Akustikfunk? Kammermusiktantra? Intensität ohne Worte: Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch schart vier Samurai um sich und dringt mit ihnen vor ins Gelände der Entrückung.
Dunkel schälen sich Nik Bärtsch und seine Männer aus dem Schatten der Bühne. Sie reden nicht. Sie spielen weder ohrenbetäubend laut noch rasend schnell. Jeder im Saal soll alles hören können Weiter„Subsonisch fett, lunatisch hell“
Das Leben nach Steely Dan: Der 64-jährige Donald Fagen zeigt auf seinem vierten Soloalbum, warum sein Jazzpop so perfekt ins Manufactum-Regal passt.
Möchte man sich einen Rockmusiker als Sleeper vorstellen? Also jenes von der Tonträgerindustrie schwer erreichbare Wesen, das weder Zeit hat noch Lust verspürt, aktuelle Veröffentlichungen käuflich zu erwerben? Weiter„Konsequente Alte-Säcke-Platte“
Mit seinem poporientierten Jazz hat der Schwede Jacob Karlzon schon die Spitze der Charts erreicht. Bis zur Qualität des Svensson-Trios fehlt aber noch ein Stück.
Mit seinen Saxofonen und digitaler Hilfe schlägt sich John Surman durch Englands Moore und Moose. Das Album „Saltash Bells“ ist ein Schichtwerk aus Atem und Klang.
Sonnenschimmer auf den sanften Hügeln Südwestenglands. Nebel über Dartmoor, der kargen Moorlandschaft, wo die Bestie der Baskervilles bellt. Sommerregen auf Tavistock, das freundliche Kleinstädtchen, das sich „Tor zu Cornwall“ nennt. Weiter„Wie Dartmoors Waldstücke klingen“
Ist das denn noch Jazz? Der Schweizer Saxofonist Jürg Wickihalder hat ein Singspiel geschrieben, das niemanden gleichgültig lässt. Diskurs!
Eine Vergewaltigung nebst ungewollter Schwangerschaft zum Ausgangspunkt eines Singspiels zu machen ist ja mal wieder typisch 21. Jahrhundert! Wo ist das Gute, Schöne, Wahre bloß hin? Weiter„Metamorphosen zwischen Oper und Blues“
Marschkapelle in Miniaturformat: Ray Andersons Pocket Brass Band hat ihre eigene Sicht auf die Musikgeschichte der USA und meditiert über afroamerikanische Stilistiken.
Eine Blaskapelle im Taschenformat: Einen passenderen Namen als Pocket Brass Band hätte Ray Anderson für sein Quartett nicht finden können. Der amerikanische Posaunist verdeutlicht damit seine in Interviews oft betont spirituelle Verbundenheit mit New Orleans. Denn in der „Crescent City“ am Mississippi-Delta gehören Brass Bands geradezu zum Stadtbild Weiter„Das Blech erinnert sich“
So klingt Jazz, der mit der Zeit gegangen ist, sagt Robert Glasper. Sein neues Album „Black Radio“ jedenfalls hat Amerika erobert, nicht zuletzt dank der Hilfe von Mos Def und Erykah Badu.
Jazz langweile ihn, hat Robert Glasper mal gesagt. So geht’s vielen, könnte man antworten. Aber Glasper ist von Beruf Jazzpianist. Er ist bei Blue Note unter Vertrag, dem renommierten Jazzlabel, und hat dort gerade sein viertes Album aufgenommen, an den Tasten, als Komponist, Bandleader und Produzent. Weiter„Smells Like Jazz Spirit“
Die erfolgreichste Jazzcombo Europas verlor 2008 ihren Gründer durch einen tragischen Unfall. Jetzt erscheint das wohl letzte, posthume Album des Esbjörn Svensson Trios.
Vom Footballspieler zum großen Jazzsänger: Wer dem wunderbaren Gregory Porter aus San Diego zuhört, kann sich an den Klängen schwarzer Musikgeschichte wärmen.
Jazzsänger wie Gregory Porter gibt es nicht viele. Eine Stimme wie ein Baumstamm. Bariton, wuchtig und in weiten Bewegungen schwingend, rau und kratzig an der Oberfläche. Weiter„Die swingende Eleganz der Helden“
Gewaltig, was Motorpsycho auf ihrem Doppelalbum „The Death Defying Unicorn“ anstellen! Die Fusion aus Prog-Rock und Jazz als orchestrales Konzeptwerk ist in dieser Konsequenz beispiellos.