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Nachtrag: Gold ist langfristig eine schlechte Anlage

In der vergangenen Woche hatte ich über die Ergebnisse einer Langzeitstudie (Jordà, Ò. et al. 2017: The Rate of Return on Everything, 1870-2015, NBER Working Paper No. 24112) berichtet. Danach betrugen die realen ungewichteten Durchschnittsrenditen in 16 OECD-Ländern während des Zeitraums 1870 bis 2015 bei Geldmarktanlagen 2,18 Prozent, bei Anleihen 3,83 Prozent, bei Aktien 7,45 Prozent und bei Wohnimmobilien 7,87 Prozent. Für Leser mit einem Faible für Gold hat der Herdentrieb mal untersucht, wie Goldanlagen im Vergleich abschneiden. Weiter„Nachtrag: Gold ist langfristig eine schlechte Anlage“

 

Immobilien sind besser als Aktien

Auf sehr lange Sicht beträgt die reale Rendite eines Aktienportfolios rund 7,5 Prozent und ist damit etwa so hoch wie die von Wohnimmobilien. Weil Letztere viel weniger im Preis schwanken, sind sie unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten die bessere Anlage, jedenfalls in Friedenszeiten.

Das ist eines der überraschenden Ergebnisse eines Working Papers, das im Dezember beim amerikanischen National Bureau of Economic Research (NBER) veröffentlicht wurde. Das Papier hat das Zeug, in vieler Hinsicht durch Fakten Klarheit zu schaffen, wo es bisher nur Vermutungen gab, zum Beispiel über die langfristige Performance von Bonds, Aktien und Immobilien, oder ob die reale Rendite auf Kapitalvermögen tatsächlich auf Dauer höher ist als die Zuwachsrate des realen BIP, wie das Thomas Piketty in seinem Bestseller Le Capital au XXI siècle aus dem Jahre 2013 (deutsch 2014 “Das Kapital im 21. Jahrhundert“) behauptet hat. Eine ökonomische Theorie mag noch so elegant und überzeugend sein, wenn sie nicht zu den Zahlen passt, taugt sie nichts und muss in die Mülltonne der Theoriegeschichte. Weiter„Immobilien sind besser als Aktien“

 

Flachere US-Zinskurve signalisiert noch keine Rezession

Viele Anleger machen sich Sorgen, dass die immer flachere amerikanische Zinskurve, abzulesen etwa am stetigen Rückgang der Renditedifferenz zwischen zehn- und zweijährigen Treasuries, ein Frühindikator für eine Rezession sein könnte. Sollte es dazu kommen, wäre die gesamte Weltwirtschaft betroffen, weil immer noch rund ein Viertel des globalen Outputs, bewertet mit aktuellen Wechselkursen, auf die USA entfällt und die USA darüber hinaus eine führende Rolle im internationalen Handel mit Waren und Dienstleistungen sowie im Kapitalverkehr haben. Ginge eine US-Rezession einher mit einem Einbruch der inzwischen sehr teuren Aktien- und Rentenmärkte, wäre eine tiefe Rezession nicht auszuschließen. Auch die deutschen Wachstumshoffnungen müssten begraben werden. Weiter„Flachere US-Zinskurve signalisiert noch keine Rezession“

 

Wertpapiere – eigentlich müssten die Blasen platzen

In Deutschland, Europa und in der Welt insgesamt könnte es wirtschaftlich kaum besser laufen, wenn man mal von der immer ungleicheren Verteilung von Einkommen und Vermögen absieht. Das Wachstum ist robust, die Arbeitslosigkeit sinkt stetig und ist in Ländern wie den USA oder Deutschland auf Vollbeschäftigungsniveau gesunken, die Inflation ist eher zu niedrig als zu hoch, und die Geldpolitik ist entweder extrem expansiv, wie im Euroland oder Japan, oder vorsichtig restriktiv, wie in den USA. Von daher überrascht es nicht, dass sowohl die Aktienmärkte als auch die Bondmärkte haussieren. Aber die Kurse haben fast überall astronomische Werte erreicht, die sich längst nicht mehr durch die gesunde Wirtschaft und die expansive Geldpolitik rechtfertigen lassen. Weiter„Wertpapiere – eigentlich müssten die Blasen platzen“

 

Fed zieht die Zügel weiter an – wenn auch nur sehr sanft

Fast zwei Jahre nach der ersten Erhöhung des Leitzinses hat Janet Yellen, die Chefin der amerikanischen Notenbank, am Mittwoch angekündigt, dass der Prozess weitergehen wird. Bis Ende 2018 dürfte die Fed Funds Rate noch viermal angehoben werden und dann vermutlich 2 – 2,25 Prozent erreichen. Das ist ein Prozentpunkt höher als heute. Für Yellen ist es angesichts der robusten Konjunktur nur eine Frage der Zeit, bis endlich auch die Inflation anspringt. Dass sich weder die Inflation noch die Inflationserwartungen bisher nachhaltig in Richtung auf das Ziel von zwei Prozent zubewegen, sollte kein Grund sein, untätig zu bleiben. Sie gab sich betont gelassen: Warum sollten Vollbeschäftigung und immer besser ausgelastete Kapazitäten es nicht auch diesmal ermöglichen, Löhne und Preise wieder stärker anzuheben? Die Inflation wird schon kommen. Weiter„Fed zieht die Zügel weiter an – wenn auch nur sehr sanft“

 

Trügerische Ruhe an den Märkten

Während sich die Schwäche der Bondmärkte noch eine Weile fortsetzen dürfte, wird an anderen Märkten eine Trendwende immer wahrscheinlicher: Der Anstieg der Renditespreads gegenüber Bundesanleihen dürfte demnächst beendet sein, ebenso wie der Boom an den Aktienmärkten oder die Seitwärtsbewegung der Wechselkurse und des Ölpreises. Sollte es zudem zu einem Handelskrieg kommen, vielleicht sogar zu einer globalen Rezession, sind große Korrekturen vorprogrammiert. Weiter„Trügerische Ruhe an den Märkten“

 

Freut Euch, Sparer, die Zinsen steigen

Ob aus der kleinen Zinswende, zu der es Ende September kam, eine richtige, also nachhaltige Zinswende wird, lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls mehren sich die Anzeichen, dass die superexpansive Geldpolitik nun doch anschlägt und es nicht mehr in Richtung Deflation geht. Ist der Kampf gewonnen? Der Arbeitsmarkt des Euroraums ist sichtbar in Schwung gekommen – die Anzahl der Beschäftigten nimmt kräftig zu –, die Stimmungsindikatoren liegen weit über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre und weisen nach oben. Das reale BIP nahm im dritten Quartal zwar weiterhin nur mit mickrigen 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, dürfte sich aber, wenn es nach dem neuen Gutachten des Sachverständigenrats geht, von nun an etwas beschleunigen. Für Deutschland könnten für das Gesamtjahr 2016 am Ende 1,9 Prozent herauskommen, für Euroland 1,6 Prozent. Die Inflation zieht an. Weiter„Freut Euch, Sparer, die Zinsen steigen“

 

Überteuerte Bonds – billige Aktien: Was die Notenbanken tun können

Am Markt wird erwartet, dass Mario Draghi am Donnerstag noch einmal draufsatteln wird, und wenn nicht dann, dann bei einer der folgenden Pressekonferenzen. Nach einer Umfrage bei Bloomberg erwarten die Analysten, dass die EZB zusätzliche expansive Maßnahmen ergreifen wird: Für am wahrscheinlichsten halten sie eine Verlängerung des Anleiheankaufsprogramms über den März 2017 hinaus, gefolgt von einer weiteren Senkung des Einlagesatzes, einer Aufstockung der langfristigen Kreditprogramme, einer Senkung des Hauptrefinanzierungssatzes von Null auf einen negativen Wert, einer Aufstockung der monatlichen Bondkäufe auf über 80 Mrd. Euro und – jetzt kommt’s – einer Ausweitung des Ankaufsprogramms auf neue Assetklassen. Weiter„Überteuerte Bonds – billige Aktien: Was die Notenbanken tun können“