Das Leben nach Steely Dan: Der 64-jährige Donald Fagen zeigt auf seinem vierten Soloalbum, warum sein Jazzpop so perfekt ins Manufactum-Regal passt.
Möchte man sich einen Rockmusiker als Sleeper vorstellen? Also jenes von der Tonträgerindustrie schwer erreichbare Wesen, das weder Zeit hat noch Lust verspürt, aktuelle Veröffentlichungen käuflich zu erwerben? Weiter„Konsequente Alte-Säcke-Platte“
Der Kammerpop von Grizzly Bear meditiert zwischen Folk, Jazz und Pop. Die Band aus Brooklyn zeigt, wie man im allerbesten Sinn das Bestehende kuratieren kann.
In dieser Platte kann man sich häuslich einrichten. Es gibt Ecken, in denen man schlafen möchte, und Fenster, die sich ins Weite öffnen. Stundenlang kann man bei einem einzigen Song verweilen oder von Raum zu Raum schlendern, wie in einem guten Museum. Weiter„Jäger des verlorenen Klangs“
Diese Songs können Leben retten! Die Überbleibsel der Band Superpunk steigen in Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen auf. Unser Autor ist begeistert.
Ich weiß jetzt schon, was ich mir an Silvester wünschen werde. Erstens: Den sofortigen Ausbruch des allumfassenden Weltfriedens. Zweitens: Dieter Bohlen verspricht, für immer zu schweigen. Weiter„Lieder vom Soul des Fußballs“
England hat ein nächstes großes Ding: Die Band Toy modernisiert Krautrock, Psychedelic und Dream Pop und macht daraus zeitgemäße Schwermut zum Wohlfühlen.
Britische Musiker haben es bekanntlich nicht allzu schwer, zum nächsten großen Ding ausgerufen zu werden. Die hyperventilierende Poppresse gibt diese Chance nahezu jeder Band, die ihre Instrumente richtig herum halten kann Weiter„Die Krise wird Pop“
No Doubt, das waren doch diese legendären Fun- und Funk-Punker aus den Neunzigern. Die Zeiten sind vorbei! Ihr Comeback-Album löscht die besten Erinnerungen aus.
Es ist immer wieder etwas Besonderes, wenn die ganz großen Missverständnisse aufgelöst werden. Dass der Pluto zum Beispiel ein Planet ist, dass soziale Netzwerke die Menschen vereinen, dass schwarze Präsidenten bessere Politik machen Weiter„Versierter Pop für die Masse“
Aus der Pfalz kommt ein Abituriententrio mit starkem Stilwillen. Der Pop von Sizarr klingt so zeitgemäß, als warteten sie nur auf den internationalen Durchbruch.
Wie cool ist das denn? Sizarr haben erst gar keinen Eintrag in der deutschen Wikipedia, aber dafür in der englischen einen erstaunlich ausführlichen für eine Band, die drei Jahre alt ist und eben ihr erstes Album herausgebracht hat Weiter„Landaus hippe Kinder“
Nancy Sinatra tanzt mit Zaz und Phoenix: Das Popduo Brigitte spielt mit musikalischen Frankreichklischees und hat daraus 15 kleine Meisterwerke der Unterwanderung geschaffen.
Brigitte hat hierzulande einen eher altbackenen Klang. Als Vorname hat er es nicht mal in der anhaltenden Vornamenretrowelle zwischen die neuen Sophies und Ernas geschafft. Weiter„Fronssösiesche Laischtieschkait“
Matthew Dear ist ein Star der DJ-Szene. Er untersucht die Grenzen zwischen Techno und Indierock – mal mit guten, mal weniger guten Ergebnissen. „Beams“ heißt sein neues Album.
Seine Stücke finden sich nur noch selten in den DJ-Charts, dennoch gilt der texanische Produzent Matthew Dear als Star im Techno, ein Pionier des Minimal. Weiter„Die Stimme mondäner Schläfrigkeit“
Ist das noch Pop oder schon was anderes? Auch nach 13 Jahren der musikalischen Grenzverschiebungen ist das Animal Collective nicht müde, wie sein neues Album beweist.
Was soll nach 13 Jahren noch kommen?, kann man sich fragen anlässlich des neuen Studioalbums Centipede Hz des Animal Collective. Selten entwickelte sich eine Gruppe so kontinuierlich, zeitbezogen und klug entlang eines Jahrzehnts Weiter„Hippiehipster halten den Pop elastisch“
Ä-r-g-e-r-l-i-c-h! Das Debütalbum von Die Heiterkeit erntet allerorts großes Lob. Unseren Autor Jan Freitag bringt dieser flauschige Indierock-Dilettantismus auf die Palme.
In der Kunst kann Dilettantismus zweierlei sein: ein Strukturmerkmal bewusster Perfektionsverweigerung (Dada) oder der gewollten Kompetenzunterschreitung (Punk). Beides wirkt gezielt unterdurchschnittlich, irgendwie struppig und roh, jedenfalls mit Potenzial zur Überinterpretation Weiter„Die neue Wutmusik“