Die kanadische Band Suuns hat das passende Album zur Überhitzung des Spätkapitalismus. „Images du Futur“ gibt Verbitterung und Zuversicht eine musikalische Form.
Eine Mischung aus Frustration und Erregung prägt unsere Gegenwart. Nennen wir das Gefühl Frustregung. Alles soll wachsen, schneller werden, immer verfügbar sein. Die Zeit fürs Wesentliche verdampft Weiter„Wie ein biblischer Gitarrenschwarm“
Vor zwölf Jahren haben The Strokes ihr eigenes Rockgenre begründet. Viel ist nicht mehr davon übrig, wie das traurige neue Album zeigt.
So ist das nun mal mit jenen, die ein neues Untergenre im alternativen Mainstream schaffen: Eher früher als später werden sie daran gemessen, ob ihr Werk auch noch die reine Lehre vertritt Weiter„Resterampenrock“
Ein Hoch auf das Schlagzeug! Auf ihrem neuen Album betten die Foals ihre fordernden Rhythmen, mit denen sie berühmt wurden, in große, volltönende Melodien.
Es gibt nicht viele Musikstile, die vom hintergründigen Schlagzeug dominiert werden: Thrash- oder Speed-Metal bisweilen. Bestimmte Spielarten des Jazz. Weiter„Mathestunde für Indierocker“
Zwischen Billy Talent und Billy Idol: Das dritte Album der französischen Glamrock-Gruppe Shaka Ponk zeigt, dass eine phänomenale Liveband nicht auf einen Tonträger gepresst werden kann.
Stagediving ist meist die Folge eines atmosphärischen Prozesses. Von der Bühne ins Publikum zu tauchen erfordert eine gewisse Grundstimmung beiderseits der Kante. Weiter„Strobo, Solo, Yeahyeahyeah!“
Mark Oliver Everett musiziert seit 20 Jahren konsequent vorbei am Mainstream-Erfolg. Auch das neue Album seiner Eels wird ein wundervoller, glorreicher Flop.
Das 16. Album von Bad Religion ist druckbetankt mit allem, was den Punkrock antreibt. Nur leider klingt es knochentrocken und etwas zu glatt produziert.
Mit seinem neuen Album hat sich Kid Rock wunderbar eingerichtet im Klischee des untergehenden Amerika. Sogar Obamas Herausforderer ist drauf reingefallen.
Barack Obama darf vier weitere Jahre regieren. Zu verdanken hat er das auch dem Entertainment-Betrieb. Denn während sich für den amtierenden US-Präsidenten Popinstitutionen wie Bruce Springsteen, Jay-Z, Stevie Wonder, Eddie Vedder und Katy Perry ins Zeug legten Weiter„Mitt Romneys Nutznießer“
Endlich mal ein Comeback, das nicht nach Geldnot klingt: Auf „King Animal“ spielen Soundgarden so stark und metallisch verlötet, als hätten sie sich nie getrennt.
Von allen fünf Sinnen baut unser Gehör am frühesten ab. Schon in jungen Jahren planiert das Grundrauschen moderner Zivilisation die Flimmerhärchen im Ohr, lange, bevor sich unsere Hornhaut krümmt, der Tastsinn erlahmt, Geschmäcker und Gerüche verfliegen. Weiter„Gitarrendruck statt Modernisierungsdruck“
Wer wird sich denn über mangelnde Originalität empören, wenn eine junge Band so schöne Erinnerungen weckt: This Many Boyfriends huldigen Morrissey mit ihrem Debütalbum.
Wer es mit seinen Vorbildern ernst meint, ohne ihnen aufs Haar gleichen zu wollen, der sollte eine gewisse Distanz zu ihnen wahren – sonst sieht man am Ende aus wie seine Eltern oder Lady Gaga Weiter„Die besten Smiths seit den Smiths“
Mit rotziger Black-Sabbath-Gitarre führt Kevin Parker seine Band Tame Impala durch benebelte Epochen der Rockmusik: ein Trip in Batikhosen mit den Globetrottern des jüngeren Pop.
Wer seine Hörer mit auf musikalische Weltreise nimmt, wer sie klanglich durch alle Elemente schickt und alle Sphären, wer sie in trockene Wüsten lockt oder die Weiten des Weltalls, in eisige Höhen, dunkle Tiefen, seichte Gewässer und die besonders tiefen, der sollte ihnen ein Halteseil zuwerfen Weiter„Bis die Wahwahs glühen“