Wie hoch aber sollte sie sein? Die einfache, aber operational nicht befriedigende Antwort lautet: so hoch, dass sich die Menge an CO2, die jährlich, vorwiegend durch Verbrennungsprozesse, freigesetzt wird, gemäß den politischen Zielvorgaben vermindert. Dazu müssen die Preise für fossile Brennstoffe fühlbar steigen. So viel ist klar, aber wo liegt das Einstiegsniveau? Weiter„Was eine CO2-Steuer bringt“
Es wird viel geredet und gemahnt, ständig werden neue Resolutionen verabschiedet und Horrorszenarien an die Wand gemalt, eine Klimakonferenz folgt der anderen, das Thema „Klima“ hat die Migration als wichtigstes Wahlkampfthema abgelöst, nur: Bisher hat das alles nichts gebracht. Schlimmer noch, es ging zuletzt mit Riesenschritten in die falsche Richtung. Die Belastung der Umwelt nimmt weiter kräftig zu. Spielen die Erneuerbaren überhaupt eine Rolle?
Wie die kleine Grafik zeigt, hat es bei der Emission des umwelt- und gesundheitsschädlichen Treibhausgases CO2 seit zehn Jahren keine Fortschritte gegeben. Das gilt für Deutschland, den bei Weitem größten Umweltsünder, ebenso wie für den Rest des Euroraums.
Wenn nicht entschieden gegengesteuert wird, können die Klimaziele, die im Dezember 2015 in Paris vereinbart wurden, nicht erreicht werden. Das Klima verschlechtert sich rapide weiter. Inzwischen ist daher die öffentliche Diskussion darüber, was getan werden kann, zunehmend in Fahrt gekommen. Der wichtigste Ansatz besteht darin, die Schäden der Treibhausgase zu berechnen und von denen bezahlen zu lassen, die sie verursachen, oder, wie die Ökonomen sagen, externe Effekte zu internalisieren. Weiter„CO2-Steuer durch ein Bürgergeld sozialverträglich machen“
Im Mai 2017 hatte die High-Level Commission on Carbon Prices unter der Leitung der Professoren Joseph Stiglitz und Lord Nicholas Stern festgestellt, dass der größte Teil der von den Menschen emittierten Treibhausgase nicht oder viel zu niedrig besteuert sei. Wenn die Pariser Klimaziele bis 2020 erreicht werden sollen, müsste jede Tonne CO2, die freigesetzt wird, bis 2020 mit mindestens 40 bis 80 Dollar belastet werden, und dann bis zum Jahr 2030 mit mindestens 50 bis 100 Dollar. Ich denke sogar, dass die Karbonsteuern noch höher sein müssten, wenn die gesamten negativen Effekte durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe abgegolten werden sollen. Weiter„Die Erde erwärmt sich weiter“
Nein, so schlimm ist es natürlich nicht. Die Aussage stimmt nur indirekt: Weil die Kosten der Stromproduktion auf der Basis von Wind und Sonne seit Jahren dramatisch sinken und nicht abzusehen ist, dass dieser Prozess demnächst an sein Ende kommt, fallen auch die Preise von Erdöl, Gas und Kohle. Da zudem vor allem in Nordamerika durch neue Verfahren zusätzliche Öl- und Gasreserven erschlossen wurden, ist es am Weltmarkt zu einem strukturellen Überangebot fossiler Brennstoffe gekommen. Das wiederum führt dazu, dass es weniger Anreize gibt, sparsam mit ihnen umzugehen und die Energieeffizienz zu steigern. Die Leute kaufen wieder größere Autos, fliegen mehr als jemals zuvor und sparen weniger an der Heizung ihrer Häuser. Da die Ausgaben für Energie einen so großen Anteil an ihren Budgets haben, erhöht sich das real verfügbare Einkommen und mit ihm die Konsumnachfrage nach anderen Gütern und Dienstleistungen. Selbst in Deutschland ist der private Verbrauch nicht zuletzt aus diesem Grund neuerdings zu einem Konjunkturmotor geworden. Weiter„Die Erneuerbaren schaden dem Klima“
Der künftige amerikanische Präsident scheint sich wenig um die Umwelt zu scheren. Er sieht da keinen Handlungsbedarf. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, die Auflagen für die Förderung von Öl und Gas zu lockern und damit die inländische Produktion zu stimulieren. Wenn er es ernst damit meinen sollte, wird er auf extreme Weise volkswirtschaftliche Ressourcen fehlleiten und verschwenden. Investitionen in fossile Brennstoffe lohnen sich angesichts der niedrigen – und tendenziell fallenden – Weltmarktpreise nicht, tragen allerdings zum Preisverfall von Erdöl und Gas bei. Die Luftverschmutzung bliebe erst mal hoch. Weiter„Trump setzt auf fossile Brennstoffe – und damit auf das falsche Pferd“
Nach normalen marktwirtschaftlichen Prinzipien sollte eine Tonne an CO2-Emissionen überall in der Volkswirtschaft mit denselben Abgaben belastet werden, so wie das Einkommen denselben Steuersätzen unterliegen sollte, egal aus welcher Quelle es stammt. Das ist fair und verhindert Verzerrungen der relativen Preise. Deutschland ist jedoch weit entfernt von einem solchen Ansatz – vielmehr trägt der Straßenverkehr fast allein die Last, während das übrige Transportwesen, die Industrie, die Gebäude und die Kraftwerke, die Strom erzeugen, kaum Umweltabgaben auf ihre Emissionen zu entrichten haben. Insgesamt sind die Abgaben so niedrig, dass sie kaum dazu beitragen, die Klimaziele, die auf der Pariser Konferenz COP21 im vergangenen Jahr vereinbart wurden, zu erreichen.
Mit Riesenschritten nähert sich die Welt dem Punkt, an dem, getrieben durch immer niedrigere Preise für Photovoltaik und Windstrom, zusätzlich benötigte Energie komplett aus alternativen Quellen stammen wird. Er dürfte das Ende des fossilen Zeitalters markieren und damit das Ende der Unternehmen, die sich darauf nicht rechtzeitig vorbereitet haben. Manchmal kann das sehr schnell passieren, wie die beiden folgenden Bilder vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zeigen: Innerhalb von nur 13 Jahren hatten Autos die Pferdekutschen vollkommen von der Fifth Avenue Manhattans verdrängt. Weiter„Das nahe Ende der Verbrennungsmotoren“
Gute Nachrichten für die Umwelt: Die International Energy Agency (IEA) hat gerade mitgeteilt, dass der Ausstoß von CO2 bei der Energieerzeugung 2015 zum zweiten Mal in Folge stagnierte – und sich seit 2013 kaum mehr verändert hat –, während das reale Bruttoinlandsprodukt der Welt kräftig zugenommen hat. CO2 ist das wichtigste Treibhausgas, und der wichtigste Verursacher ist die Produktion von Elektrizität. Wachstum und Zerstörung der Umwelt gehen demnach nicht mehr Hand in Hand. Den bis vor Kurzem engen Zusammenhang gibt es offenbar nicht mehr. Nach den ehrgeizigen Klimazielen, die im Dezember in Paris bei der COP21 vereinbart worden waren, ist das innerhalb kurzer Zeit ein weiterer Erfolg im Kampf gegen die globale Erwärmung. Wachstum ist möglich ohne das Verbrennen zusätzlicher Kohlenwasserstoffe. Weiter„Zum zweiten Mal: Globales BIP wächst, CO2-Emissionen stagnieren“
Nicht der Preis für Rohöl sollte steigen, sondern der Preis, den die Endverbraucher für Benzin, Diesel, Heizöl und andere Erdölprodukte zu entrichten haben. Er ist viel zu niedrig. Zuletzt wurden in Europa trotz der eher lahmen Konjunktur 13,7 Prozent mehr Autos zugelassen als vor einem Jahr, bei einem stark gestiegenen Anteil benzinfressender SUVs. Da auch die Preise für Heizöl im freien Fall sind, wird zudem wieder großzügiger geheizt. Kohle ist so billig geworden, dass sie das vergleichsweise saubere Gas bei der Stromproduktion zunehmend verdrängt. Weiter„Energie muss teurer werden“