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Bisher keine Spekulationsblase am Rentenmarkt

Diese Woche gab es in der FAZ einen Aufsatz von Gerald Braunberger mit der kühnen Überschrift „Niedrigrenditen können eine Spekulationsblase sein – oder auch nicht“. Ich liebe solche Überschriften – einerseits, andererseits, könnte so sein oder auch so, wie in der Schule bei Besinnungsaufsätzen. Für den Anleger, der wissen will, ob er seine Anleihen verkaufen sollte oder nicht, ist damit nicht viel gewonnen.
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Sparer kriegen nichts mehr

Auf den ersten Blick ist die Lage für Sparer, die treu ihr Geld zur Bank tragen oder in Bundeswertpapieren investieren, ziemlich trist. Bei Zinssätzen zwischen null und zwei Prozent, mit einem Mittelwert eher unter als über ein Prozent, sind sie real auf alle Fälle in den Miesen, und nominal bleibt auch kaum etwas übrig. Wenn sie darauf gesetzt haben, im Alter eine bestimmte monatliche Summe an Zinserträgen zusätzlich zu ihrer Rente zu beziehen, müssen sie deutlich mehr sparen, als sie sich das bis vor kurzem vorgestellt haben, oder sie müssen länger arbeiten. Auch die Kapitallebensversicherungen, die nur einen geringen Teil ihrer Mittel in Aktien anlegen dürfen, werden ihre Garantiezinsen in den kommenden Jahren drastisch senken müssen – da der weitaus größte Teil ihrer Mittel in festverzinslichen Papieren steckt. Weiter„Sparer kriegen nichts mehr“

 

Kurzfristig sinken die Rohstoffpreise – langfristig aber auch

Russlands gefährliche Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen

Diese Woche bin ich in Russland, und muss gleich etwas sagen zum Thema Rohstoffpreise, dem ökonomischen Hauptthema hier. Mehr als drei Viertel der russischen Exporte entfallen direkt oder indirekt auf Öl, Gas, Kohle, Metalle, und der Aktienmarkt des Landes wird dominiert von Unternehmen, die in diesen Sektoren tätig sind. Die Rohstoffe sind zugleich Russlands Fluch und Segen.
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Die Goldblase ist geplatzt – wieder einmal

Ja, ich weiß, das Thema hatten wir schon im vergangenen Februar. Seitdem ist der Goldpreis um fast 30 Prozent gestiegen; in der Spitze waren es sogar 46 Prozent. Gold ist eines der wenigen Anlageobjekte, dessen Marktpreis immer noch deutlich über dem Wert zu Jahresbeginn liegt – auf Dollarbasis um 17 Prozent.

Grafik: Goldpreis und Welt-BIP seit 2001

Ich fand den Goldpreis schon damals völlig überhöht. Weiter„Die Goldblase ist geplatzt – wieder einmal“

 

Eine wahre Börsengeschichte

Da haben die Kollegen vom Wall Street Journal mal einen hübschen Scoop gelandet. Sie haben die Märkte bewegt. Der Dax fällt am Donnerstag um lockere sechs Prozent und der Dow dann um weitere vier hinterher. Kein schlechtes Ergebnis für ein Artikelchen ohne Substanz. Die WSJ-Reporter, laut Autorenzeile David Enrich und Carrick Mollenkamp, erzählen dem erstaunten Leser, die Fed New York (das ist diejenige regionale Gliederung der US-Notenbank, der, bevor er Finanzminister wurde, Tim Geithner vorstand) sei „sehr besorgt“ (wie sie zwischen authentisch wirkenden Gänsefüßchen schreiben), dass manche europäische Bank nicht an genügend Geld herankommt, um ihre Verpflichtungen in ihrem US-Geschäft zu erfüllen. Weiter„Eine wahre Börsengeschichte“

 

Anlagestrategie in Zeiten extrem niedriger Bondrenditen

Am vergangenen Freitag war die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf unter drei Prozent gefallen und liegt jetzt bei 3,03 Prozent, nachdem sie von ihrem historischen Tiefststand Ende August 2010 von 2,12 Prozent bis zum 11. April dieses Jahres zügig auf 3,49 Prozent gestiegen war. Für viele sah dieser Anstieg wie die längst überfällige Korrektur der Renditen aus: Schließlich hatten die Notenbanken, einschließlich der EZB, so viel Geld in die Wirtschaft gepumpt wie seit Menschengedenken nicht mehr, die Weltkonjunktur befand sich offenbar auf dem Weg in Richtung eines sich selbst tragenden Aufschwungs, die Rohstoffpreise und in ihrem Fahrwasser auch die Inflationsraten der Verbraucherpreise stiegen sehr stark, von Deflation war keine Rede mehr, alle Frühindikatoren zeigten nach oben und die meisten Zentralbanken waren dabei, die Zinsen zu erhöhen. Nur die amerikanische und die japanische Notenbank waren sich ihrer Sache noch nicht sicher und signalisierten, dass sie sich vorläufig nicht bewegen wollten.

Aber sonst sprach eigentlich alles gegen den Kauf von Renten, sie waren daher die Verlierer der Stunde. Weiter„Anlagestrategie in Zeiten extrem niedriger Bondrenditen“

 

Gabor Steingart und das Retten

Das Handelsblatt bringt heute auf seiner Aufschlagseite eine große Abrechnung von Gabor Steingart mit der Krisenpolitik der Notenbanken. Titel: Retten wir uns zu Tode? Tenor: Zu viel Geld ist in der Welt und richtet nur Schaden an. Die Butter wird teurer, das Brot und das Benzin, weil die Spekulanten nichts Besseres zu tun haben, als das schöne Geld der Zentralbanken in die Rohstoffmärkte zu leiten.

Vielleicht überblicke ich die Literatur nicht ganz, aber obwohl es viele versucht haben, ist mir bislang – außer denen, auf die Nicolas Sarkozy Einfluss genommen hat – noch keine einzige Studie vor die Augen gekommen, die empirisch oder theoretisch nachgewiesen hätte, dass Finanzinvestoren tatsächlich die Rohstoffpreise beeinflussen. Dass also, technisch gesprochen, die Preise auf den Terminmärkten die Preise auf den Spotmärkten steuern. Weiter„Gabor Steingart und das Retten“

 

Gold – eine Blase platzt

Eigentlich müsste der Goldpreis in diesen Wochen kräftig steigen, schließlich werden die Inflationsprognosen weltweit gerade nach oben angepasst. Im Januar lagen die Verbraucherpreise im Euroland mit 2,4 Prozent im Vorjahresvergleich deutlich über dem Zielwert der EZB (von knapp unter 2 Prozent). Derweil destabilisiert sich die Lage im Nahen Osten zusehends. Angeblich ist der tunesische Staatschef gerade mit einer Tonne Gold an Bord nach Saudi-Arabien geflohen. Gold ist die Währung, auf die in der Krise Verlass ist. Es gibt außerdem nach wie vor eine Menge Liquidität, weil die Fed, die Bank von Japan, die EZB und die Bank of England weiterhin Vollgas geben: Die Banken kommen noch nicht ohne die Hilfe der Notenbanken aus, die Arbeitslosigkeit ist gefährlich hoch und es ist noch nicht sicher, dass der Aufschwung bereits Eigendynamik entwickelt hat. Der Goldpreis profitiert bekanntlich, wenn die Leute den Eindruck haben, dass die Notenbanken Geld „drucken“. Fast alles spricht daher, jedenfalls auf den ersten Blick, für einen höheren Goldpreis. Weiter„Gold – eine Blase platzt“

 

Das Vernünftige ist unwahrscheinlich

Die Kanzlerin hat mal wieder ihren Ton geändert. Als Kommissionspräsident Barroso am Mittwoch hochoffiziell gemeinsam mit Währungskommissar Olli Rehn den Vorschlag einbrachte, den Rettungsschirm und Zungenbrecher ‚European Financial Stability Facility (EFSF)‘ aufzustocken, da hat sie das nicht abgeschmettert, sondern nur gesagt, das sei jetzt nicht nötig. Dabei lag die Betonung auf ‚jetzt‘. Noch Ende Oktober, als ihr Berater und damals noch ihr heißer Kandidat auf die Trichet-Nachfolge als EZB-Präsident, Axel Weber, eine Aufstockung des EFSF als Möglichkeit öffentlich in Erwägung gezogen hatte, hatte sie das brüsk zurückgewiesen. Jetzt schob sie der unmittelbaren Absage an Barrosos Vorschlag die Bemerkung hinterher, Deutschland werde für den Erhalt der gemeinsamen Währung eintreten. Die Währungsunion sei für Deutschland nützlich. Weiter„Das Vernünftige ist unwahrscheinlich“

 

Der Euro wackelt

Manchmal wird mir doch etwas mulmig. Bisher hatte ich der Eurokrise ziemlich gelassen zugesehen, nach dem Motto, wir kommen in Europa nicht voran, wenn es nicht eine existenzielle Krise zu überwinden gilt – ohne Krise kein Fortschritt in Richtung politische Union und Demokratie und Wohlstand für alle Europäer. Daher fand ich es meistens toll, wenn es mal wieder eine Krise gab.

Nur sind die Summen, um die es jetzt gehen könnte, so gewaltig, dass ein Auseinanderbrechen des Eurosystems nicht mehr auszuschließen ist. Die potenziellen Gläubiger, vor allem Deutschland sowie Holland, Österreich und Finnland, auf die ein Drittel der Bevölkerung und ein etwas größerer Anteil am gemeinsamen BIP entfallen, könnten schon in Kürze an einen Punkt kommen, an dem die Rettungsprogramme politisch nicht mehr zu vermitteln sind. Was haben vor allem die Deutschen davon? In den sieben Landtagswahlen, die 2011 anstehen, wird zu erklären sein, warum es sich lohnt, weiterhin und in immer größerem Maße der Zahlmeister Eurolands zu sein. Das ist kein Thema für Populisten. Frau Merkel wird sich zu einer glühenden Verfechterin des europäischen Projekts wandeln müssen, wenn sie argumentativ die Oberhand behalten möchte. Hat die Bildzeitung eigentlich schon begonnen, sich auf das Thema „zurück zur D-Mark“ einzuschießen? Weiter„Der Euro wackelt“