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Italiens Wirtschaft muss wieder wachsen

Was soll die Aufregung über Italien? Die EU-Kommission, fast alle Medien und fast alle institutionellen Volkswirte sind sich einig, dass das Land dabei ist, eine verantwortungslose Finanzpolitik zu betreiben, nämlich 2019 ein staatliches Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent des BIP zuzulassen – statt es, wie versprochen, auf 0,8 Prozent zu reduzieren. Angesichts einer gewaltigen Outputlücke und einer Arbeitslosenquote von fast zehn Prozent ist ein Defizit von 2,4 Prozent immer noch äußerst gering, um das einmal klarzustellen. Im Grunde setzt die neue Regierung damit die restriktive Finanzpolitik der vergangenen Jahre fort. Ob das den Parteichefs di Maio und Salvini klar ist?
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Immer mehr Jobs ohne gesellschaftlichen Nutzen

Adair Turner, der Chef des New Yorker Institute for New Economic Thinking, hat vor einigen Tagen in einem Blogpost bei Project Syndicate die These vertreten, dass immer mehr Menschen in Nullsummenjobs landen. Das sind Jobs, auf die eine Volkswirtschaft leicht verzichten kann, selbst wenn die solcherart Beschäftigten nichts gegen diese Art der Arbeit haben oder sie sogar toll finden. Niemandem außer den unmittelbar Betroffenen würde etwas fehlen, wenn es diese Jobs eines Tages nicht mehr gäbe.
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Investment Outlook: starker Gegenwind

Noch expandiert die Weltwirtschaft kräftig, aber die Risiken haben zugenommen – durch die Zinserhöhungen der Fed, die in Argentinien, der Türkei und anderen Schwellenländern eine Schuldenkrise ausgelöst haben, sowie durch den eskalierenden Handelskrieg, der auf die Stimmung von Verbrauchern und Unternehmen schlägt und eine globale Rezession auslösen könnte.
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Die Multis müssen mehr Steuern zahlen

Seit 1975 versucht die EU, eine einheitliche Gewinnbesteuerung hinzubekommen. Es hat nicht geklappt, und es wird auch nicht klappen, so lange Steueroasen wie Luxemburg, Holland, Irland oder Malta solche Versuche blockieren. Die Politiker dieser Länder wissen, dass sie eine lukrative Einkommensquelle verlieren würden, genauer: dass es nach einer solchen Steuerreform nicht mehr möglich wäre, Steueraufkommen, das wirtschaftlich den Finanzämtern – und damit den Steuerzahlern – in Deutschland, Frankreich, Spanien, Skandinavien und so weiter zusteht, zu stehlen, und zwar ohne dass sie sich groß anstrengen müssen. Nichts ist schöner als eine Rente, ein arbeitsloses Einkommen. Genau wie zahlreiche andere Steueroasen im Rest der Welt bieten die genannten EU-Steueroasen den Multis einfach extrem niedrige Steuersätze an, wenn sie ihre Gewinne bei ihnen versteuern. Wenn alles mit rechten Dingen zuginge, könnte die Abgabenlast der „normalen“ Steuerpflichtigen um viele Milliarden Euro niedriger sein als sie ist. Es kann so nicht weitergehen. Weiter„Die Multis müssen mehr Steuern zahlen“

 

Je stärker das Wachstum, desto größer die Risiken

Alle offiziellen Wirtschaftsprognosen sind sich in Einem einig: Die Expansion des realen Sozialprodukts wird in diesem Jahr zwar etwas geringer ausfallen als 2017, aber sie wird insgesamt auf absehbare Zeit ziemlich robust weitergehen, in den Schwellenländern mit durchschnittlichen Raten von etwa fünf Prozent, und mit rund 2,3 Prozent in den reicheren Ländern. Kein Grund zur Klage also, wenn man mal von den Krisenländern Venezuela, Argentinien, Brasilien und Türkei absieht.
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Die Erde erwärmt sich weiter

Im Mai 2017 hatte die High-Level Commission on Carbon Prices unter der Leitung der Professoren Joseph Stiglitz und Lord Nicholas Stern festgestellt, dass der größte Teil der von den Menschen emittierten Treibhausgase nicht oder viel zu niedrig besteuert sei. Wenn die Pariser Klimaziele bis 2020 erreicht werden sollen, müsste jede Tonne CO2, die freigesetzt wird, bis 2020 mit mindestens 40 bis 80 Dollar belastet werden, und dann bis zum Jahr 2030 mit mindestens 50 bis 100 Dollar. Ich denke sogar, dass die Karbonsteuern noch höher sein müssten, wenn die gesamten negativen Effekte durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe abgegolten werden sollen.
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Das Bond-Ankaufprogramm der EZB läuft aus – insgesamt eine erfolgreiche Strategie

Am Donnerstag hat die EZB das Ende des Bond-Ankaufprogramms verkündet, außerdem ihre Absicht, die Leitzinsen bis Ende des Sommers 2019 unverändert zu lassen, also bei ihrer Nullzinspolitik und der sehr expansiven Geldpolitik zu bleiben. Von Oktober 2014 bis Ende Dezember 2018 wird sie dann netto Anleihen in Höhe von 2,6 Billionen Euro erworben und ihre Bilanz von zwei Billionen auf etwa 4,7 Bill. Euro verlängert haben. Sie musste das tun, denn wenn die Zinsen einmal an der Nullgrenze angekommen sind, gibt es praktisch keinen Spielraum mehr für weitere Senkungen. An dem Punkt müssen andere Instrumente ins Spiel gebracht werden, wenn die expansive Ausrichtung der Geldpolitik beibehalten werden soll, wenn also das Ziel einer Inflationsrate von dauerhaft knapp unter zwei Prozent weiter verfolgt wird. Die neuen Instrumente der EZB waren zum Einen das Ankaufprogramm von Aktiva (das Asset Purchasing Programme APP auch Quantitative Easing QE genannt) sowie klare Aussagen über die künftigen Leitzinsen (forward guidance). Weiter„Das Bond-Ankaufprogramm der EZB läuft aus – insgesamt eine erfolgreiche Strategie“

 

Aktien und Bonds extrem teuer

Vom ersten Quartal 2009, dem Tiefpunkt der Rezession, bis zum ersten Quartal 2018 ist der DAX um 217 Prozent gestiegen, das nominale Sozialprodukt Deutschlands aber nur um 37,5 Prozent. Ähnlich lief es in den USA. Aktien haben die Bodenhaftung verloren. Aber auch Renten, vor allem Bundesanleihen, sind sehr teuer: Bei den Zehnjährigen beträgt die Rendite 0,44 Prozent, die Inflation hat dagegen in der Zwischenzeit 2,2 Prozent erreicht. Real haben wir es also mit deutlich negativen Zinsen zu tun. In anderen europäischen Ländern ist es nicht ganz so krass, aber auch dort lässt sich mit guten Festverzinslichen kaum Geld verdienen.

Den Anlegern ist klar, dass das nicht so bleiben kann, weswegen sie einigermaßen nervös sind und den Marktausgang fest im Blick haben. Sie fragen sich, was der Auslöser für eine größere Korrektur sein könnte. Mehrere Kandidaten kommen dafür infrage: Weiter„Aktien und Bonds extrem teuer“