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Aktien sind überbewertet

Der Deutsche Aktienindex hat am Dienstag bei 11.966 Punkten geschlossen und hat damit im ersten Quartal des Jahres um beachtliche 22 Prozent zugelegt. Nach den gängigen Maßstäben sind deutsche Aktien allerdings stark überwertet und müssten daher demnächst einbrechen. Bekanntlich halten sich Rallyes aber selten an fundamentale Bewertungen und dauern oft länger, als man denkt. Spekulationen gegen steigende Kurse haben schon so manchen ruiniert.
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Andrea Nahles definiert die Armut weg

Andrea Nahles ist bekanntlich Sozialdemokratin und Arbeitsministerin, und als solche hat sie nun in der SZ einen beachtenswerten Vorschlag zur Bekämpfung der Armut gemacht: Sie definiert sie einfach weg. Sie hält nicht viel von der weitverbreiteten Annahme, wonach jeder, der weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, arm ist. Sie sagt:
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Der Preis des NEIN

Wolfgang Schäuble hat also NEIN gesagt, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben, und wird dafür in Deutschland von den üblichen Verdächtigen gefeiert.

Ignorieren wir für einen Augenblick, ob dieses NEIN inhaltlich gerechtfertigt ist oder nicht – ob also der Brief der Griechen tatsächliche eine Zumutung ist oder nicht.

War das NEIN taktisch klug, weil Schäuble damit – wie die Erziehungsbeauftragten der Welt meinen – endlich die einzige Sprache wählt, die die Griechen verstehen?

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Huch! Die Griechen sind ja gar nicht so schlimm

Wenn man – wie es die meisten Wähler hierzulande tun dürften – sich seine Informationen über die Griechenland-Krise in den deutschen Medien holt, dann hat man sich seine Meinung wahrscheinlich schon gebildet: Die neue griechische Regierung ist ein Haufen von Rabauken, die nicht einmal ordentliche Zahlen vorlegen können und sich in Arbeitssitzungen in weltfremden ökonomischen Theorien ergehen.

So oder so ähnlich wurde über die letzten beiden Sitzungen der Eurogruppe berichtet. Nun hat die griechische Regierung die Unterlagen der Treffen veröffentlicht – und siehe da: Irgendwie klingt das gar nicht so verrückt. Kostprobe gefällig? Weiter„Huch! Die Griechen sind ja gar nicht so schlimm“

 

Wer ist Schuld am Griechen-GAU?

Ich habe immer noch keinen vollen Überblick über die Ereignisse des Eurogruppentreffens, aber die vorliegenden Puzzleteile ergeben das Bild eines eklatanten diplomatischen Versagens – und wenn mich nicht alles täuscht, dann auf der Seite der EU.

Klammern wir an dieser Stelle einmal die Frage aus, ob die Forderungen der Griechen inhaltlich berechtigt sind oder nicht, und rekapitulieren wir den Gang der Ereignisse: Weiter„Wer ist Schuld am Griechen-GAU?“

 

Griechenland verdient die Unterstützung Deutschlands

Yanis Varoufakis, der Wirtschaftsprofessor und neue griechische Finanzminister, hat letzte Woche in Berlin bei der Pressekonferenz mit Wolfgang Schäuble in einem emotionalen Statement an die Solidarität der Deutschen appelliert, da gerade Deutschland aus der historischen Erfahrung der 1930er Jahre weiß, wie schlimm die politischen Folgen einer Wirtschaftsdepression sein können.

Sind das nur Sprüche eines Griechen, der an „unser Geld“ will? Mitnichten. Die wirtschaftliche Katastrophe Griechenlands wird hierzulande kleingeschrieben. Vergleicht man Weimar in der Weltwirtschaftskrise und Griechenland heute, sieht man schnell erschreckende Ähnlichkeiten. Mehr noch: Mittlerweile ist die griechische Wirtschaft tiefer gestürzt und die Krise dauert länger als die der Weimarer Republik. Weiter„Griechenland verdient die Unterstützung Deutschlands“

 

Der Mindestlohn und die Medien

Die Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten ist in Deutschland immer ein Trauerspieler. Da muss Regierungssprecher Steffen Seibert irgendwie versuchen den Anstieg der Arbeitslosigkeit damit zusammenzubringen, dass im Vergleich zum Vorjahresmonat weniger Menschen keinen Job haben und die Nachrichtenagenturen beginnen ihre Berichte damit, dass die Arbeitslosigkeit gestiegen sei, was schlecht sei, dies aber an saisonalen Faktoren liege, was gut sei und am Ende blickt niemand mehr durch. Weiter„Der Mindestlohn und die Medien“

 

Warum Griechenland keinen Schuldenschnitt braucht

Es scheint ja so einfach zu sein: Eine Schuldenquote von mehr als 170 Prozent der Wirtschaftsleistung ist zu hoch. Die Schulden müssen weg, sonst hat Griechenland keine Zukunft.

So einfach ist es aber nicht, denn die Höhe der Verschuldung – auch in Prozent der Wirtschaftsleistung – ist für sich genommen nicht sehr aussagekräftig. Angenommen, ich verdiene 100.000 Euro im Jahr und schulde meinem Nachbarn genau den gleichen Betrag: Wenn ich auf diese Schuld keine Zinsen zahle und sie nie tilgen muss, dann kann es mir ziemlich egal sein, dass meine Schulden so hoch sind wie mein Einkommen.

Soviel zur Theorie. Weiter„Warum Griechenland keinen Schuldenschnitt braucht“

 

Niedrige Löhne = gut, niedriger Euro = schlecht?

Die Debatte um die Wechselkurse zeigt sehr schön, in welche logischen Widersprüche man sich verstrickt, wenn man versucht, den deutschen ökonomischen Mainstream zu vertreten.

Am Wochenende berichtete die FAZ über die Abwertung des Euro und bringt das Argument, dass eine solche Abwertung langfristig von Nachteil sein könne, weil sich die Unternehmen wegen der Währungsvorteile nicht mehr anzustrengen brauchten.

Deutschland kann sich auf dem Erreichten ausruhen, statt ständig die Produktivitätspeitsche D-Mark im Rücken zu haben.

Man kann diesen Punkt machen. Er ist legitim. Aber dann kann man nicht zugleich auf die Gewerkschaften eindreschen, wenn die mit der Peitsche der Produktivität argumentieren, wenn es um Lohnforderungen geht.

Mir ist nicht bekannt, dass die FAZ oder die hiesigen Wirtschaftsprofessoren sich an dieser Stelle in den vergangenen Jahren jemals auf die Seite der Arbeitnehmervertreter geschlagen hätten. Stattdessen wurde und wird reflexhaft der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit beklagt, sobald irgend jemand in Deutschland auf die Idee kommt, vielleicht einmal höhere Löhne einzufordern. Dabei spielt es für die Wettbewerbsfähigkeit keine Rolle, ob die Abwertung extern (über die Währung) oder intern (über die Löhne) erfolgt.

Ordnungsökonomie heißt also heute offenbar: Billig ist gut – aber nur wenn es den Arbeitnehmern so richtig weh tut. Wenn nicht ist teuer besser. Schöne Theorie.