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Konsequente Alte-Säcke-Platte

Das Leben nach Steely Dan: Der 64-jährige Donald Fagen zeigt auf seinem vierten Soloalbum, warum sein Jazzpop so perfekt ins Manufactum-Regal passt.

© Warner Music Group

Möchte man sich einen Rockmusiker als Sleeper vorstellen? Also jenes von der Tonträgerindustrie schwer erreichbare Wesen, das weder Zeit hat noch Lust verspürt, aktuelle Veröffentlichungen käuflich zu erwerben? Weiter„Konsequente Alte-Säcke-Platte“

 

Jäger des verlorenen Klangs

Der Kammerpop von Grizzly Bear meditiert zwischen Folk, Jazz und Pop. Die Band aus Brooklyn zeigt, wie man im allerbesten Sinn das Bestehende kuratieren kann.

© Tom Hines/Beats International

In dieser Platte kann man sich häuslich einrichten. Es gibt Ecken, in denen man schlafen möchte, und Fenster, die sich ins Weite öffnen. Stundenlang kann man bei einem einzigen Song verweilen oder von Raum zu Raum schlendern, wie in einem guten Museum. Weiter„Jäger des verlorenen Klangs“

 

Lieder vom Soul des Fußballs

Diese Songs können Leben retten! Die Überbleibsel der Band Superpunk steigen in Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen auf. Unser Autor ist begeistert.

© Markus Wustmann

Ich weiß jetzt schon, was ich mir an Silvester wünschen werde. Erstens: Den sofortigen Ausbruch des allumfassenden Weltfriedens. Zweitens: Dieter Bohlen verspricht, für immer zu schweigen. Weiter„Lieder vom Soul des Fußballs“

 

Die Krise wird Pop

England hat ein nächstes großes Ding: Die Band Toy modernisiert Krautrock, Psychedelic und Dream Pop und macht daraus zeitgemäße Schwermut zum Wohlfühlen.

© Cooperative

Britische Musiker haben es bekanntlich nicht allzu schwer, zum nächsten großen Ding ausgerufen zu werden. Die hyperventilierende Poppresse gibt diese Chance nahezu jeder Band, die ihre Instrumente richtig herum halten kann Weiter„Die Krise wird Pop“

 

Versierter Pop für die Masse

No Doubt, das waren doch diese legendären Fun- und Funk-Punker aus den Neunzigern. Die Zeiten sind vorbei! Ihr Comeback-Album löscht die besten Erinnerungen aus.

© Billy Kidd

Es ist immer wieder etwas Besonderes, wenn die ganz großen Missverständnisse aufgelöst werden. Dass der Pluto zum Beispiel ein Planet ist, dass soziale Netzwerke die Menschen vereinen, dass schwarze Präsidenten bessere Politik machen Weiter„Versierter Pop für die Masse“

 

Landaus hippe Kinder

Aus der Pfalz kommt ein Abituriententrio mit starkem Stilwillen. Der Pop von Sizarr klingt so zeitgemäß, als warteten sie nur auf den internationalen Durchbruch.

© Eric Weiss

Wie cool ist das denn? Sizarr haben erst gar keinen Eintrag in der deutschen Wikipedia, aber dafür in der englischen einen erstaunlich ausführlichen für eine Band, die drei Jahre alt ist und eben ihr erstes Album herausgebracht hat Weiter„Landaus hippe Kinder“

 

Fronssösiesche Laischtieschkait

Nancy Sinatra tanzt mit Zaz und Phoenix: Das Popduo Brigitte spielt mit musikalischen Frankreichklischees und hat daraus 15 kleine Meisterwerke der Unterwanderung geschaffen.

© Revolver Promotion

Brigitte hat hierzulande einen eher altbackenen Klang. Als Vorname hat er es nicht mal in der anhaltenden Vornamenretrowelle zwischen die neuen Sophies und Ernas geschafft. Weiter„Fronssösiesche Laischtieschkait“

 

Die Stimme mondäner Schläfrigkeit

Matthew Dear ist ein Star der DJ-Szene. Er untersucht die Grenzen zwischen Techno und Indierock – mal mit guten, mal weniger guten Ergebnissen. „Beams“ heißt sein neues Album.

© Ghostly International

Seine Stücke finden sich nur noch selten in den DJ-Charts, dennoch gilt der texanische Produzent Matthew Dear als Star im Techno, ein Pionier des Minimal. Weiter„Die Stimme mondäner Schläfrigkeit“

 

Hippiehipster halten den Pop elastisch

Ist das noch Pop oder schon was anderes? Auch nach 13 Jahren der musikalischen Grenzverschiebungen ist das Animal Collective nicht müde, wie sein neues Album beweist.

© Brian Deran

Was soll nach 13 Jahren noch kommen?, kann man sich fragen anlässlich des neuen Studioalbums Centipede Hz des Animal Collective. Selten entwickelte sich eine Gruppe so kontinuierlich, zeitbezogen und klug entlang eines Jahrzehnts Weiter„Hippiehipster halten den Pop elastisch“

 

Die neue Wutmusik

Ä-r-g-e-r-l-i-c-h! Das Debütalbum von Die Heiterkeit erntet allerorts großes Lob. Unseren Autor Jan Freitag bringt dieser flauschige Indierock-Dilettantismus auf die Palme.

© Katja Ruge

In der Kunst kann Dilettantismus zweierlei sein: ein Strukturmerkmal bewusster Perfektionsverweigerung (Dada) oder der gewollten Kompetenzunterschreitung (Punk). Beides wirkt gezielt unterdurchschnittlich, irgendwie struppig und roh, jedenfalls mit Potenzial zur Überinterpretation Weiter„Die neue Wutmusik“