Erst ein BRIT-Award, jetzt ein maues Debütalbum: Das offenkundige Talent des 22-jährigen Tom Odell steht noch auf wackeligen Beinen. Da hört man besser die frühen Songs von Coldplay.
Ein armer, irregeleiteter Möchtegern, dessen Musik man leider nicht ungehört machen kann. So lautete kürzlich das Urteil der englischen Popzeitschrift NME über Tom Odell. Das seltene Urteil: null von zehn Punkten. Weiter„Klavierpop für die Generation Instagram“
Die Musik der Wahlberlinerin Alina Süggeler ist so hinterhältig eingängig, dass man ihre Melodien kaum wieder los wird. Thomas Winkler möchte sich über das neue Album beschweren.
Ich muss mich jetzt mal beschweren: Seit zweieinhalb Tagen kommt mir dieser Refrain immer wieder in den Kopf. Uneingeladen, unerwartet und unkontrollierbar. Meist nutzt er die wenigen, wertvollen Momente der Ruhe, in denen das Denken zum Stillstand kommt – und drängelt sich einfach vor, grell und raumgreifend Weiter„Schweigen wäre Frida Gold“
An der Kirchenorgel sitzt eine junge Schwedin und singt wie Kate Bush in ihren besten Zeiten: Anna von Hausswolffs zweites Album ist wahnsinnig gut.
Auch Anna von Hausswolff drückte einmal die Schulbank. Doch die kleine Anna war schon immer anders als andere Kinder. Andere Kinder basteln im Rahmen ihres Schulprojekts dreidimensionale Chemie-Modelle oder drehen einen Film über die Schulkantine. Weiter„Sie pfeift auf Pop“
Fat Freddy’s Drop aus Neuseeland läuten mit heißkaltem Reggaefunkdubsoul den Sommer ein. „Blackbird“ heißt das dritte Album des Kollektivs. Unser Autor wartet lieber aufs Konzert.
Im Leben ist es wie im Arbeiten ist es wie in der Musik ist es wie überall: Vergiftetes Lob zu kriegen ist schlimmer als gar keins. Und am gemeinsten ist vermutlich das zeugnisbewährte „Hat sich stets bemüht“ Weiter„Schwitzen und Abkühlen“
LaBrassBanda lässt’s wieder krachledern. Ihr Blechblaspop hat sie um die ganze Welt geführt. Auf dem neuen Album zeigen sich die Bayern jetzt reifer und vielseitiger.
Reife hat in adolszenzkritischen Zeiten wie diesen – anders als in adoleszenfixierten früherer Tage – einen despektierlichen Klang. Reife, das klingt nach zu früh erwachsen oder zu kurz jung, nach Banklehre und Ernst des Lebens, nach Spandau statt Mitte Weiter„Europa den Marsch blasen“
Die Stimme von Katie Stelmanis hört man einmal und vergisst sie nicht mehr. Gut oder schlecht? Unser Autor ist sehr angetan vom neuen Album ihrer Band Austra.
Dass sich eine Band nach einer Göttin der lettischen Mythologie benennt, ist nicht gerade ein Garant für den internationalen Durchbruch. Wenn die Sängerin selben Namens allerdings eine der faszinierendsten Stimmen der aktuellen Popmusik mitbringt, erhöhen sich die Erfolgschancen deutlich. Weiter„Betörende Feuerwehrsirene“
Der Sound von Bristol und Berlin auf einem Album: Emikas Elektropop schlingert zwischen Berghain und Lindenoper, geht in die Beine und vielleicht auch in die Charts.
Ergibt das noch Sinn? Musik durch ihre Herkunft beschreiben zu wollen? Zu glauben, der Ort ihrer Entstehung erkläre, warum Musik klingt, wie sie klingt? Weiter„Die Musiktechnologin bittet zum Tanz“
„Fade To Grey“ wird wohl ewig auf den Best-Of-Eighties-Alben dudeln. Nach 29 Jahren Pause kehren Visage nun zurück: Es ist nur ein schmaler Grat zwischen Selbstzitat und Selbstverrat.
Die Reunion hat ihre Mystik längst eingebüßt. Was haben wir schon alles gesehen und gehört: In den vergangenen Jahren wurden zahllose Bands reanimiert, deren Mitglieder sich zuvor Tod und Teufel an den Hals gewünscht hatten. Weiter„Wie Joy Division auf Kamillentee“
Hachja, diese Mischung aus Geschrubbe und Gefühl: Für ihr zehntes Album werfen Jimmy Eat World am Ende doch die Heizdecke ab und steigen wieder aufs Skateboard.
Erwachsenwerden ist nicht nur im Popgeschäft die Pest. Ständig muss man kontrolliert sein, muss saturiert sein, muss strukturiert sein, muss vernünftig sein also, dabei trotzdem jung sein, aber bloß nicht kindisch. Weiter„Alte Recken recken den Schreihals“
Darf man mehr erwarten als hübsche Optik und geschmeidige Bewegungen, wenn die Tochter von Jane Birkin singt? Lou Doillons Debütalbum zielt auf Erfolg, dringt aber selten ins Gemüt.
Diese Augen, die Nase, das lange Haar überm schmalen Gesicht, der Mund, er vor allem. Wer Lou Doillon sieht, könnte einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum vermuten oder profaner eine alte Filmaufnahme von ihr, der Mutter Weiter„Die beste Einfrauboyband der Welt“