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Plante der NSU weitere Anschläge? – Das Medienlog vom Mittwoch, 20. Dezember 2017

Am Dienstag setzte der Nebenklageanwalt Eberhard Reinecke sein Plädoyer fort – und stellte darin eine beängstigende These auf: Der NSU habe einen weiteren großen Terrorakt geplant. Als Anhaltspunkt zieht er das Bekennervideo der Gruppe heran, das nach Aussage von Beate Zschäpe nur zur Veröffentlichung nach dem Ende der Terrorzelle gedacht war. Dem widerspricht Reinecke, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Dagegen spreche die in dem Video enthaltene Botschaft „Wir kommen wieder, keine Frage“.

Nach Ansicht des Anwalts war der Film dazu gedacht, nach einem größeren Anschlag verschickt zu werden. Er vermutete auch, dass Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt deshalb eine Synagoge in Berlin ausgespäht hatten.

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Schicksalstag für Zschäpe – Das Medienlog vom Montag, 6. Februar 2017

233 jüdische Einrichtungen führte der NSU in einer Liste möglicher Anschlagsziele, darunter auch eine Berliner Synagoge, die Beate Zschäpe und Uwe Mundlos im Mai 2000 persönlich ausgespäht haben sollen. Die Verlesung dieser Liste in der vergangenen Woche war ein besonders entscheidender Schritt im Terrorverfahren, meint Christoph Arnowski in einem Artikel für die Tagesschau: „Wenn Beate Zschäpe als Mittäterin verurteilt werden sollte, dann vor allem auch wegen dieses Verhandlungstages.“ Denn durch die Aussphähung habe sie sich als gleichberechtigtes Mitglied des NSU-Trios erwiesen, das keineswegs schwach und unwissend war, wie von ihr selbst behauptet. Dies sei so belastend „wie kaum ein anderer im Prozess erhobener Beweis“.

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Berliner Synagoge auf der Terrorliste des NSU – Das Medienlog vom Mittwoch, 1. Februar 2017

Etwa 10.000 mögliche Anschlagsziele in ganz Deutschland hatte der NSU in einer Adressliste zusammengetragen. Eine Durchsicht des Bundeskriminalamts ergab nun: Zu dem Datensatz gehören 233 jüdische Einrichtungen. Die Einträge wurden am Dienstag im Münchner Verfahren verlesen, da die mögliche Ausspähung einer Berliner Synagoge zu den letzten nicht abgeschlossenen Komplexen gehört. Auch diese Adresse gehört zu der Sammlung. Beate Zschäpe und Uwe Mundlos sollen das Gotteshaus im Mai 2000 beobachtet haben, was die Hauptangeklagte bestreitet.

Ein Polizist will Zschäpe dort jedoch gesehen haben. „Das Gericht misst den Angaben des Zeugen offenbar große Bedeutung bei“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Zudem gebe es zahlreiche Belege für eine antisemitische Ideologie von Zschäpe und ihren Komplizen Mundlos und Uwe Böhnhardt.

Eine Zusammenfassung des Prozesstags liefert auch Tim Aßmann vom Bayerischen Rundfunk.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 2. Februar 2017.

 

330. Prozesstag – Spähte Heike B. mit Zschäpe Synagoge aus?

Das Gericht beschäftigt sich erneut mit dem Verdacht, Beate Zschäpe könnte im Jahr 2000 eine Berliner Synagoge ausgespäht haben: Geladen ist die Zeugin Heike B.

Ein Wachpolizist will damals beobachtet haben, wie Zschäpe, Uwe Mundlos, sowie ein Mann und eine Frau samt zweier Kinder vor einem Café nahe dem Gotteshaus saßen. Ermittlungen zufolge handelte es sich bei der unbekannten Frau um B., die Zwillingsschwester einer bekannten Rechtsextremistin. Observationen belegen, dass sie sich damals mit ihren beiden Kindern in Berlin aufhielt.

Belegt ist zudem der Kontakt zu einer weiteren Figur der rechten Szene: Jan W., der den Auftrag gehabt haben soll, dem NSU eine Waffe zu beschaffen. Er könnte der Mann gewesen sein, der mit den anderen vor dem Café weilte. Stellt sich dies als wahr heraus, würde der Aufenthalt in Berlin erneut auf die umfangreiche Unterstützung der rechten Szene für den NSU deuten.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Kein gutes Zeichen für Zschäpe – Das Medienlog vom Donnerstag, 1. Dezember 2016

Erneut hat sich das Gericht am Mittwoch mit dem Verdacht beschäftigt, Beate Zschäpe könnte im Jahr 2000 eine Berliner Synagoge ausgespäht haben. Grundlage ist die Aussage eines Wachpolizisten, der Zschäpe damals gesehen haben will. Er war zum zweiten Mal als Zeuge geladen. Die Befragung war jedoch Nebensache: Hauptsächlich las Richter Manfred Götzl dem Pensionär Sätze aus seiner damaligen Aussage vor. „Es ist kein gutes Zeichen für Beate Zschäpe“, beobachtet Wiebke Ramm von der Süddeutschen Zeitung. Denn damit habe der Strafsenat gezeigt, dass er die Aussage des früheren Beamten als wichtiges Indiz für den Vorwurf der Mittäterschaft bei den NSU-Verbrechen einstuft. Sie sei „offenbar von großer Bedeutung“.

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326. Prozesstag – Berliner Polizist zu Ausspähung von Synagoge

Es ist ein Hinweis auf weitere mögliche Anschläge des NSU: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll im Mai 2000 eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Davon berichtete ein Polizist, der damals das Gebäude bewachte. Der pensionierte Beamte ist heute zum zweiten Mal als Zeuge in den Prozess geladen.

Seiner Aussage beim Landeskriminalamt zufolge hielten sich Zschäpe, ihr Komplize Uwe Mundlos sowie zwei weitere Erwachsene und zwei Kinder vor dem Gotteshaus auf. Vor Gericht widersprach er jedoch teilweise seinen Erinnerungen von früher, weshalb im Nachgang auch der damalige Vernehmungsbeamte zur Aussage geladen wurde.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Wohlleben-Anwälte: Propaganda im NSU-Prozess – Das Medienlog vom Donnerstag, 24. November 2016

Erneut haben die Verteidiger des Mitangeklagten Ralf Wohlleben den Tod des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß zum Thema im NSU-Prozess gemacht. Sie wollen beweisen, dass Heß ermordet worden sei und ihren Mandanten, offenbar Anhänger der Mord-These, so dem Extremismusverdacht entziehen. Die Anwälte beantragten, den Historiker und NPD-Politiker Olaf Rose als Sachverständigen zu laden. Damit hätte die Wohlleben-Partei „erneut offen rechtsextremistische Propaganda betrieben“, schreibt Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Nebenklageanwälte waren ob des Vorstoßes empört und bezeichneten ihn als Geschichtsrelativismus.

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324. Prozesstag – Gericht prüft Ausspähung von Berliner Synagoge

Es ist ein Hinweis auf weitere mögliche Anschläge des NSU: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll im Mai 2000 eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Vor dem Gebäude will sie ein Polizist erkannt haben, der das Gotteshaus damals bewachte – Ende Oktober hatte er im NSU-Prozess ausgesagt.

Heute ist ein Beamter des Berliner Landeskriminalamts in den Prozess geladen, der den Polizisten damals als Zeugen vernommen hatte. In seiner Aussage vor Gericht widersprach der Wachmann nämlich teilweise den Erinnerungen, die er 2000 zu Protokoll gegeben hatte.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

317. Prozesstag – Polizist berichtet über Ausspähung von Berliner Synagoge

Es ist ein Hinweis auf weitere mögliche Anschläge des NSU: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll im Mai 2000 eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Davon berichtete ein Polizist, der damals das Gebäude bewachte. Der pensionierte Beamte ist heute als Zeuge zum Prozess geladen.

Seiner Aussage beim Landeskriminalamt zufolge hielten sich Zschäpe, ihr Komplize Uwe Mundlos sowie zwei weitere Erwachsene und zwei Kinder vor dem Gotteshaus auf. Der Mann meldete seine Beobachtungen damals, wurde in den weiteren Ermittlungen jedoch nie wieder befragt.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Verübte der NSU Anschläge in Berlin? – Das Medienlog vom Montag, 10. Oktober 2016

Beate Zschäpe spähte möglicherweise eine Synagoge in Berlin aus, wie in einem Antrag der Nebenklage vermutet wird. Nun kommt ein weiterer Verdacht hinzu: Der NSU könnte für Anschläge auf einen jüdischen Friedhof in Berlin verantwortlich sein, wo 1998 und 2002 Bomben explodierten. Die Ruhestätte in der Heerstraße war auf einer von der Terrorzelle geführten Adressliste verzeichnet, berichtet der Tagesspiegel. Angesichts der Erkenntnisse über eine mögliche Ausspähung scheint der Verdacht „nicht abwegig zu sein“.

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