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Schwacher Euro, starke deutsche Wirtschaft

Der Euro war im vergangenen Jahrzehnt das beste Konjunkturprogramm, das sich denken lässt. Bisher hat Deutschland außerordentlich vom Euro profitiert: vom stabilen innereuropäischen Wechselkurs, der es ermöglichte, durch Lohnzurückhaltung die preisliche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, vom relativ schwachen Wechselkurs gegenüber Drittwährungen, den niedrigen Notenbankzinsen, dem Zufluss von Fluchtgeldern und, in dessen Gefolge, den rekordniedrigen langfristigen Zinsen – das Ganze bei Preisstabilität. Das neue Wechselkursregime hat uns ein wachstumsfreundliches Umfeld beschert. Auch aus diesem Grund ist es im nationalen Interesse, dass der Euro überlebt.

Unter dem Druck der Märkte sind die Politiker Eurolands in diesen Tagen gezwungen, die Währungsunion endlich durch eine gemeinsame finanzpolitische Struktur weiterzuentwickeln und damit gegen Schocks zu wappnen. Ich glaube immer noch, dass ihnen das gelingen wird, schon weil ein Auseinanderbrechen geradewegs in einen Bankencrash und eine Rezession, wenn nicht sogar Depression führen würde. Noch kann die deutsche Seite bestimmen, wo es langgehen soll. Das Zeitfenster wird aber nicht mehr lange offen bleiben.

Gegenüber diesem alles beherrschenden Thema ist ziemlich aus dem Blickfeld geraten, wie gesund die deutsche Wirtschaft zurzeit ist. Das zeigen insbesondere die detaillierten Zahlen für das Sozialprodukt im dritten Quartal, die am 24. November veröffentlicht wurden. Weiter„Schwacher Euro, starke deutsche Wirtschaft“

 

Eine Finanzunion muss nicht teuer sein

Eurolands Wirtschaft ist dabei, außer Kontrolle zu geraten. Wenn die Eurokrise nicht schnellstens beigelegt wird, steuert die Währungsunion geradewegs auf eine neue Rezession zu. Der Euro würde dafür verantwortlich gemacht und damit zunehmend in Frage gestellt. Währungsunion gleich Rezessionsunion? Das kann es nicht sein. Wir brauchen eine große Lösung, Flickschusterei reicht nicht mehr. Weiter„Eine Finanzunion muss nicht teuer sein“

 

Arbeitsmarktzahlen zeigen: Das Rentenproblem ist lösbar

Wenn ich mir die Arbeitsmarktzahlen, die eben veröffentlicht wurden, anschaue, kann ich nur staunen. Alle Frühindikatoren sind im Sinkflug, am Arbeitsmarkt aber brummt es immer noch. Ich weiß, der Arbeitsmarkt reagiert immer mit Verspätung auf konjunkturelle Wendepunkte. Die Arbeitslosenquote ist im September saisonbereinigt auf 6,9 Prozent gefallen – sie lag im März 2005 noch bei 12,1 Prozent, das ist ja gar nicht so lange her. In den Rezessionsjahren 2008 und 2009 war das reale Sozialprodukt insgesamt um 6,8 Prozent eingebrochen (Q1 2008 bis Q1 2009), so stark wie seit Menschengedenken nicht mehr, die Quote war jedoch lediglich von 7,6 auf 8,3 Prozent gestiegen. Zurzeit sind 2,922 Millionen Menschen ohne Job; das sind 232.000 weniger als vor Jahresfrist. Weiter„Arbeitsmarktzahlen zeigen: Das Rentenproblem ist lösbar“

 

Eurokrise: vor allem die Banken sind schuld

Bundesbankchef Weidmann hatte am Montag vor dem Berliner Haushaltsausschuss vor allem die unsolide Finanzpolitik für die Euro-Krise verantwortlich gemacht. Das ist zu kurz gesprungen – viel zu kurz. Erinnern wir uns: Der Ausgangspunkt der globalen Finanzkrise waren Not leidende amerikanische Schrotthypotheken („subprime mortgages„). Von systemgefährdender unsolider Finanzpolitik konnte im Jahr 2007, als der Interbankenmarkt weltweit kurz davor war zu kollabieren, nicht die Rede sein. Weiter„Eurokrise: vor allem die Banken sind schuld“

 

Jürgen Stark und seine Fallstudien

Jürgen Stark ist als Chef-Volkswirt der EZB zurückgetreten. Warum ist das wichtig? Weil Stark die deutsche Radikal-Position des ewigen „Njet“ zu allen unorthodoxen Maßnahmen zur Eurostützung vertritt wie kein anderer: Die EZB darf bloß keine Staatspapiere aufkaufen und eine aktive Fiskalpolitik sei des Teufels. So hört man auch viele Politiker in Deutschland, den Niederlanden oder Finnland. Bloß ist die Konsequenz der Njet-Position bis jetzt gewesen, dass die Krise immer schlimmer, die Zinsaufschläge immer höher geworden sind. Nun empfiehlt der zurückgetretene Stark, die Krise werde sich schon legen, wenn die Politik in der Eurozone erst richtig spart. Denn so würde sie Vertrauen schaffen. So schreibt er heute im Handelsblatt:

„Im gegenwärtigen Umfeld ist daher eher davon auszugehen, dass positive Vertrauenseffekte aufgrund solider Finanzpolitik beträchtlich sein werden, was Fallstudien bestätigen: Ambitionierte Anpassungsprogramme gehen bereits nach kurzer Zeit mit positiven Wachstumseffekten einher.“

Bloß auf welche Fallstudien bezieht sich Stark? Weiter„Jürgen Stark und seine Fallstudien“

 

Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle

Das ist in diesen Tagen sicher nicht das aktuellste Thema, und auch nicht eins, bei dem ich mich als Experte fühle. Hier im Blog haben wir immer wieder diskutiert und uns darüber gewundert, dass die Reallöhne in Deutschland ebenso wie in den meisten anderen reichen Ländern seit vielen Jahren stagnieren oder sogar zurückgehen, und das bei positiven gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten. Die Einkommensverteilung wird immer ungleichmäßiger und die Gefahr besteht, dass sich eine Unterschicht bildet, deren Angehörige de facto keine Aufstiegschancen haben. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle wäre ein Instrument, mit dem sich dieser gefährliche Trend stoppen ließe, als Alternative zu einem noch komplexeren Ausbau des heutigen Sozialstaates oder etwa zu einer negativen Einkommensteuer. Weiter„Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle“

 

Aktiencrash dämpft die Konjunktur

Seit seinem letzten Hoch am 2. Mai ist der DAX um etwas mehr als 25 Prozent eingebrochen. Das entspricht in etwa den Kursverlusten an anderen wichtigen Aktienmärkten. Der deutsche Aktienmarkt wird nicht etwa mehr gemieden als andere Märkte. Es handelt sich um einen globalen Crash. Wenn Aktienindices innerhalb kurzer Zeit um mehr als 20 Prozent sinken, gilt das bei Anlageprofis in der Regel als Auslöser eines Bärenmarktes, der sich zwischen einem halben Jahr und mehr als einem Jahrzehnt hinziehen kann. Keine guten Aussichten also. Weiter„Aktiencrash dämpft die Konjunktur“