Noch einmal vor der Sommerpause versucht das Gericht mithilfe eines ehemaligen Ermittlers, die Ideologie der Angeklagten auszuleuchten – es wird eine Reise ins Jena der Neunziger.
Worum ging es dem NSU, als er zu einer sieben Jahre dauernden blutigen Reise durch die Bundesrepublik aufbrach? Lässt die Ideologie Rückschlüsse darauf zu, wie die Opfer ausgewählt wurden? Das sind nicht nur für das Gericht zentrale Fragen, sondern vor allem für die Angehörigen der Opfer. Sie wollen endlich sicher wissen, wer da warum gemordet hat. Nun, in den letzten Tagen bevor der Prozess erneut in die Sommerpause geht, wird klar: Schwieriger als den Verlauf der eigentlichen Taten und die Handlungen des NSU aufzuklären, wird es, ihre Ideologie bis in die Details erkennbar zu machen und zu belegen.
Unterstützer, die in den neunziger Jahren mit den späteren Kameraden in der rechten Szene von Jena verkehrten, trugen meist wenig zur Antwort bei. Aus Erinnerungslücken und Verharmlosungen ließen sich keine verlässlichen Rückschlüsse ziehen.
Einen weiteren Versuch unternimmt das Gericht an diesem letzten Verhandlungstag vor der Sommerpause.