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Wie Zypern zu retten ist

Das Buch ist praktisch fertig – Zeit, sich wieder den aktuellen Ereignissen zuzuwenden. Und zwar Zypern. Die Boston Consulting Group hat einmal eine Studie zum Thema Umgang mit den Altschulden verfasst. Wir stehen ja bekanntlich vor der Herausforderung, dass einige Länder der Währungsunion überschuldet sind. Sie können ihre Verbindlichkeiten also mit eigenen Mitteln nicht auf ein tragfähiges Niveau senken.

Das bedeutet aber, dass die Schulden irgendwie eliminiert werden müssen – es ist also ein Schuldenschnitt notwendig. Nun wissen wir aber seit dem Experiment mit den Griechen, dass das eine ziemlich riskante Angelegenheit ist – weil dann die Investoren völlig zu Recht Reißaus nehmen. Was also tun? Weiter„Wie Zypern zu retten ist“

 

Eurolands Rezession ist nicht gottgewollt

Es lässt sich etwas dagegen unternehmen. Grundsätzlich fehlt es nämlich nicht an Mitteln – netto ist die Währungsunion ja nicht in Fremdwährung verschuldet und daher nicht durch ausländische Gläubiger in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt. Was fehlt, ist der politische Wille, eine korrekte Analyse der Situation, der Mut zu ungewöhnlichen Maßnahmen und nicht zuletzt das Bewusstsein, dass die Länder des Euro-Raums mittlerweile eine Schicksalsgemeinschaft geworden sind.
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Die spinnen, die Gallier!

Manches scheint sich nie zu ändern – unter anderem, dass französische Politiker immer dann für eine Abwertung plädieren, wenn es wirtschaftlich mal nicht so gut läuft. Gestern war es wieder so weit. Präsident Hollande beklagte sich vor dem europäischen Parlament darüber, dass der starke Euro zunichte mache, was durch Kostensenkungen und Lohnzurückhaltung in den letzten Jahren erreicht worden sei. Damit die europäischen Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, sollte der Euro nicht zu sehr aufgewertet werden. Die italienischen und spanischen Regierungen sehen das nicht anders. Je mehr der Außenwert des Euro steigt, desto lauter dürften die Stimmen werden, die Gegenmaßnahmen fordern.
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Eurokrise ist vorbei – finden die Märkte

Wenn es nach den Marktteilnehmern geht, sind wir auf dem besten Wege, die Krise hinter uns zu lassen. Europäische Aktien, italienische und spanische Staatsanleihen und der Euro selbst sind auf einmal die Renner der Saison, nachdem sie noch bis Mitte vergangenen Jahres als Risikoanlagen par excellence gegolten hatten. Ich halte diese Euphorie für verfrüht – erst wenn auch in den Krisenländern wieder neue Jobs geschaffen werden, kann man wirklich zuversichtlich sein.
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Japan erklärt den Währungskrieg

Die neue Regierung Japans versucht, sich aus der Deflationsfalle zu befreien, in der das Land seit vielen Jahren steckt. Sie unterscheidet sich darin nicht von ihren zahlreichen Vorgängerinnen. Für ein Land, das einen großen Außensektor hat und dessen Währung aus fundamentalen Gründen tendenziell meistens aufwertet, gibt es ein probates Mittel, wie sich das bewerkstelligen lässt – indem die eigene Währung durch den Kauf von Dollar und Euro wertloser gemacht wird, also abwertet. Da Japan prinzipiell in beliebiger Menge Yen in die Welt setzen kann, lässt sich jeder denkbare Wechselkurs erreichen. Wenn eine solche Abwertungsstrategie lange genug durchgehalten wird, kommt es nicht nur an den Devisenmärkten, sondern auch im Inland zu einem Verlust an Kaufkraft, also zu Inflation. Das Ziel wäre erreicht. Weiter„Japan erklärt den Währungskrieg“

 

Zu Unrecht vergessen: Wolfgang Stützel und seine Saldenmechanik

Die Ökonomenwelt entdeckt die alten Meister neu: So meint etwa der Berkley-Professor und Blogger Brad DeLong, dass nur Ökonomen in der Tradition von Hyman Minsky oder Charles Kindleberger wirklich Interessantes zur Analyse der Finanzkrise beizutragen hätten. Auf diese illustre Liste gehört aber noch ein anderer Ökonom, der in den USA gar nicht und in Deutschland kaum noch bekannt ist: der deutsche Ökonomen Wolfgang Stützel, der im Saarland Professor war und im Jahr 1958 sein großes Buch „Volkswirtschaftliche Saldenmechanik“ veröffentlichte.
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Von der Dynamik der Schwellenländer profitieren!

Die wichtigsten Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft und die wichtigsten Impulse für die Aktienmärkte werden 2013 einmal mehr von den Schwellenländern ausgehen, deren reales BIP in diesem Jahr um über fünf Prozent zunehmen dürfte. Der Aufholprozess ist in vollem Gange. Den Ländern geht es finanziell so gut, dass sie nach wie vor netto Kapital in die reichen Länder exportieren. Aktien von Unternehmen, die in diesem Teil der Welt erfolgreich sind, haben die besten Voraussetzungen für eine erfreuliche Kursentwicklung. Weiter„Von der Dynamik der Schwellenländer profitieren!“

 

Der IWF wusste es die ganze Zeit besser

Ein großes Rauschen geht durch den Blätterwald: Nach drei Jahren Dauersparen in den europäischen Krisenländern hat der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), Olivier Blanchard, eingestanden, dass der Fonds die negativen Effekte der Sparpolitik auf die Wirtschaftsleistung deutlich unterschätzt und damit – ups – die Krise noch weiter verschärft hat (wovor ich hier im Herdentrieb schon vor zweieinhalb Jahren gewarnt habe).
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Zehn Wetten für 2013

Drei Tage vor Silvester war es wieder so weit: Die Wahrsager-Hirten Zeise, Wermuth und Heusinger trafen sich, die Glaskugel auf dem Tisch. Lucas brachte uns als Gastgeschenk sein neuestes Werk mit: „Euroland wird abgebrannt – Profiteure, Opfer, Alternativen“ und schien noch immer komplett desillusioniert, gab dem Euro als Idee, als Konzept für Frieden und Wohlstand in Europa keine Chance mehr. Ich dagegen, immer noch voller Hoffnung, dass aus der Krise etwas Besseres hervorgeht, übte mich in Konjunkturpessimismus, hatte gerade das Interview mit einem der klügsten deutschen Ökonomen fertig gestellt. Hans-Helmut Kotz warnt vor japanischen Verhältnissen in Euroland. Und Dieter war vielleicht noch der lustigste Geselle des Abends, pragmatisch und optimistisch. Er bastelte in Gedanken an einer Hymne auf die Bankenunion.

So dauerte es ein bisschen, bis wir uns soweit in gemeinsame Schwingungen geredet hatten, dass es mit der Wahrsagerei losgehen konnte. Weiter„Zehn Wetten für 2013“