes Mutter Annerose von 2011 im Gericht verlesen lassen will. Bei ihrem Auftritt als Zeugin Ende 2013 hatte sie die Aussage verweigert und der Verwendung ihrer Aussage widersprochen.

Nun genehmigte sie die Verwertung in einem Brief an das Gericht – und muss dort erneut erscheinen: Für die kommende Woche sei Zschäpes Mutter wieder als Zeugin geladen, berichtet Julia Jüttner auf Spiegel Online: „Wird die Mutter vor Gericht nur ihr Einverständnis zur Protokollverlesung erklären oder sich doch persönlich vernehmen lassen? Das könnte interessant werden.“ Sollte sie sich keiner Befragung stellen, kommen die Beamten, die sie damals vernommen haben, wie Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung schreibt.

Weiter„Zschäpes Mutter kommt erneut als Zeugin – Das Medienlog vom Donnerstag, 18. Mai 2017“