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Spargeltest: „Ein bissle wie Himalaya-Salz…“

Es geht um die Spargeldiskussion, ob mit Folie abgedeckte Reihen oder ohne (mein Blog Beitrag vom 14. Mai).
Tatsächlich meldete sich auf meine Einladung zum Test ein Blogger aus Freiburg, der mir am Telefon sagte, dass er folienfrei gewachsenen Spargel vom Spargelhof Vorgrimmler (Demeter Betrieb) in Munzingen/Tuniberg  mitbringen könnte.
Bereits in den Vorgesprächen am Telefon merkten wir, dass das alles nicht so einfach wird, denn es gibt, wenn man die beiden unterschiedlich gewachsenen Spargel vergleichen möchte, doch größere Hürden.
1. die Sorte
2. das Alter der Anlage
3. der Boden
4. die Großwetterlage
und 5., ganz wichtig: wie oft am Tag wird gestochen?
Daraufhin haben wir meinen Spargel-Lieferant Martin Waßmer aus Bad-Krozingen/Schlatt gebeten, eine Reihe seines Spargels abzudecken.
Und da gibt es die nächste Feinheit, denn erkennt ein guter Spargelstecher sofort den kleinen Riss im Damm, dann bleibt der Kopf weiß, erkennt er den Kopf früh ist dieser violett, und ist der Stecher nachlässig, dann gibt es violetten Spargel mit grünen Ansätzen.

alle fünf Varianten

Wir hatten also fünferlei verschiedene Spargel zur Auswahl:
-von jedem Produzenten weiß – mit Folie abgedeckt
-violett vom ersten Tag an (ohne Folie von Vorgrimmler) und eigens für uns ein paar Tage abgedeckt (von Wassmer)
und von M. Wassmer noch so richtig grün-violetten.

ohne Folie extrem

Beim Schälen erfolgte die erste Überraschung: der Folienspargel hat eine „Pfirsichhaut“, man braucht mit dem Schäler kaum zu drücken und die Schalen sind sehr dünn und fein, das ergibt weniger Abfall.

Spargel schälen - 30kg pro Stunde

Bei den violetten Stangen musste ich schon kräftiger drücken und diese Klasse war eher etwas dünner. Das bedeutet größeren Schälaufwand und mehr Abfall.

fertig geschält, einmal mit Folie, einmal ohne

Gekocht haben wir die Spargel im Dampf, dezent mit Salz und einer kleinen Prise Zucker gewürzt. Nach 13 Minuten rausgenommen, 2 Minuten stehen gelassen und serviert. Wir haben immer 2 Stangen von jeder Partie auf den Tellern angerichtet und diese ohne Sauce ect. probiert. Ein Blindtest wäre sehr schwierig, da die „Ohne-Folie-Spargelstangen“ ja verfärbte Köpfe haben und man diese sonst abschneiden müsste.

voll im Dampf

Wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass wir keinen Wettbewerb ausrichten, sondern die Unterschiede rausschmecken und einfach mal schauen wollten, was an dieser mir fast zu reißerisch geführte Diskussion („…Wollen Sie Kondomspargel?“!…) dran ist.

Zum Geschmack
Die beiden Folienspargel schmeckten fast gleich, Nuancen erdiger, kräftiger, aber da muss man schon sehr guten Geschmackssinn haben.
Die beiden nicht abgedeckten ein ganz klein wenig bitter, die Köpfe durch das Chlorophyll schon kräftiger und die ganz violetten noch etwas kräftiger.
Dann haben wir den Spargel mit etwas flüssiger, nicht brauner Butter bepinselt, etwas nachgesalzen, das schmeckt gleich besser, aromatischer.
Und dann gab es die 5erlei Spargel noch einmal mit Sauce Hollandaise, gemischtem Schinken und Kratzete, spätestens dann muss man die Unterschiede wirklich suchen!
Wie gesagt, man sieht halt die violetten Köpfe. Jeweils eine Stange haben wir kalt gegessen (Zitat T.W.: „95% der Spargel werden zu heiß gegessen.“), denn bei kaltem Spargel schmeckt man die Unterschiede noch geringer!

Stellt sich noch die Frage: Was möchte der Gast/ich für einen Spargelgeschmack? Süß, mild, etwas bitter, noch bitterer, wo setzt man den Maßstab an?
Ganz am Ende fiel der Satz: „Es ist halt schon ein bissle wie beim Himalaya Salz.“
Ich glaube, die Verfechter des folienfreien Spargels möchten einfach etwas Besonderes verspeisen, extravagant soll es sein, gegen den Strom, eben gerade nicht was alle anderen machen. Wenn der doppelte Preis für den folienfreien Spargel bezahlt wird, kann ich nur jedem Produzenten raten, den Markt auszuloten, mehr Geld kann man nicht verdienen.

Es war ein richtig guter Abend, bei dem ganz klar rauskam, dass man den Folienanbau nicht verteufeln sollte. Aus der Sicht des Kochs kann ich sagen, ich möchte gerade, gleichmäßige Stangen, die ich schön schälen kann und die nicht holzig oder sehr bitter sind. Und das die ganze Saison über.

Wir haben uns auch 2011 verabredet, um verschiedene Sorten wie Schwetzinger Meisterschuss und Lukullus einmal zu vergleichen, und wie die Bodenbeschaffenheit den Geschmack beeinflusst.

 

Bachkresse & Bachforelle

wilde Bachkresse

Bei einem Pirschgang im „Oberen Wald“ zwischen Schauinsland & Wiedener Eck (für diejenigen, die sich auskennen), sah ich in einem kleinen Sumpfgebiet am Bachlauf wilde Bachkresse. Schmeckt aromatisch scharf und ist nicht mit der milden Brunnenkresse zu vergleichen. Wir machen daraus im Mixer mit zimmerwarmer Butter und etwas Salz und Zitronensaft eine Kressebutter. Diese wird dann ganz kurz vor dem Servieren in einen „weißen“ Rahmsuppenansatz gemixt, gibt eine super grüne Farbe.

Bachforelle

Genau so gut wäre eine Sauce zur prächtigen Bachforelle (1,6kg), die größte, die jemals in unserem Bach gefangen wurde, soweit ich mich erinnern kann.

Die Filets habe ich leicht gewürzt und mit Olivenöl beträufelt ganz schonend bei 60°C für eine gute Stunde im Ofen geschoben. Ein Gedicht!

 

Erdbeer Feuilleté

Tausend Blätter Blätterteig, wieder einmal ein Klassiker, wir haben das Feuilleté in der Lehre mit Spargeln und Morcheln à la crème gefüllt, es gibt aber auch schöne Rezepte als Dessert.

Man backt ein „Blätterteigkissen“, 12×6 cm, achtet darauf, dass es schön aufgeht und schneidet es nach dem Auskühlen zweimal horizontal durch. Unbedingt drauf schauen, dass der Teig auch innen vollständig gebacken ist, sonst ist es „lätschig“ und das schmeckt nicht.

Die Erdbeeren werden ganz leicht mit Puderzucker und etwas Erdbeerlikör mariniert.

Dazu gibt es zwei Crèmes, auf die kommt es an.

1. Crème Pâtissière, die normale gekochte Vanillecrème, wird mit etwas Maraschino parfümiert und mit wenig geschlagener Sahne verlängert, schmeckt einfach sehr gut!

2. Crème fraiche mit etwas Quark glattrühren, Erdbeermark und -Likör dazu, Puderzucker und ein paar Minzblätter in Julienne geschnitten, schmeckt frischer, auch sehr gut.

Und mit diesen beiden Varianten konstruiert man den Turm, und der kommt, wenn der Service aufpasst, genauso hoch an den Tisch…

 

Folienspargel

Heute steht in der Badischen Zeitung auf Seite 3 ein großer Artikel über das Für und Wider von mit Folie abgedeckten Spargeldämmen.
Dieser bezieht sich auf einen Kommentar vom 17. April, ebenfalls in der BZ, wo Lüder Gerken (Vorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik und der Hayek-Stiftung) und Fritz Keller vom Schwarzen Adler in Oberbergen die Diskussion angezettelt haben.
In’s gleiche Horn stößt Wolfram Siebeck – den genannten Herren schmeckt der vielerorts angebotene Folienspargel nicht.

Da ist also zu lesen, dass wir diesen Spargel essen, der zu wenig Bitterstoffe und nicht so viel Geschmack hat wie der folienfreie. Außerdem enthält der „Naturspargel“ angeblich weniger Wasser (hat das jemand genau untersucht?).

Ich weiß nicht so recht, was ich glauben soll, eigentlich bin ich sehr froh, Spargelstangen zu verarbeiten, die schön gerade gewachsen sind (schnelles Schälen), gleichmäßige Kalibrierung aufweisen (guter, genauer Kochpunkt) und nicht so bitter schmecken.
Außerdem bekomme ich richtig viel Lob für den Geschmack des Spargels dieses Jahr – sollten alle unsere Gäste keine Ahnung haben?

Ist es ein genialer Marketingzug oder doch eine wahre Geschichte?
Da hilft nur der direkte Geschmacksvergleich. Ich koche sofort, wenn jemand mitmacht und Spargel bringt.

Wie im Artikel beschrieben, gibt es in Baden ja nur wenig Erzeuger, die ohne Folie arbeiten, im Elsaß dagenen mehr, aber warum isst man nicht gleich folienfrei angebauten grünen Spargel, dann fällt die Diskussion buchstäblich ins Spargelwasser….

 

Grüner Spargel

Grüner Spargel

Der appetitliche grüne Spargel ist ein richtiger Frühlingsbote und das Lieblingsgericht vieler Köche.
In der Küche
Grüner Spargel ist ein leichtes und schnelles Gericht, er benötigt lediglich eine behutsame, aber schnell zu erledigende Zubereitung.
Schneide ihn in kleine Stücke und gebe ihn roh zu grünem Salat, vermenge ihn mit Couscous, Bulgur oder anderen kalten Salaten. Dünste ihn kurz und serviere ihn z.B. mit Parmaschinken, Parmesan und einem säuerlichen Dressing. Grill ihn, brate ihn kurz im Wok an oder verwende ihn fürein Spargelrisotto.
Im Magen
Grüner Spargel enthält viel Wasser, so gut wie kein Fett und ist deshalb sehr kalorienarm. Die grüne Spitze ist reich an Folsäure, die wichtig für unser Immunsystem und unsere Verdauung ist. Dazu enthält der Spargel wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, die Mineralien Calcium und Natrium und auch Antioxidantien wie z.B. Gluthation.
Auf dem Feld
Grüner Spargel unterscheidet sich vom weißen Spargel nur darin, dass er in die Höhe schießt und lang und grün über dem Erdboden wächst. Die Saison ist kurz, sie geht nur von Mai bis Skt. Hans (23. Juni).
Aufbewahrung
In einem Plastikbeutel oder in ein feuchtes Handtuch gewickelt hält sich grüner Spargel bis zu zwei Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks. Du kannst den Spargel direkt vor der Zubereitung noch etwas auffrischen, in dem Du die Enden abschneidest und den Spargel für einige Stunden in kaltes Wasser stellst.
Knacks!
Grüner Spargel ist leicht zuzubereiten. Abspülen und die Stange mit beiden Händen anfassen. Den Spargel biegen – so bricht das Ende an der richtigen Stelle ab. Franst er an der Stelle aus, so braucht er noch einen Knacks.

Gegrillter grüner Spargel mit Mozzarella und Bärlauch
2 Personen / Zubereitungszeit ca. 15 Minuten
1 Bund grüner Spargel
¼ Bund Bärlauch
½ Salat
2 Tomaten
½ Zitrone
2 EL Olivenöl
Meersalz und gemahlener, schwarzer Pfeffer
50 g Mozzarella in Scheiben

Die Enden des Spargels abbrechen und entsorgen. Spargelstangen in etwas Olivenöl wenden und mit Salz und Pfeffer würzen. Auf den Grill oder in die Grillpfanne geben bis sie ein Grillmuster erhalten und weich, aber bissfest sind. Das dauert etwa 2 min. pro Seite.
Bärlauch waschen und abtropfen lassen, gemeinsam mit Knoblauch und Salat in eine Schale geben.
Den gegrillten Spargel mit etwas Zitronensaft beträufeln. Tomaten, Mozzarella und den in Streifen geschnitten Bärlauch vermengen.
Spargel auf dem Salat anrichten und mit grobem Brot oder als Beilage zu Fisch oder Fleisch sofort servieren.

Spargelrisotto

Spargelrisotto
200 g Risottoreis
½ kg weißer Spargel
½ kg grüner Spargel
4 El Olivenöl
1 Schalotte
½ dl Weißwein
½ l Geflügel- oder Gemüsebrühe
Dill
50 g Parmesan
Zitrone

Die Schalotte fein hacken. Etwas Olivenöl in einen Topf geben und Reis und Schalotte hinzugeben. Ein paar Minuten umrühren und den Weißwein und die Hälfte der Brühe hinzugießen. Den Deckel auf den Topf legen und bei mäßiger Hitze köcheln lassen. Darauf achten, dass die Flüssigkeit nicht vollständig verdampft und mehr hinzugießen, wenn es so ist. Den weißen Spargel schälen und die Enden abbrechen. Den grünen Spargel putzen, die Enden abbrechen und in passende Stücke schneiden. Einen Sud von den Schalen und den Enden kochen und über den Reis gießen. Den weißen Spargel gar dampfen. Wenn der Reis fast gar ist, den weißen Spargel hinzufügen. Dann den rohen grünen Spargel hinzugeben und das Ganze mit dem Dill vorsichtig 2-3 Minuten vermengen. Dem Risotto zum Schluss noch einen Schuss frisch gehobelten Parmesan und etwas Zitronensaft geben.

Und zum Schluss noch ein Rezept für weißen Spargel:
Spargelsalat
8 Stangen weißer Spargel
4 gekochte Eier
Kräuter, z.B. Basilikum, Petersilie, Kerbel und Dill
1 Messerspitze Curry
½ dl Olivenöl
Zitronensaft

Den Spargel waschen, schälen und die Enden abbrechen. In Wasser mit Salz 2-4 Minuten kochen bis er „al dente“ ist. In eine Schüssel mit Eiswasser legen bis er kalt ist, herausnehmen und vollständig abkühlen lassen. Evtl. in schräge Stücke schneiden und auf einen großen Teller legen.
Die Eier schälen und hacken. Die Kräuter von den Stielen befreien und grob hacken. Alles in eine Schüssel geben und Curry, Olivenöl und Zitronensaft hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Dressing über den Spargel gießen und den Salat vor dem Servieren 15 Minuten ziehen lassen.

 

Spargel? Kohl?

von links nach rechts: Brokkoli, wilder Brokkoli, grüner Spargel

„Brokkoli“ ist ein Wort, das in vielen Sprachen verstanden wird. Ich vermute, dass es eine Art Ur-Esperanto ist. In Deutschland heißt Brokkoli Spargelkohl.
Der Wildbrokkoli, „cima di rape“, lange Zeit nur in Italien bekannt, wird auch „italienischer Spargel“ genannt. Warum? Ganz einfach! Lange bevor die Röschen in den Mittelpunkt des Interesses rückten, lag das Augenmerk stets auf den Stielen. Erst der gezüchtete Brokkoli bekam größere Röschen und die Stiele wurden dicker und holziger. Der Begriff Spargelkohl geriet dann in Vergessenheit, wohl auch, weil sich Brokkoli einfach interessanter anhört. Alle wollten nur noch die dekorativen, knallgrünen Röschen kochen. Probieren Sie doch einfach mal aus, warum Brokkoli Spargelkohl heißt:

Abreißen der Schale mit einem Officemesser

Mit einem Officemesser werden die Schalen „abgerissen“. Was hart ist, geht mit ab, was dran bleibt, kann in der Regel gegessen werden, so hat es die Natur eingerichtet. Die geschälten Brokkolistangen in mundgerechte Stücke schneiden, in Salzwasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Zur Weiterverarbeitung einfach an die Spargelrezepte denken…
Die Blätter wie Spinat zubereiten.
Ach ja, die Röschen gibt es ja auch noch – die kann zubereiten wie immer.

Spargelkohl, in seine Bestandteile zerlegt

 

 

Pastinaken – aromatische Wurzeln

Als gehaltvoller Quell für Geschmack und Vitamine sind Wurzeln aller Art unverzichtbarer Teil einer guten warmen Mahlzeit.
Die Pastinake ist eine vorzügliche Speisewurzel, die man dünsten, glasieren, backen, frittieren kann… je nach dem neuesten Küchentrend. Pastinaken sind leicht mit Wurzelpetersilie zu verwechseln – man erkennt sie daran, dass sie am oberen Ende nach innen eingedellt ist.

In der Küche
Der süße und leicht würzige Geschmack der Pastinake, der leicht in Richtung Sellerie geht, macht die Wurzel zu einem vielseitigen Gemüse. Roh schmeckt sie ein klein wenig scharf und grob, aber in Bouillon gedünstet oder als Eintopfzutat entwickelt sie eine angenehme Süße. Mit Kartoffeln zu einem Wurzelpüree verarbeitet oder halbiert und mit etwas Öl und Kräutern im Ofen gebacken wird aus der Pastinake eine himmlische Beilage zu Fleischgerichten. Suppen verleihen die leckeren Wurzeln einen aromatischen Geschmack.
Im Magen
Die schmackhafte Wurzel ist prall gefüllt mit Energie und Ballaststoffen und enthält viel Vitamin B, B9, C und E sowie Eisen, Zink und Calcium.
Auf dem Feld
Pastinaken sind zweijährige krautige Pflanzen, die im ersten Lebensjahr kräftige Wurzeln schlagen, die reichlich Nährstoffe aufsammeln. Im zweiten Jahr wächst die Pflanze und entwickelt Samen – wenn man es ihr erlaubt. Denn wir ernten die Pastinaken schon nach der ersten Saison und laben uns an ihren schönen Wurzeln.
Aufbewahrung
Pastinaken halten sich 2 bis 3 Wochen, wenn man sie im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller aufbewahrt. Bei Zimmertemperatur beträgt die Haltbarkeit nur einige Tage.

Mein persönlicher Tipp:
Leckere Fritten
Eine schmackhafte Alternative zu gewöhnlichen Pommes sind Pastinakenfritten: Pastinaken gut schrubben und abspülen und in Stifte schneiden. Mit Olivenöl etwas bestreichen und dann im Ofen knusprig backen. Du kannst die Wurzeln auch in hauchdünne Scheiben schneiden und dann in der Pfanne oder Friteuse in reichlich Öl ausbacken – diese Pastinakenchips sind einfach lecker.

Gebratene Pastinaken mit Meerrettichcreme
4 Portionen / Zubereitungszeit ca. 20 Minuten
500-700g Pastinaken
Salz
200ml entwässerter Joghurt oder Creme Fraiche
geriebener Meerrettich

Die Pastinaken putzen und in Längsrichtung durchschneiden. Größere Pastinaken nochmals teilen, damit die Bratzeit gleich bleibt. Die Wurzeln mit der Schnittfläche nach unten acht bis zehn Minuten anbraten. Zwischendurch ein wenig Wasser dazugeben und mit Salz würzen.
Für das Dressing Joghurt mit Salz vermengen und mit Meerrettich und evtl. einer messerspitze Zucker abschmecken.
Die Pastinaken eine wenig abkühlen lassen, amrichten und zusammen mit der Meerrettichcreme zu Fisch, hellem Fleisch, zu Wurst oder geräuchertem Schinken servieren.

Pastinakensuppe mit Knoblauchbrot
4–5 Portionen / Zubereitung ca. 30 Minuten
700g Pastinaken
400g Kartoffeln
2 Zwiebeln
1 EL Olivenöl
ca. 1 l Wasser
Zitronensaft

Zwiebeln schälen und grob hacken. Kartoffeln und Pastinaken schälen und würfeln. Das Gemüse etwa 5 Minuten in etwas Öl sautieren, ohne dass es Farbe bekommt. Wasser zugießen und das Gemüse kochen, bis es gar ist, ca. 20 Minuten. Suppe mit dem Stabmixer glatt pürieren und mit Salz, Pfeffer und Essig/Zitronensaft würzen.
Die Suppe nach Geschmack mit geschnittener Kresse und knusprigen Knoblauchbrotscheiben servieren.

Knoblauchbrot
4 Scheiben gutes Weißbrot
1–2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Brotscheiben schön knusprig toasten und mit den halbierten Knoblauchzehen einreiben, dann mit etwas Olivenöl beträufeln.

 

Frühlingskräutersuppe mit Bibiliskäs

(Wild & mehr)
© Carl Gros für CPA!

Bibiliskäs heißt im Alemannischen Frischkäse mit kleinen Stückle drin, so ähnlich wie Hüttenkäse, nur nicht ganz so grobkörnig. Er wird normalerweise mit Kräutern, Zwiebeln und Radiesle angemacht, hier verwende ich ihn als Einlage in die Frühlingskräutersuppe, weil diese kalt serviert wird.

Kalte Suppe von Sabines Gartenkräutern
Für 4 Personen:
100g Gartengurke
Salz
2 EL Zitroneneis
200g Sauerrahm
200g Joghurt
4 EL gehackte Gartenkräuter der Saison (z.B. Schnittlauch, Minze, Majoran, Petersilie)
4 EL Bibiliskäse (oder anderer körniger Frischkäse) als Einlage
Zitronensaft
Tabasco
Bärlauchpesto
Gartenkräuter oder Wildkräuter zur Dekoration (Schnittlauch, Minze, Majoran, Petersilie)

Die Gurke schälen, halbieren, mit einem Löffel entkernen und in feine Scheiben schneiden. Salzen und Wasser ziehen lassen.

Gurke, Eis, Sauerrahm, Joghurt und Gartenkräuter in ein hohes Gefäß geben, mixen und mit Zitronensaft abschmecken. Wenn die Suppe zu dick ist, noch etwas Sauerrahm zugeben.

Nach Belieben mit einem Spritzer Tabasco pikant abschmecken und kalt stellen.

Vor dem Servieren mit etwas Bärlauchpesto beträufeln und mit frischen Gartenkräutern dekorieren.

 

Suppenzeit

Auf geht es ins große Suppenfinale!
Wenn die Suppe etwas anderes sein soll als ein flüssiges Etwas, das man vor dem Hauptgericht zu sich nimmt, muss der Koch seine Aufgabe ernst nehmen. Besonderes Augenmerk sollte er dabei auf Kräuter, Konsistenz und viele verschiedene Geschmäcker legen.
Cremesuppe, Püreesuppe oder klare Suppe: bei so vielen verschiedenen Formen der Suppe findet sich für jeden das Richtige. Heute habe ich eine Auswahl meiner Lieblingssuppen zusammengestellt, die alle nicht nur gut schmecken, sondern auch gleichzeitig das stürmische Wetter draußen vergessen lassen.
Alle Suppen basieren auf einem Gemüse der Saison – Kartoffeln, Kohl oder Wurzelgemüse beispielsweise. Wenn Du gerade nicht das Gemüse zur Hand hast, das das Rezept vorschlägt, nimm einfach das, was Dein Vorrat hergibt. Das Rezept soll schließlich nur eine Richtung vorgeben, Deiner Kreativität ist dabei keine Grenze gesetzt. Ich empfehle, zur Suppe immer auch eine knackig-krosse Beilage zu servieren – Croutons, Bruschetta oder Käsebrot beispielsweise. Das gibt einen tollen Kontrast zur flüssig-weichen Konsistenz der Suppe.


Arabische Karottensuppe mit Dukkah
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca.30 Minuten
1 kg Karotten
1 Zwiebeln
1 Stange Zimt
2 TL Koriandersamen, geröstet
Chili – frisch oder getrocknet
Wasser (so viel, dass das Gemüse bedeckt ist)
½ l Orangensaft
Salz, Pfeffer und evtl. Zucker
1EL Joghurt
Dukkah
1 EL Spitzkümmel
2 EL Koriandersamen
1 EL Zimt
1 EL schwarzer Pfeffer
2 EL Sesam
2 EL Haselnüsse
Minze oder Thymian
Meersalz

Gewürze in einer ungeölten Pfanne rösten. Nüsse im Ofen rösten. Zutaten mit etwas Salz mischen.
Karotten und Zwiebeln grob würfeln, mit Zimtstangen und Koriander in etwas Öl andünsten. Wasser und Chili zugeben und die Suppe ca. 45 min. köcheln lassen, bis die Karotten weich sind. Zimtstangen entfernen und pürieren.
Die Suppe soll etwas dicklich sein. Mit Orangensaft, Salz, Pfeffer, Zucker und Chili abschmecken. Mit Joghurt und Dukkah servieren.


Kartoffel-Porree-Suppe mit Grünkohl und Créme fraiche
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca. 35 Minuten
1 kg geschälte Kartoffeln
1 Bund Porree (weiß)
1 ½ l Wasser
Meersalz und schwarzer Pfeffer (gemahlen)
Öl
2 Handvoll Grünkohl, fein geschnitten
1 dl Creme fraiche
evtl. 150 g Speck

Dies ist die Mutter aller Kartoffel-Porree-Suppen, verfeinert mit fein geschnittenem Grünkohl. Sie enthält keinen Fond, keine Brühe oder andere Geschmacksverstärker, nur Wasser, Gemüse und Meersalz. Wichtig ist, die Zutaten im ersten Schritt nur lauwarm anzudünsten, so verliert das Gemüse seine Farbe nicht und gleichzeitig kann der Porree seinen Geschmack besser abgeben.

Das Öl in einen großen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Den Porree in Ringe schneiden, die Kartoffeln würfeln. Ca. 10 min. bei niedriger Temperatur andünsten. Wasser hinzufügen, aufkochen lassen und die Suppe ca. 20 min. köcheln lassen. Suppe mit einem Stabmixer pürieren, mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.
Grünkohl in feine Streifen schneiden. Suppe vor dem Servieren mit Grünkohlstreifen und Creme fraiche garnieren. Dazu etwas Brot oder Bruschetta reichen.
Für die Wikinger unter den Kartoffelsuppenfans: Mit ein paar knackig-angebratenen Schinken- oder Speckwürfeln bestreut wird die Suppe noch herzhafter.


Rote Bete-Suppe mit Creme Fraiche
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca. 30 Minuten
1 kg Rote Bete
300-400 g Wurzelgemüse wie z.B. Petersilienwurzel, Pastinaken, Sellerie und/oder Karotten
2 Stangen Porree
2-4 Zehen Knoblauch
1 Lorbeerblatt
1 TL Koriander
1 TL Spitzkümmel
2 EL Essig
1 l Bouillon / Wasser
Salz, Pfeffer
Joghurt /Creme Fraiche

Rote Bete und Wurzelgemüse in gleichmäßige, ca. 1x1cm große Würfel schneiden. Porree in Ringe schneiden und Knoblauch fein hacken. Gewürze im Suppentopf anrösten, bis sie duften und ein bisschen Farbe angenommen haben. Essig hinzugeben und auf die Hälfte reduzieren. Gemüsewürfel hinzugeben. Mit Wasser oder Bouillon aufgießen, bis das Gemüse bedeckt ist. Ca. 20 min. kochen lassen, bis das Gemüse weich ist. Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken und mit einem Klacks Creme Fraiche oder Joghurt sofort servieren.
Tipp: Wenn Du noch etwas Schinken oder Speck im Kühlschrank hast, kannst Du Deiner Suppe einen rauchigen Unterton verleihen. Einfach gemeinsam mit den anderen Gemüsesorten kochen und vor dem Servieren wieder entnehmen.

Blumenkohl- oder Romanesco-Cremesuppe
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca. 25 Minuten
1 Blumenkohl oder Romanesco
1 Porree (weiß)
2 EL Öl
100 g Kartoffeln
1 Zweig Thymian
1 l Milch
Saft einer halben Zitrone

Porree waschen, in Ringe schneiden und in etwas Öl andünsten, bis er weich ist. Blumenkohl waschen und in Stücke schneiden. Den Strunk ebenfalls in Stücke schneiden. Eine Handvoll kleiner Blumenkohlröschen zur Seite legen. Kartoffeln schälen und grob würfeln. Thymian, Blumenkohl, Kartoffeln und Milch in einen Topf geben und köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Thymianzweig entfernen und die Zutaten mit einem Stabmixer pürieren. Die zur Seite gelegten Blumenkohlröschen zur Suppe geben, kurz ziehen lassen und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Am besten mit Käsebrot servieren.
Käsebrot
für 4 Personen / Zubereitungszeit ca. 10 Minuten.
4-8 Scheiben gutes Brot
1 Knoblauchzehe
frisch geraspelter Emmentaler oder Cheddar

Brot bei 200°C in den Ofen geben, bis es kross ist. Dann aus dem Ofen nehmen, mit Knoblauch abreiben und mit Käse belegen. Die Scheiben jetzt wieder in den Ofen geben bis der Käse goldbraun gebacken ist.

Traditionelle Hühnersuppe
für 6-8 Personen / Zubereitungszeit ca. 2 Stunden
1 Suppenhuhn
3-4 Karotten
1 Knollensellerie
1 Bund Porree
2 Pastinaken oder Petersilienwurzeln
Suppenbund: Porree, Thymian und Petersilie zusammenbinden.
½ Knoblauchzehe
1 Lorbeerblatt
10 Pfefferkörner
2-3 Handvoll Grünkohl

Huhn in einen großen Topf legen und mit kaltem Wasser (ohne Salz) bedecken. Aufkochen. Zwischendurch den Schaum abnehmen, um eventuelle Unreinheiten aus der Suppe zu entfernen. Etwas Salz zugeben und Schaum erneut abnehmen. Das Huhn eine Stunde bei schwacher Hitze kochen lassen. Das Fett von der Oberfläche abnehmen (kann später zum Saucen binden oder Braten genutzt werden).
Jetzt das Gemüse und die Kräuter hinzugeben und alles kochen, bis es weich ist. Das Gemüse entnehmen, in kleine Stücke schneiden und als Suppeneinlage wieder in den Topf zurückgeben. Suppenbund entfernen.
Das Huhn entnehmen und abkühlen lassen. Das Fleisch von den Knochen lösen und entweder als Suppeneinlage oder für Hühnersalat benutzen.
Suppe erneut aufwärmen. Gemüse, fein gehackten Grünkohl und Hähnchen zugeben und mit Brot servieren.