„Alles lief nach Plan. Aber der Plan war kacke“, lautet die Unterzeile der Gangsterkomödie, die das zeise Open Air-Kino zeigt.
Filmfreunde und Draußis aufgepasst: Die Freiluftkino-Saison ist im vollen Gange, um all eure Vorlieben gleichzeitig zu befriedigen. Wer dann noch auf Gangster, Verwirrspiel und/oder Komödie steht, der ist am Montag im Hof des Altonaer Rathauses beim Zeise Open Air genau richtig. Da wird der deutsche Film Desastergezeigt, bei dem ungefähr jeder Protagonist Dreck am Stecken hat: Anwalt Wüsch will Gangsterboss Mischa den Aufenthaltsort wichtiger Kronzeugen verraten und hofft im Gegenzug auf einen großen Haufen Geld und ein Schäferstündchen mit Mischas sexy Frau, die übrigens auch ein falsches Spiel treibt. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass er lebend aus dem Deal herausgeht, beauftragt der Anwalt heimlich Profikiller. Spätestens deren Unvermögen bringt dann alles durcheinander.
Text: Andra Wöllert
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Diese Lesung wird animalisch, denn die Autoren Christian Maintz und Michael Weins „träumen von Pferden und anderen tierische Vergnügungen“.
So ein Picknick im Planten un Blomen ist was Feines, selbst wenn es nichts zu essen gibt. Bei diesem Ohrenschmaus gibt’s Food for Thought oder für die Fantasie. Die Autoren Christian Maintz und Michael Weins lesen nämlich Gedichte und Geschichten vor – in diesem Fall alle mit Tieren. Und so heißt das Event dann auch Wortpicknick. Während Maintz Tierporträts speziell zum Liebesleben von Wildschweinen und Regenwürmern in Vers und Prosa vorträgt, liest Weins aus seinem Buch Sie träumt von Pferden. Mehrere Geschichten darin erzählen wundersame Begebenheiten zwischen Traum und Realität – mit mindestens einem Tier in einer wichtigen Rolle natürlich. Und um dem animalischen Lesungsspecial mit dem Titel Sie träumt von Pferden und andere tierische Vergnügungen den letzten Schliff zu verpassen, wird der Hamburger Musiker Jochen Solo dazu Musik von Tieren spielen. Und so lässt sich schon jetzt die Erkenntnis nach der Lesung im Musikpavillon erahnen: Wir alle sind Tiere und Tiere bleiben rätselhaft.
Eine Konzertreihe, die es in sich hat: Den ganzen „Hamburger Sommer“ über spielen local Heroes in der Astra-Stube. Jetzt sind Lumo dran.
Hach ja, der Sommer in Hamburg. Er ist vielleicht nicht so ausgeprägt wie in anderen Ecken dieser Welt, aber dafür umso schöner. An einem der x-fachen Gewässer rumhängen oder abends durch die Läden ziehen ohne eine winddichte Jacke mitzunehmen. Die Lebensqualität in der Stadt erhöht sich gleich exponentiell. Den passenden Soundtrack zur wärmsten Jahreszeit knallt uns die Reihe mit dem passenden Titel Hamburger Sommer in der Astra-Stube vor den Latz. Seit Juni durften schon mehrere lokale Acts wie Enzo oder Naked As We Came ran, jetzt sind Lumo an der Reihe – aus der sie musikalisch aber rausfallen. Die fünfköpfige Band spielt Freak Folk und zieht sich auch so an. Und sie sind der Beweis, dass diese Konzertreihe nur so strotzt vor musikalischer Vielfältigkeit. Hamburg eben. Vor allem im Sommer.
Text: Andra Wöllert
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Auch wenn sie in letzter Zeit viele Soloprojekte gemacht haben, zusammen sind sie immer noch unschlagbar: Cypress Hill beehren uns live.
„Legalize It!“ war die zentrale Forderung von DJ Muggs und seinen Rappern B-Real und Sen Dog. Jetzt muss die schon 1988 gegründete Combo sich ein paar neue Themen überlegen, denn inzwischen ist der Anbau von stimulierendem Gras in Kalifornien nicht mehr strafbar. Mit Plattenveröffentlichungen hält sich das Quartett, zu dem auch noch der Perkussionist Eric Bobo gehört, gerade etwas zurück. Rise Up, das bisher letzte Album von Cypress Hill, datiert aus dem Jahr 2010. Jedes der Mitglieder hat sich im Studio mehr um die eigenen Soloprojekte gekümmert als um gemeinsame neue Tracks. Doch live funktionieren die vier immer noch als eingeschworene Einheit. Nachdem sie länger nicht mehr in Hamburg aufgetreten sind, kommen die Hip-Hop-Künstler mit den lateinamerikanischen Wurzeln in diesem Sommer in den Stadtpark. In Hamburg hat „Legalize It!“ immer noch Bedeutung, denn hier ist das Rauchen von Marihuana immer noch verboten.
Text: Heinrich Oehmsen
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Altbewährtes Duo auf neuer Bühne: Nach der erfolgreichen Kultshow „Oh Alpenglühn!“ zeigt das Schmidtchen eine neue musikalische Komödie.
Carolin Fortenbacher und Nik Breidenbach sind dem Schmidt-Publikum aus dem Evergreen Oh Alpenglühn! bekannt. Das erfolgreiche Duo zeigt sich nun in einem neuen Stück auf einer neuen Bühne. Gleich neben dem großen Bruder wurde am Spielbudenplatz das Schmidtchen eröffnet. Nach der Uraufführung von Entführung aus dem Paradies vor wenigen Tagen scherzen, singen und tanzen beide unter der Regie von Corny Littmann im neuen Haus. Die Komödie dreht sich um die Popsängerin Winona Westwood, die samt Hündchen und Stylist entführt wird und sich, von der Außenwelt abgeschnitten, in einem dunklen Keller wiederfindet, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Währenddessen sucht die Polizei fieberhaft nach der Verschwundenen. Schließlich ist ihre neue CD gerade erschienen, und die Fans erwarten ihren Star auf Konzerten und Presseterminen.
An einem Dienstag für Umme weggehen und das mit Guter-Musik-Garantie ist doch besser als jeder Traum. Der Pudel macht’s möglich.
Dienstagabend in Hamburg: Nach ein, zwei Drinks mit dem Menschen seiner Wahl oder weil man morgen nicht früh raus muss, steigt das Verlangen in einem, sich in bester Gesellschaft und mit guter Musik die Nacht um die Ohren zu schlagen. Wer es elektronisch bis urban mag, für den gibt es eine Unter-der-Woche-Institution am Hafen und die heißt Golden Pudel Club. Solltet ihr an diesem Dienstag oben genannte Gelüste verspüren, trefft ihr dort auf knospt hinter den Plattentellern. Der spielt experimentellen Electro und verpasst dem vollgetaggt-heimeligen Raum des Pudels damit den perfekten Soundtrack, der von gediegenem Kopfwippen bis im Kreis Tanzen alles bietet. Den Abend umschreibt knospt mit einem immer neuen lyrischen Statement. Dieses Mal: waking up from a dream to the pleasure of being. knospt. Und ist zu gutem Electro weggehen nicht eh besser als jeder Traum?
Text: Andra Wöllert
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Abgefahrenes Zeug oder spirituelle Reise: Wie auch immer man es sieht, die Musik und Performance von Soriah auf der MS Stubnitz ist anders.
Voodooismus? Schamanismus? In unwirklichen Landschaften mit außerirdischen Lichtverhältnissen, vor offenem Feuer oder in Dunkelheit spielen die Videos von Soriah. Masken, Naturschmuck und Federn zieren Sänger und andere Protagonisten. Die Musik ist mehr als atmosphärisch, Spiritualität soweit Auge und Ohr reichen. Worum es geht, ist dennoch schwer zu erahnen. Die Lieder bietet Soriah nämlich in tuwinischem Obertongesang – traditionell Khöömei genannt – dar. Tuwa (auch Tuwinien) ist eine autonome Republik im asiatischen Teil Russlands, die von 1922 bis 1944 eine eigenständige Republik war. Als Heimat wiederum gibt Soriah, der eigentlich Enrique Ugalde heißt, Kaskadien an, eine Region direkt am Pazifik, die sich von Oregon in den USA bis nach British Columbia in Kanada erstreckt. Woher die Inspiration auch immer kommen mag, Soriah ist anders und der Besuch des Live-Konzerts auf der ebenfalls sehr atmosphärischen MS Stubnitz sicher wie eine Reise in eine sagenumwobene Welt. Der Künstler war übrigens gerade wieder in Tuwa und hat neue Instrumente mitgebracht, sagt er auf Facebook. Ein Trommelrasselhorn vielleicht? Soriah, also „Milchstraße“ in der Symbolsprache der muslimisch-mystischen Sufis, würde es möglich machen.
Text: Andra Wöllert
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Feministinnen-Hardcore, Punkerstammtisch und Tischtennis-Rundlauf: Kein Kuriositätenkabinett, sondern ein normaler Montag im Hafenklang.
Was haben die brasilianische Band Anti-Corpos, ein Punkerstammtisch und Tischtennis-Rundlauf gemeinsam? Den Hafenklang! Am Montag kann man nämlich all das in dem Club am Fischmarkt haben. Den Anfang machen Anti-Corpos aus São Paulo. Gegen eine Spende könnt ihr Sängerin Rebeca Domiciano, Adriessa Oliveira an der Gitarre, Bassistin Pomba Voando und Helena Krausz am Schlagzeug live erleben. Musikalisch erwartet einen – so beschreibt es die Band selbst – lesbisch-feministischer Hardcore. Gegen 22 Uhr, wenn das Konzert vorbei ist, muss aber keiner nach Hause gehen. Man kann entweder seine Rückhand beim Tischtennis-Rundlauf trainieren oder wahlweise seine Leber mit einem Bier beim Punkerstammtisch. Teil zwei des Abends ist dann übrigens ohne Kostenschranke zugänglich.
Text: Andra Wöllert
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Die musikalische Leichtigkeit des Sommers: Michael Vdelli und Leigh Miller spielen auf dem Knust Lattenplatz for free.
Für ihre gerade abgeschlossene Tour haben die Jungs der Rockband Vdelli mal etwas Neues ausprobiert und ihre Songs als Akustikversion arrangiert. Das kam bei den Fans richtig gut an. So gut, dass Vdelli ganz heiß darauf sind, mit ihrem Akustik-Alter-Ego weiterzumachen. Um nicht bis zur nächsten Tour gegen Ende des Jahres warten zu müssen, spielen sie an dem ein oder anderen Montag for free bei den „Shake n Bake“ Summer Sessions auf dem Lattenplatz vorm Knust – den ganzen Sommer über. Neben den Rocksongs der Band beinhaltet ihr Akustik-Repertoire auch Blues, Jazz und Roots. Und damit keine Verwechslungsgefahr aufkommt, nennt sich das Duo deshalb auch beim richtigen Namen: Michael Vdelli and Leigh Miller.
Auf dem Lattenplatz scharen sich Freunde handgemachter Musik um die kleine Bühne, um Kalamahara, .Klein und Kendy Gable zu lauschen.
Neulich mit dem Rad die Feldstraße entlanggebrettert und etwa auf Bunker-Höhe die Bremsbacken zum Glühen gebracht, weil es auf dem Knust Lattenplatz so nett aussah. Eine Woche später, wieder ein Mittwoch, scharen sich erneut Freunde handgemachter Musik um die kleine Bühne. Knust Acoustics Sommersession 2015 heißt diese wöchentliche Versammlung. Um 18 Uhr werden die ersten Saiten angeschlagen. Diesmal unter anderem von den vier Herren der Band Kalamahara, die laut Veranstalterinfo „den Groove gefressen, reichlich Wüstensand inhaliert und den Plattenschrank ihrer Erzeuger sorgsam studiert“ haben. Ihr „Faible für drückende Riffs und schiebende Grooves“ stellen sie hier unter Beweis. Beim zweiten Act, .Klein, „trifft Americana auf Radiohead, Exotica auf Dangermouse, Bill Callahan betritt den Dancefloor und Beck tritt bei den Scientologen aus.“ Klingt kryptisch aber nicht minder spannend. Dritte im Bunde: Kendy Gable. In den Songs der Wahl-New Yorkerin klingt ihre Kindheit auf einer Farm in Pennsylvania nach.
Text: Lena Frommeyer
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