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Prinz Antifolk

Ein Einsamer singt um Schutz: Mike Hadreas verarbeitet das Trauma des alleingelassenen Großstadtkindes. Sein zweites Album steckt voller Größe und Finsternis.

© Matador

Mit dem Satz „Ich finde über den Umweg des Übels mein Glück“ hat der junge Amerikaner Mike Hadreas einmal indirekt jenen bitter schmeckenden Quell benannt, aus dem er seit Erscheinen seines fabelhaften Debütalbums Learning 2010 seine finster-faszinierenden Klangperlen schöpft Weiter„Prinz Antifolk“

 

Hurra, Hypnagogic-Elektro-DIY-Industrial-Pop!

Auf diese Musikerin können sich sowohl Blogger als auch Popmagazine und Modestylisten einigen: Erstaunlich, dass Grimes alias Claire Boucher tatsächlich super klingt.

© 4AD/Beggars

Football-Spieler in ihren Rüstungen schubsen sich hin und her, Motorräder segeln weit durch die Luft, Sportfans jubeln. Doch im Zentrum von Oblivion, dem Videoclip zur aktuellen Single von Grimes, steht die Sängerin selbst Weiter„Hurra, Hypnagogic-Elektro-DIY-Industrial-Pop!“

 

Kopfloser Klangkörper

„Gesellschaft ist toll, wenn nur all die Leute nicht wären“: Deshalb haben wir Peter Licht acappella spielen lassen. Eine neue Folge der Rekorder-Serie.

Er gab uns seinen Klangkörper, aber sein Gesicht blieb wie immer verborgen. Wie es beim Dreh im Berliner Künstlerhaus Bethanien war, lesen Sie hier.

 

Ein Klavier vor der Clubtür

© Dirk Stewen

Oft wird’s banal, wenn Pop und Klassik einander umtänzeln. Der Hamburger Christian Naujoks hingegen ist ein eleganter Vermittler, sein neues Album berückend schön.

Es gehört offenbar zum künstlerischen Lebenszyklus jedes Musikers aus dem Fachbereich der elektronischen Tanzmusik, sich irgendwann über Knöpfe und Maschinen gebeugt zu fragen: Könnte ich nicht auch Klassik? Weiter„Ein Klavier vor der Clubtür“

 

Das Grummeln Amerikas

Klarkommen war gestern. Der einstige Rapper Everlast hat nichts mehr zu feiern. Auf seinem neuen Album beklagt er den Niedergang der amerikanischen Gesellschaft.

© Long Branch Records

Falls Sie es noch nicht bemerkt haben: Die Welt gerät aus den Fugen. Die einen werden immer reicher, die anderen immer ärmer. Die einen machen Profit, die vielen anderen verlieren ihre Jobs. Häuser gehören jetzt der Bank und stehen leer Weiter„Das Grummeln Amerikas“

 

Schöne franzenglische Abgründe

Nachdem Stéphanie Sokolinski alias Soko 2006 die Myspace-Gemeinde verrückt gemacht hat, erscheint nun ihr Debütalbum: Ihr Lo-Fi-Pop dreht im Absturz noch ein paar Salti.

© Ilaria Orsini

In ihrem Myspace-Profil steht fast alles über Stéphanie Sokolinski: „halb folkig / halb punkig, halb französisch / halb polnisch, halb Schauspielerin / halb Musik-Nerd, halb singend / halb redend, halb träumend / halb tanzend, halb spaßend Weiter„Schöne franzenglische Abgründe“

 

Blaugelbgrüner Pop mit 20 Ecken

Wenn eine Synästhetikerin Musik macht, geht’s immer auch um Farbenhören. Das erstaunliche Debütalbum von Beth Jeans Houghton schwelgt in bunten Folkpopfantasien.

© Piper Ferguson

Wenn Beth Jeans Houghton die vier Buchstaben ihres Vornamens hört, sieht sie Farben: grau, grün, dunkel- und hellgelb. Audition colorée oder auch Synästhesie nennt man das Weiter„Blaugelbgrüner Pop mit 20 Ecken“

 

Stilsichere Tristesse

Auch auf ihrem neunten Album feiern die Tindersticks die zeitlose Melancholie. Wer sich in die dunklen Tiefen von „The Something Rain“ hinabbegibt, sollte seelisch stabil sein.

© Christophe Agou

Was den spukigen Kammerpop der Tindersticks schon immer so intensiv gemacht hat, waren die Fantasien, die er anregte. Eine Szenerie wie in einer Oscar-Wilde-Erzählung zeichnete sich vor dem inneren Auge ab Weiter„Stilsichere Tristesse“

 

Mach mir die Sintflut

Ein großartiges Album! Die Norwegerin Hanne Hukkelberg singt über SMS, Brot und Fantasie, trommelt sich durch ihren Besteckkasten und nähert sich der Arche Noah mit einer Schöpfkelle.

© Propeller Recordings

Wer kennt das nicht: Man bekommt einen Anruf auf dem Handy und niemand meldet sich. Stattdessen hört man das rhythmische Rascheln des Mobiltelefons in der Hosentasche. Aber daraus einen Song machen? Weiter„Mach mir die Sintflut“