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Auf dem besten Weg zu 3 Prozent Wachstum

Industrieproduktion und Wachstum

Das deutsche Wachstumswunder geht in die nächste Runde. Nach den neuesten Zahlen zur Industrieproduktion könnte selbst die Schätzung der Ober-Optimisten aus Kiel zu tief angesetzt zu sein. Zur Erinnerung: Am 13. März hatte das Kieler Institut für Weltwirtschaft seine Wachstumsprognose für dieses Jahr von 2,1 auf 2,8 Prozent nach oben revidiert. Damit läge die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts leicht über der von 2006. In den fünf Jahren davor war die Wirtschaft nur um durchschnittlich 0,6 Prozent pro Jahr gewachsen.

Die Kieler Prognose scheint auf den ersten Blick ambitioniert, zumal die anderen Institute bisher weiterhin von einer Verlangsamung der Dynamik im laufenden Jahr ausgehen. Die Zahlen, die am heutigen Donnerstag vom Wirtschaftsministerium veröffentlicht wurden, deuten allerdings darauf hin, dass selbst 2,8 Prozent eine eher konservative Schätzung sein könnte.
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Wer hat Angst vorm Kündigungsschutz?

Erwerbstätige und Arbeitslose - März 2007

Diese Zahlen dürfte es eigentlich gar nicht geben: Die Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit seit Januar 2006 verkündet. Denn die allgemeine Weisheit in diesem Land lautet: „Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist reguliert, verkrustet, starr.“ Und ohne eine Lockerung des Kündigungsschutzes werden die Unternehmen „auch in guten Zeiten bei Neueinstellungen zurückhaltend sein.“ So ist es zum Beispiel in einem Beitrag vom August 2005 auf der Website der IHK Hannover zu lesen. Im fünfzehnten Monat in Folge ist die Zahl der Arbeitslosen nun saisonbereinigt gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen und die Zahl der Erwerbstätigen gestiegen. Nach einer zwischenzeitlichen Änderung des Kündigungsschutzes sucht man allerdings vergeblich.
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Überraschung – der Ifo steigt schon wieder

Ifo Geschäftsklima März 2007

Wider alle Erwartungen ist der Ifo-Geschäftsklimaindex im März gestiegen. Aufgrund der Unsicherheit über die US Konjunktur und die schwachen Zahlen im deutschen Einzelhandel in den vergangenen Monaten war die Mehrheit der Analysten davon ausgegangen, dass die Lagebeurteilung und die Erwartungen der Unternehmen sich wie in den beiden Monaten zuvor noch einmal leicht abkühlt. Das Gegenteil ist der Fall. Der Index der Erwartungen ist gegenüber dem Februar um 0,6 Punkte gestiegen, und liegt mit 103,2 wieder auf dem Wert vom Januar. Auch die Lage wird gegenüber dem Februar wieder optimistischer eingeschätzt. Hier stieg der Index um 0,8 Punkte auf 112,4. Bei den vom ifo Institut befragten Unternehmen scheint sich die Überzeugung durch zusetzten, dass der Aufschwung in Deutschland an Breite gewonnen hat.
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War’s das?

Stellen Sie sich vor, Sie kämen gerade aus einem vierwöchigen Urlaub zurück. Einem Urlaub ohne Blackberry, ohne Internet, Fernsehen und Zeitungen, also aus so einem richtig perfekten Urlaub. Dann schauten Sie heute Abend erstmals wieder auf den Kursteil Ihrer Zeitung. War nix los, würden Sie beruhigt oder gelangweilt denken. Der Dax, der vor vier Wochen kurz vor 7000 stand, schloss am Freitag bei rund 6.900 Zählern. Auch im Verhältnis der großen Währungen Euro, Dollar und Yen hat sich im Vierwochenvergleich kaum etwas getan. Der Yen ist noch immer viel zu schwach. Ganz ähnlich das Bild bei den Anleihen oder beim Ölpreis. War was?

Und noch wichtiger: War’s das schon? Ist die Korrektur an den Märkten ausgestanden, fallen schon in dieser Woche die alten Höchstmarken? Ich bin skeptisch. Der kräftige Anstieg der Aktienkurse in der vergangenen Woche war zwar eine schöne Erholungsbewegung. EuroStoxx und Dax haben fünf Prozent gut gemacht! Das ist sehr viel.

Das ist zu viel. Ich halte es mit den europäischen Aktienstrategen von Morgan Stanley, die ich immer gerne lese und die Ende Januar rechtzeitig zur Vorsicht gemahnt hatten – und damit den scharfen Einbruch Ende Februar ganz gut getroffen hatten. Sie schreiben in ihrem neuen Bericht: „We are more than halfway through a normal bull market correction“. Weiter„War’s das?“

 

Zinsen – für uns ok, für die anderen zu hoch

Die europäische Zinskurve ist zur Zeit flach wie ein Brett. Der Unterschied in der Rendite zehnjähriger und zweijähriger Bundesanleihen beträgt gerade einmal einen hundertstel Prozentpunkt, oder einen Basispunkt. Alles verzinst sich mit etwa 3,9 Prozent, auch das Dreimonatsgeld unter den Banken. Was lehrt uns das? Haben wir es hier mit einem Vorboten einer Rezession zu tun?
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Die EZB entdeckt den natürlichen Zins

Zwei Tage in Folge habe ich den Worten von zwei der wichtigsten Notenbanker des Eurosystems gelauscht. Am Dienstag Axel Weber, dem Bundesbankpräsidenten, und gestern Abend Lorenzo Bini-Smaghi, dem italienischen Direktor der Europäischen Zentralbank. Beide reden weiteren Zinserhöhungen das Wort. Das ist nichts Neues. Was mich umtreibt, ist das geldpolitische Modell, das die Herren im Kopf haben. Hier der spekulative Versuch, zu verstehen, wie die EZB zur Zeit tickt. Ich fürchte, gerade ist ein altes geldpolitisches Konzept schwer auf dem Vormarsch: der natürliche Zins. Die Zwei-Säulen-Strategie hätte defacto ausgedient. Sollte ich mich nicht irren, steigt der EZB-Zins mindestens auf 4,25, wenn nicht auf 4,50 Prozent, wenn die Wirtschaft Eurolands dieses und nächstes Jahr so wächst wie vermutet, also um rund 2,5 Prozent.
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Was für deutsche Aktien spricht

Heute bricht der Aktienmarkt um fast 2 Prozent ein, und die Futures auf den DAX zeigen, dass es noch weiter runtergehen könnte. Vor wenigen Wochen hatte der Index noch an der Marke von 7000 gekratzt, jetzt würde es angesichts der leichten Panik, die über dem Markt hängt, nicht überraschen, wenn bald die 6000 ins Visier kämen. Heute morgen hatte der Chefvolkswirt der OECD noch kühl erklärt, dass das was wir bisher erlebt haben, bestenfalls eine leichte Korrektur sei, ein Crash sähe anders aus. So ist es. Weiter„Was für deutsche Aktien spricht“

 

Volatilität oder Liquidität?

Was treibt die Finanzmärkte wirklich? Volatilität oder Liquidität? Diese Frage muss nach dem Anschauungsunterricht der Tage seit dem Grauen Dienstag gestellt werden. Das Standardargument kennt jeder: die Notenbanken fluten die Märkte, pumpen Geld ins System. Es ist zu viel Suppe da und diese treibt dann die Kurse an den Finanzmärkten. So oder so ähnlich. Zumindest wird immer so getan, als würden die Notenbanken mit ihrer Geldpolitik die Liquiditätsbedingungen an den Finanzmärkten festlegen. Diese Sichtweise habe ich noch nie recht verstanden. Ist es nicht vielmehr die Volatilität, also die Schwankungsanfälligkeit der Kurse, die Blasen erzeugen kann, wenn die Vola niedrig ist?
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Es boomet sehr – und die EZB erhöht die Zinsen

Heute gab es eine wichtige Zahl und eine wichtige Entscheidung. Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Januar so stark gesteigert wie seit Jahrzehnten nicht mehr und es sieht fast so aus, als entwickele sich hierzulande entgegen allen Kassandrarufen so etwas wie ein ausgewachsener Wirtschaftsboom. Während das eine einigermaßen überraschende Nachricht war, kann man das von der Zinsentscheidung der EZB nicht sagen. Sie war von langer Hand angekündigt und dadurch sozusagen old news. Wichtig war sie dennoch. Machen wir uns mal ans Interpretieren.
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