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Wo bleibt die EZB?

Ich habe noch nie einen solchen Stress im Finanzsystem erlebt. Es ist grauselig. Noch grauseliger ist nur die unverantwortliche Position der Europäischen Zentralbank. Sie tut gerade so, als ginge sie die Finanzkrise nichts an. War sie im August vergangenen Jahres auf der Höhe der Zeit, vielleicht sogar ein bisschen ahead the curve, so ist sie inzwischen richtig fett behind the curve. Sie sorgt sich um Inflation, treibt die Zinssenkungserwartungen immer weiter ins Jahr hinein. Schlimmer geht’s nimmer. Immerhin versucht sie seit vergangener Woche verbal gegen den horrend festen Euro zu intervenieren. Aber am Markt lachen sie sich kaputt. Die Wirkung der warnenden Worte von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sind gleich null.
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Die ultimative Dax-Wette zum Sechsten

HERDENTRIEB-Leser der ersten Stunde kennen sie schon: die ultimative Dax-Wette. Anfang des Jahres wetten Marcus Rohwetter und ich, wo der Dax am Jahresende steht. Das tun wir nun schon zum sechsten Mal, wenngleich erst zum dritten Mal im Blog.

Und ich muss sagen, dass ich zwar noch nicht erhobenen Hauptes diese Zeilen schreibe, jedoch recht gelassen. Denn – tara-tara – die Pechsträhne scheint beendet! Viermal in Folge hat der Einzelhandelsfachmann der ZEIT den Kapitalmarktexperten geschlagen, im vergangenen Jahr habe ich gewonnen! Jetzt bin ich zwar nicht mehr offiziell Kapitalmarktexperte, sondern kümmere mich auch um stinkenden Fisch, genmanipulierte Kartoffeln und anderes, aber doch nur – wie für Chefs üblich – recht oberflächlich. Dafür hat die Rundschau natürlich auch ihren Experten – und was für einen!

Anyway lasst uns zur Wette kommen: Marcus sagt den Jahresendstand im Dax von sage und schreibe 8.250 Punkten voraus. Ich halte mit 7.200 dagegen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Dieses Jahr geht’s bergab. Das erste Mal seit 2003, dass ich fallende Kurse erwarte. What goes up, must come down. Und dieses Jahr ist es soweit.
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So wird 2008 – bestimmt

Eigentlich wollte HERDENTRIEB heute die Prognosen für 2008 vorstellen. Aber daraus wird nichts. Lag es daran, dass Dieter Wermuth und ich uns nicht zum Essen verabredet haben, sondern jeder ganz allein in die Glaskugel geglotzt hat? Lag es an Dieters häufigen Reisen ins boomende Russland und nach Asien, wo es nicht weniger boomt, und meinen S-Bahn-Fahrten ins triste Frankfurt? Dieter ist halber Bulle, ich bin ganzer Bär. So kommen wir nicht überall zusammen. Deshalb gibt’s dieses Mal keine ganz einheitliche HERDENTRIEB-Prognose, denn an drei von zehn Punkten gehen Dieters und meine Wetten in verschiedene Richtungen. Sorry. Auf jeden Fall können wir uns später rühmen, richtig gelegen zu haben.
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Bilanz unserer Wetten – wie immer selbstgerecht

2007 ist vorüber, Zeit für HERDENTRIEB sich der Realität zu stellen. Wo waren unsere Prognosen gut, wo grottenschlecht?

Unsere beste Prognose war die zum Dollar: Mindestens 1,45 Dollar je Euro lautete Dieters Vorhersage. Damit war HERDENTRIEB sowohl ein klarer Außenseiter, als auch enorm treffsicher. Lesen Sie noch mal nach, wie wir die Wette begründet haben!
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Hier spricht der Bär

Es ist wieder so weit: HERDENTRIEB feiert seinen zweiten Geburtstag – und Hirte Heusinger gibt seine Wachstumsprognose ab. Mit der grandiosen Wette für 2006 sind wir 2005 gestartet und bekannt geworden.

Das nächste Jahr wird schlecht. Das Wachstum wird nur bei 1,5 Prozent oder drunter liegen. Damit ist HERDENTRIEB mal wieder aus der Herde ausgerissen, die für Deutschland um die zwei Prozent erwartet (Sachverständige 1,9 und Gemeinschaftsprognose 2,1 Prozent).

Die Wette macht keinen Spaß. Es wäre die erste Wette im Blog, die ich gerne verlöre. Wie ich es auch drehe und wende, es sieht düster aus. Und das aus drei Gründen: Erstens verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen für die Banken und Unternehmen. Zweitens bleibt der Konsum mau. Das ist die eigentliche Enttäuschung. Und drittens sind Deutschlands tonangebende Ökonomen, der Bundesfinanzminister und der Bundesbankpräsident keineswegs alarmiert, reden sich die Welt schön und fechten Sträuße aus, die lächerlich sind. Wenn das nächste Jahr dann tatsächlich rezessiv werden sollte, wissen Letztere ganz bestimmt wieder woran es lag: an den ausgebliebenen Strukturreformen. Lesen Sie weiter und Sie werden die wahren Gründe erfahren:
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EZB läutet Zinswende ein

Das war’s wohl. Mit der heutigen Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank ist das Ende des Zinserhöhungszyklus eingeläutet worden. Die Notenbanker haben entgegen ihren Ankündigungen von Anfang August die Zinsen unverändert gelassen. Ganz zu Recht. Eine Zinserhöhung im gegenwärtigen nervösen Marktumfeld hätte Turbulenzen nach sich gezogen. Seit einer Woche waren unveränderte Leitzinsen erwartet worden, weshalb die Märkte nach der Entscheidung aufatmeten. Jean-Claude Trichet war für mein Dafürhalten ausreichend „dovish“, um die Zinswende ausrufen zu können. Der nächste Zinsschritt geht nach unten! Weiter„EZB läutet Zinswende ein“

 

Gedanken zum Bondmarkt

Ganz schön happig, was sich zur Zeit an den Anleihemärkten rund um den Globus abspielt. Die Kurse stürzen ab, die Renditen schnellen nach oben und durchbrechen selbst Widerstandslinien als seien sie aus Butter. Widerstandslinien, die 20 Jahre gehalten haben. Das Inflationsmonster ante portas? Oder was ist los? Plötzlich bekommt man für zehnjährige Bundesanleihen wieder 4,70 Prozent Rendite – soviel wie seit fünf Jahren nicht mehr. In Japan gibt’s zwei Prozent – soviel wie seit sieben Jahren nicht mehr. Und auch in Amerika erhält man mit 5,30 Prozent mehr als in den vergangenen fünf Jahren. Ich habe das Gefühl, so langsam sind Staatsanleihen wieder interessant, zumindest deutlich interessanter als Aktien. Weiter„Gedanken zum Bondmarkt“

 

Alan Greenspan gewinnt seine letzte Wette

Rebalancing, Rebalancing! Nun auch noch wahnsinnig gute Wachstumszahlen aus Japan. Das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt legte im vierten Quartal um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Das macht annualisiert sagenhafte 4,8 Prozent. Noch besser: Wie schon in Euroland gab es eine Revision des schwachen dritten Quartals nach oben. Und das Beste: Der japanische Verbraucher ist zurück. Die Binnennachfrage zieht an.

Damit reihen sich die guten Nachrichten aus Japan nahtlos an Euroland. Auch hier gab es Anfang der Woche viel zum Staunen: 0,9 Prozent Wachstum im vierten Quartal, annualisiert: ordentliche 3,6 Prozent. Und auch hier stärkere Konsumnachfrage (wobei der deutsche Mehrwertsteuereffekt geholfen hat).

Was bedeutet das? Alan Greenspan ist auf dem besten Wege seine letzte große Wette zu gewinnen. Weiter„Alan Greenspan gewinnt seine letzte Wette“