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Schlabberige Funk-Rap-Rock-Pop-Kost

Eingängiges Zeug, aber keine Gewürze. I’m with you, das zehnte Album der Red Hot Chili Peppers, zeigt: Die Herren sind fad geworden.

© Warner

War ’ne klasse Fete: Ein Kumpel von einem Kumpel hatte beim zweiten Versuch endlich das Abi geschafft. Aus dicken Boxen wummerten die Red Hot Chili Peppers über den Schulhof, auf dem wir schon ab mittags soffen. Hinterher saßen wir bis zum Morgen im Park und versuchten, unseren billigen Nylonsaitenklampfen ein halbwegs erkennbares Under The Bridge zu entlocken. Weiter„Schlabberige Funk-Rap-Rock-Pop-Kost“

 

Pop nach Aloe Blaccs Rezept

Der Amerikaner Pigeon John singt gescheite Texte zu einer Mischung aus Hip-Hop und Soul. Jetzt ist sein Deutschland-Debüt „Dragon Slayer“ erschienen.

© Universal Music

Amerikanischer Hip-Hop findet seine Kundschaft hierzulande vor allem bei den Insassen schlecht aufgeräumter Kinderzimmer. Wer die dreißig ansteuert oder gar überschritten hat, greift lieber zu einer musikalischen Formel, die zuletzt Aloe Blacc mit I Need A Dollar servierte Weiter„Pop nach Aloe Blaccs Rezept“

 

Schwedens neue Tanzverführer

Die Band der Stunde: Little Dragon elektrisieren die Luft im Club. Ihre Mischung aus Pop, R’n’B und Elektronika begeistert Kritiker und Musikerkollegen.

© Peacefrog

Ein kleiner Assoziationsüberschuss gleich zu Beginn: Ritual Union beginnt mit einem angedeuteten Busta-Rhymes-Beat, über dem kurz darauf monoton ein synthetischer Bass zu federn beginnt, als wäre Jah Wobble irgendwie auf diese Platte gestolpert. Weiter„Schwedens neue Tanzverführer“

 

So heiter, so traurig

Och nö, schon wieder so ein Songwriter, der wie eine Million andere klingt? Nicht ganz: Grey Reverend aus New York ringt dem ausgeleierten Folkpop-Genre tatsächlich neuen Charme ab.

© Ninja Tune

Läuft die Musik schon? Singt da überhaupt wer? Und falls ja, worüber genau? Bei einem gewöhnlichen Singer/Songwriter sollten solche Fragen eigentlich gar nicht erst aufkommen. Weiter„So heiter, so traurig“

 

Huldigung der dicken Brille

Das gibt’s jetzt auch: Musiker wie Paul McCartney und Patti Smith interpretieren die Lieder von Buddy Holly. Leider erstarren die meisten dabei in biederer Ehrfurcht.

© Ronald Martinez/Getty Images

Wer Buddy Holly sagt, braucht zur Beschreibung wenig Zeit. Keine 23 ist der Mitbegründer moderner Rockmusik geworden, kaum zwei Jahre währte seine Karriere, ganze drei Platten hat er aufgenommen, es war ein kurzes Leben im Turbo, echter Rock’n’Roll, noch frei von Sex’n’Drugs Weiter„Huldigung der dicken Brille“

 

Subversive Kraft der Komik

Fred vom Jupiter ist zurück und bringt Minimalelektroschlager mit: Auf seinem achten Album breitet Andreas Dorau feinsinnigste Trashlyrik aus.

© Staatsakt

Wahre Rebellion, das wussten schon die Väter subversiven Humors von Karl Valentin über Werner Finck bis Loriot, trägt besser den Mantel der Harmlosigkeit. Wer „Deutschland verrecke“ brüllt Weiter„Subversive Kraft der Komik“

 

Folklore-Echos aus der Tierklinik

Das zweite Album des Szene-Messias aus Wisconsin: Der Songwriter Justin Vernon sucht sich auf „Bon Iver“ selbst und begibt sich dabei an schwer erklärbare Orte.

© 4AD/Beggars

Wer Alben von Phil Collins besitzt, verrät die Idee des Pop und so manche Beziehung. Das ist einer der Leitgedanken in Nick Hornbys Roman High Fidelity. Eine noch schlimmere Rolle kommt Phil Collins in Bret Easton Ellis‘ literarischem Albtraum American Psycho zu Weiter„Folklore-Echos aus der Tierklinik“

 

Tom Waits im Huglfinger Hinterland

Saupreißn, Obacht! Zur Vorbereitung auf die Alpenferien erklärt die CD-Reihe „Stimmen Bayerns“, dass Liam und Steam die beschwingten Brüder von Liebe und Tod sind.

Monaco Franze alias Helmut Fischer (© dpa)

Es gibt sie noch, die letzten Dinge: den Tod und die Liebe. Demnächst kommen auch der Hass und der Rausch, die Freiheit, Betrug, Mord und Totschlag dazu. Das Label Trikont nimmt sich dieser Großthemen an, und zwar auf Süddeutsch Weiter„Tom Waits im Huglfinger Hinterland“