Der NSU-Prozess, der nun schon fast ein Jahr dauert, geht an den Beteiligten nicht spurlos vorbei – auch nicht an den so robust wirkenden Verteidigern der Angeklagten. Wieso sie eine angeblich „böse“ Mandantin vertritt, muss Zschäpes Anwältin Anja Sturm seit Beginn des Mandats erklären – vor Anwälten der Nebenklage, vor den Medien und früher sogar vor den Kollegen ihrer Berliner Kanzlei, die sie daraufhin verließ. In einem Porträt für die ZEIT widmet sich Özlem Topcu dem ständigen Rechtfertigungskampf der Juristin. „Der Prozess – er verändert die Leben der meisten, besonders der Engagierten. Er führt zu einem privaten Notstand“, analysiert Topcu. Nicht jeder teile Sturms Einstellung, „dass Verteidigung niemals eine Frage der Moral oder der politischen Einstellung sein dürfe“.
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