Lesezeichen
 

Zschäpes Chancen stehen schlecht – Das Medienlog vom Donnerstag, 17. Juli 2014

„Paukenschlag“, „Wendung“, „Umbruch“: Der 128. Prozesstag war eine Sensation im NSU-Prozess. Beate Zschäpe ließ erklären, sie vertraue ihren Verteidigern nicht mehr. Ob ihre Anwälte Wolfgang Heer, Anja Sturm und Wolfgang Stahl nun ihre Mandate verlieren, ist unklar – zunächst muss Zschäpe ihren Antrag begründen. Über die Gründe kursieren Spekulationen. Die populärste lautet, dass Zschäpe vor Gericht aussagen will. „Schweigen allein ist zu wenig, um die Anklage zu entkräften. Möglicherweise hat Zschäpe das schneller erkannt als ihre Anwälte“, folgert Annette Ramelsberger in der Süddeutschen Zeitung.

Weiter„Zschäpes Chancen stehen schlecht – Das Medienlog vom Donnerstag, 17. Juli 2014“

 

Tino Brandt: Spinne im Netz der rechten Szene – Das Medienlog vom Mittwoch, 16. Juli 2014

Gemessen am Medieninteresse ist Tino Brandt der bislang wichtigste Zeuge des NSU-Prozesses: Die erste Vernehmung des Thüringer Neonazis und Ex-V-Manns begleiteten am Dienstag etliche Journalisten mit Berichten. Der Grund: „Brandt ist eine der zentralen Figuren in diesem Verfahren, vielleicht sogar die zentrale“, befindet Mirko Weber von der Stuttgarter Zeitung. Dazu trägt auch Brandts Rolle als Spitzel bei, die Einblicke in die Arbeitsweise des Verfassungsschutzes bietet: „Wieder einmal fällt kein gutes Licht auf die Behörde“, heißt es.

Weiter„Tino Brandt: Spinne im Netz der rechten Szene – Das Medienlog vom Mittwoch, 16. Juli 2014“

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Dienstag, 15. Juli, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 16. Juli 2014.

 

Das geistige Fundament der NSU-Morde? – Das Medienlog vom Montag, 14. Juli 2014

Eine rechtsextremistische Hetzschrift beschäftigt derzeit die Beteiligten im NSU-Prozess: Nebenklageanwälte haben beantragt, zwei Ausgaben einer Zeitschrift als Beweismittel einzuführen, die der Mitangeklagte André E. und sein Bruder Maik verfasst haben. Das Machwerk mit dem Titel The Aryan Law And Order war der Rundbrief einer Skinhead-Gruppe, die die beiden Brüder gegründet hatten, berichtet dpa-Autor Christoph Lemmer.

Demnach entstanden die Texte bei oder nach Treffen in Chemnitz, an denen auch die mutmaßlichen NSU-Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt teilnahmen. Die Opferanwälte wollen mit Vorlage der Zeitschrift beweisen, dass die Brüder halfen, „das geistige Fundament für die Serie der zehn NSU-Morde zu legen“.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 15. Juli 2014.

 

Zeuge klopft radikale Sprüche – Das Medienlog vom Freitag, 11. Juli 2014

Am Donnerstag besuchte die Vizepräsidentin des Bundestags, Claudia Roth, den NSU-Prozess – und hörte die radikalen Äußerungen des Zeugen Thomas G. aus Thüringen. Der Neonazi streitet ab, die NSU-Gruppe gekannt zu haben. Über seine angebliche Mitgliedschaft in der militanten Kameradschaft Hammerskins wollte er sich wie bei seinem ersten Gerichtstermin trotz Androhung eines Ordnungsgeldes nicht äußern. Stattdessen habe er die Vernehmung „als Plattform für übelste rassistische Propaganda missbraucht“, resümiert Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online.

Weiter„Zeuge klopft radikale Sprüche – Das Medienlog vom Freitag, 11. Juli 2014“

 

Uwe Böhnhardts verständnisvoller Bruder – Das Medienlog vom Donnerstag, 10. Juli 2014

Zwei wichtige Zeugen sind am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht aufgetreten: Der mutmaßliche NSU-Unterstützer Matthias D., der unter seinem Namen Wohnungen für die untergetauchten Rechtsextremisten gemietet hatte, und Jan Böhnhardt, der Bruder des toten NSU-Mitglieds Uwe Böhnhardt.

Die meisten Medien stellen in ihren Berichten Böhnhardts anfangs schmallippige Aussage in den Vordergrund, in der er auch über die Ansichten seines Bruders sprach. Er habe das Leben von Uwe so geschildert, „wie es klischeehafter für ein Abdriften in die rechte Szene nicht sein könnte“, schreibt Karin Truscheit in der FAZ. Als „irregeleitet und perspektivlos“ habe er ihn beschrieben, wie zuvor schon die Mutter der beiden.

Weiter„Uwe Böhnhardts verständnisvoller Bruder – Das Medienlog vom Donnerstag, 10. Juli 2014“

 

Szeneanwalt fordert das Gericht heraus – Das Medienlog vom Mittwoch, 9. Juli 2014

Für einen bestens vernetzten Szeneanwalt hatte Thomas Jauch aus Sachsen-Anhalt erstaunlich wenig zu sagen: Der Zeuge, der am 124. Verhandlungstag im Prozess auftrat, soll die NSU-Terroristen und zahlreiche andere Rechtsextreme aus Thüringen beraten haben. Doch der Anwalt berief sich immer wieder auf sein Recht zur Aussageverweigerung – und sorgte damit für eine quälend zähe Vernehmung.

„Ein ums andere Mal versucht Richter Manfred Götzl, den Panzer aus Abwehrfloskeln und angeblichen Erinnerungslücken zu knacken“, beschreibt Per Hinrichs von der Welt die Sitzung. Jauch gab nur das Nötigste von sich – so „reiht er sich in den Kreis der Zeugen aus dem rechten Spektrum ein, die den Prozess bislang kaum vorangebracht haben“.

Weiter„Szeneanwalt fordert das Gericht heraus – Das Medienlog vom Mittwoch, 9. Juli 2014“

 

Kiesewetters mysteriöses Treffen – Das Medienlog vom Dienstag, 8. Juli 2014

Erneut gibt es einen Bericht über rechte Strukturen im Umfeld der 2007 erschossenen Polizistin Michèle Kiesewetter. Das spätere Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) hatte fünf Tage vor ihrem Tod Kontakt mit dem Bruder eines Neonazis in ihrer Heimatstadt Oberweißbach, wie Franz Feyder in den Stuttgarter Nachrichten berichtet. Bei dem Mann handelte es sich um einen Freund aus Kindertagen. „Das Umfeld des Kindergartenfreundes spielte offenbar keine Rolle“, als die Ermittlungen ins Laufen kamen, schreibt der Autor.

Beamte des Bundeskriminalamts luden den Bruder Steve K. allerdings zur Befragung. Er war Mitglied einer Rechtsrock-Band und sympathisierte möglicherweise mit dem rechten Netzwerk Blood & Honour. In diesem waren auch die mutmaßlichen NSU-Mitglieder Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt organisiert.

Weiter„Kiesewetters mysteriöses Treffen – Das Medienlog vom Dienstag, 8. Juli 2014“

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Montag, 7. Juli, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 8. Juli 2014.

 

Wohlleben scheitert mit Antrag gegen NSU-Richter – Das Medienlog vom Freitag, 4. Juli 2014

Es ging schneller als erwartet – doch das Ergebnis ist keine Überraschung: Die Richter im NSU-Prozess sind von einem anderen Richtersenat des Münchner Oberlandesgerichts für unparteiisch befunden worden. Damit ist der Befangenheitsantrag des Angeklagten Ralf Wohlleben vom Mittwoch abgewiesen. Für Frank Jansen vom Tagesspiegel ist der Ablehnungsbeschluss „ein doppelter Rückschlag“: „Das 16-seitige Papier liest sich beinahe schon wie ein Urteil“, weil sich darin zeige, dass die Richter den Verdacht gegen Wohlleben für glaubwürdig halten.

Weiter„Wohlleben scheitert mit Antrag gegen NSU-Richter – Das Medienlog vom Freitag, 4. Juli 2014“