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242. Prozesstag – Gericht untersucht weitere Stadtpläne

Erneut beschäftigt sich das Gericht an diesem Tag mit Stadtplänen, die Ermittler aus der Brandruine der letzten NSU-Wohnung in Zwickau geborgen hatten. Auf diesen Karten hatten die mutmaßlichen Terroristen offenbar Ziele markiert, die zur Planung von Mordanschlägen und Banküberfällen dienten. Ein Beamter des Bundeskriminalamts, der das Material untersucht hat, ist als Zeuge geladen. In dieser Vernehmung geht es um einen Plan der Stadt Dassow in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Stand der Ermittlungen hat der NSU dort nie zugeschlagen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Aufklärung in eigener Sache

Im NSU-Prozess untersucht das Gericht den Fall der erfundenen Nebenklägerin. Dabei zeigt sich, wie listig ein Opfer in das Verfahren geschleust wurde – es hilft aber nicht bei der Aufklärung der Mordserie.

Das Phantom ist eine ältere Frau mit kurzen, hellblonden Haaren und einer Brille. Es gibt ein Bild von ihr, das erschreckend aussieht: Die Seniorin sitzt auf einem Sofa, über ihr linkes Auge ist Verband gelegt, die Haut dahinter ist gerötet. Das soll Meral Keskin sein, ein Opfer des NSU-Anschlags in Köln von 2004, das bis vor Kurzem Nebenklägerin im Münchner Terrorismusprozess war.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 27. Oktober, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 28. Oktober 2015.

 

241. Prozesstag – Gericht will den Nebenklage-Betrug aufklären

Der Fall ist eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit der Nebenklage im NSU-Prozess – aber auch für die Richter: Ein Opfer des Anschlags in der Kölner Keupstraße hatte eine erfundene Person als Nebenklägerin in das Verfahren eingeschleust und dafür eine Provision und möglicherweise auch Opferentschädigung kassiert. Die Richter genehmigten die Nebenklage der fiktiven Frau namens Meral Keskin trotz dünner Datenlage. Jetzt wollen sie öffentlich klären, wie das Zeugen-Phantom entstehen konnte.

Geladen ist der BKA-Ermittler Frank L., der den mutmaßlichen Betrüger Attila Ö. aus Köln vernommen hatte, laut eigenem Geständnis der „Erfinder“ von Meral Keskin. Unklar ist noch, ob der Kommissar auch andere Zeugen für den Fall befragte, etwa Keskins Anwalt Ralph Willms aus Eschweiler.

Mithilfe eines Berliner Polizisten untersuchen die Richter zudem weitere Stadtpläne, die aus der Wohnung des NSU in Zwickau geborgen worden waren. Mithilfe der Pläne hatte das Trio offenbar Anschläge und Raubüberfälle geplant.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die akkurate Planung der NSU-Anschläge – Das Medienlog vom Freitag, 23. Oktober 2015

Erneut untersuchte das Gericht im NSU-Prozess Stadtpläne aus dem Fundus des NSU, die mit Markierungen versehen waren – solchen, die offensichtlich der Planung von Anschlägen dienten und solchen, die heute Rätsel aufgeben. Deutlich ist etwa der Hinweis „Wohngebiet wie Mülheim Köln“ auf einem Plan von Dortmund, wo 2006 der Kioskinhaber Mehmet Kubasik ermordet wurde. Denn im Kölner Stadtteil Mülheim hatte 2004 der Nagelbombenanschlag in der Keupstraße stattgefunden.

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Stadtpläne räumen Zweifel aus – Das Medienlog vom Donnerstag, 22. Oktober 2015

Es sind kleinteilige Beweise, die das Gericht im NSU-Prozess dieser Tage begutachtet – doch sie spielen bei der Aufklärung der NSU-Mordserie eine wichtige Rolle. Mit mehreren Stadtplänen aus der letzten Wohnung des NSU in Zwickau werde derzeit „Beweis um Beweis vorgelegt, sodass Zweifel an der Täterschaft mehr und mehr obsolet werden“, schreibt Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online. Die Pläne, die das mutmaßlich von Beate Zschäpe gelegte Feuer in dem Wohnhaus überstanden, zeugten von der „akribischen Vorbereitung“ auf Raubüberfälle und Mordanschläge.

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240. Prozesstag – Weitere Pläne des NSU-Trios

Erneut beschäftigt sich das Gericht an diesem Tag mit Stadtplänen, die Ermittler aus der Brandruine der letzten NSU-Wohnung in Zwickau geborgen hatten. Auf diesen Karten hatten die mutmaßlichen Terroristen offenbar Ziele markiert, die zur Planung von Mordanschlägen und Banküberfällen dienten. Zwei Beamte des Bundeskriminalamts, die das Material untersucht haben, sind dazu als Zeugen geladen. Unter anderem geht es um einen Plan, der das niedersächsische Salzgitter zeigt. Was das NSU-Trio dort geplant haben könnte, ist rätselhaft.

Ausgewertet werden Pläne von Dortmund, wo der der Kioskinhaber Mehmet Kubasik starb, von Stuttgart und Kiel. In letzteren Städten hatte der NSU den Ermittlungen zufolge nie zugeschlagen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Neue Spekulationen um eine Aussage Zschäpes – Das Medienlog vom Mittwoch, 21. Oktober 2015

Im NSU-Prozess beschäftigt sich das Gericht weiter mit Beweisstücken. Möglich ist aber, dass unerwartet noch eine Wendung den Lauf des Verfahrens bestimmt: „Zum wiederholten Mal kursieren Gerüchte über eine angeblich bevorstehende Aussage der Hauptangeklagten Beate Zschäpe“, berichtet Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online. Genährt werden diese offenbar aus einer Erklärung, die ihr neuer Anwalt Mathias Grasel im November vortragen soll. Unklar sei allerdings, ob der Verteidiger überhaupt etwas zu ihren Gunsten beitragen könne, ob er in ihrem Namen ein Geständnis ablegen soll oder ob er erneut versuchen soll, den Prozess zu torpedieren.

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239. Prozesstag – Pläne aus dem Terror-Haus

Eins der Beweismittel, das Ermittler im niedergebrannten Haus des NSU in Zwickau zuhauf fanden, waren Stadtpläne. Für etliche deutsche Städte hatte das Trio Landkarten besorgt, auf denen Markierungen eingetragen waren. Sehr wahrscheinlich wertete der NSU so lohnende Ziele für Anschläge und Banküberfälle aus. Erstmals beschäftigt sich das Gericht heute systematisch mit der Planung mittels Stadtplänen. Dazu sind drei Ermittler geladen. Ausgewertet wird unter anderem ein Plan der Stadt Dassow in Mecklenburg-Vorpommern.

Ebenfalls geladen ist ein Polizist aus Jena, der die ehemalige Freundin des Mitangeklagten Ralf Wohlleben vernommen hatte. Juliane W. hatte während der Liaison Informationen an den Verfassungsschutz geliefert.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Keine Berichte zum NSU-Prozess

Auch am Dienstag, 20. Oktober, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 21. Oktober 2015.