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Zschäpe könnte sich mit ihrer Aussage schaden – Das Medienlog vom Dienstag, 10. November 2015

Zwei Sätze von Beate Zschäpe gewinnen schlagartig an Bedeutung: „Ich habe mich nicht gestellt, um nicht auszusagen.“ Und: „Da ich mich durchaus mit dem Gedanken beschäftige, etwas auszusagen (…).“ Am Montag wurde durch einen Spiegel-Online-Bericht der Autorin Wiebke Ramm bekannt, dass die Hauptangeklagte sich morgen äußern will – jedenfalls durch eine Erklärung, die ihr Anwalt Mathias Grasel verlesen soll. Dadurch steht der NSU-Prozess vor dem Umbruch – mit völlig ungewissen Folgen für Zschäpe.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Montag, 9. November, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Dienstag, 10. November 2015.

 

NSU-Helfer war im kriminellen Milieu verankert – das Medienlog vom Freitag, 6. November 2015

Eine Datenanalyse, die Redakteure des Spiegels vorgenommen haben, fördert das Netzwerk des Mitangeklagten Skinheads André E. zutage. Der mutmaßliche Helfer des NSU, der mit Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in engem Kontakt stand, hatte zahlreiche Verbindungen ins kriminelle Milieu, wie die Auswertung seiner Mobiltelefone verrät: „In den Kontaktlisten wimmelt es nur so von mutmaßlichen Kriminellen“, bilanzieren die Autoren. 44 Kriminelle finden sich dort, zudem drei mutmaßliche Unterstützer des NSU. Dass der Rechtsextremist nicht selbst die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zog, war demnach wohl überlebenswichtig für die Terrorzelle: „Für den NSU im Untergrund wäre das ein unkalkulierbares Risiko gewesen.“

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Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 9. November 2015.

 

Der NSU-Schrecken geht weiter – das Medienlog vom Donnerstag, 5. November 2015

Zwei Tote in einem Wohnmobil in Eisenach, ein explodiertes Haus in Zwickau: Damit endete am 4. November 2011 die Geschichte des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Gestern vor vier Jahren flog die Terrorzelle auf, was mehrere Medien zum Anlass für Zwischenstandsmeldungen nehmen. „Der mörderische Spuk hatte ein Ende – doch auch vier Jahre danach sind viele beunruhigende Fragen offen“, bilanziert Frank Jansen vom Tagesspiegel. Es sei Konsens, dass die bisherige Aufklärungsarbeit, auch die der Untersuchungsausschüsse, nicht genug sei.

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So naiv dachten die Ermittler – Das Medienlog vom Mittwoch, 4. November 2015

Heute vor vier Jahren flog der NSU auf, als sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nach einem gescheiterten Banküberfall in einem Wohnmobil erschossen und Beate Zschäpe das Haus des NSU in Zwickau anzündete. Doch trotz tiefgehender Ermittlungen sind zu der Terrorzelle, die für zehn Morde verantwortlich sein soll, noch immer etliche Fragen offen. Damit beschäftigen sich aktuelle Presseberichte. „Geld, Unterstützer, ideologisches Rüstzeug – das alles habe gefehlt, anders, als bei der linksextremen RAF“ – das war die naive Denkweise der Ermittler, wie ein Bericht von dpa-Autor Christoph Lemmer nachzeichnet.

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Opferanwälte wollen Antworten vom Bundestag – Das Medienlog vom Dienstag, 3. November 2015

Im Dezember beginnt im Bundestag ein neuer Untersuchungsausschuss zum NSU-Komplex. Auf diesen hoffen insbesondere die Beistände von Opferangehörigen und Verletzten der rechtsextremen Serie. Die Nebenklageanwälte formulierten am Montag den Verdacht, dass insbesondere der Bundesverfassungsschutz mehr über den NSU wusste, als er später zugab. Dem ersten Ausschuss seien vermutlich etwa die Aussagen des V-Manns Marcel D. vorenthalten worden, schreibt Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung. Die Arbeit des Ausschusses sei wichtig, weil sich der Prozess in München „der Wahrheit allenfalls wird annähern können“.

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Der Erfolg von Wohllebens Verteidigern – Das Medienlog vom Montag, 2. November 2015

Das NSU-Verfahren ist in seiner Endphase angekommen – für die Verteidiger der Angeklagten gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten, für ihre Mandanten Punkte zu sammeln. Beate Zschäpe und der mutmaßliche Waffenbeschaffer Ralf Wohlleben steuern auf harte Strafen zu, schreibt Christoph Lemmer in einem dpa-Bericht. Während jedoch Zschäpe und ihr neuer Anwalt Mathias Grasel meist untätig sind, versuchten Wohllebens Verteidiger, Zweifel an den Anklagevorwürfen zu wecken – „nicht ganz ohne Erfolg“. Die Anwälte des Jenaer Rechtsextremisten „zwingen das Gericht immer wieder, sich auf neue Akten und neue Zeugen einzulassen“.

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Keine Berichte zum NSU-Prozess

Am Freitag, 30. Oktober, gibt es keine Berichte in den deutschen oder englischsprachigen Onlinemedien.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 2. November 2015.

 

Unangenehme Fragen an Holger G. – Das Medienlog vom Donnerstag, 29. Oktober 2015

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis es für den Mitangeklagten Holger G. eng wird – jetzt könnte es so weit sein: Nebenkläger wollen mit einem umfangreichen Beweisantrag Details über die Gesinnung des 41-Jährigen zutage fördern, der nach eigenen Angaben aus der rechten Szene ausgestiegen ist. Zum Verhängnis könnte ihm werden, dass er zu Prozessbeginn weder alles noch nichts zu den Anklagevorwürfen gesagt, sondern eine sogenannte Teilaussage abgelegt hatte. „Holger G. hat sich auf dieses Glatteis begeben. Jetzt bringt ihn die Nebenklage möglicherweise in die Bredouille“, analysiert Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online.

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Bitter für die echten Opfer – Das Medienlog vom Mittwoch, 28. Oktober 2015

Im Fall der nicht existierenden Nebenklägerin Meral Keskin hat das Gericht Ermittlungen in Auftrag gegeben – ein BKA-Beamter berichtete am Dienstag von seinen Recherchen in Köln. Demnach hatte der Nebenkläger Attila Ö. zugegeben, die Frau erfunden zu haben – vermutlich, um daraus Profit zu schlagen. Ungereimtheiten bleiben. Die Frage, wieso das falsche Opfer „zweieinhalb Jahre lang als Nebenklägerin in einem ansonsten penibel geführten Strafprozess durchgehen konnte, bleibt weiter unbeantwortet“, sagte Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online.

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