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Zinsen – für uns ok, für die anderen zu hoch

Die europäische Zinskurve ist zur Zeit flach wie ein Brett. Der Unterschied in der Rendite zehnjähriger und zweijähriger Bundesanleihen beträgt gerade einmal einen hundertstel Prozentpunkt, oder einen Basispunkt. Alles verzinst sich mit etwa 3,9 Prozent, auch das Dreimonatsgeld unter den Banken. Was lehrt uns das? Haben wir es hier mit einem Vorboten einer Rezession zu tun?
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Was für deutsche Aktien spricht

Heute bricht der Aktienmarkt um fast 2 Prozent ein, und die Futures auf den DAX zeigen, dass es noch weiter runtergehen könnte. Vor wenigen Wochen hatte der Index noch an der Marke von 7000 gekratzt, jetzt würde es angesichts der leichten Panik, die über dem Markt hängt, nicht überraschen, wenn bald die 6000 ins Visier kämen. Heute morgen hatte der Chefvolkswirt der OECD noch kühl erklärt, dass das was wir bisher erlebt haben, bestenfalls eine leichte Korrektur sei, ein Crash sähe anders aus. So ist es. Weiter„Was für deutsche Aktien spricht“

 

Es boomet sehr – und die EZB erhöht die Zinsen

Heute gab es eine wichtige Zahl und eine wichtige Entscheidung. Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Januar so stark gesteigert wie seit Jahrzehnten nicht mehr und es sieht fast so aus, als entwickele sich hierzulande entgegen allen Kassandrarufen so etwas wie ein ausgewachsener Wirtschaftsboom. Während das eine einigermaßen überraschende Nachricht war, kann man das von der Zinsentscheidung der EZB nicht sagen. Sie war von langer Hand angekündigt und dadurch sozusagen old news. Wichtig war sie dennoch. Machen wir uns mal ans Interpretieren.
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Auch das noch: Ein Hauch von Stagflation

Die amerikanischen Zahlen, die am heutigen Dienstag herauskamen, waren ziemlich alarmierend, jedenfalls auf den ersten Blick. Es liegt auf einmal ein Hauch von Stagflation in der Luft, von schwächerem Wachstum bei steigender Inflation, nachdem die Lohnstückkosten im vierten Quartal mit einer saisonbereinigten Jahresrate von nicht weniger als 6,5 Prozent zugelegt hatten.
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BIP auch im ersten Quartal auf Expansionskurs

Der Aktienmarkt ist am heutigen Donnerstag zwar wiederum eingebrochen und es liegt ein bisschen Panik in der Luft, trotzdem will ich mich mal nicht beirren lassen und die geneigten Leser auf etwas ziemlich Positives hinweisen: Es sieht nämlich danach aus, als ob das deutsche Sozialprodukt auch im ersten Quartal 2007 kräftig zulegen wird, nachdem es im vierten Quartal 2006 seinen Vorjahresstand real bereits um 3,7 Prozent übertroffen hatte.
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Das Risiko ist zurück

An den Märkten ist der Teufel los. Angst geht um, direkt ablesbar am gestrigen 64-prozentigen Anstieg des Volatilitätsindex auf den amerikanischen S&P500, der als das wichtigste Angst-Barometer gilt. Das war mehr als jemals zuvor an einem einzigen Tag. Der Index auf den DAX war nur um 27 Prozent in die Höhe geschossen, aber das kam daher, dass der deutsche Markt schon zu war, als es richtig rund zu gehen begann. Zur Zeit liegt er um 46 Prozent über dem Stand von Montag. Die Botschaft ist klar: das Risiko ist zurück. Die niedrigen Volatilitäten waren abnormal, wie wir schon in unserem Jahresausblick geschrieben haben. Irgendwann musste es hier zu einer Kehrtwende kommen.

Was ist los, und wie wird es weitergehen?

Die Anleger, die noch einen klaren Kopf hatten, wussten, dass es auf einigen Märkten Ungleichgewichte gab, die geradezu nach einer Korrektur schrieen. Ich war in meinem Investment Outlook vom Montag auf die wichtigsten Risiken für die Weltwirtschaft eingegangen, und darauf, was passieren würde, wenn sie tatsächlich einträten. Bei zweien ist das nun passiert, plötzlich, aus heiterem Himmel, wie das so ist.
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Die Inflation will nicht anspringen

Einfuhr- und Ausfuhrpreise seit 1980

Die Inflation bleibt weiterhin niedrig, niedriger als das die Profis erwartet hatten. Zuerst gab es am heutigen Dienstag die Außenhandelspreise für Januar – die Einfuhren hätten um 0,3 Prozent gegenüber Dezember billiger werden sollen, heraus kam minus 0,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich lag die Rate nur noch bei +0,7 Prozent. Die Inflation der Einfuhrpreise ist seit ihrem Höchststand von 6,3 Prozent im Juli also deutlich gefallen. Da die Ausfuhrpreise nach wie vor leicht steigen (2,4 Prozent gg. Vj.), haben sich die Terms of Trade in den letzten Monaten deutlich verbessert, so dass es auch von daher einen Schub bei den verfügbaren Einkommen der Haushalte gegeben hat. Weiter„Die Inflation will nicht anspringen“

 

Die Weltwirtschaft ist gut in Form, aber die Risiken nehmen zu

Gerade wenn alles super läuft, sollte man die Risiken nicht aus dem Auge verlieren. Denn es ist fast zu schön um wahr zu sein: das reale BIP der Welt wächst aktuell mit einer Rate von 6 Prozent und die Inflationsrate ist kaum höher als 2 Prozent. Auch die Schwellenländer sind diesmal anders als früher finanziell sehr gesund, so dass weder von dieser Seite noch von der Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken Krisen und Rezessionsgefahren drohen.

Anders als in der Vergangenheit ruht die Weltwirtschaft zudem auf viel mehr Wachstumszentren und sie ist damit widerstandsfähig genug, dass sie nicht so leicht aus der Bahn geworfen wird. Das bedeutet unter anderem, dass europäische Aktien noch einmal ein gutes Jahr vor sich haben.

Aber es gibt eben auch Entwicklungen, die einen Schatten auf das schöne Bild werfen. Mit den aus meiner Sicht wichtigsten setzen ich mich in meinem Outlook auseinander: der außerordentlich raschen Expansion der Liquidität, dem Einbruch des amerikanischen Immobilienmarktes, der Überwertung von Dollaraktiva, der Überhitzung der chinesischen Wirtschaft und den sogenannten Yen-Carry Trades. Sollten aus diesen Risiken echte Crashs werden, kommt es eher zu einer weltweiten Deflation als zu Inflation.

Wermuth’s Investment Outlook – February 2007*) (pdf, 239 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Es brummt am Bau, wenn auch nur leise

Bruttoinlandsprodukt und Bauinvestitionen

Am heutigen Donnerstag kamen die detaillierten Zahlen zum deutschen Sozialprodukt im vierten Quartal. Es gab eine Menge Überraschungen, etwa dass die inländische Verwendung real und saisonbereinigt um nicht weniger als 1,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal gesunken war (gesunken!). Die Inlandsnachfrage (ohne Vorratsveränderungen) hat nur wenig zu den 0,9 Prozent, um die das Inlandprodukts (BIP) im 4. Quartal angestiegen ist, beigetragen. Im Wesentlichen ist das Wachstum auf die starke Zunahme des Außenbeitrags zurückzuführen. Aber wer hätte gedacht, dass die Bauwirtschaft inzwischen richtig in Fahrt gekommen ist?
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