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233. Prozesstag – Ermittler des BKA im Zeugenstand

Drei Kommissare des Bundeskriminalamts sind am Mittwoch in den Münchner Prozess geladen. Zwei von ihnen sagen zur Befragung des früheren Taxifahrers Patrick H. aus. Dieser hatte angegeben, er habe Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zum Bahnhof gefahren beziehungsweise von dort abgeholt. Ein weiterer Beamter sagt zu Vermerken aus, die er im Zuge der Ermittlungen gefertigt hatte.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die Phantom-Zeugin

Eine Zeugin im NSU-Prozess ist abgetaucht – womöglich, weil sie sich an dem Verfahren gar nicht beteiligen will. Das sorgt für Ärger beim Richter, der zum Ende kommen will.

Viel ist nicht bekannt über Meral K. – weder wie sie aussieht, noch wo genau sie sich derzeit aufhält. Als sicher gilt, dass sie am 9. Juni 2004 mit einer Freundin zu Gast in einem Restaurant auf der Kölner Keupstraße war. Als sie zum Rauchen nach draußen ging, explodierte in der Nähe eine mit Nägeln gespickte Bombe, gezündet vermutlich von der rechtsextremen Terrorzelle NSU. Frau K. erlitt Schnittwunden und hörte ein paar Tage schlecht. Andere Opfer des sogenannten Keupstraßen-Attentats erwischte es schlimmer.

Manfred Götzl, Vorsitzender Richter im NSU-Prozess, würde Frau K. gerne anhören. K. hat sich als eine von knapp 90 Nebenklägern registrieren lassen – Menschen, die als Opfer Anspruch haben auf die Teilnahme am Verfahren, auf rechtliches Gehör, auf Entschädigung. Weiter„Die Phantom-Zeugin“

 

Brandenburg will V-Mann-Akte freigeben – Das Medienlog vom Dienstag, 29. September 2015

Das Material ist offensichtlich hochbrisant – schließlich ließ das Brandenburger Innenministerium den Inhalt eines Aktenordners für geheim erklären, den das Oberlandesgericht aus den Händen eines V-Mann-Führers beschlagnahmt hatte. Nun könnte die Behörde jedoch einlenken: Nach Druck aus der Linken-Fraktion im Landtag soll eine Freigabe der Akte geprüft werden, berichtet der Tagesspiegel. In der Akte geht es um den rechtsextremen Informanten Carsten Sz. alias Piatto. Dessen früherer Betreuer vom Verfassungsschutz hatte den Ordner zu seiner Aussage im Juli mitgebracht.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 30. September 2015.

 

232. Prozesstag – Ein Opfer der Keupstraße

Erneut widmet sich der NSU-Prozess an diesem Tag dem Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße von 2004. Dabei geht es insbesondere um das Opfer Meral K. Die Frau erlitt bei der Tat nur mehrere Schnittverletzungen. Das Gericht hört zwei medizinische Gutachter sowie einen Arzt, der K. behandelte. Zudem ist ein weiterer Zeuge geladen, der Angaben zu dem Fall. macht.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Montag, 28. September, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 29. September 2015.

 

Unbekannte Spuren im Keller – Das Medienlog vom Freitag, 25. September 2015

Zwei Tage DNA-Analyse liegen hinter den Beteiligten im NSU-Prozess. In dieser Zeit sagte der Gutachter Carsten Proff vom Bundeskriminalamt aus, der etliche Gegenstände aus dem Besitz der Zwickauer Terrorgruppe untersucht hatte. Dazu gehörten auch Waffen, an denen sich ausschließlich genetische Spuren von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt fanden, jedoch nicht von Beate Zschäpe. Proff präsentierte keine Bewertung seiner Ergebnisse, „aber für das Urteil könnten seine Ausführungen von großem Wert sein“, kommentiert Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung.

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DNA-Beweise stützen Anklage gegen Zschäpe – Das Medienlog vom Donnerstag, 24. September 2015

Bisher hatte sich der NSU-Prozess fast nur mit Zeugen beschäftigt – am Mittwoch kamen nun „harte“ Beweise dazu: Der Forensiker Carsten Proff vom Bundeskriminalamt stellte eine Analyse von DNA-Spuren vor, die an Gegenständen aus dem Besitz des NSU hafteten. Weil Proff Hunderte Asservate untersucht hatte, wird seine Aussage wohl mehrere Tage dauern. Die Erkenntnisse des ersten Tags „stärken in weiten Teilen die Annahmen der Bundesanwaltschaft“, schreibt Tim Aßmann vom Bayerischen Rundfunk. Sie waren zwar in weiten Teilen bereits bekannt, sind nun aber offiziell in den Prozess eingeführt.

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231. Prozesstag – Weitere Spuren des NSU

Wie am Vortag sagt heute der Forensiker Carsten Proff aus. Er war zuständig für die DNA-Analyse von Beweismitteln aus dem letzten Versteck des NSU-Trios, dem Haus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau. Am Vortag hatte Proff bereits über die Untersuchung von Gegenständen wie einer Jogginghose mit dem Blut der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter. Heute könnte er zu Spuren auf den Tatwaffen äußern, mit denen die zehn Mordopfer erschossen wurden.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Auf der Spur von B.Z.1975

In dem Zimmer, wo die Katzen so gern spielten, lag die Jogginghose mit Blutflecken. Unversehrt, obwohl in der Wohnung eine Gaswolke explodiert war, die die Wände abgeflammt und im Nachbarhaus eine Ziegelwand eingedrückt hatte. Die graue Hose ist nicht nur Beweismittel einer grausamen Tat, sondern bezeugt auch die Geisteshaltung der Täter.
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Die verräterische Postkarte – Das Medienlog vom Mittwoch, 23. September 2015

Seit zwei Jahren sitzt André E. schweigend auf der Anklagebank im NSU-Prozess – genauso wie die Hauptangeklagte Beate Zschäpe. Zu ihr wie auch zu ihren Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten E. und seine Frau ein sehr enges Verhältnis. Belege dafür lieferte der 229. Prozesstag. So geht aus einem Parkschein, der bei Mundlos und Böhnhardt gefunden wurde, hervor, dass sie E. nach einem schweren Sturz im Krankenhaus besucht hatten, wie Wiebke Ramm auf Spiegel Online berichtet.

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