Auch am Dienstag, 19. Juni, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.
An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.
Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 20. Juni 2018.
Letzter Abschnitt des Plädoyers für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe: Am Mittwoch begann Verteidigerin Anja Sturm ihren Schlussvortrag. Darin bestritt sie, dass Zschäpe Teil der Terrorgruppe NSU gewesen sei, zudem sei sie vielfach Opfer von Vorverurteilungen geworden. Sie sei kein Fall für die Sicherungsverwahrung.
Dabei ging die Anwältin auch auf den Lebenslauf ihrer Mandantin ein. Der engagierte Vortrag stand in Kontrast zum Verhalten von Beate Zschäpe in der Vergangenheit: Die Mandantin hatte mehrfach versucht, Sturm loszuwerden. „Sturm nahm es souverän“, merkt Julia Jüttner von Spiegel Online an.
Das Plädoyer für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe ist in die letzte Runde gegangen: Am Dienstag hat der Verteidiger Wolfgang Stahl seinen Schlussvortrag gehalten. Darin behauptete er, seine Mandantin sei nicht der Mittäterschaft an den Verbrechen des NSU schuldig. Der Bundesanwaltschaft warf Stahl vor, die Indizien gegen seine Mandantin unfair interpretiert zu haben.
„Die Anwälte sind gedemütigt, dennoch zeigen sie vollen Einsatz für ihre Mandantin“, kommentiert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Zschäpe hatte ihren Verteidigern das Misstrauen ausgesprochen und zwei neue Anwälte engagiert. Stahl habe gezeigt, „was er vom Plädoyer der neuen Verteidiger Zschäpes hält“, indem er bestritt, dass sich die Angeklagte der darin eingeräumten Straftaten schuldig gemacht habe.
Auch am Dienstag, 12. Juni, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.
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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 13. Juni 2018.
Tag drei des Plädoyers von Beate Zschäpes Altanwälten: Am Donnerstag beendete Verteidiger Wolfgang Heer seinen umfangreichen Vortrag, in dem er sich mit dem Vorwurf der Brandstiftung gegen die Hauptangeklagte auseinandergesetzt hatte. Es bleiben noch die Beiträge seiner Kollegen Wolfgang Stahl und Anja Sturm.
„Heer verzichtet nicht auf Seitenhiebe“, berichtet Julia Jüttner auf Spiegel Online. Erneut hielt er dem Vorsitzenden Richter ein Verhalten, das seiner Meinung nach unfair gegenüber Zschäpe war. Welchen Eindruck die detailreiche Argumentation beim Strafsenat hinterlässt, ist noch unklar. „Die Verteidigung kann darauf hoffen, dass ihr Schlussvortrag den Richtern am besten im Gedächtnis bleibt.“
Verteidiger Wolfgang Heer setzte am Mittwoch sein Plädoyer für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe fort – und sorgte dabei mit außergewöhnlicher Akribie für Furore: bei Prozessbeobachtern, aber auch bei der Mandantin selbst, die ihre drei Altverteidiger ja eigentlich am liebsten geschasst hätte.
„Zschäpes Verteidiger schöpft aus dem Vollen der Hauptverhandlung, eine Fleißarbeit“, bilanziert Wiebke Ramm von der Süddeutschen Zeitung. Damit tat er das, „was Zschäpes Vertrauensanwälte Hermann Borchert und Mathias Grasel in ihrem Plädoyer nicht tun konnten“.
Beate Zschäpe soll freigelassen werden – das forderte ihr Anwalt Wolfgang Heer beim Beginn des Plädoyers der Altverteidiger für die Hauptangeklagte. Mindestens bis Donnerstag wollen er und seine Kollegen Wolfgang Stahl und Anja Sturm ihren Schlussvortrag halten, obwohl Zschäpe ihnen bereits vor Jahren das Misstrauen ausgesprochen hat und kein Wort mehr mit ihnen wechselt.
Heer beantragte, Zschäpe nur wegen Brandstiftung schuldig zu sprechen und alle Anklagepunkte zu den terroristischen Taten des NSU zu verwerfen. „Die einzige Überlebende des sogenannten NSU-Kerntrios dürfte am Dienstag sehr zufrieden gewesen sein mit ihren Pflichtverteidigern“, bilanziert Andreas Förster in der Berliner Zeitung. Heers Vortrag sei „eine starke Einleitung“ gewesen. Seine Argumente könnten „vom Gericht nicht so leicht beiseitegeschoben werden“.
Ab heute sollen die drei Altanwälte Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm ihr Plädoyer für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe halten – obwohl die Mandantin ihnen nicht mehr vertraut und entgegen der Strategie ihrer ursprünglichen Pflichtverteidiger eine Aussage gemacht hatte. Mehrmals hatte Zschäpe beantragt, sich von ihren drei Altanwälten entbinden zu dürfen, was abgelehnt wurde. Selbst die Anwälte wollten ihr Mandat loswerden.
Es sei „ein Job, um den sie kein Prozessbeteiligter beneidet“, merkt Julia Jüttner von Spiegel Online an. Tatsächlich komme die Verteidigungssituation „einer Katastrophe gleich“. Das Ende des Prozesses werde für sie eine „Erleichterung“ sein.
Auch am Montag, 4. Juni, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.
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Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 5. Juni 2018.
Nach drei Tagen ist das Plädoyer der Anwälte von Ralf Wohlleben abgeschlossen. Es endete am Donnerstag mit einer Zuspitzung der Provokationen der Vortage, als Verteidiger Wolfram Nahrath einen Vortrag in rechtsextremer Ideologie hielt. Wie seine Kollegen Nicole Schneiders und Olaf Klemke forderte er Freispruch für Wohlleben.
„Es war am Ende eher eine völkische Kampfrede als ein Plädoyer in einem Strafprozess“, heißt es in einer Meldung der dpa.