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235. Prozesstag – Wie der NSU seine Opfer fand

Update: Wegen eines Antrags der Wohlleben-Verteidigung wurden die Zeugen nicht gehört. Sie werden auf einen späteren Termin geladen.

Eins der Beweismittel, das Ermittler im niedergebrannten Haus des NSU in Zwickau zuhauf fanden, waren Stadtpläne. Für etliche deutsche Städte hatte das Trio Landkarten besorgt, auf denen Markierungen eingetragen waren. Zu diesen Karten sagen heute drei Beamte des Bundeskriminalamts aus, die das Material untersucht haben.

Zu den Städten, die der NSU mithilfe von Karten ausspähte, gehörte etwa Nürnberg. Für den Imbiss, in dem der Inhaber Ismail Yasar ermordet wurde, existierte zudem eine handschriftliche Notiz. Auch von Stuttgart, wo die Terrorzelle nie zuschlug, existierte ein Plan.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Der Richter sollte sich erklären

Wie konnte eine Nebenklägerin, die es nie gab, zum NSU-Prozess zugelassen werden? Beate Zschäpes Verteidiger fordern Antworten vom Richter. Zugleich bricht ein alter Konflikt auf.

Am liebsten würde Richter Manfred Götzl am Morgen sofort die Zeugen hereinholen, die vor dem Sitzungssaal im Münchner Oberlandesgericht warten. Fortfahren im NSU-Prozess, dieser Justizmaschine, die in zweieinhalb Jahren trotz vieler kleiner Aufreger lief und lief und lief. Was auch passierte – an der fachlichen Brillanz und der Autorität des Vorsitzenden kratzte nie etwas, auch keiner der zahlreichen Anträge der Zschäpe-Verteidigung, in denen seine Absetzung gefordert wurde.

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234. Prozesstag – Erinnerungen aus der Szene-Zeit

Es ist ein weiterer Blick in die Entstehungsgeschichte des NSU: Am Mittwoch sagt zum zweiten Mal der Zeuge Tom T. aus, zudem seine Freundin Yvonne D. Bei seiner ersten Vernehmung im September hatte T. das NSU-Mitglied Uwe Mundlos als überzeugt und prinzipentreu beschrieben, Uwe Böhnhardt hingegen als äußerst aggressiv. Waffen kursierten seiner Erinnerung nach nicht in der Szene. Die heutige Vernehmung soll weiter zutage fördern, wie sich der radikale NSU im Umfeld der rechtsextremen Szene von Jena formte.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

233. Prozesstag – Ermittler des BKA im Zeugenstand

Drei Kommissare des Bundeskriminalamts sind am Mittwoch in den Münchner Prozess geladen. Zwei von ihnen sagen zur Befragung des früheren Taxifahrers Patrick H. aus. Dieser hatte angegeben, er habe Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zum Bahnhof gefahren beziehungsweise von dort abgeholt. Ein weiterer Beamter sagt zu Vermerken aus, die er im Zuge der Ermittlungen gefertigt hatte.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die Phantom-Zeugin

Eine Zeugin im NSU-Prozess ist abgetaucht – womöglich, weil sie sich an dem Verfahren gar nicht beteiligen will. Das sorgt für Ärger beim Richter, der zum Ende kommen will.

Viel ist nicht bekannt über Meral K. – weder wie sie aussieht, noch wo genau sie sich derzeit aufhält. Als sicher gilt, dass sie am 9. Juni 2004 mit einer Freundin zu Gast in einem Restaurant auf der Kölner Keupstraße war. Als sie zum Rauchen nach draußen ging, explodierte in der Nähe eine mit Nägeln gespickte Bombe, gezündet vermutlich von der rechtsextremen Terrorzelle NSU. Frau K. erlitt Schnittwunden und hörte ein paar Tage schlecht. Andere Opfer des sogenannten Keupstraßen-Attentats erwischte es schlimmer.

Manfred Götzl, Vorsitzender Richter im NSU-Prozess, würde Frau K. gerne anhören. K. hat sich als eine von knapp 90 Nebenklägern registrieren lassen – Menschen, die als Opfer Anspruch haben auf die Teilnahme am Verfahren, auf rechtliches Gehör, auf Entschädigung. Weiter„Die Phantom-Zeugin“

 

232. Prozesstag – Ein Opfer der Keupstraße

Erneut widmet sich der NSU-Prozess an diesem Tag dem Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße von 2004. Dabei geht es insbesondere um das Opfer Meral K. Die Frau erlitt bei der Tat nur mehrere Schnittverletzungen. Das Gericht hört zwei medizinische Gutachter sowie einen Arzt, der K. behandelte. Zudem ist ein weiterer Zeuge geladen, der Angaben zu dem Fall. macht.

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231. Prozesstag – Weitere Spuren des NSU

Wie am Vortag sagt heute der Forensiker Carsten Proff aus. Er war zuständig für die DNA-Analyse von Beweismitteln aus dem letzten Versteck des NSU-Trios, dem Haus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau. Am Vortag hatte Proff bereits über die Untersuchung von Gegenständen wie einer Jogginghose mit dem Blut der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter. Heute könnte er zu Spuren auf den Tatwaffen äußern, mit denen die zehn Mordopfer erschossen wurden.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Auf der Spur von B.Z.1975

In dem Zimmer, wo die Katzen so gern spielten, lag die Jogginghose mit Blutflecken. Unversehrt, obwohl in der Wohnung eine Gaswolke explodiert war, die die Wände abgeflammt und im Nachbarhaus eine Ziegelwand eingedrückt hatte. Die graue Hose ist nicht nur Beweismittel einer grausamen Tat, sondern bezeugt auch die Geisteshaltung der Täter.
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230. Prozesstag – Die Spuren, die der NSU hinterließ

Die Ermittler hatten viel zu untersuchen, nachdem das letzte Versteck des NSU-Trios, das Haus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau, niedergebrannt war. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll das Feuer am 4. November 2011 gelegt haben. In der Ruine lagen Computer, Festplatten, Ausweise und reichlich Waffen und Munition.

Nicht nur die Beweisstücke an sich verraten viel über den NSU und seine Verbindung zu einer Serie aus zehn Morden, um die es im Münchner Prozess geht. Auch SNA-Spuren waren für die Beamten des Bundeskriminalamts von großem Interesse. Dazu sagt heute der Forensiker Carsten Proff aus. Er analysierte etliche Gegenstände aus Zwickau für die Ermittlungen. An diesem Termin soll der Kriminaltechniker insbesondere ein Gutachten vorstellen, das er im August dieses Jahres gefertigt hatte.

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229. Prozesstag – Beweismittel gegen das Trio

Drei Polizisten sind am Dienstag als Zeugen ins Münchner Oberlandesgericht geladen. Sie sagen zu mehreren Beweisstücken und Erkenntnissen aus, die das NSU-Trio belasten sollen. Dabei geht es unter anderem um den Reisepass, den der Mitangeklagte Holger G. an Uwe Böhnhardt weitergegeben haben soll. Ein Polizist sagt zudem zu Vermerken aus, die er bereits 1997 über Böhnhardt und das weitere NSU-Mitglied Uwe Mundlos geschrieben hatte. Ein Jahr später flohen die beiden mit Beate Zschäpe in den Untergrund.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.