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Auch das noch: Ein Hauch von Stagflation

Die amerikanischen Zahlen, die am heutigen Dienstag herauskamen, waren ziemlich alarmierend, jedenfalls auf den ersten Blick. Es liegt auf einmal ein Hauch von Stagflation in der Luft, von schwächerem Wachstum bei steigender Inflation, nachdem die Lohnstückkosten im vierten Quartal mit einer saisonbereinigten Jahresrate von nicht weniger als 6,5 Prozent zugelegt hatten.
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Die Woche nach dem Grauen Dienstag

Das Wochenende neigt sich seinem Ende zu. Die Hektik an den Märkten, die mir eine spannende Woche beschert hat, ist weit weg. Habe in den vergangenen beiden Tagen eine Menge Research-Material gelesen und bin, ehrlich gesagt, recht gelassen. Nicht, weil ich glaube, das Schlimmste sei überstanden. Bis zu einer ordentlichen Korrektur an den Aktienmärkten fehlen noch fast 15 Prozent Kursverluste. Und die Verluste in Amerika am Freitag in den letzten Handelsstunden, der feste Yen sowie der recht brutale Anstieg der Volatilitäten auf den verschiedensten Märkten verheißen bis auf weiteres kaum Entspannung.
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BIP auch im ersten Quartal auf Expansionskurs

Der Aktienmarkt ist am heutigen Donnerstag zwar wiederum eingebrochen und es liegt ein bisschen Panik in der Luft, trotzdem will ich mich mal nicht beirren lassen und die geneigten Leser auf etwas ziemlich Positives hinweisen: Es sieht nämlich danach aus, als ob das deutsche Sozialprodukt auch im ersten Quartal 2007 kräftig zulegen wird, nachdem es im vierten Quartal 2006 seinen Vorjahresstand real bereits um 3,7 Prozent übertroffen hatte.
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Der Tag danach

Irgendwie ist heute alles anders. Zwar regnet es wie gestern, ist es für die Jahrszeit noch immer zu warm und auch sonst sind in der realen Welt keine Änderungen festzustellen. Und doch hat sich seit dem heftigen Kursrutsch am Dienstag die Welt geändert. Die virtuelle zwar, die finanzielle Sphäre des Kapitalismus. Die Erschütterungen an den Märkten waren zu heftig, als dass man über sie hinweg gehen könnte. Es handelte sich immerhin um den stärksten Kurseinbruch an den US-Börsen seit der Wiedereröffnung nach dem 11. September 2001. Und die US-Börsen sind die größten und liquidesten der Welt!

Auch wenn am Tag danach die Unsicherheit nicht in Panik gekippt ist, so ist noch lange nichts ausgestanden. Weiter„Der Tag danach“

 

Das Risiko ist zurück

An den Märkten ist der Teufel los. Angst geht um, direkt ablesbar am gestrigen 64-prozentigen Anstieg des Volatilitätsindex auf den amerikanischen S&P500, der als das wichtigste Angst-Barometer gilt. Das war mehr als jemals zuvor an einem einzigen Tag. Der Index auf den DAX war nur um 27 Prozent in die Höhe geschossen, aber das kam daher, dass der deutsche Markt schon zu war, als es richtig rund zu gehen begann. Zur Zeit liegt er um 46 Prozent über dem Stand von Montag. Die Botschaft ist klar: das Risiko ist zurück. Die niedrigen Volatilitäten waren abnormal, wie wir schon in unserem Jahresausblick geschrieben haben. Irgendwann musste es hier zu einer Kehrtwende kommen.

Was ist los, und wie wird es weitergehen?

Die Anleger, die noch einen klaren Kopf hatten, wussten, dass es auf einigen Märkten Ungleichgewichte gab, die geradezu nach einer Korrektur schrieen. Ich war in meinem Investment Outlook vom Montag auf die wichtigsten Risiken für die Weltwirtschaft eingegangen, und darauf, was passieren würde, wenn sie tatsächlich einträten. Bei zweien ist das nun passiert, plötzlich, aus heiterem Himmel, wie das so ist.
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Die Inflation will nicht anspringen

Einfuhr- und Ausfuhrpreise seit 1980

Die Inflation bleibt weiterhin niedrig, niedriger als das die Profis erwartet hatten. Zuerst gab es am heutigen Dienstag die Außenhandelspreise für Januar – die Einfuhren hätten um 0,3 Prozent gegenüber Dezember billiger werden sollen, heraus kam minus 0,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich lag die Rate nur noch bei +0,7 Prozent. Die Inflation der Einfuhrpreise ist seit ihrem Höchststand von 6,3 Prozent im Juli also deutlich gefallen. Da die Ausfuhrpreise nach wie vor leicht steigen (2,4 Prozent gg. Vj.), haben sich die Terms of Trade in den letzten Monaten deutlich verbessert, so dass es auch von daher einen Schub bei den verfügbaren Einkommen der Haushalte gegeben hat. Weiter„Die Inflation will nicht anspringen“

 

Die Weltwirtschaft ist gut in Form, aber die Risiken nehmen zu

Gerade wenn alles super läuft, sollte man die Risiken nicht aus dem Auge verlieren. Denn es ist fast zu schön um wahr zu sein: das reale BIP der Welt wächst aktuell mit einer Rate von 6 Prozent und die Inflationsrate ist kaum höher als 2 Prozent. Auch die Schwellenländer sind diesmal anders als früher finanziell sehr gesund, so dass weder von dieser Seite noch von der Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken Krisen und Rezessionsgefahren drohen.

Anders als in der Vergangenheit ruht die Weltwirtschaft zudem auf viel mehr Wachstumszentren und sie ist damit widerstandsfähig genug, dass sie nicht so leicht aus der Bahn geworfen wird. Das bedeutet unter anderem, dass europäische Aktien noch einmal ein gutes Jahr vor sich haben.

Aber es gibt eben auch Entwicklungen, die einen Schatten auf das schöne Bild werfen. Mit den aus meiner Sicht wichtigsten setzen ich mich in meinem Outlook auseinander: der außerordentlich raschen Expansion der Liquidität, dem Einbruch des amerikanischen Immobilienmarktes, der Überwertung von Dollaraktiva, der Überhitzung der chinesischen Wirtschaft und den sogenannten Yen-Carry Trades. Sollten aus diesen Risiken echte Crashs werden, kommt es eher zu einer weltweiten Deflation als zu Inflation.

Wermuth’s Investment Outlook – February 2007*) (pdf, 239 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Das Haar in der Suppe

Es ist unglaublich, welch Jubelarien inzwischen über die deutsche Wirtschaft gesungen werden. Dagegen ist das Blog HERDENTRIEB, das sich immer gegen die Miesmacher der deutschen Wirtschaft ausgesprochen hat, fast ein Waisenkind. Aufschwung, Wachstum, Jobs und sprudelnde Steuereinnahmen entfalten bei denselben Ökonomen und Meinungsmachern, die noch vor eineinhalb Jahren dem Land gar nichts mehr zugetraut haben, eine geradezu euphorisierende Wirkungen. Drei Millionen Arbeitslose werden nun munter für 2009 prognostiziert, ein ausgeglichener Staatshaushalt für dasselbe Jahr in Aussicht gestellt.

Aufgrund welcher Modelle und mit welchen Mitteln der Analyse kommen die Neo-Optimisten denn auf ihre Prognosen? Ich verstehe das nicht. Warum waren sich alle im Herbst 2005 so sicher, dass das Land dem Untergang geweiht sei, wenn nicht endlich harte Strukturreformen ergriffen würden, vor allem am Arbeitsmarkt. Und warum sind die Neo-Optimisten heute der Meinung, die deutsche Wirtschaft werde bis 2009 brummen, obwohl die Große Koalition, den Wählerwillen ernst genommen und von weiteren Angebotsreformen abgesehen hat?
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Geschäftsklima weiter auf hohem Niveau

Ifo Index Februar 2007

Die deutsche Wirtschaft ist in den letzten drei Quartalen des vergangenen Jahres real um durchschnittlich 3,2 Prozent gegenüber 2005 gewachsen. Solche Zahlen hatte man zuletzt im Boom 1999/2000 gesehen. Das sich das Wachstum wegen der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar in der ersten Hälfe des laufenden Jahres leicht eintrüben könnte, war erwartet worden. Dies schlägt sich auch in der Entwicklung des Ifo Geschäftsklimaindex nieder, der wie im Januar auch jetzt im Februar wieder leicht gesunken ist.
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Es brummt am Bau, wenn auch nur leise

Bruttoinlandsprodukt und Bauinvestitionen

Am heutigen Donnerstag kamen die detaillierten Zahlen zum deutschen Sozialprodukt im vierten Quartal. Es gab eine Menge Überraschungen, etwa dass die inländische Verwendung real und saisonbereinigt um nicht weniger als 1,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal gesunken war (gesunken!). Die Inlandsnachfrage (ohne Vorratsveränderungen) hat nur wenig zu den 0,9 Prozent, um die das Inlandprodukts (BIP) im 4. Quartal angestiegen ist, beigetragen. Im Wesentlichen ist das Wachstum auf die starke Zunahme des Außenbeitrags zurückzuführen. Aber wer hätte gedacht, dass die Bauwirtschaft inzwischen richtig in Fahrt gekommen ist?
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